Mein bester Freund und Partner ist plötzlich nicht mehr da

  • Liebe Gabi,

    erste Anzeichen der Demenz gibt es schon seit ein paar Jahren.

    Inzwischen ist die Diagnose gestellt.

    Der Krankheitsverlauf schreitet unaufhaltsam voran.

    Er kann sich unterhalten, erkennt uns noch,

    aber erzählt zunehmend Dinge, die nicht der Realität entsprechen.

    Er findet sich in fremder Umgebung nicht mehr zurecht und auch nicht mehr nach Hause.

    Meine Mutter will es nicht wahrhaben

    und versucht die Krankheit zu vertuschen, was natürlich schwer möglich ist.

    Sie möchte keine Hilfe annehmen.

    Ich möchte, dass sie in eine Selbsthilfegruppe geht oder es wenigstens versucht,

    um sich auszutauschen.

    Sie möchte das aber nicht, redet nicht darüber.

    Für mich ist es durch die weite Entfernung schwer, ihr unter die Arme zu greifen.

    Da ist auf der einen Seite meine Mutter, die Hilfe benötigt, aber auch mein Vater, dem sie durch ihre Ungeduld " falsch" behandelt, den ich durch seine Krankheit immer mehr " verliere".

    Dieser starke Mann, der immer der Anker für mich war, der immer einen Rat hatte, immer alles wusste.

    Hat es dein Mäuschen heute wieder geschafft, dich um den Finger zu wickeln,

    oder bleibst du hart?

    Muss sie mindestens zwei Kilo abnehmen, oder soll es noch mehr sein?

    Ich habe immer den Eindruck, Cara frisst ihr Futter nur, weil sie es muss

    und nichts anderes bekommt,

    obwohl sie natürlich aus dem Tiefschlaf erwacht, wenn sich die Kühlschranktür bewegt.

    Ich wünsche dir nun einen angenehmen Tag.

    Liebe Grüße

    Petra

  • Liebe Petra,


    oh je sehr tragisch was Du schilderst. Das wird dann für Deine Mutter irgendwann zu viel, ohne Hilfe in Anspruch zu nehmen mit der fortschreitenden Demenz Deines Vaters klar zu kommen, offenbar ist sie bereits jetzt überfordert, denn sonst wäre sie nicht ungeduldig im Umgang mit ihm.


    Da steckst Du in einer Zwickmühle, ich glaube Dich soweit einschätzen zu können, das Du wahrscheinlich sehr gerne Deinen Eltern in dieser schwierigen Situation unterstützend und liebevoll zur Seite stehen willst, aber alleine durch die Entfernung bedingt wohl nicht immer präsent sein kannst.Jetzt bist Du in Trauer und musst zusätzlich erleben das Dein Vater sein selbst stück für Stück verliert, erschütternd.Ich wünsche mir das Deine Mutter doch begreift das es wichtig ist sich Hilfe zu holen oder zumindest eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen . Ich persönlich halte es bei einer solchen Krankheit für den besten Weg mit offenen Karten zu spielen, vertuschen weshalb, was soll das bringen? irgendwann kommt der unweigerlich der Punkt das man es nicht mehr vertuschen kann.


    Mein liebstes Mäuschen schafft es jedenfalls sich Knuspertaschen zu ergattern, sie muss 2 Kilo abnehmen, mehr nicht hat der Tierarzt gesagt. Das schaffe ich langsam aber stetig mit ihr, jetzt maunzt sie gerade , aber sie muss sich noch gedulden.


    Ich wünsche Dir auch einen angenehmen Restsamstag , später kommt Unser bester Freund wegen des Kronleuchters und dieser PC-Konfiguration.


    Ich drück Dich und sende Dir Kraft die sich auf dem Weg zu Dir verdoppeln möge.


    LG Gabi

  • Liebe Tery,


    wie mit vermeintlichen Freunden , Bekannten und deren Vorschlägen was man Dir Gutes tuen kann. Ich sehe es genau wie Petra, Du merkst wer von Ihnen Dir gut und wer nicht. Ich habe eh nur noch 4 Menschen denen ich voll und ganz vertraue, alle anderen .....ich stoße sie nicht vor den Kopf oder lehne sie gänzlich ab, aber suche in Eigeninitiative keinen Kontakt zu Ihnen.


