Wie hab' ich mich über die beiden weißblühenden Rhododendren vor meinem Haus gefreut! Wie eine Wolke standen sie da, dicht vor meinem Wohnzimmerfenster, abends schien die Sonne darauf und strahlte durch die Blütenballen und machte sie fast durchsichtig, die ersten Hummeln waren schon dran. Ich sah sie den ganzen Tag und sagte zu mir, siehst du, Alterchen, hast du auch einmal was Schönes. Das war schon zu laut. Das hat dem da oben nicht gefallen, und er sagte, Hochmut kommt vor dem Fall, der bekommt jetzt mal eins auf die Mütze, Petrus, hol' den Frostkübel. Dann kam diese schreckliche Nacht mit minus 5 Grad, und die ganze Blütenpracht ist nun braun und hängt schlaff herunter und ist ein Bild des Jammers. Einige Blüten fallen ab, die kann ich wegkehren, aber die meisten hängen fest, ich komme nicht an sie heran, und ich sehe sie jetzt den ganzen Tag und sage zu mir: Vögel, die zu laut singen, holt die Katze. Blüten, die zu schön sind, holt der Frost. Menschen, die mir zu lieb sind, holt der Tod.
Mütze
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Die Vögel haben zumindest schön gesungen,
die Blüten haben uns zumindest mit ihrer Pracht erfreut,
die Menschen haben wir zumindest geliebt.
Alles ist vergänglich, aber zumindest hatten wir es. Auch wenn es uns immer zu kurz erscheint.
Lg Hedi -
Liebe Hedi, wie schön du das sagst...
Zumindest...trotzdem...gerade deswegen
denke ich gerade.Lieber Dieter,
was ich sehe wenn ich deine Zeilen lese, ist der Zauber und die Pracht der Blüten -
hab nur gedacht - wie schön, dass du sie gesehen hast und die welken, erfrorenen Blätter hebst du mit deinen Augen auf und sie werden zu Poesie. Auch die Musik verklingt...und hört nicht auf Musik zu sein.
Ich wünschte ich würde die richtigen Worte finden.Wenn ich mir welche borgen kann, dann folgende...
In einem Garten ging die Welt verloren, in einem Garten wurde sie erlöst.
Blaise Pascal 1623 - 1662 -
Ja, die Vergänglichkeit und die Dankbarkeit, das ist schon klar. Alles hat seine Zeit usw. Aber das Unzeitgemäße, Abrupte, Unnatürliche, Heimtückische, Hinterhältige, das wollte ich zeigen. "Es erwischt immer die Besten" sagt man. Wenn es am schönsten ist, kriegt man eins auf die Mütze. Das empfinde ich als bösartig. Lieber Gott, du bist ein böser Gott, amen.
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Absolut, lieber Dieter.
Ja, es ist ein gemeiner Raub, diese Willkür ist zum....aus der Haut fahren.
Ein alttestamentarischer Gott, oder die antiken, griechischen Götter ...rachsüchtig, eifersüchtig, geltungssüchtig..würfelnd? .all das .... oft besser denkbar.... schlüssiger, nachvollziehbar.
In Worten findet sich da auch kein Trost, wenn, dann nur im Schweigen für mich.Und doch, ich bin bockig, sage es ist es eben meine Chance als Sterbliche, die zu Staub zerfallen wird mit allem, was mir lieb ist....zu sagen, trotzdem, was solls, oder gerade deswegen.
Olli Schulz singt das so schön..."weil du dem Leben trotzt, tanzt du den Disco fox"....komm alte Plastiktüte, stell dich in die Mitte...soll mich also das Schicksal berauben, meine Liebe, meine Gewissheit den Schmerz der Existenz, die Fähigkeit zu Lieben, wahr zu nehmen, in mein Herz zu schließen, wenn auch nur in einem flüchtigen Moment im Licht...lass ich mir durch das bisschen Tod nicht nehmen.Ja schon klar, bisschen Tod ist wie ein bisschen schwanger.
Raub - ja. Auslöschung - niemals. Der Tod ist kein Radiergummi.
Geschenkt ist geschenkt. Mehr fällt mir auch nicht ein. -
Ja Dieter, das empfinde ich auch so. Ich schimpfe manchmal auch mit ihm, der hört aber nicht auf mich!
Lg Hedi -
Der Tod ist kein Radiergummi.
Geschenkt ist geschenkt.
Liebe Nebelfrau, das ist gut, das muss ich mir merken. -
das empfinde ich auch so. Ich schimpfe manchmal auch mit ihm, der hört aber nicht auf mich!
Liebe Hedi, der sagt: schimpf ruhig weiter, das tut dir gut. Du wirst auch noch lernen, dass lieb und böse dasselbe sind. -
höhö, ich hatte das letzte Wort bei Dieter - das muss ich feiern :8: