Ich weiß nicht wie ich ohne ihn leben soll

  • Liebste Andrea ,


    Jaaaaaa an es gibt viele Menschen die dich auffangen , und ja um das Sprichwort aus dem Buddhismus aufzugreifen , es gibt keinen Boden nur sanfte wogen die dich weich und sanft umgeben in dem Moment wo du fällst , und du wirst weitergetragen in wärme und Geborgenheit des Universums und der immerwährende liebe , ebenso wie unsere Anna Maria die auf den sanften schwingen des weißen Raben in das warme Licht entschwebt ist .
    Sei lieb gedrückt
    Deine Petra

  • Liebe Andrea, ich hoffe es geht dir gut - und wenn nicht, dass du dich meldest ... ich denke an dich.... <3:24:

    Die Wahrheit triumphiert nie, nur ihre Gegner sterben aus (Max Planck)


    rilke.de/briefe/160703.htm


    VORÜBUNG FÜR EIN WUNDER


    Vor dem leeren Baugrund
    mit geschlossenen Augen warten
    bis das alte Haus
    wieder dasteht und offen ist

    Die stillstehende Uhr
    so lange ansehen
    bis der Sekundenzeiger
    sich wieder bewegt

    An dich denken
    bis die Liebe
    zu dir
    wieder glücklich sein darf

    Das Wiedererwecken
    von Toten
    ist dann
    ganz einfach

    (Erich Fried)

  • Liebe Malena,

    ja, es geht mir gut. In letzter Zeit ist nur unglaublich viel passiert. Ich bin heute aus der Tagesklinik entlassen worden. Ich weiß jetzt zumindest grob, wie es für mich beruflich weitergeht und ich werde weiterhin bei der Klinikzeitung mit arbeiten. Ich weiß jetzt auch wie lang und beschwerlich der Weg aus der Depression sein wird, aber ich werde es schaffen, habe in der Tagesklinik auch einen Weg zu einer Art Eigentherapie gefunden.


    Wie geht es dir liebe Malena?


    Ganz liebe Grüße und ganz viel Kraft

    Andrea

  • Liebe Andrea,

    magst du ein bisschen verraten, von deinem Weg, den du einschlagen möchtest,

    von der Zeit in der Tagesklinik und was es mit der Klinikzeitung auf sich hat?

    Schön, dass du wieder da bist!

    LG. Astrid.

  • Liebe Astrid,

    Ich werde wahrscheinlich eine Umschulung zur Altenpflegerin machen, aber erst nächstes Jahr, bis dahin werde ich ehrenamtlich im Seniorenheim tätig sein.


    Die Zeit in der Tagesklinik war sehr hilfreich. Ich empfand das Klettern besonders intensiv. Auch die Jakobusgruppe ist sehr gut. Ich habe dort auch viele liebe und interessante Menschen getroffen.


    Die Klinikzeitung ist auch Teil der Therapien. Es findet jede Woche eine Redaktionssitzung statt, alle 2 Wochen mit Produktion der Zeitung. Man kann Themen vorschlagen, oder einfach. Artikel einreichen. Bei den Themen ist fast alles erlaubt bis auf bestimmte Sachen.


    Ich habe dann auch unter anderem einen Text in der Zeitung veröffentlicht, in dem ich mich mit der Depression auseinandersetze. Dieser Text war eben der erste Text zur Eigentherapie und als ich ihn miner Therapeutin zeigte meinte sie, wenn ich das wolle, würde si es es gut finden, wenn ich ihn veröffentlichen würde.


    Viele liebe Grüße

    Andrea

  • Liebe Andrea,

    das klingt sehr wohltuend. Was ist die Jakobusgruppe?

    Wenn du magst, kannst du deinen Artikel auch gerne hier einstellen. Die Unterscheidung Trauer und Depression ist ja nicht immer leicht zu kennen.


    Wirst du weiter klettern gehen?


    Ich wünsche dir viele Sonnenmomente auf deinem Weg zurück ins Leben, das neben dem Schweren auch ganz viel Schönes und Leichtes haben darf.


    Sei lieb gegrüßt

    Astrid

  • Liebe Astrid,


    die Jakobusgruppe ist auch eine Therapie, die die dort anbieten. Wandern als Therapie. Jakobusgruppe heißen sie deshalb, weil sie einmal jährlich für 2 Wochen einen Teil des Jakobusweges pilgern. Es pilgern aber nicht alle Mitglieder der Jakobusgruppe, meist nur die Hälfte. Alle 2 Wochen trifft man sich zur Besprechung, da wird die diesjährige Etappe geplant mit allem drum und dran. Darüber hinaus finden auch regelmäßige Trainingswanderungen statt, die Mittwochs oder Samstags stattfinden.


    Ich würde gern weiter klettern, aber dafür sollte ich erst mal einen Sicherungsschein machen, damit ich auch einen Kletterpartner finde. Im Augenblick geht das aber gar nicht, weil ich letzten Donnerstag etwas übertrieben habe, erst beim Klettern und dann habe ich noch auf einen Sandsack eingedroschen, jetzt tut mir die rechte Schulter weh.;)


    Ich kann den Text hier gerne als PDF anhängen, allerdings hat er mehr mit Selbstvertrauen oder dem Mangel daran, vor allem in der Depression zu tun und ist ein Versuch, die depressive Denkweise durch Logik zu durchbrechen. Ich hänge ihn trotzdem mal an.


    Ganz liebe Grüße

    Andrea

  • Wow Andrea, so schön geschrieben, mit so berührenden Bildern und Beschreibungen - das klirrende Lachen konnte ich fast hören und es lief mir eiskalt den Rücken runter.


    DANKE, dass du uns teilhaben lässt.


    Gehst du mit auf die Jakobswegetappe oder bist du bei den Vorbereitungstreffen dabei? Gehen tut sicher wohl und kann die Gedanken befreien.


    Und das mit dem Sicherungskurs, das schaffst du sicher, wenn du deine Schulter ein bisschen geschont hast :)

    Ich finde schön, wie achtsam du mit dir bist.


    Ich wünsche dir alles Liebe.

    Astrid.

  • Liebe Astrid,

    dieses Jahr war ich nicht bei Pilgerwanderung dabei. Sie sind am 04.09. losgefahren zum Anfang der Etapoe., da war ich ja noch in der Tagesklinik. Ich werde Mal schauen, ob ich nächstes Jahr teilnehmen kann. Aber die Daheimgebliebenen werden am Samstag eine Trainingswanderung machen.


    Ja, das Wandern tut gut und vor allem die Gruppe. Es gibt so viel Gelegenheit zu Gesprächen. Ich kann die Atmosphäre in der Gruppe gar nicht beschreiben. Ich war bei einem Treffen und einer Wanderung dabei und fühlte mich sofort zugehörig. Der Umgang miteinander ist respektvoll, achtsam und sehr verständnisvoll. Man kann einfach sein, wie man ist und muss auch nicht so tun, als ob es einem gut geht. Man kann auch ganz offen sagen, wenn man nicht reden will.


    Ich wünsche dir auch alles Liebe.

    Andrea

  • Liebe Monika,

    ja, diese Einrichtung ist wirklich gut. Ich bin auch froh, dass meine Therapeutin in der Klinik sich auf diese Art der Therapie eingelassen hat und meine Texte mit einbezogen hat. Es fiel mir oft schwer zu erklären was ich denke und fühle und mit diesen Texten ging es leichter.


    Ich würde mich auch freuen, wenn du mitkommen könntest.?

    Liebe Grüße

    Andrea

  • Liebe Andrea,

    toll! Tolle Einrichtung mit tollen Angeboten und toller Text! Ich kenne die Eisprinzessin auch ganz gut, ich kann den Text sehr gut nachvollziehen und ich kenne ihre Drohung wiederzukommen. Jetzt war sie schon einige Jahre nicht mehr da, weil ich gelernt habe gut zu mir zu sein. Das packt sie überhaupt nicht, das hält sie auf Abstand! :22:

    AL Christine

  • Liebe Christine,


    ja, die Einrichtung ist wirklich toll.


    Die Eisprinzessin ist bei mir noch Recht wiederspenstig und mag nicht gehen. Der Vorteil ist allerdings, dass das was sie so sagt nicht sehr logisch und realistisch ist und auf dieser Ebene kann ich sie schwächen, dafür sind diese Texte ein gutes Hilfsmittel.


    Ja, sie mag es nicht, wenn man gut zu sich ist und wenn man Selbstvertrauen hat, aber gerade dieser Lernprozess dauert sehr lange und ich musste in der Klinik erst lernen, dass Ungeduld in dieser Hinsicht überhaupt nichts bringt weil das nur der Eisprinzessin wieder zuträglich ist.


    Ich checke weiß aber jetzt, ich komm da wieder raus und irgendwann werde ich es auch schaffen, sie länger auf Abstand zu halten, wie du.


    Ich wünsche dir ganz viel innere Wärme gegen die Eisprinzessin.


    Andrea

  • Liebe Andrea,


    was für ein berührender Text.

    Die Eiskönigin - oh ja, sie erinnert mich spontan aber auch an eine Zeile aus Rilkes Brief an einen jungen Dichter...


    (...)Vielleicht sind alle Drachen unseres Lebens Prinzessinnen, die nur darauf warten uns einmal schön und mutig zu sehen.

    Vielleicht ist alles Schreckliche im Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will. (...)