    Habe sowieso schon seit Jahren keinen großen Freundeskreis mehr , die Reihen hatten sich längst ausgedünnt weil Mick ja schon lange krank war und Wir das Leben das Wir geführt haben als er noch ganz gesund war nicht mehr führen konnten. Da hat sich bereits die Streu vom Weizen getrennt.


    Mir gefällt das Du in Kofi Annan Art an die Sache herangehen willst. So bleibst Du in jedem Fall diplomatisch.:)

    Kann schon sein das ich Mäuschen vor lauter eigenem Kummer und ihrer Trauer um Mick, den sie ganz am anfang sehr stark vermisst hat, ein wenig überfüttert habe und sie deshalb Kummerspeck angesetzt hat, nun ist es an mir dafür zu sorgen das sie die 2 Kilo langsam aber sicher wieder abnimmt, nur ihr zu widerstehen fällt mir schwer, Knuspertaschen bekommt sie immer noch, allerdings wenige.


    GLG an Dich Gabi nebst immer schlanker werdendem Mäuschen

  • Liebe Gabi,

    selbst aus der Entfernung tut mir dein Mäuschen leid.

    Sie kann ja nicht verstehen, dass es nun besser ist, auf einen Teil ihrer Knusperrtaschen zu verzichten.

    Wenn Cara mich mit ihren großen, dunkelbraunen Augen anschaut, fällt es mir auch immer schwer, konsequent zu bleiben.

    Gebe ich ihr nach, frisst sie allerdings drei Tage ihr Futter nicht und wartet auf bessere Zeiten.

    Ich muss heute Abend mit einer Freundin zu einer Comedyshow über Hunde.

    Sie hat begeistert Karten besorgt, für mich ist ein Muss.

    Ich überlege schon den ganzen Tag, welche Ausrede ich haben könnte,

    um nicht mitzugehen.

    Viel lieber würde ich mich mit meiner Decke aufs Sofa kuscheln.

    Nein, ich werde mich aufrappeln und mitfahren! I

    Ich habe schon den ganzen Tag nichts von dem gemacht,

    was ich machen müsste und mir vorgenommen habe.

    Du kannst dich dann heute Abend über einen geradehängenden Kronleuchter

    und einen funktionierenden PC freuen.

    Ich warte immer noch auf die Reparatur meiner Wohnzimmerlampe.

    Mag aber auch nicht fragen.

    Ich will nicht nerven.

    Meine Tochter fragte mich, ob ich genervt wäre, wenn mich jemand um Hilfe bittet.

    Ich habe gesagt: "Natürlich nicht!"

    Da meinte sie nur : "Siehst du!"

    Recht hat sie!

    In diesem Sinne wünsche ich dir einen netten Abend und eine erholsame Nacht.

    Es drückt dich

    Petra

  • Liebe Petra,

    der Gewinner in der Runde der Tiere ist wirklich mein Heinrich. Er soll zunehmen.

    Heute habe ich ihm zusätzlich zu jeder Menge Fleisch auch noch säckeweise Leckereien besorgt.

    Das dürfen Cara und Mäuschen nie erfahren...


    Ich muss heute Abend mit einer Freundin zu einer Comedyshow über Hunde.

    Auweia, Du tust mir schon beim Lesen leid, aber dennoch ist es sehr mutig und tapfer von Dir, Petra!

    Deine Tochter hat natürlich vollkommen recht!

    Meiner Erfahrung nach sind die Freunde oder Bekannte (die noch in Frage kommen) sogar froh über konkrete Hilfsanfragen.

    Je konkreter meine Vorgaben ob bei Hilfe oder Unternehmungen, umso weniger Unsicherheit entsteht auch bei ihnen.

    Herzlich,

    Tereschkowa

  • Liebe Tereschkowa,

    da hast du recht, dass sich Freunde und Bekannte über konkrete Hilfsanfragen freuen.

    Die Aussage meiner Tochter wird auch stimmen.

    Trotzdem fällt es mir so furchtbar schwer, um Hilfe zu bitten.

    Ich warte und warte, immer in der Hoffnung, dass jemand von sich aus auf die Idee kommt

    und bin dann enttäuscht, wenn nichts passiert.

    Wie jetzt eben mit der Lampe.

    Gekauft kurz vor Weihnachten.

    Früher hätte ich es gar nicht abwarten können, dass mein Liebster sie montiert.

    Ich sehe gerade sein Lächeln vor mir, weil er sich über meine Ungeduld lustig macht.

    Jetzt beim Schreiben merke ich, wie dumm diese Abwartehaltung Freunden gegenüber eigentlich von mir ist.

    Liebe Grüße auch an Heinrich, der sich scheinbar gerade im Schlaraffenland befindet....

    Petra

  • Liebe Petra, liebe Tery,



    mein Kronleuchter hängt wieder gerade, das Laptop ist konfiguriert dank Unseres besten Freundes, er wird mich zum Friedhof begleiten.

    Danach werde Wir noch gemeinsam frühstücken . Ich habe zwar mal wieder keinen Appetit , möchte aber ihm zu Liebe doch mitgehen,es ist wahrscheinlich dann schon ein Spätstück, ich bin froh das es ihn gibt. Er ist einer von den vieren,dem ich voll und ganz vertraue.


    Mäuschen hat natürlich spitz gekriegt das ein gewisser Hund namens Heinrich über die Maßen verwöhnt wird, damit er wieder zu Kräften kommt und zunimmt. Ihre Begeisterung hält sich in Grenzen.


    Denke an Euch alle und habt einen Sonntag der erträglich ist und das möglichst den ganzen Tag.


    Bis später Gabi

  • Liebe Petra,

    auch wenn ich in der Nachricht so großspurig "von meiner Erfahrung nach" schreibe, das bedeutet (leider) nicht, dass

    ich dies tatsächlich oft schaffe...

    Anregungen an andere zu verfassen bedeutet nicht zu schaffen diese auch selbst umzusetzen. Leider.

    Allerdings habe ich begonnen mich bei denjenigen, die sich melden begonnen gezielt zu fragen in welchen Bereichen "ihre Kompetenzen"

    liegen (und in welchen nicht) und versuche diese konkret abzufragen ...

    Natürlich würde von anderen Menschen statt der leider verbreiteten "Wie geht es?" oder "Geht es Dir schon besser?" Eingangsfrage "Kann ich Dir bei etwas behilflich sein?" vieles vereinfachen ... das ist mir nur ein einziges Mal passiert und es war dann auch sehr einfach darauf zu reagieren und diese Hilfe anzunehmen.

    Leider warte ich auch eher ab - je näher mir die Menschen sind/waren umso mehr.

    Natürlich geben wir uns hier im Forum gerne den natürlich wichtigen Hinweis, dass wir mit der Unsicherheit der anderen geduldig, tolerant und verständnisvoll umgehen sollen. Das sagt der Kopf, das Herz ist dennoch enttäuscht und/oder gerkänkt.

    Ich schrieb in einem anderen Post bereits von meinem Freund, der als ich ihm in der Verfassungen der vollkommen emotionalen Enttäuschung meine Vernunft gesteuerten "Durchhalteparolen" von der Unsicherheit der anderen auflistete jenen Satz aussprach:

    "Ich habe kein Verständnis für diese Unsicherheit bzw. dieses Unvermögen. Heutzutage googelt jeder wegen jedem Sch...ss im Internet, wenn sie/er etwas nicht weiß. Gib mal "Umgang mit Trauerenden" als Suchbegriff ein. Es kommen hunderte von Ratschlägen... dann passieren die gröbsten Fehler und Unsicherheiten schon nicht mehr... das habe ich auch getan, da ich keinerlei Erfahrung im "Umgang mit Trauernden" habe." (Leider lebt ausgerechnet dieser Freund sehr weit von mir entfernt.)

    Ich habe dann auch gegoogelt. Das war auf merkwürdige Art hilfreich.

    Auf fast jeder noch so schlampig und oberflächlichen Ratgeberseite, steht tatsächlich ganz oben: "Bieten Sie konkrete Unterstützung an." "Fragen Sie ob sie behilflich sein können?" etc. ...

    Paradoxerweise hat mir das sehr geholfen:

    1. Ich darf enttäuscht und gekränkt sein. Denn zur verständlichen und absolut nachvollziehbaren anfänglichen Unsicherheit, kommt ein bereits weniger nachvollziehbares Unvermögen bzw. Desinteresse in der Folge hinzu.

    2. Wenn es um konkrete Hilfe geht, kann/darf ich auch Menschen kontaktieren von denen ich bereits enttäuscht bin.

    In der Trauer gelten andere Regeln - schlimmer kann es nicht werden...

    3. In meiner momentanen Verfassung bin ich nicht in der Lage langfristige Entscheidungen zu treffen. (Nicht mal mittelfristige.)

    Dies gilt auch für die langfristige "Bewertung" meines sozialen Umfelds. Das bedeutet natürlich nicht, dass nichts passiert ist.

    Enttäuschungen und Kränkungen sind passiert, diese zu negieren wäre kontraproduktiv. Das führt nur zu "Verhältnissen mit Vorbehalten".

    Daher bemühe ich mich "endgültige" Einschätzungen von einzelne Personen jetzt zu vermeiden. Zu verschieben! Nicht sie nicht zu treffen.

    Denn alles in einem diffusen "das Umfeld ist unsicher..." unterzubringen schaffe ich nicht. Es würde auch "in Zukunft" nichts bringen.

    Außer eine diffuse emotionale Unsicherheit in mir der "Außenwelt" gegenüber: Zwischen Generalverdacht und "Amnestie für alle".

    Es geht um einzelne Personen und um individuell gewachsene soziale Verhältnisse und so müssen sie auch weiterhin betrachtet werden.

    Nur eben jetzt nicht.

    Weder bin ich dazu in der Verfassung, noch möchte ich diesen Gedanken einen zu großen Raum geben. Anders ist wichtiger.

    Ich schreibe das natürlich wieder als eigene "Durchhalteparole", denn ich neige dazu mir diese Enttäuschungen sehr zu Herzen zu nehmen.

    Es sind zusätzliche Verluste, die schmerzen. Doch das was ich schrieb, funktionierte bei entfernteren Freunden und engeren Bekannten bereits einige Male "ganz gut" bzw. "immer besser". (Bei engen Freunden oder Familie eher nicht.)

    Zumindest wurden/werden einige Arbeiten am und im Haus so ohne großes Aufheben erledigt. :-)

    ( Auch hier gilt Uwes Satz: "Wir sind frei, denn wir trauern."

    Wir müssen nicht gerade jetzt zu "besseren" Menschen werden... auch Freunde und Bekannte, die wir unter Umständen "langfristig" aus unserem "Leben" ausschließen werden, können uns dennoch jetzt behilflich sein. Oder? Es kann auch deren Karma nur nützen... :-)

    Das war nun wieder ein langes Geschreibsl in Deinem Thread...

    (Lösche oder verschiebe gerne...)

    Danke fürs Lesen,

    Tereschkowa

  • Liebe Gabi,

    unsere Nachrichten haben sich überkreuzt!

    Juhu - der Kronleuchter hängt und die Konfiguration ist gemacht!

    Aber enge Freunde sind mit meinem vorherigen Text ohnehin ausdrücklich nicht gemeint.

    Ich wünsche Dir ein angenehmes Spätstück,

    Tereschkowa


    PS: Zeig Mäuschen das Foto von Heinrich... bei dieser Art Hund nennen Tierärzte die rassetypische Problemfigur Idealgewicht....

    So möchte Mäuschen sicherlich nicht aussehen....

  • Liebe Tery,


    alles was Du schreibst ist gut durchdacht, nachvollziehbar , allerdings befinde ich mich bereits in der Phase all jene aussortiert zu haben, die aus lauter Angst vor meiner Trauer nicht in der Lage waren , auch nur nachzufragen wie man mich unterstützen kann, es kamen nur Whats App Nachrichten ohne Sinn für mich, die üblichen Durchhalteparolen, ernsthaft helfen wollte von Ihnen NIEMAND.


    Selbst wenn sich bei diesen Menschen doch noch ein Sinneswandel einstellt und sie sich doch durchringen wollen mir zur Seite zu stehen, will ich das jetzt nicht mehr. Und deren Karma interessiert mich nicht im mindesten.


    Habe Mäuschen dsa Foto von Heinrich gezeigt, sie möchte nun nur die Hälfte des halbierten Futters, so erschreckt hat sie sich. ;)


    LG an Dich

  • Liebe Gabi,

    habe in der vorherigen Nachricht die Anrede verwechselt (das passiert, wenn wir immer mal woanders einziehen... :-) )

    Aber Du hast es ohnehin als Deine identifizieren können....

