Mein Trauerloch ist schon LICHT-JAHRE tief.
Mit jedem Tag tiefer.
Lieber Uwe,
mir geht es genauso, bisher habe ich den Grund des Trauerlochs wohl noch nicht erreicht, ob ich bis dort schaffe weiß ich nicht und wenn ich es schaffen sollte ist die Frage ob es wieder aufwärts gehen wird .
Lass Dich ganz fest umarmen
Gabi & Mäuschen
Lieber Uwe,
ich schaute nicht weg,ich bedankte mich bei meinem Liebsten.
Er konnte nicht mehr sprechen.
Glaubst Du dadurch fällt mir diese Endgültigkeit leichter?
Sicher nicht !!!!!!
Deine Rosi kannte Dich so ,wie Du bist.
Deine Gefühle mögen Dir sagen ,versagt zu haben,Deine Frau kannte dich.
Lieben Gruß
Karin
Meine Lieben,
am gestrigen Tag musste ich zu meinen Hausarzt.
Hatte mich die letzten zwei Wochen durch-checken lassen.
Langzeit-EKG., Belastungs-EKG., großes Blutbild und die dämliche Jahreshaupt-Untersuchung für Männer Ü50 + Hämocult.
Auf Rat meiner lieben Telefon-Freundin, da ich mal wieder klagte.
Die Befunde lagen vor.
In der Arztpraxis lange Wartezeit, mit so vielen Menschen auf engem Raum.
Schlimm, fühlte mich wie eingepfercht.
Alle am HUSTEN und SCHNAUFEN, eigentlich ein toller Ort, wenn man sich eine Krankheit abholen möchte.
Trotzdem verliess ich dieses kontaminierte Wartezimmer und stellte mich lieber in den Gang.
Sonst bekam ich meine Ergebnisse direkt am Empfang, dieses Mal wollte der Arzt ein persönliches Gespräch.
Das liess mich hoffen, so wie ich mich zur Zeit innerlich fühle.
Kopfschmerzen, schon seit Monaten und allgemeine Schlappheit.
Dann das Gespräch.
Ich hätte ihn erschlagen können, dafür ein persönliches Gespräch !!!
Super Blutdruck: 115 zu 80.
Super Blutwerte, keine Entzündungs-Merkmale.
Zuckerwert - spitzenmässig.
Sauerstoff-gehalt bei 99 Prozent.
Ruhepuls bei 65.
Belastungs-EKG., der dämliche Spruch: Wie bei einem 45jährigen.
Langzeit-EKG., ab und zu mal ein kleiner Zwischenschlag, Extra-Systolen, wenn ich richtig zuhörte.
Jahres-Check, da hat er auch NICHTS gefunden, nicht mal der Hämocult-Test wies was auf.
All diese Dinge erzählte er mir so fröhlich, mit dem Satz: Wenn es bei ALLEN so wäre, dann hätte er kaum Patienten.
Und dann wurde er ernst, dass liess mich hoffen, und sagte: "Über ihr Gewicht mache ich mir Gedanken, über 30 Kilogramm
Abnahme, in einem Jahr. Ernähren SIE sich abwechslungsreich ? Komisch, dass ihre Blutwerte so überragend sind."
Mehr nicht !!!
Weiss er denn überhaupt, was es für mich bedeutet ?
Zu sagen, Werte eines 45jährigen.
Das bedeutet, dass ich noch 16 Jahre leben muss, um mein jetziges Alter zu erreichen.
Und viel schlimmer, ich sterbe, so gesund wie ich bin, wohl nicht so schnell.
Wenn ich an meine Vorfahren denke, alle über 90 Jahre alt geworden, mit Ausnahme meiner unendlich geliebten Mutter.
Das würde ja bedeuten, ich muss hier noch 29 Jahre normal im elendigen Leben rumgeistern + die 16 Jahre, die ich ja laut
Werte, eigentlich jünger bin, noch hinzu-zählen, das ergäbe dann 45 Jahre !!!!!
Der Arzt macht sich Gedanken über mein Gewicht, ich, ab gestern, über meine Lebenserwartung.
So lange möchte ich nicht von Rosi getrennt sein.
Eine schlimmere Auskunft konnte mir der Arzt nun wirklich nicht geben.
Meine Kopfschmerzen und Schlappheit, permanent, seit Rosi von mir ging, schiebt er auf die Trauer.
Werde mein elendiges Leben komplett ändern !!!
Ich kriege noch meine Werte, die ich hören möchte.
Also liebe Rosi, höre nicht auf den Arzt, ich habe einen PLAN & eine IDEE.
Rosi, nun schüttel nicht wieder so den Kopf.
Ich weiss ja, dass DU schon immer meine kurz durchdachten PLÄNE & IDEEN gehasst hast.
Wir diskutieren das noch in Ruhe aus, wie immer, in unseren gemeinsam glücklich verbrachten Jahre.
Ich verspreche es DIR mein Schatz.
Liebe Grüße,
Uwe.
Lieber Uwe,
was Du beschreibst, kenne ich auch sehr gut. Habe es auch durch lebt. Mein Kardiologe meinte ca. 8 Wochen nach dem Tod von meiner Mutti, ich solle unbedingt noch mal nach meiner Schilddrüse schauen lassen. Das ging bei mir in das eine Ohr rein und ins andere wieder raus. Einen Monat später drängte er mich wieder, nach meiner Schilddrüse zu schauen. Ich wusste ja, dass ich schon viele Jahre Knoten hatte, welche man aber nicht operieren musste. Dann auf einmal hatte ich das starke Gefühl, dass nun auch noch meine verstorbene Mutti möchte, dass ich zum Arzt gehe. Ich sagte laut zu ihr: -okay Mutti, damit Du zufrieden bist, ich lass mir einen Termin geben. Da muss man ja eh immer lange warten, bis ein Termin frei ist. Also ich rief dort an und bekam ohne dass ich es dringend machte einen Termin in 3 Tagen. Ups, dachte ich, so schnell ist es dort noch nie gegangen. Da muss meine Mutti etwas in die Wege geleitet haben.
Also, ich ging zu dem Arzt und dieser untersuchte meine Schilddrüse sehr gründlich. Beim Gespräch teilte er mir vorsichtig mit, dass sich meine Knoten stark vermehrt hätten und dass ich nun warme und kalte Knoten hätte. Und man müsse so schnell wie möglich operieren.
Ich sagte, okay, am besten gleich. Ich befinde mich zur Zeit in einer Egalphase. Das wird dann die erste OP, wo ich keine Angst davor habe. Da schaute Er mich sehr ernst und nachdenklich an und ich sagte ihm auf dem Kopf zu, sie kennen diese Egalphase auch. Da wurde er sehr ernst und antwortete mir: ja, als unser Sohn starb, hatte ich das auch. Jetzt war er sich auf einmal nicht mehr so sicher, ob es gut ist, mich in dieser Zeit zu operieren. Aber da es dringend war, musste ich mich dann schnell operieren lassen.
Ich freute mich damals sehr auf die OP, denn ich war mir sicher, dass ich diese nicht überleben werde und ich zu meiner geliebten Mutti kommen werde. Ich brauchte keine Beruhigungsmittel. Die ganze Schilddrüse musste raus und ich habe diesen Eingriff überlebt. Schade, dachte ich damals, Mutti, jetzt muss ich hier immer noch weiter leben ohne Dich. Aber dann musste ich noch auf das Ergebnis warten, ob es gutartige oder bösartige Knoten waren. Da ich ja so viele Knoten hatte, war ich mir damals ganz sicher, einer davon wird sicherlich bösartig sein, und dann komme ich doch noch zu meiner Mutti.
Nach drei Tagen kam der Chefarzt und noch ein anderer Arzt mit dem Ergebniss in mein Zimmer. Der Arzt teilte mir mit, dass sie alle Knoten sehr gründlich untersucht hätten, und können mir heute mitteilen, dass rein gar nichts Bösartiges zu finden war. Ich war sehr enttäuscht über diese Nachricht und dementsprechend schauten mich auch die Ärzte an. Ich sagte,; sie haben wohl erwartet, dass ich vor Freude an die Decke springe? Der Arzt, ja, oder so was Ähnliches. Ich sagte, ich befinde mich zur Zeit in einer Egalphase. Dann ließen sie mich in Ruhe.
Heute weiß ich, dass meine Mutti da ihre Finger mit im Spiel hatte und nicht wollte, dass ich sterbe. Deshalb hat auch alles so schnell geklappt. Meine Mutti hilft mir heute immer noch auf ihre Art und Weise. Meine Zeit auf Erden war noch nicht um. Und meine Egalphase ist auch vorüber. Und mein Leben ist wieder erträglich geworden. Die Trauer ist noch da, das wird auch so bleiben, aber die Freude ist auch wieder dazu gekommen. Und das ist wieder ein sehr Schönes Gefühl in mir. Dafür bin ich sehr dankbar.
Also, die Hoffnung nicht aufgeben.(Auch meine Pläne und Wünsche gingen nicht auf)
Alles Liebe
Kornblume
Lieber Uwe! Ich bin mir sicher, dass Rosi heute mit dir am Hochsitz gesessen ist! 
LG Andrea
