Beiträge von Kelpie75

    Unglaublich...


    Ich hab den Zeitpunkt meines jährlichen Gyn-Termins falsch notiert... War mit dem Handy gerade in einem Waldgraben, als die Sprechstundenhilfe anrief... Und dann erwischte die auf der alten Festnetz-Nummer meine Mutter.


    Und die, man soll es nicht glauben, findet einen Gyn-Termin ganz außerordentlich und versuchte mich soeben auszuhorchen, weil "manche Frauen nehmen ja die Pille und so...".


    Sensationell. Es gibt verklemmte N.....n.


    Antwort:
    Erstens, ich vögle mich nicht durchs Leben wie "manche Leute."
    Zweitens, ich kann nicht nur meinen eigenen Zyklus im Schlaf berechnen, sondern ich bring das sogar jungen Menschen bei.
    Drittens, ich finde die Pille weitaus weniger schlimm als abgetriebene Kinder.


    Aus, das war´s... Durch die Erbschaft und den Hausverkauf muss ich noch durch. Dann stelle ich den Kontakt ab. Und außer den Hunden, meiner Kleidung und den Sachen für die Arbeit nehm ich nichts mit.

    Oh, die Info, dass meine Mutter herumgehurt hat, erteilte mir mein Vater ungefähr 5 Monate vor ihrem Ableben.


    Und sie läuft jetzt mit einem Foto herum, wo eine fremde Familie zu sehen ist, und sagt, das eine Kind sei ein Bankert meines Vaters und drei weitere seien abgetrieben worden. (Lauter verschiedene Frauen.)


    Edit: Zwei der Schlampen haben mir nach meines Vaters Tod die Mailbox voll geweint. Ich habe sie selbstredend ohne Rückruf gelöscht.
    Eine kenne ich, eine blondierte, künstlich stehbusige, ständig Heels tragende, naturdevote Dumpfbacke, der jenseits der 30 mit einem feschen Vertreter noch zwei (!) Kinder passiert sind. (Da siehste, wie zutreffend Klischees sein können.)
    Diese Dame erhält ein Legat und Blumen - bin mal auf die Reaktion des Vaters ihrer Kinder gespannt.


    Na Pfui.


    Vor den ewigen Sex-Eifersüchteleien meiner Altvorderen graust mir, solange ich denken kann und aus meinem Leben bleibt Sex mittlerweile komplett raus. Hab nie rausgefunden, warum so ein Theater darum gemacht wird.


    Und, Tschuldigung, man bekommt Kinder, weil man junge Menschen ins Leben begleiten will - und nicht weil man zu deppert/notgeil ist, die fruchtbaren Tage zu berechnen und sich Verhütungsmittel zu besorgen.

    Tja.


    Dass meine Eltern ein Problem mit ihren Trieben haben, wusste ich.


    Jetzt weiß ich es noch genauer - er war ein Schl.........ck und sie eine N....e. Entschuldigung, aber ist so. Laut ihrer Aussage hatte sie "eh nur eine Abtreibung" von einer außerehelichen Geschichte, von ihm wurden mindestens drei Kinder beseitgit... Die Embryonen haben nicht in die Lebensplanung gepasst.
    Tja, da hab ich wohl Glück gehabt.
    R.I.P. Baby, deiner Halbschwester tut das leid. Sagt mir auch einiges darüber, warum mein Immunsystem so extrem spinnt.


    Das erklärt natürlich auch, warum mir in der Pubertät dauernd Verhältnisse unterstellt wurden. Ich fuhr in ein Museum - mein Vater verfolgte mich heimlich, um "den Mann" zu sehen. Ich konnte es damals nicht begreifen, woher meine Eltern so eine - aus meiner Sicht - extrem eklige Idee hatten.


    Ich schäme ich keineswegs dafür, meine Jungfräulichkeit erst mit 35+ beendet zu haben, mit jemandem, den ich liebe und schätze und bestimmt nicht gegen ein x-beliebiges Geschlechtsorgan tausche.
    Und ich hatte doch tatsächlich die Beherrschung, vorher zum Arzt zu gehen, mir die Verhütung maßschneidern zu lassen und den HIV-Test mitzubringen.
    Ich bin jetzt 41 und ich werde meinen mit 16 getroffenen Vorsatz, aus ökologischen Gründen und wegen meiner Erbkrankheit nie schwanger zu werden, jedenfalls halten.
    Wie kann man nur solche Nummern schieben...Wie Rindviecher, oder Schnecken... Igitt!...Völlig verantwortungslos, unreflektiert.


    Und dann noch Abtreibungen... Ist ja das Allerletzte.
    Das zeigt, man war zu minderbemittelt, um den Zyklus zu berechnen und sich über die biologischen Details zu informieren, sowie sich für fünf Kreuzer mit TECHNIK zu befassen.
    Das zeigt, man besteigt alles, was "Hallo" und "Cola" sagen kann. Das zeigt, man kann sich nicht zurücknehmen und nicht beweisen dass man sich von den Tieren abhebt und die Bezeichnung "Mensch" verdient.


    Ich bin zutiefst erschüttert.


    Dann sagt mir meine Mutter, früher habe man eben nicht so leicht verhüten können.
    Das mag schon sein, aber man hätte sich auch früher für eine dauerhafte Beziehung zurücknehmen können. "Se coercere" galt schon den Römern als Tugend...


    Die Schlampen haben zum Teil Legate.


    Tja, die Trauer ist damit vorbei. Der Respekt ist weg, ich werde die Konsequenzen ziehen. Hatte allerdings eh nie vor, Gräber zu besuchen.


    Für dieses Gefühl gibt es kein Emoticon. Wie viele Lügen da gewesen sind...


    Ich fühl mich allein... Aber ich war immer allein.

    Liebe Kelpie,
    Meine Mutter hatte so einen alten - ich glaube es ist ein Gummibaum - ein Ableger von einem uralten Familiengummibaum. Ich habe ihn zu früh in die Sonne gestellt und habe ihn verbrannt. Auch so latent aggressiv weil ich ihn als "Ungetüm" empfand. Als er dann so tot und braun war, tat es mir sehr leid. Hatte aber noch einen Ableger, zwei Blätter... den hüte ich jetzt wie meinen Augapfel...die Trauer macht einen schon auch seltsam, irgendwie.... ;( 8o


    Ich weiß nicht viel über den Gummibaum, weil ich ihn wegen des Milchsafts nicht haben darf.
    Aber normalerweise regeneriert sich eine Ficus aus dem Holz.
    Meine F. binnendijkii hatten auch schon Sonnenbrand und trieben neu durch.


    Und ja, Holunder ist eine tolle Pflanze. Leider bisserl groß.


    Seltsam, nein, warum? Die Pflanzen gehören zur Familie. Ich werde einige töten oder radikal kürzen müssen, weil sie krank, überaltert oder dem Bauvorhaben im Weg sind. Aber die meisten bleiben.