    Liebe Andrea,


    ich freue mich dass sich so viel bei dir getan hat, und ich bin berührt wie stark du kämpfst...

    du schreibst so klar, deine Worte geben ganz viel Halt.


    Ich wünsche dir weiterhin viel an Kraft, und freue mich wenn du weiter erzählst,

    mit herzlichen Grüßen und einer Umarmung


    Malena


    <3


    Die Wahrheit triumphiert nie, nur ihre Gegner sterben aus (Max Planck)


    rilke.de/briefe/160703.htm


    VORÜBUNG FÜR EIN WUNDER


    Vor dem leeren Baugrund
    mit geschlossenen Augen warten
    bis das alte Haus
    wieder dasteht und offen ist

    Die stillstehende Uhr
    so lange ansehen
    bis der Sekundenzeiger
    sich wieder bewegt

    An dich denken
    bis die Liebe
    zu dir
    wieder glücklich sein darf

    Das Wiedererwecken
    von Toten
    ist dann
    ganz einfach

    (Erich Fried)

  • Liebe Malena,

    ja, es hat sich viel getan, aber trotzdem habe ich oft das Gefühl, ich mache zwei Schritte nach vorn und drei Schritte zurück. Allerdings haben sie mir in der Tagesklinik schon öfter gesagt, dass ich zu viel von mir erwarte und zu ungeduldig bin.


    Ich werde einfach weiter über die Eisprinzessin schreiben, bis sie irgendwann die Nase voll hat.


    Nächste Woche habe ich auch ein Vorgespräch bei einem Psychotherapeuten, Mal sehen, es dabei rauskommt.


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut.


    Alles Liebe

    Andrea

  • Liebe Andrea,


    hm...vielleicht werden es irgendwann zwei Schritte vorwärts und einer zurück...oder möglicherweise ist es schon so?

    Das Gefühl als würde man in Tiefschnee waten, jeder Schritt soooo anstrengend... oh ja.


    Ich glaube dass das Wandern den Kopf frei machen kann, so ganz habe ich es für mich nicht entdecken können, aber ich bemühe mich redlich als Stadtpflanze. Ich finde die Vorstellung schön in der Gruppe zu wandern, deine "Jakobusgruppe".


    Wie geht es dir denn jetzt wieder mit dem Zuhause sein?


    Ich hatte jetzt einen kleinen Urlaub, und gefühlt könnte es noch viel mehr sein. Gefühlt mindestens ein halbes Jahr :)

    So viele Dinge die erledigt werden müssen, all das Alltägliche....

    Die Zeit für Kontemplation, so ganz mit sich im Reinen zu sein, dafür kann ich Kraft und Mut gut brauchen.


    Aus deiner Eisprinzessin habe ich glatt eine Königin gemacht.

    Sie hat mich an die "Königin der Nacht" erinnert, aus der Zauberflöte.

    Und ich lese sehr gerne, wenn du wieder einmal etwas auch hier hereinschreibst über sie.

    Es hat etwas sehr befreiendes deine Texte zu lese.

    So als würden sich Fesseln lösen und gleichzeitig ein Seil bleiben, das guten Halt gibt.


    Magst du erzählen wie es dir mit der Kündigung geht?

    Also nur, wenn du möchtest.


    Es schickt dir herzliche Grüße,

    und eine Umarmung


    Malena

    Die Wahrheit triumphiert nie, nur ihre Gegner sterben aus (Max Planck)


    rilke.de/briefe/160703.htm


    VORÜBUNG FÜR EIN WUNDER


    Vor dem leeren Baugrund
    mit geschlossenen Augen warten
    bis das alte Haus
    wieder dasteht und offen ist

    Die stillstehende Uhr
    so lange ansehen
    bis der Sekundenzeiger
    sich wieder bewegt

    An dich denken
    bis die Liebe
    zu dir
    wieder glücklich sein darf

    Das Wiedererwecken
    von Toten
    ist dann
    ganz einfach

    (Erich Fried)

  • Liebe Malena,


    es ist in Ordnung wieder zu Hause zu sein. Ich geh ja weiter in die Klinik um an der Zeitung mitzuarbeiten, zu wandern und als Delegiertensprecherin. Ich finde es richtig zu Hause zu sein, weil ich nur so herausfinde, wie weit ich in der Klinik wirklich gekommen bin. Man merkt nicht immer alles sofort. Es gibt auch immer noch die Option noch mal dorthin zu gehen.


    Ja, wandern ist schon toll. Ich bin auch jeden Tag allein unterwegs, aber in der Gruppe macht es natürlich mehr Spaß. :)


    Mir helfen die Texte über die Eisprinzessin einfach dabei, die depressive Denkweise für mich selbst zu entlarven und sie mit Logik auszuhebeln. Ich teile sie gern mit euch.


    Ganz liebe Grüße und eine Umarmung.

    Andrea