Mama an Krankenhauskeim verstorben

  • Hallo liebe Teilnehmer,


    mir geht es sehr schlecht und ich hoffe über diesen Weg, mir etwas von der Seele schreiben zu können.


    Meine Mutter verstarb am 6.12.2018 nach einer Bypass-OP durch eine Infektion mit einem Krankenhauskeim. Die OP verlief zunächst gut und sie war sehr stolz, dass sie die OP überlebt hatte. Sie war zwischenzeitlich sogar zuhause, bevor sie eine Reha antrat. Zuhause hatte sie große Schmerzen und war stark kurzatmig. Ich hörte sie die ganze Zeit schreien vor Schmerzen. Wir fuhren mit ihr zu verschiedenen Ärzten, aber keiner konnte etwas feststellen. Als sie über Schmerzen im linken Arm klagte, holte ich die Feuerwehr und wir fuhren zur Rettungsstelle, wo ich die ganze Nacht mit ihr verbrachte. Es wurden zig Tests gemacht, aber ihr schlechten Blutwerte weiterhin von den Ärzten missachtet.


    Sie bekam Schmerzmittel und damit sollte es gut sein. Meine Mutter sollte ein Reha beginnen, doch dort ging es ihr nach wenigen Tagen so schlecht, dass sie auf die Intensiv verlegt wurde. Dort teilten uns die Ärzte mit, dass meine Mutter einen Keim hat, der die Prothese am Herzen zersetzt und auch schon stark ihre Lunge befallen hat. Eine Operation sei nicht mehr möglich. Meine Mutter verabschiedete sich noch von uns allen und sagte mir noch ein paar liebe Worte. Sie versprach mir, dass sie am nächsten Tag noch da sein werde. Sie hielt Wort. Als wir am nächsten Tag auf der Intensivstation ankamen, sagte man uns, dass sie auf eine normale Station verlegt werde und wir hatten etwas Hoffnung, jedoch verlegten die Ärzte sie auf die Palliativstation, wo sie dann in der selben Nacht verstarb. Sie wurde 70 Jahre alt.


    Meine Welt ist seitdem zerstört. Es scheint, als würde die Zeit stillstehen und das Leben an mir vorbeiziehen. Ich weine seit einem Monat jeden Tag um meine Mama und vermisse sie so sehr. Dieses Weihnachten war das schlimmste in meinem ganzen bisherigen Leben. Sie fehlt einfach so sehr. Ich hatte ein sehr enges Verhältnis zu ihr. Wir wohn(t)en sehr dicht beieinander un sahen uns jeden Tag oder telefonierten miteinander. Meine Mama war das Herz unserer Familie und hat alles zusammengehalten und war glücklich, wenn wir glücklich waren. Sie hatte immer ein offenes Ohr für unsere Probleme und war immer für uns da. Ich habe zum Glück noch zwei ältere Schwestern, meinen Mann und meinen Papa, doch jeder trauert ja anders und irgendwie für sich. Wir haben alles für die Beerdigung organisiert, aber sie findet erst am 9.1.2019 statt. Ich habe große Angst davor.


    Erschwerend hinzu kommt, dass meine Mama bis zuletzt aufopferungsvoll ihren 91 Jahre alten Vater gepflegt hat, der noch lebt und nun von uns versorgt werden muss. Er verweigert jede externe Hilfe und erwartet, dass meine Schwestern und ich uns um alles kümmern. Wir sind alle drei voll berufstätig und meine eine Schwester hat zudem ein kleines Kind. Meine Schwestern unterstützen mich, aber da ich mit meinem Opa in einem Haus lebe, bleibt die Arbeit hauptsächlich an mir hängen. Ich weiß gar nicht, wo ich die Kraft dafür herholen soll, da ich ja auch noch sehr stark um meine Mutter trauere und zudem ab Montag wieder arbeiten muss.


    :33:Ich bin so verzweifelt und es tut noch so weh. :33:


    Danke fürs Zuhören, liebe Mitglieder

  • Liebe Greeneyes


    Zuerst herzlich wilkommen hier im Forum.

    Mein tiefes Mitgefühl zum Verlust deiner geliebten Mutter.

    Es ist jedesmal eine Tragödie wenn ein Mensch aus dem Leben und aus der Mitte der Liebsten gerissen wird.

    Hier kannst du schreiben, was auch immer dich bedrückt. Du wirst hier liebenswerte Menschen finden, die Dir zuhören und Dir Unterstützung bieten.


    Liebe Grüsse

    Thomas

  • Liebe Greeneyes,


    auch von mir ein herzliches Willkommen. Ich bin selbst noch neu hier, aber ich spüre viel Mitgefühl und Verstehen, weil jeder einen ganz lieben und wichtigen Menschen verloren hat ...