    Seltsam ist es erst, wenn man anfängt, jemandes Seele in einer Pflanze zu sehen. Meine Eltern bildeten sich beide ein, die Seele einer Vorfahrin säße in einer schirchen, krüppeligen Hängebirke.
    IMO hat die Dame von der Existenz dieser Birke gar nichts gewusst. Und für die Birke kommt jetzt der Gärtner mit der Kettensäge und der Wurzelfräse. Ich lass keine solche Pollenschleuder in meinem Garten.


    Da siehst, wie meine Altvorderen ticken. Ihr komischer Aberglaube war ihnen wichtiger als meine Gesundheit. Na, damit ist jetzt Sense. (Oder Kettensäge, je nachdem.)


    Der Gartennachbar hat mir zugestimmt, dass die Vorfahrin hätte haben wollen: Wasserbecken, anmutig geschlungene Wege, Sitzecken, Rabatten und Damentreffs zum Tratschen. Na, das kommt jetzt alles - und die Birke wird verheizt. ;-)
    Wenn die Tante Elli wirklich als Geist im Garten ist (das wär nett!), kann sie mir zuflüstern, wie ich die Terrasse machen soll.


    @Erinnerungen: Keine Sorge, die behältst du. Auch wenn sie vordergründig verblassen. Ich kann die Tante Elli neuerdings wieder riechen.


    Jetzt habe ich eine Phase hinter mir, da habe ich mich sehr nach meiner Mutter gesehnt. Große Schwierigkeiten gefolgt von einer großen Umstellung, über die ich froh bin, die aber auch viel Kraft kostet.


    oh, ich kenne das.


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    Wie gerne hätte ich mit ihr darüber gesprochen (also verbal, so tu ich es halt im Herzen) und ihren Rat gehört. Oft stelle ich sie mir vor, sie ist gesund, hat Kraft, Lacht über das ganze Gesicht und ist frei von Schmerz. Sie kommt mir strahlend entgegen, mit offenen Armen auf einer Wiese oder Lichtung. Dort setzen wir uns ins Gras und sprechen, und umarmen uns.


    Ich denke, mein Papa wäre um die 40 und sehr gut drauf. Und ich denke auch, er würde einen eigenen, neuen Weg gehen.


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    Es gibt aber auch blöde Momente, ich trage noch immer keine Wimperntusche denn es reicht ein kleiner Tropfen zu viel an diesen Gedanken zur falschen Zeit da rinnen die Tränen und das ist nicht immer passend.


    Jaaaaa, kenn ich! Meistens in der Früh!


    Zitat

    Ja, es ist also der erste große Schritt ohne dich, liebe Mutti.


    Eines Tages, Ende Mai, hab ich einen Rappel bekommen, und wollte NUR DIESEN EINEN AST abschneiden. Von dem Flieder, dem geheiligten, dunklen Flieder meines Vaters. Jahrelang durfte ich kein Ästlein zwicken an dem 7-Meter-Monstrum mit den 10 Auslegern, großteils nur mehr aus Holz bestehend.


    Zwei Stunden später war der komplette Flieder abgesägt. Zwei Mega-Äste lehnen noch in einer Ecke.


    Dann kam der psychische Einbruch. Der leere Fleck im Garten - Horror vacui. Schnell zu einer Freundin, weinen, jammern, klagen.


    Drei schreckliche Wochen lang kahle, geborstene Stammreste. Man schneidet einen Flieder nicht SO und schon gar nicht im Mai. Eigentlich.


    Und dann war viel Dienst. Und dann kehrte ich zurück nach drei Wochen und siehe - ein Wunder war geschehen: Der Flieder war eine 1,60m hohe Kugel aus lauter sattgrünen Trieben. Oh, inzwischen hat er einige braune Spitzerl und blühen wird er zwei Jahre nicht.


    Aber die brutale Veränderung hat dem Strauch GEFALLEN. Papas Flieder ist wieder jung! Das Alte und Verholzte hab ich weggeschnitten. Es ist ein wurzelechter Strauch, er verjüngt sich nun, als ob ihn ein Waldbrand getroffen hätte. (Und sowas kann auch im Mai passieren.)


    Seither gehen die Veränderungen besser. Ich denke an den Flieder.


    Gib Gas, es wird dir gut tun.

    Was ich an der Sache nicht verstehe: Die Erbfolge ist doch gesetzlich geregelt. Auch wenn kein Testament existiert, sollte es keinen Streit über Viel/Wenig geben.


    ;-) Der Herr Bruder war beim Notar nicht zugegen, weil sich die Notariate anscheinend an die Bestattungen und Pflegeeinrichtungen wenden und dort die Namen der Angehörigen erfragen. Nur ich bekam die Vorladung, weil ich seit vielen Monaten die ganzen Rennereien gemacht habe.
    Und wer hat sich um die Organisation des Begräbnisses nicht geschissen, kaum je den Kranken besucht, war nicht erreichbar etc. -> Genau.


    Und jetzt kennt er sich nicht aus und hat auf mein recht deutliches Mail hin gleich Muttern um Auskunft angegangen. *Grins*


    Er hat gedacht, er muss nur Geld abholen (bittschön aufgerundet, wie ein Freund von mir treffend meinte) - und jetzt sind da Pflegeforderungen der Gemeinde im Spiel, Gegenforderungen für private Pflege sind gestellt worden... Davon hat er keine Ahnung. Er war ja nicht da, als diese Dinge unseren Alltag bestimmten.


    Ich hätte gerne Zeit zu trauern.... Schön wärs. Im Sommer mach ich das dann, hoffentlich, vielleicht.


    Jetzt muss ich meinen eigenen Bruder zusammen pfeifen, dass er sich mal um das Haus kümmern soll, dessen Miteigentümer er seit einem Jahr ist, dass Erben nicht nur Hand aufhalten bedeutet.... Schirch.

    Nu schau, sind ja schon Hunde.


    Sie werden deine Nachtruhe noch viel ärger stören. Mehr als 4 Stunden Schlaf brauchst du nicht.


    Bitte google die Interessenten. Und schmeiß alle raus, die 4 Kinder unter 10 Jahren haben, die Haustiere sammeln oder die sonst nichts taugen. Zwei von drei Bewerbern kannst gleich wieder mit Arschtrittantrieb zurück in ihre Umlaufbahn schicken.


    Ich werde mich den Rest meines Lebens an die Funsen erinnern, die genau überprüfen wollte, ob meine Mischlinge einen ordentlichen Stammbaum haben. Der habe ich gesagt, dass sie leider die Voraussetzungen hinsichtlich Mindestintelligenz und Lesekompetenz nicht erfüllt.


    Dann war da noch der nette Herr, 38 Jahre, dessen Klasse ich via Google schnell heraus fand. Da stand das freche Buberl zwischen den anderen 15jährigen.
    Putzi, gib mir doch mal deine Eltern, du bist nicht alt genug, um mehr zu entscheiden als die Farbe deiner Unterhosen. Und außerdem möchte ich mal mit deinen Altvorderen über Kindererziehung, Lügen, Verantwortungslosigkeit und solche Dinge reden.