    Selbst wenn sich bei diesen Menschen doch noch ein Sinneswandel einstellt und sie sich doch durchringen wollen mir zur Seite zu stehen, will ich das jetzt nicht mehr. Und deren Karma interessiert mich nicht im mindesten.

    Stimme Dir natürlich zu ... mir geht es ja sehr ähnlich, denn ...

    Anregungen an andere zu verfassen bedeutet nicht zu schaffen diese auch selbst umzusetzen. Leider.

    Herzlich,

    Tery

  • 1. Ich darf enttäuscht und gekränkt sein. Denn zur verständlichen und absolut nachvollziehbaren anfänglichen Unsicherheit, kommt ein bereits weniger nachvollziehbares Unvermögen bzw. Desinteresse in der Folge hinzu.

    2. Wenn es um konkrete Hilfe geht, kann/darf ich auch Menschen kontaktieren von denen ich bereits enttäuscht bin.

    In der Trauer gelten andere Regeln - schlimmer kann es nicht werden...

    3. In meiner momentanen Verfassung bin ich nicht in der Lage langfristige Entscheidungen zu treffen. (Nicht mal mittelfristige.)

    WUNDERBAR geschrieben.

    Danke und einen der leichteren Tage wünsche ich dir.

    Lg. Astrid.

  • Das wurde anfangs auch verstanden, aber inzwischen " muss ich ja über dem Berg sein". Da diese Organisation eine freiwillige Aufgabe ist, kann mich niemand zwingen. Aber diese Anfragen von Menschen, die helfen wollen und von Menschen, die die Veranstaltung besuchen wollen mit den Kommentaren, dass es " doch immer so schön war", belasten mich. Es wird nie wieder so werden!

    Liebe Petra,


    das mit dem "über den Berg sein" können ja nur Menschen sagen, die nicht in Deiner Haut stecken. Das ist der unterschwellige Wunsch Deiner Kollegen , das bei bei Dir nun alles wieder im Normbereich zu sein hat, weil man sich dann nicht länger in "Rücksichtnahme " über muss.


    Gut ist aber das Du es freiwillig gemacht hast und nun auch die Freiheit hast, es eben nicht mehr machen zu wollen, denn Du schreibst vollkommen richtig , das es nie wieder so werden wird wie es wahr und das nicht nur im Bezug auf diese Veranstaltung. Die Menschen die Anfragen an Dich richten wegen der Veranstaltung und ausdrücken das es immer schön war, zeigen natürlich das es so wie sie von Dir organisiert waren , ein gutes Erlebnis für alle war, trotzdem musst Du an Dich denken, denn Dein Liebster war ja ein Teil des Teams das die Veranstaltung möglich gemacht hat, ich kann sehr , sehr gut verstehen, das Du das einfach jetzt nicht kannst.


    Mein heutiger Tag ist emotional sehr durchwachsen, der Morgen bei meinen Rabenvögeln und meinem Schatz Loner war irgendwie beruhigend für mich, natürlich auch schmerzhaft weil ich Mick nicht mehr neben mir habe auf Unserer Bank, mein kleiner Loner hat mich dennoch zum Lächeln gebracht , weil er so zutraulich ist , habe ihm natürlich Chips mit gebracht , sobald er die Tüte rascheln hört hüpft er aufgeregt hin und her, ach könnte ich ihn hier zu Hause haben.Am Samstag besuche ich ihn wieder.


    Dann hatte ich ja wieder einen Termin bei meinem Therapeuten, es war heikel mit ihm heute, das muss ich erst einmal sacken lassen und

    verarbeitet bekommen. Vielleicht schreibe ich Morgen was da abgelaufen ist.


    LG Gabi und Mäuschen an Dich und Deine Cara, ich hoffe das Dein Arbeitstag nicht zu stressig war.


    Drücke Dich




    mein kleiner

  • Liebe Gabi, liebe Tereschkowa,

    der Tag heute war durch eine uneinsichtige Kollegin furchtbar!

    Hat nichts mit meiner Trauer zu tun....

    Ich hätte lieber mit dir zu deinen Rabenvögeln fahren sollen, Gabi.

    Ich stelle es mir dort sehr beruhigend vor, auch wenn für dich der wichtigste Teil dort fehlt.

    Seitdem das Kreuz an unserem Platz " entfernt" wurde, fühlt es sich dort merkwürdig an.

