Habe meinen über alles geliebten Mann am 22.10.18 für immer verloren. Ich kann es immer noch nicht glauben . Bin so einsam und verzweifelt

  • Meine Lieben, alle,

    es trauert jeder auf seine Art. Wir sind nicht verrückt, aber tief getroffen von unserem Schmerz.


    Ingrid


    Wenn es bei dir noch heftiger wird, bitte begebe dich in professionelle Hilfe. Und nimm ruhig vorübergehend Medikamente. Ich hatte auch solche Angstdepressionen mit Panikattacken vor einiger Zeit... alle Symptome wie bei dir... man muss sich dann helfen lassen, sonst wird es immer schlimmer... ich habe damals zum Schluss das Haus nicht mehr verlassen können ohne Herzrasen und Übelkeit.


    Jetzt in meinem Schmerz muss ich aufpassen, dass ich das ich mich nicht wieder hereinsteigere. Nehme z. Zt. wieder Medikamente.


    Eine Palliativschwester aus dem Krankenhaus hat mir die Rescue-Tropfen von den Bachblüten empfohlen, ich nehme sie oft und werde innerlich ruhiger. Vielleicht helfen sie dir auch.


    LG Luise

  • Ich bin überzeugt, das Du ganz normal bist und auch normal reagierst. Zehn Wochen ist keine Zeit gegenüber vielen gemeinsamen Lebensjahren. Ich kann mir schon vorstellen, das Dein Körper auf die seelische Belastung mit Unwohlsein reagiert. Mein Arzt meinte, zum Abbau der seelischen Spannungen sollte ich meinen Körper belasten, laufen oder schnell spazieren, Sport treiben. Wie wäre es mit einem Kopfkissen, auf das Du zb. schlagen kannst ? Klingt komisch, aber einen Boxsack wirst Du nicht daheim haben. Hast Du manchmal Wut ? Dann raus damit und das Kopfkissen boxen.

    Ich weiß keine Antwort auf die Frage, wie und warum weiter leben. Ich bin nicht in der gleichen Situation. Vielleicht kannst Du mit der Seelsorge sprechen ? Oder mit Deinen Kindern ? Vielleicht sind sie erleichtert, wenn Sie Dir auf die Art helfen können. Durch zuhören. Und Kinder darf man auch mit ins Boot holen.

    Ingrid ich wünsche Dir viel Kraft und das Du Antworten auf Deine Fragen bekommst.

  • Ich Danke Dir Ros. Ja, manchmal habe ich Wut. Ich wurde in dieses Weiterlebenmüssen ohne meinen geliebten Mann geschoben, ohne es zu wollen. Er hat so gekämpft, bei mir bleiben zu dürfen und doch haben wir verloren. Ich habe keine Wut auf ihn, sondern auf den da oben, der ihn mir genommen hat

    Werde mal versuchen, das Kissen zu quälen

    Lg ingrid

  • Liebe Ingrid. Was soll man am Anfang eines langen Jahres auch anders tun als weinen wenn man ohne seinen Partner sein muss. Ich war an Silvester bei den Kindern, aber heute will ich niemanden sehen. Grad habe ich Holz für den Kaminofen aus der Hütte geholt. Da stand ich drin und fürchterlich geweint, weil mein Liebster das Holz im Oktober mit seinen Händen aufgestapelt hat. Ich fühle nur Schmerz, Trauer und Einsamkeit. Sei gedrückt

    Wagi

  • Das tut mir so sehr leid, liebe Wagi. Warum Ist dass Leben so ungerecht und grausam? Ich kann schon gar nicht mehr aus den Augen schauen heute. Alles verquollen dick. Wagi, ich kann nicht mehr. Bin heute mehr am Ende als sonst. Was soll ich nur tun?

    Umarme Dich

    Lg ingrid

  • Ingrid, ich habe auch nur geweint. Ich glaube, alle hier haben in den letzten Tagen viel geweint. Ich konnte nicht aufhören. Weine weiter, wenn Dir so ist. Es tut mir nur leid, das Du allein daheim weinst. Vielleicht tröstet es Dich, das es uns fast allen so geht. Ich denke an Dich und drück Dich ganz fest.

  • Das Jahresende und Neujahr sind viel emotionaler als andere Feiertage. Das Leben läuft Revue, viele Erinnerungen, traurige und schöne Erlebnisse. Und was wird das neue Jahr bringen? Ingrid, Dir geht es bestimmt auch so. Kann mir vorstellen, wie es in Deinem Kopf alles vorbei zieht. Und das Du viel weinen musst. Kannst Du etwas raus gehen ? Oder jemanden anrufen ? Bißchen ablenken, die Tränen kommen von allein wieder. Leider.

  • Meine liebe Ingrid,

    heute ist ein schlimmer Tag für uns alle, besonders du leidest stark, aber bitte lass uns jetzt nicht total verzweifeln. Wir haben gemeinsam schon ein ganzes Stück des schweren Weges geschafft.

    Ich war den ganzen Tag allein und sehr traurig... mit keinem Menschen konnte ich reden... nur mit Amy, aber sie ist komisch. Schläft viel und zieht sich in ihr Körbchen zurück, läuft mir gar nicht hinterher. Sie fühlt wohl mit mir.

    Bitte weine nicht so viel, es erleichtert zwar, aber es nimmt auch viel Kraft. Wir beide trauern extrem, doch wir sollten nicht mehr so viel weinen. Mittlerweile weine ich schon im Schlaf, morgens habe ich verklebte Augen und Kopfschmerzen. Das kann für uns nicht gut sein. Lass uns versuchen weniger zu weinen, schreiben wir mehr. Das hilft mir oft aus der Niedergeschlagenheit. Dir vielleicht auch.


    Leider können wir nicht zusammen sitzen und unsere Tränen zu einem See formen auf dem wir zu unseren Liebsten segeln.


    Es umarmt dich deine Luise

  • Liebe Luise, liebe Ingrid,


    bevor ich gleich ins Bett gehe, möchte ich Euch ein bisschen Kraft schicken. Ich habe heute auch viel geweint, es ist nicht gut aber die Tränen zu unterdrücken geht halt nicht immer.Würde gerne etwas aufmunterndes schreiben , schaffe es aber nicht.


    Ich denke an Euch und die beiden kleinen Coco+Amy


    LG Gabi

  • Liebe Luise, liebe Gabi,

    heute ist ein ganz schlimmer Tag. Habe seit heute morgen wieder Herzrasen und Beklemmungen. Mein EKG war in Ordnung vor 4 Wochen. Ich habe irgendwie Angst. Weiss nicht warum. Habe Angst ohne ihn zu leben. Ich glaube, ich drehe langsam durch. Habe Angst vor dem Alleinsein. Weiss nicht was mit mir los ist. Habe Angst, dass nicht zu schaffen weiter zu leben.

    Drücke euch mit letzter Kraft

    Ingrid

  • Liebe Ingrid,

    bitte nehme es mir nicht übel, aber du bist tief in einer Depression gefangen, dazu hast du Angststörungen mit Panikattacken

    Ich kenne mich damit aus,

    weil ich auch schon daran erkrankt war und teilweise noch bin.

    Bitte gehe schnellstens zu einem Neurologen und schildere deine Symptome und deine Situation. Du bist ein Notfall, lass dich nicht auf einen späteren Termin ein. Du brauchst SOFORT Hilfe. Für den Anfang Antidepressiva und für länger Psychotherapie.

    Bitte, ich bin besorgt um dich. Sei nicht böse. Aber ich kenne das alles und weiss, wie schlimm es noch werden kann. Du kommst ohne professionelle Hilfe nicht aus. Bitte mach es.

    Deine besorgte und dich drückende Luise

  • Liebe Luise, danke für Deine Fürsorge. Ich weiss nicht was mit mir los ist. Habe nur noch Angst ohne ihn. Bin dir nicht böse, im Gegenteil. Ich versuche es jeden Tag, bekomme es aber nicht in den Griff. Ich komme einfach über seinen Tod nicht hinweg. Wie hatten eine so innige Bindung. Mir wächst irgendwie alles über den Kopf. Diese Panickattacken kommen und gehen. Mal nicht so schlimm und manchmal ganz extrem. Wenn ich an ihn denke, wird das mir heiss in der Brust und dass Herz rast

    Habe morgen Termin bei der Psychologin und übermorgen bei der psychiaterin. Ich bin im loch gefangen.

    Drücke Dich

    Ingrid

  • Liebe Ingrid. Ich hoffe das du Hilfe bekommst und es dir wieder besser geht. Ich glaube wir sind im Moment alle in einem tiefen Loch und wissen nicht wie man da jemals rauskommen soll. Für mich ist auch jeder Tag eine Qual. Ich nehm dich in den Arm und drücke dich.

    LG Wagi