    Dann zwei so schräge Vögel, die IMO von einem Tierschutzverein waren und mich überprüfen wollten. Die hat der Papa, seines Zeichens Hausherr, rausgeschmissen, als sie nicht gehen wollten.


    Ferner das proletoide Ehepaar mit dem einjährigen Schreikind. Ihr Shar Pei-Mix hatte leider mit 4 Jahren das Zeitliche gesegnet, und nun suchte man Ersatz, weil sich die schwangere Frau mit dem Schreikind, dem zweiten Rangen (genauso laut und dazu noch unerzogen) und ihrer Teilzeitarbeit unausgelastet fühlte.
    Ähm, Hund kommt nicht in Frage, aber darf ich Ihnen einen Link zu einer Lebensberaterin schicken, die auch Berufscoaching macht?
    Frau sollte doch mehr haben im Leben als ungezogenen Kinderchen und Teilzeitjob.


    Dann die Hundetrainerin, die sich als Superplatz anpries und meinen armen Loki mit Sport quälen, sowie auch im Vorzimmer schlafen lassen wollte. Ja, Tante.... Selbsterkenntnis ist der erste Schritt usw. ... Pfiat dich.
    Loki schläft im Bett und betreibt keinen Sport. Er braucht extrem viel Kontakt, Schulstreichelhund ist der ideale Job für ihn.


    Schau genau, wer so ein Hundchen kriegt... Und verlang 300 Euro pro Stück.

    Erneut ein höchst sinnvoller Diskussionsbeitrag, bester Dieter, Danke, Danke, Danke....
    Dir muss extrem fad sein.
    Du solltest im Internet keine humanmedizinischen Medikamente empfehlen, da du kein Arzt bist. Ich bin Asthmatikerin, Aspirin ist für Asthmatiker nicht geeignet, schon gar nicht in reichlicher Menge. Das weißt du offensichtlich nicht, deswegen schweige besser.


    Heute schreibt mir so ein Zauberfreund vom Papa und unterstellt mir, ich hätte ihm MIT ABSICHT eine falsche Zeit fürs Begräbnis gesagt.


    Sonst noch was?! Die verbale Watschen, die er postwendend gekriegt hat, hat hoffentlich gesessen.
    Er hat die Unverschämtheit besessen, mir etwas von "tiefem Respekt" für meinen Vater zu erzählen, den er nun nicht "betrauern" konnte.
    Ah geh? Und wo war dieser Mann dann die letzten drei Jahre? Da hätte er doch jede Menge Zeit gehabt, seinem kranken Freund "tiefen Respekt" zu erweisen? Man empfindet Freundschaft, tiefen Respekt und kann dennoch die Telefonnummer nicht wählen?


    Ich hätt mich nicht beklagt, wenn mir dieser Freiberufler oder ein anderer aus "tiefem Respekt" mit dem Auto ausgeholfen hätte. Aber ich habe alle Wege allein und auf Schusters Rappen erledigt. Wenn "Beileid" soviel heißt wie "im Leid bei Dir sein", dann sollte man eher die Hände als die Goschen bewegen, um den trauernden Personen zu helfen.
    Mein Freund, der den Papa kaum kannte, der 60 Wochenstunden hat und dessen eigene Mutter an der Heimdialyse hängt, hat mir sein Auto angeboten. Von ihm kann ich das aufgrund der Umstände nicht annehmen, aber dies ist echtes Beileid. (Das er nicht gewünscht hat. Er hat mir nur am Morgen nach Papas Tod ein Essen gekocht und mich dann heim gebracht. *Lieb ist*)


    Genau das meine ich... Beerdigungen sind so ein typischer Sozialzwang, wo sich manche Leute in Szene setzen können.
    Um den zu Bestattenden sollte man sich lieber kümmern, solange er noch lebt. Dann ist die Zeit für Worte des Abschieds, nicht nachher.
    Dies war ja kein Unfall oder Mord, sondern alle wussten ewig lange, das der Papa an Krebs sterben wird.


    Meine Mutter hat mir kein Wort gesagt, dass sie mit der Trauerrednerin eine andere Zeit vereinbart hat.
    Und ich habe gestern nur mehr abgewinkt, Notenschluss-Tag und meine Schutzbefohlenen haben Zoff mit dem Englischlehrer.
    Migräneattacken ohne Mens habe ich eigentlich selten, aber gestern hatte ich ganz arg Kopfweh.


    Ich bin eine Frau.
    Die Frauen sind für alle Belange des Lebens zuständig.
    Todesrituale sind für Männer, weil das Beenden und Zerstören ihrer Natur entspricht.
    So sagen die Aborigines, und das sind recht weise Leute.


    Ich hab genug vom Enden. Leben soll entstehen.


    So vieles gibt es immer noch, das hab ich nie gesehen. Ist anders doch in jedem Jahr das Grün des Frühlings schön! (Tolkien)


    Ein kluger, lebenserfahrener Kollege wünschte mir nicht Beileid, sondern versorgt mich mit Heimwerkerkatalogen. ;-)

    ;-I
    Wenn jemand mithilfe einer Zeremonie den Schmerz besser verarbeiten kann, möge er/sie die schönste Zeremonie der Welt machen.
    Das Taj Mahal ist zumindest sehr romantisch. Noch weiter kann man eine Trauerzeremonie kaum noch treiben.


    Nur warum muss man zwingend zu einer Beerdigung gehen...


    Ich würde gehen, um eine trauernde Freundin zu stützen. Aber nicht, um meine unleidliche Familie zu sehen.


    Ich würde gehen, wenn der Papa mir sagte, von mir aus im Traum: Ich will euch alle nochmal zusammen sehen.
    Aber da kam nichts.


    Die Chance, dass man nach dem Tod einfach nicht mehr ist, ist doch recht hoch. Dann hat man nichts mehr von einer tollen Beerdigung.


    Die Chance, dass man selbst im Falle einer Fortexistenz sein Leben als Mensch beendet hat und vieles Menschliche vermisst, ist bei 100%.
    Der Körper ist schon sehr wesentlich fürs Mensch-sein. Daher hat man wohl selbst als Geist nicht von einer super Zeremonie.


    Ich bin gerade heim gekommen und müsste sofort zur Zeremonie rasen.
    Mein Kopf ist am Zerplatzen, akute Migräne. (Etliche Kollegen und Schüler klagten auch, muss am Wetter liegen.)
    Bis zum Abend werde ich Auren sehen können. Heute ist genau so ein Tag.


    Ich geh jetzt mit den armen Hunden raus. Die waren gestern nicht spazieren, ich hatte keine Zeit und fühlte mich krank.
    Das ist momentan besser für mich als eine Beerdigung.
    Mit sehr viel Glück lässt das Kopfweh am Spaziergang nach.


    Wenns grün wird, geh ich den Baum besuchen. Dann bin ich dort allein mit Hund, setz mich auf den Boden und nehm mir Zeit für Gedanken. Ohne Stress, ohne Rosen, ohne drei Musikstücke und ohne Händeschüttel-Beileid-Händeschüttel-Beileid-Marathon.

    Liebe
    Ist es das Gefühl - ihn nun von diesen Erwartungen los gelöst zu fühlen - wenn du sagst, du meinst er würde dir über die Schulter schauen und dabei - stolz auf dich sein?


    Wo habe ich bitte geschrieben, dass er stolz auf mich sein soll?
    Er wäre ziemlich arg satt, weil ich meinen Kopf durchsetze.


    Nebelfrau... Ich schenke Gefühlen sehr viel weniger Aufmerksamkeit als du. Nein, ich weiß nicht, wer Wittgenstein ist. Ein Philosoph, nehm ich an. Sowas interessiert mich nicht, ich lese meistens Sachbücher.


    Zitat

    Ich kenne auch das Gefühl dass man so eine nahezu Euphorie erfährt, es ist ein starkes, sehr transzendentes Gefühl, intensiv und schön.


    ??? Sowas kenne ich wiederum überhaupt nicht.


    Was ist ein transzendentes Gefühl?


    Zitat

    Ich kenne auch dass sich dieses GefüWo habe ich geschrieben, dass hl mit anderen Gefühlen die Hand gibt, oft auf sehr unberechenbare Art. Trauer, Wut, Verzweiflung. Wenn du das nicht so extrem hast, dann hast du einfach eine robuste Konstitution? Wobei wütend bist du ja.


    Ich weiß, im Moment sind ausgelebte Emotionen sehr "in", aber ich halte da nicht so viel davon.


    Vielleicht verstehst du es, wenn ich mich wiederhole:


    - Mein Leben geht weiter.
    - Ich muss eine Nachschularbeit schreiben, fünf VWAs dringend verbessern, mich für die Semesterprojektwoche vorbereiten, die schriftliche Matura erstellen (Einreichung in 10 Tagen), das depperte Wasserwerk sekkiert mich mit einem Zählerwechsel, der Hund muss zum Tieraarzt und braucht Auslauf, Wäsche waschen sollt ich auch.


    Und in mein LEBEN platzt dreimal täglich dieser Trampel von der Bestattung und will irgendeinen VÖLLIG BELANGLOSEN SCHWACHSINN wissen.


    Es ist doch SCHEISSEGAL; welche Farben die Rosen haben. Wozu so ein Theater um die Musik? Wozu die Kondolenzschreiben?


    Das bringt doch nichts!


    Es ist nur NOCH EIN STRESSFAKTOR, zu einer Zeit, wo ein trauernder Mensch eigentlich etwas Ruhe haben sollte.


    Beruflich gehts das nicht, ist klar, kein Vorwurf an den Dienstgeber. Auch meine Tierärztin hat an dem Tag, wo ihr Vater starb, das chronische Bauchweh meines Köters behandelt, obwohl ihr gewiss nicht danach war.


    Zitat

    Ich konnte mich einfach auf meine Mutter konzentrieren und darauf, die Feier schön zu gestalten und stimmungsvoll.


    Ich hasse es, Feiern zu organisieren.
    Ich hasse es, an Feiern teilzunehmen.


    Alle meine Freunde wissen, dass ich weder Geburtstagsfeiern geben, noch zu welchen gehe.


    Zitat

    Ich hatte die Urne bis Juni im Regal der Friedhofsverwaltung stehen und fühlte mich dabei manchmal wirklich schäbig. Ich habs vorher einfach nicht geschafft, sie zu bestatten. Sie hätte es verstanden.


    Ja siehst, aus meiner Sicht gehört das an Tag 2 nach dem Tod irgendwo in die Erde gekippt, und zwar ohne Zeremoniell. Das ist doch nur ein Rest, den man dem Planeten halt wieder gibt.


    Zitat

    Deine Haltung Menschen als Ressourcen zu sehen, kann ich nicht teilen.


    Selbstverständlich teilst du sie. ;-)
    Jeder Mensch teilt sie.


    Oder trauerst du etwa um jemanden, der dir Schaden zufügen könnte?


    Trauerst du um den Weggang eines Kollegen, der dir bei jeder Gelegenheit das Hackl ins Kreuz gehaut hat?
    Oder trauerst du um den netten Kollegen, der dir in der Früh ein Lächeln geschenkt hat?


    Magst du Hundertfüßer und Wanderratten? Falls nein, warum magst du sie nicht? Sie besitzen einige Schönheit, man sollte ihren Tod betrauern.
    Magst du flauschige Kätzchen? Dir dir beim Kraulen ein gutes Gefühl geben?


    Falls du schon mal Katzenquälerei schlimm gefunden und ne Gelse/Wespe/Fliege ohne Bedauern getötet hast, dann hängst du an Ressourcen. Tröste dich, alle anderen Menschen tun das auch.


    Zitat

    Es ist für mich auch schwierig dieses Bild von dir komplett u sehen. Einerseits habe ich das Bild einer Frau die liebevoll und gewissenhaft Pflanzen und Tiere versorgt, wirklich sich zuwendet und einfühlt was diese Lebewesen brauchen, dass dir das wirklich wichtig ist. Und ich sehe dich in meiner Phantasie auch als ambitionierte, leidenschaftliche Lehrerin der ihre Schüler am Herzen liegen, der es wichtig ist ihnen etwas zu geben, etwas beizubringen, und dabei stelle ich mir dich "streng aber gerecht" (Zitat aus dem lustigen Film "Dogma") vor. Naja, ich kann mir das auch einbilden, ist auch eine Form der Bildung. Was denkst du?


    Was für ein Bild, bitte?


    Du urteilst gerade fernmündlich in Richtung "Hartherzigkeit", nur weil jemand offen ausspricht, dass Menschen (und Tiere) nur dann trauern, wenn sie eine wichtige Ressource ihres Lebens verloren haben?


    Bitte erwache aus der Traumwelt.


    Zitat

    Aber du vergisst dass ja auch du für andere eine "Ressource" bist und warst.


    Na, das hoffe ich doch sehr!
    Wär arg schlimm, wenn ich für niemanden eine Ressource wäre.


    Zitat

    Naja, und der Gedanke dass Menschen einfach so austauschbar sind, ich weiß nicht.


    Wo steht in meinem Text, dass Menschen austauschbar sind?


    Meinst du, weil ich geschrieben habe, man möge z.B. eine neue Beziehung eingehen?
    Das ist deutlich gesünder, als jahrelang Depressionen zu haben.


    Sei doch nicht komisch.
    Klar heule ich Rotz und Wasser um einen toten Hund. Aber dann kauf ich mir einen anderen und damit endet die Trauer.
    Klar heule ich wegen einer enttäuschten Beziehung - aber dann fange ich eine andere an.


    Wer tut das nicht???


    Zitat

    Ich persönlich mag hier Buber, das ich entsteht am du etc. pp. dass eben zwischenmenschliche Beziehung in ihrer Einzigartigkeit, in ihren Facetten wie Atmen ist, und ich stelle mir vor dass es dir als Lehrerin ähnlich geht, im Grunde.