    Jemand hat den Platz " entweiht".

    Ich wünsche euch eine ruhige Nacht und einen erholsamen Schlaf.

    Hoffentlich bist du durch das Gespräch nicht zu aufgewühlt.

    Es drückt euch

    Petra

  • Ich hätte lieber mit dir zu deinen Rabenvögeln fahren sollen, Gabi.

    Liebe Petra,


    das ist eine schöne Vorstellung , es würde Dir dort gefallen. Möchtest Du nicht erneut ein Kreuz dort aufstellen? Hoffentlich hast Du wenigstens ein bißchen schlafen können .Für den heutigen Tag sende ich Dir Kraft Morgengrüße und hoffe das Deine uneinsichtige Kollegin nicht erneut für einen furchtbaren Tag sorgt.


    Zum Therapeutenbesuch schreibe ich noch, leider sind es bei ihm stets die gleichen Phrasen die mich aufregen.


    Ganz liebe Grüße Gabi + Mäuschen

  • Liebe Gabi,

    ich möchte kein neues Kreuz aufstellen.

    Wenn es dann wieder weg ist?

    Irgendwie ist es nicht mehr " unser" Platz.

    Da war jetzt auch ein Fremder, der mir weh getan hat.

    Ich fahre noch viel zum Weinen hin und bringe meinem Liebsten Blumen,

    aber ich fühle mich dort seit dem Vorfall nicht mehr so verbunden.

    Ich kann es schlecht beschreiben, was ich fühle.

    Mal sehen, was der Tag heute so bringt.

    Heute Mittag gehen wir mit einigen, lieben Kollegen und unseren beiden FSJlern

    zum Chinesen.

    Darauf freue ich mich.

    Ich wünsche dir auch einen angenehmen Tag.

    Liegt bei euch auch Schnee?

    Cara ist ganz aus dem Häuschen, weil es hier gestern weiß geworden ist.

    Es drückt dich

    Petra

  • Guten Morgen, Petra,

    ich hoffe Du konntest ein wenig schlafen nach dem gestrigen Tag?

    Wenn ich mich nicht täusche hast Du zumindest bis zum 4. nun Ruhe vor der Arbeit, oder?

    Es tut mir leid zu lesen, dass Du auf Deiner Arbeit noch mit zusätzlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hast.


    Mich belastet es auch zunehmend, dass die Vorstellung vieler Personen - die es sich eben grade nicht vorstellen können -

    der Verlust unserer Liebsten wie eine Art Krise zu sein scheint, die schlimm ist, aber dann irgendwann vorbei.

    Dass wir mit diesem Verlust auch unser Leben und uns selbst verloren haben können sich leider die wenigsten Personen vorstellen.

    Wir tauchen nicht irgendwann am gleichen Punkt wieder auf und machen so weiter wie vorher.

    Das "funktioniert" so nicht. Alles in uns ist anders und wir sind und werde niemals wieder die gleichen Personen sein.

    Dass "es immer so schön war" ist ein von ihrer Postion nachvollziehbares Argument, aber eben auch ein schreckliches.

    Ja, es WAR schön...

    Ich habe keine Ahnung wie "es funktionieren" kann, das macht mir Angst.

    Das vorherige Leben wieder "Schritt für Schritt aufzunehmen" ohne ihn, kann ich mir nicht vorstellen.

    Unser gemeinsames Leben war die Basis aus der sich alles andere ergab. Auch die Aktivitäten, die ich alleine unternommen habe oder die Art und Weise mit meiner Arbeit umzugehen etc.

    Aber diese Gedanken und Ängste kann (und will) ich nicht erklären... schon gar nicht Personen im Arbeitszusammenhang mit denen ich nicht befreundet war oder bin.

    Herzlichst,

    Tereschkowa

  • Guten Morgen Tereschkowa,

    ich komme mir vor wie ein Kleinkind.

    Alles muß ich neu lernen.Aber mit dem Wissen,dass ich alles einmal konnte,viel Freude hatte,ein erfülltes Leben hatte.

    Ein Kleinkind erfreut sich an allem,was es neu erlernt.

    Ich will das Alles nicht,es kostet Überwindung.

    Ich muß mich mit viel Kraft überwinden,Menschen im Umkreis wollen dann auch noch Auskunft über meine Handlungen haben.

    LG.,

    Karin