    Was ist Buber?


    Und wieso kann man nicht eine einzigartige Beziehung durch eine andere einzigartige Beziehung ersetzen? Da jedes Lebewesen in der gesamten Evolution einzigartig war/ist, ist zwangsläufig auch jede Beziehung zwischen diesen Lebewesen einzigartig.


    Das heißt aber nicht, dass man ein Jahr lang um einen Todesfall trauern muss.


    Und könnten wir jetzt bitte zum Thema zurück kehren?


    WER FINDET DEN TRAUERZIRKUS AUCH NERVTÖTEND; STRESSIG; PIETÄTLOS UND ABSOLUT SINNLOS?

    Der Tod hat nichts mehr genommen, der hat nur Erlösung gebracht.


    Die Krankheit hat alles genommen.


    Das Vermissen geht schon extrem lang. Die Augenbrauen vermissen, die Haare vermissen, die normale Haut vemissen, die Fröhlihkeit vermissen, ruhige Nächte vermissen. Sehr vieles vermissen. Das alles hat momentan sehr weh getan, nacheinander viele Trauertage.


    Was fehlt am meisten?


    Die weggeworfenen Jahre.
    Die Jahre, die dem Alkohol und dem Daheim-Einspinnen geopfert wurden. Diese g´miatlichen 2 Liter Wein und Bier PRO TAG und diese "harmlosen Zigarrln" haben sich furchtbar gerächt.
    Ein Therapeut hätte viel verhindern können, aber dorthin bring ich meine Altvorderen nicht mal mit vorgehaltener Waffe.

    Dein Sohn ist erwachsen. Du musst das einfach akzeptieren, in jeder Hinsicht.


    Mein Bruder hat vor vier Jahren ein Mädchen kennen gelernt. Vorher war er jungfräulich und das hat ihn anscheinend beschäftigt. Kaum hatte die junge Dame ihn entjungfert, war er ihr naturgemäß restlos hörig. (Männer halt... )


    Die Elternpaare wurden bei der standesamtlichen Hochzeit kommentarlos ausgeladen.
    Für die Schwiegereltern weiß ichs nicht, vielleicht macht ihnen das nichts aus.
    Mein Papa war stinksatt, als er im Nachhinein erfuhr, Sohnemann hat geheiratet und zieht weg.
    Vorher hab ich noch meinem doofen Bruder gesagt: Du kennst ihn doch, mach das nicht, auf keinen Fall darfst das machen.
    Dafür bekam ich ein unglaublich freches Mail.
    Hab ich mir gedacht: Ok, Bruderherz, dann helf ich dir nicht länger beim Denken. Denk ruhig mit dem Unterleib, wennst glaubst...


    Das tat sehr weh. Ich dachte, wir hätten ein gutes Verhältnis. Aber was da aus ihm rauskam, war menschlich höchst bedenklich.


    Mein Bruder gratulierte meinem Vater in den letzten Jahren nicht mehr oder nur in kränkender Art und Weise zu Anlässen.
    Weihnachten verbrachte er sonstwo, am 28 oder 29 kam er dann mal vorbei.
    Aber lange Wunschzettel hat er geschickt (wurden erfüllt!) und Geldgeschenke gerne genommen.


    Er war empört und verwundert, dass der Vater sein Erbe reduziert hat.
    Tja. Du sollst deine Eltern nicht bei der Hochzeit ausladen und ihnen dauernd arrogant kommen, das ist das 11. Gebot oder so.
    Aber ich hab nichts mehr gesagt zu dem Thema, ich hab meinerseits durchaus nichts gegen mehr Geld. ;-)


    Mein Papa starb am 6. Jänner.
    Mein Bruder war zuletzt am 14.11. bei ihm.


    Am 29.Dezember war er in Wien und ich bat ihn, zu gehen und Frieden zu machen.
    Er ist nicht gegangen.
    Er hat an diesem schwierigen Weihnachtsfest nicht einmal bei der Mama angerufen.
    Bei mir sowieso nicht.


    Unter anderem deswegen geh ich jetzt nicht zu den Beerdigungsterminen.
    Ich hab einfach genug von der Sippschaft, ich benötige Ruhe und ich muss mir das nicht antun.
    Gedenken kann ich alleine besser, ohne diese Spannungen beim Grab.


    Ja, es tat weh.
    Ich werds überstehen
    Einige Male seh ich ihn notgedrungen noch.
    Der Bruch wird dann endgültig sein.


    Verwandte kann man sich nicht aussuchen... Aber ich habe fünf enge Freunde und fühle mich menschlich reich beschenkt.


    Also, bei uns war nicht das Erbe für den Familienzerfall verantwortlich, sondern Unterleibswallungen gepaart mit mangelnder Sozialkompetenz. Das Erbe war bloß ein Neben-Problem.


    Sieh es so.... Dein Sohn hätte dir auch irgendwohin davonlaufen können. Oer dich wegen einer Schwiegertochter "abschaffen". Auch das passiert nicht sooooooo selten.


    Ich würde ihm deutlich sagen, dass er, wenn er von dir deeinst etwas zu erben gedenkt, hierfür auch Benimm und Leistung in der Herkunftsfamilie erbringen muss. "Ichwill, ich will, ich will" ist nur für kleine Jungs (und die gehören dafür sofort gestutzt).


    Ansonsten gibt es Waisenkinder, Tierheime und ähnliche Adressen, wo ein Erbe Gutes bewirken kann.

    Ich stell jetzt mal meine Gedanken in den Raum, vielleicht tickt ja wer so ähnlich:


    Vorweg - es geht mir jeden Tag besser.
    Der Papa ist tot, die ersten paar Tage waren schlimm.
    Nach drei Wochen ginge es mir eigentlich gut wie lange nicht mehr, ich könnte vor Glück tanzen und ich brauche das Sertralin nicht mehr.


    Papi, ich dank dir so sehr! Und wenns dich noch irgendwie gibt, dann bitte komm doch und "schau" mir über die Schulter beim Gespräch mit dem Baumeister, dem Hafner usw.
    Ich hab in den letzten 10 Tagen ein Dutzend neue Leute getroffen, die sicher noch in mein Leben wachsen!
    Freunde und Kollegen beteiligen sich am Projekt.
    Es ist soooooo nett., und dauernd denke ich mit FREUDEN: Das kommt vom Papi. Das hat er mir beigebracht. Der Papi hätte sicher so oder so entschieden. Es ist, als wäre er ein Teil von mir, ein durchaus lebendiger Teil.


    Und dazwischen betreibt die Bestattung auf meinem Handy Telefonterror. Blumen, Musik, Qua qua, bla bla....
    Meine Mutter will mir erzählen, wer wann welche Kondolenzkarte geschrieben hat.
    Irgendwelche Leute wünschen "Mein Beileid", immer schön formell bleiben.
    Und ich denk mir: Ey Alta, was geht denn mit dir ab? Muss du jetzt davon reden? Drei Wochen sind vergangen, ich bin nicht in Rente, mein Leben geht weiter.
    Wo warst du, als er ein Jahr gelitten hat? Warst du da bei ihm? Nein? Was willst dann jetzt? Bei einer Trauerfeier deine selbstdefinierte Sozialkompetenz raushängen lassen?
    Warum muss ich das ständig wieder hochkochen lassen, was soll das bringen - außer Ekel und Schmerz?


    Das ganze Trauertheater NERVT.
    Es STÖRT MICH bei der Trauerarbeit.


    Ich weiß von früheren Verlusten, dass es nur einen Weg gibt, die ungesunde Trauersituation hinter sich zu lassen. (Ja, ungesund! Geht bekanntlich mit einem erhöhten Risiko einher, selbst zu erkranken oder zu verunfallen.)
    ->Raschestes Rausbewegen aus der belastenden Situation.
    ->Kein Anbeten toter Reste, sondern zügiger Wiedereintritt ins Leben.
    ->Schluss mit dem Thema Tod&Krankheit, den Menschen lebendig ins Herz nehmen und dort behalten!
    - Man trauert um eine wichtige Ressource, und sollte sich diesbezüglich nichts vormachen. ;-) Entweder ersetzt man die Ressource (z.B. neue Beziehung eingehen) und/oder man verschiebt die Parameter des eigenen Lebens so weit, dass man es nicht sooo gerne mehr sähe, wenn der Tote an die Tür klopfte. (Edit: Bzw. Falls er irgendwie klopfte, müsste man ein längeres Gespräch führen. Sieh mal, dies und jenes musste ich eben für mein Leben ändern, du warst ja nicht mehr bei mir.)


    Ich bin grad ausgezuckt und ich verzichte auch auf Teil 2 des Begräbnisses. NEIN, ich brauche das keineswegs zur Verabschiedung des "geliebten Körpers". Ich war nicht bei den diversen Trauer-Zeremonien meiner Oma, glücklicherweise war ichs nicht, das war eine völlig richtige Entscheidung.


    Woran will ich mich erinnern? An Krankheit, Tod, Bestattungstrallala und getragene Mienen?
    Edit: Ich will und kann nicht mehr, drei Jahre Krebs als Lebensthema, ein Jahr täglich im Spital, Trauer und Leid des Sterbenden mitleiden, tragen und stützen, es reicht jetzt. Ist ist genug mit dem Todesthema, ein endloses Trauerzeremoniell ist nichts als quälend. WIEDER quälend.


    Oder an den Menschen, den ich geliebt habe und der in meinem Herzen LEBENDIG sein soll?
    Edit: Jetzt wäre doch eindlich die Zeit, diese furchtbare Phase zu vergessen, die schönen Dinge ins Herz zu nehmen und in Gedanken den GESUNDEN, lieben Menschen zu umarmen.


    Drei Wochen nach Todeseintritt haben wir das endlose Trauerzeremoniell noch immer nicht erledigt. Wie mühsam ist denn das bitte?
    Noch schlimmer traf es eine Bekannte, deren Mann (Lungeninfarkt durch Tumor) erst nach drei Wochen von der Obduktion kam, dann binnen weiterer drei Wochen endlich begraben wurde. Das scheint sie alles nur noch mehr traumatisiert zu haben.


    Ich werde für mich selbst das Folgende vorsehen: KEIN Bestattungstrallala. Erde unter den Baum, ohne Zeremonie, und gut.
    Sollte jemand um mich trauern wollen, wird dafür eine Geldsumme da sein. Diese kann in meinem Lieblingswirtshaus gefressen und gesoffen werden, und die einzige Bedingung ist, dass zu 65% nett über mich geredet wird. (Glorifizieren muss nicht sein.)


    Gehts noch jemandem so?

    Ja, bin aus Wien.


    Ich trau mich nicht recht in den Wald... Überall blankes Eis, völlig festgetreten... Und ich bin auch mit den Gedanken woanders.
    Die Katzen und der Hund brauchen dich jetzt fit und gesund, auch wenn ihre Trauer nicht so merkbar ist.


    Ich hätte meinen Papa auch gern noch 20 Jahre gehabt.

    Nun, mach ihm das nicht zum Vorwurf.


    Meine Hunde benahmen sich am Sterbetag meines Vaters ihm gegenüber ganz so, als säße er daheim in seinem Sessel. Nie waren sie zurückhaltend oder anders, sie haben ihm die entsetzlich von Pilzen entstellten Hände geleckt wie sie es immer taten.


    Und dafür habe ich die Tiere sehr bewundert, denn sie haben ohne jeden Zweifel gerochen, was los ist.
    Jedes Raubtier kann Krankheit und Tod riechen, schließlich würde es in Freiheit bevorzugt geschwächte und sterbende Tiere angreifen.


    Nimm es als Liebes- und Treuebeweis, dass der Hund wie immer ist.
    Und lass ihn Hund sein, er kann nichts dafür und will seinen normalen Tagesablauf haben.


    Es freut mich, dass ihr so viele glückliche Ehejahre hattet. Das ist viel! Du verlierst also eine sehr, sehr gute Freundin.


    Wein dich aus... Dafür gibt es das Trauerjahr...




    Geh spazieren, nur bitte, falls es bei dir so entsetzlich vereist ist wie hier bei mir, dann geh die sichersten Wege. Du bist fraglos mit den Gedanken woanders und du könntest stürzen. Der Hund erträgt es jetzt nicht, wenn du gerissene Bänder oder einen Trümmerbruch operieren gehen musst.

    Fühl dich gedrückt, Malena.


    Du hast da einen sehr lieben Brief an deine Mutti geschrieben. Ich sage auch Mutti zu meiner Mutti, und ich kannte sonst niemanden, der das tut. Ich hörte sogar oft die Kritik, dies sei ein kalter Ausdruck. Aber bei dir klingt das gar nicht kalt.


    Zitat

    ich hoffe sehr dass es so ist wie du sagst, dass die Tage kommen wo die schönen Erinnerungen anfluten ...an den Strand gespült werden....schöne Erinnerungen kann ich dzt. noch gar nicht so zulassen...es ist immer noch einfach nur ein Gefühl....


    Du solltest die freundlichen Erinnerungen nicht nur zulassen, sondern nehmen und umbauen. Verharre nicht, geh weiter - und nimm sie mit.


    Deine Mutti hätte im Leben Anteil haben wollen. Lasse sie weiterhin Anteil haben, so als sei sie noch da. Baue sie in dein Leben ein.


    Gibt es nicht einen Wunsch, den du erfüllen könntest? Ein Geschenk, das du zu ihrem Gedenken machen könntest?


    Ich verkaufe meines Vaters geliebtes Haus. Eine Vernunftentscheidung. Tut weh.


    Ich baue ein Haus, nach meinem Tod wird es verkauft. Ist halt so.


    Ich pflanze einen Grünen Veltliner und mache eine richtige Heurigen-Pergola, weil dies dem Papa gefallen hätte. Seine Heurigenbankerln nehm ich mit.


    Ich nehme das Werkzeug mit und bastle in seinem Sinn. Ich halte einen Teil seiner Kontakte, mögen auch mir daraus Freundschaften erwachsen.


    Ich nenne einen kleinen Rüden "Burschi", wie den Hund, den der Papa in seiner Kindheit liebte und stets in Erinnerung behielt. Es wird ein ganz anderer Hund sein als der historische Burschi, aber so ist das Leben. "Burschi vom Wilhelminenberg" ;-)

    Jetzt ist mir die Idee gekommen, dass ich eine Anzahl Stauden vorm Bagger retten muss und dass ich bei der Gelegenheit das "Fruchtgenußrecht" des Herrn Papa aus der Welt schaffen könnten. Er hat jeden alten Strauch unter Denkmalschutz gestellt.


    Gebt mir mal die Kettensäge.


    2 Stunden später hatte ich 2 Bäume weniger und einen Haufen Holz, der die Basis für ein erweitertes Wüstenbeet bilden sollte.


    Leider kann man nicht viel machen, der Boden ist gefroren.


    Den Nachbarn hab ich mit der Grausamkeit des Lebens konfrontiert: Ich halte nichts vom Coniferado seiner Ehefrau.
    Zierkoniferen, besonders Thujen, sind IMO ein klarer Fall für Kettensäge&Sondermüll.


    Ich brauche:
    - Bienen
    - Wachteln
    - Hundebabies
    - Hummeln
    - Kröten
    - Einen künstlichen Dachsbau
    - Einen Teich
    - (Ein Moorbeet hab ich schon, es bedarf der Renovierung.)
    - Eine Natursteinmauer und Eidechsen
    - Ein vernünftiges Waldbeet
    - Ein viel größeres Wüstenbeet für viele, viele, viele Mittagsblumen. Lavakies und Eruptivbrocken, für den Bereich mit dem Enzian Silikatkies.
    - Buschobst
    - Hochbeete
    - Ein Glashaus für die Tomaten
    - Rosen an der Fassade *Dornröschen bin*


    Was ich definitiv nicht brauche, sind Rasenflächen, Buchsbäume und Zierkoniferen.


    Jetzt haben wir zwei Möglichkeiten: Entweder der Herr Nachbar entdeckt eine späte Freude am naturnahen Gärtnern. Oder er sagt, dass er damit nicht kann. Dann geh ich ins Umland und er kriegt einen Wohnklotz vom Investor vor die Nase gestellt. Liegt ganz bei ihm.


    Edit: So, Anmeldung erledigt, ich besuche ab 28.2. eine Imkerausbildung.

    Mein Papi hat gezaubert, konnte perfekt Buchbinden, alles reaprieren und die tollste Adventdeko aus Naturmaterialien basteln.
    Außerdem hat er tolle Liköre hergestellt.
    Und er hasste Schnee. ;-)


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    Ich habe mich in eine Richtung entwickelt, die der Buchbinderei verwandt ist: Lederarbeiten.
    Spitz zulaufende Peitschen sind das High-End der Flechtkunst, es gibt nicht Schwierigeres.
    Ich mag aber auch Punzierungen und Mittelalter-Themen und Hundezubehör.


    Ich will das alles "mitnehmen" ins neue Haus, dort soll Raum sein für bäuerliches Handwerk. Ich brauche einen großen, hellen Hobbyraum mit dem Kachelofen.


    Und ich baue für 2 Leute, nein nicht für einen Ehemann ;-), sondern eine nette Frau mit ähnlichen Interessen und Hundi soll einziehen.


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    Liebe Kelpie,


    oops, als ich die Peitsche gesehen habe dachte ich mal kurz ich bin im BDSM Forum gelandet (nicht dass ich in solchen Foren wäre 8o )...bzw. dachte dann, womöglich stößt du ja auf einen Bestatter der so ist wie Tom Lehrer wenn er den "Masochism Tango" singt (ist das unpassend den Link hier rein zu stellen- ich lass es erst mal)... auf jeden Fall erinnert sie - die Peitsche - an einen Zirkus und ein Zirkus ist es, auch ich habs bis heute nicht geschafft die Schrift gravieren zu lassen etc...


    Oh, die hab ich selbstgemacht. Copyright fürs Foto liegt bei mir.
    Freunde von mir leben besagte Form der Zweisamkeit, ich schwöre, sie sind kinder- und tierliebe, hilfsbereite, voll berufstätige und verantwortungsbewusste Menschen. Ich würde sie nicht als "völlig normal" bezeichnen, aber selber bin ich auch nicht im Durchschnitt.
    Und o ja, ich bin in einem BDSM-Bastelforum registriert. Wie sollte ich sonst mit den wenigen anderen Leuten auf der Welt reden können, die sich auch für Whipmaking interessieren. Man soll nicht verurteilen, was man nicht kennt.
    (Ich selber habe null Interesse an Sex und bin deshalb Single. Never ever zieht bei mir jemand ein, der das stinkige, lästige Gejuckel wichtig für die Beziehung findet. Andere sollen tun, was sie wollen - und ich tue, was ich will.)


    Ich kann Peitschen machen, Hundezubehör machen, Taschen machen, Schmuck machen und auch mal fürn Tierarzt etwas nähen. ;-)



    Zitat

    dass du von dem Körper erschrocken warst ist klar wenn du noch nie einen toten Körper gesehen hast, einen Leichnam, und das noch dazu im Umfeld des Kühlhauses und alleine

    ,


    Allein war ich nicht. Die Mama hat den Besuch da unten auch bereut, glaube ich. Und der Pflegerin war die ganze Situation zwangsläufig unangenehm.


    Zitat

    Magst du Erinnerungen über deinen Vater teilen? Was mochte er denn gerne? Wie war seine Stimme? Was für ein Papa war er denn so?


    Oh, er war ein warmherziger Mensch mit einem Herz für Kinder/Tiere. Er hat gern gezaubert, er liebte Wien, Wiener Musik, die Wiener Geschichte. Er war stolz auf den Besitz, den er erworben hat. Er war ein Spitzenmagier, aber vernünftig genug, einen normalen, bürgerlichen Beruf auszuüben (Beamter) und seine Familie nicht dem wechselhaften Künstlereinkommen auszusetzen.
    Ein Leben ohne ihn, nur mit der Mutter, wäre unvorstellbar gewesen.
    Ich habe das handwerklich-künsterische Talent von ihm. Meine Besessenheit für Tiere dürfte von der Uroma Mitzi stammen, als deren Reinkarnation ich gelte.


    Sein größtes Problem war Eifersucht. Er konnte nicht loslassen und nicht akzeptieren, dass Kinder erwachsen werden.
    Die Probleme meiner Mutter könnten drei Therapeuten beschäftigen, solche mit Schwerpunkt "Psychische Schäden bei der Kriegs- und Nachkriegsgeneration".
    Folglich war die Ehe schwierig, er hat viel getrauert und hat dieser Trauer sicher zehn Lebensjahre geopfert.
    Hinweise in Richtung "Geh doch mal zu meiner Lebensberaterin" waren sinnlos. (Obwohl die Coacingdame für mich immer eine gute Investition war.)


    Zitat


    ich habe heute in der Früh an das von dir gesagte gedacht und muss dir recht geben: den Schnee zu lieben ist ein dekadenter Luxus. Denke ich an die Flüchtlinge, die Obdachlosen, die Menschen die nichts zu heizen haben, die den Erfrierungstod sterben .. dann kann man den Schnee nur hassen und als Todbringend sehen. Zu Recht, würden wir mit unseren Ahnen sprechen die ums Überleben kämpften würden sie denken wir sind deppert wenn wir vom Ski- und Schlittenfahren schwärmen oder freiwillig in die weiße Hölle gehen.


    Ja, das Kältetelefon hab ich dieser Tage gewählt, weil ein schmutziger Mann bei der U-Bahn am Boden lag.


    Zitat

    das sind zwei ausgesuchte Bilder, die ich genausogut anders aussuchen könnte. Den Frühling dem Winter vorziehen kann jeder, das ist eine ziemlich kindliche Einstellung. Leben ist überall, man muss es nur sehen. Man sieht sowieso nur das, was man IST. Wer Leere sieht, sieht seine eigene Leere. Wer innerlich lebendig ist, sieht überall Leben. Im übrigen rede ich hier mit, wo es mir Spaß macht.


    Na, bester Dieter, wer ist hier kindisch? Du klingst wie ein 10jähriger, der ausargumentiert wurde ;-)


    Das sind keine "ausgesuchten Bilder", sondern das ist mein Garten im Jänner und im April.
    Wo mehr Leben - ein nackten Zahlen - zu sehen ist, dürfte klar sein.


    Dass der Trottelhund im Schnee herumspringt, ist kein Ausdruck von "Leben", sondern von Verzweiflung. Bedingt durch die geringe Tageslänge ist er derzeit 22 Stunden in einem stinklangweiligen Zimmer eingesperrt. WENN er raus darf, läuft er natürlich.
    Aber alle Winter-Schönredner dürfen sich vor Augen halten, dass derselbe Hund Mai bis September 24 Stunden in diesem Garten sein darf, auch nachts. Da schlafe ich behaglich im Freien auf der Luftmatratze und Hundchen hat Begegnungen der dritten Art mit dem Gartendachs und den Fledermäusen.


    Es ist auch in einem schwedischen Wald pro Quadratmeter viel weniger Biodiversität zu finden als in einem südostasiatischen Regnwald. Und warum? Weil es im Regenwald keine lebensfeindliche Jahreszeit gibt.


    Das Leben kann sich an Hitze- und Kältewüsten bis zu einem gewissen Grad anpassen - aber dass der Winter "nötig" ist, ist einfach nicht richtig. Ende der Kreidezeit besaß die Erde keine Polkappen und in Deutschland hätte man an warmen Stränden liegen können.


    Ich kann es nicht ändern, dass ich in einer ausklingenden Eiszeit lebe. Ich muss es aber nicht MÖGEN, dass ich alljährlich wochenlang mit dem Wechsel Heizungsluft/Saukälte/Feinstaub/Viren zu kämpfen habe. Meine Nase und Lippen sind wund vom Salz, ich habe Problme mit den Ohren, meine Hündin ist krank.


    Im Wald sind die Wege das blanke Eis, man kann nicht entspannt gehen, ständig ist da die Gedankenkette: Ausrutschen-> wieder ein Bänderriss-> Spital-> Schmerzen-> Dienstunfähig-> Was wird mit den Tieren....
    Die Hunde müssen deshalb an der Leine und in der Stadt bleiben,22 Stunden des Tages im Haus eingesperrt. Sie hassen es, ich hasse es.


    "Romantiker" sind nicht mein Menschenschlag, ich mag lieber "Rationalisten", die die Wirklichkeit annehmen können, statt sich eine Traumwelt zu basteln.


    Du wirst mir den Winter nicht schmackhaft machen. Allein schon der Dreck widert mich extrem an.


    Zitat


    Kelpie, ich freu mich dass es deinen Hunden wieder besser geht


    Ihr geht es nur durch die Medikamente besser. Sie ist schmerzhaft im Bereich Magen und Pankreas.
    Wir werden sehen...
    Sie muss die Todes-Jahreszeit überstehen, dann kommt sie sicher nochmal in Ordnung.


    Zitat

    und ich hoffe auch dir geht es soweit gut


    Ich habe eine arge Winterdepression, ich HASSE einfach diese Jahreszeit, von A bis Z und von vorne bis hinten.
    Schlafbedürfnis über 10 Stunden, ständige Atemprobleme, dauernd verkühlt. Der Jänner und Februar sind einfach kotzig.


    Gestern war ich auf der Hausbaumesse und habe mich für einen Baumeister sowie für das Interieur entschieden. Grundriss haste noch keinen, aber du weißt, welche Kachelofen- und Herd-Kombi du willst.


    Ferner habe ich mich für die Fassade entschieden (Lärchenholz) und für den Einbruchschutz: Fenstergitter, Kletterrosen und Bienen.
    Die Bienen habe ich mir schon reserviert, 2 zertifizierte Bio-Völker, recht günstig abzugeben wegen Bestandsauflösung, abzuholen Ende Juni.
    Die Kletterrosen von meinem Papa werden mit dem Haus verkauft, vorher muss ich sie schnell noch klonen.
    Und ich setze irgendwo einen Weinstock, wo ich ihn vergittern kann, damit ihn die Hunde nicht erwischen.


    JUHUUUUUUUU! Seit Jahren will ich in den Imkerkurs, und es ging nie, weil ich Oma und Papa helfen musste. (Meinen Lungenarzt wird der Schlag treffen.) Uroma Mitzi, als deren Reinkarnation ich gelte, kam anscheinend über mich. Sie betrieb einen Selbstversorgerhof in Wien-Leopoldau.


    Jetzt 14 Tage intensiv Pläne zeichnen, dann den ersten ernsthaften Termin mit dem Baumeister. Eine Freundin von mir hat Hausbau als Hobby, die hilft mit Begeisterung.


    Zitat


    Malena :24: die durchaus mal neben sich steht ;) insofern auch mal neben Frau


    Liebe Nebel-Nebenfrau, du hast einen ungewöhnlichen, hübschen Vornamen!


    Zitat

    Ps 5x edit, ich hab Definitiv auch Schlafmangel...


    Ich habe Schlafmangel, weil 8 Stunden im Moment viel zu wenig sind. Ich bekomme ständig schlecht Luft, drinnen Heizungsluft, draußen extreme Kälte- und Schneereize. Man wankt von einem Auslöser zum nächsten, ich freu mich direkt auf die Gräserpollen, weil die kommen nur in der Früh.