    Mein tiefes Mitgefühl zum großen Verlust deiner geliebten Mama ... so plötzlich und unerwartet, nachdem die OP doch gut verlaufen war und alles so positiv aussah :( das muss ein großer Schock sein ... Ich kann dein inneres "Chaos" gut verstehen, es scheint alles so unwirklich, um uns herum geht alles weiter, aber wir selbst sind wie voll ausgebremst, ich empfinde es wie eine Vollbremsung, die einen "aus den Latschen" haut ... bei mir ist es zwar "schon" 3 Monate her, dass mein Papa verstorben ist, aber die ersten paar Tage und Wochen waren wie ein "Ausnahmezustand". Und die Situation mit deinem Opa ist auch nicht leicht ...


    ... gut dass du hier her gefunden hast, hier kannst du dir immer alles von der Seele schreiben ...


    Herzlichst, Ele

  • Liebe Greeneyes,

    herzlich willkommen hier im Forum. Ich möchte Dir mein Mitgefühl über den Verlust Deiner lieben Mama übermitteln. Jeder hier hat einen geliebten Menschen verloren, Du findest im Forum bestimmt etwas Halt und Geborgenheit für die nächste Zeit.

    Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommenden Tage.

    Sei lieb gegrüßt von Ros

  • Liebe Astrid, liebe Tigerlily,

    vielen Dank, dass ihr an mich denkt und für eure lieben Worte. Gestern war nun die Beerdigung meiner Mama und es sind viele Menschen gekommen, um sich von ihr zu verabschieden. Mein Papa war mit allen zufrieden, was wir organisiert und ausgesucht haben. Der Tag selber gestern war sehr schwer. Es lief alles wie ein Film vor mir ab und ging auch irgendwie schnell vorbei. Es war wie eine Schock-Starre und ich konnte nur auf dieses riesige Blumenmeer vor mir blicken. Ich habe gehofft, dass der Schmerz nach der Beerdigung weniger wird, aber bisher fühle ich mich so traurig wie zuvor. Jetzt habe ich zwar einen Ort, wo ich hingehen kann, aber es fühlt sich immer noch so unwirklich an. Am Tag vor der Beerdigung war ich sehr nervös und aufgeregt. Ich war so wütend über den unnötigen Tod meiner Mutter und dieses ganze Leid, das er ausgelöst hat. Im Moment habe ich das Gefühl, dass es nie wieder besser wird und fühle mich noch so verloren.

    Liebe Grüße

  • Liebe Greeneyes, leider kann ich dir nur bestätigen, dass bei mir die richtige Trauer erst ein paar Wochen nach der Beerdigung begonnnen hat, vorher war ich in noch im Schock und habe gar nicht richtig mitbekommen, was um mich herum so vorgeht.

    Ich denke schon, dass es irgendwann einmal wieder besser wird, nur wird es eine gewisse Zeit dauern, eine Zeit, die wir alle hier durchleben müssen und in der wir uns hier im Forum gegenseitig trösten können.

  • Hallo zusammen.auch bei mir kam die Trauer erst nach der Beerdigung so richtig und wird immer schlimmer.ich vermisse meine Mutter einfach.ich kann dich sehr gut verstehen.keiner hätte mit dem Tod gerechnet.sie hatte 2016 die Diagnose Gebärmutterhalskrebs bekommen.chemo Bestrshlung und dann nach 1.5 Jahren die Aussage hat alles nichts genützt.aber auch nicht gewachsen oder gestreut.gingen dann in universitätsklik.dort wurde gesagt man versteht nicht warum nicht schon früher operiert.wurde dann im September 2018 erfolgreich operiert.100%kreisfrei.dann wollten wir das sie in Reha kommt .durch die ganzen chemos war sie sehr schwach und dann noch die 8 Std. op.in der Reha könnte sie am 2 tsg nicht mehr auf das linke Bein stehen.rehaärztin meinte durchblutungsstörungen und sie solle sich im Zimmer ausruhen.dann war Wochende und keiner hat sich gekümmert.am Montag dann in Gefässchirugie gebracht dort wurde gesagt zu spät gehandelt.keine Durchblutung.muss operiert werden.da sie aber mit dem Ergebnis und nicht Krankenwagen eingeliefert wurde war sie kein Notfall und wurde erst 7 Std später operiert.obwohl uns gesagt wurde jede Std zählt.op brachte nichts.man hätte amputieren müssen.das war dann für meine Mutter zu viel.sie sagte Nein.auf dumie Antwort vom Arzt dann sterben sie fragte sie noch wie lang dauert das.die Ärzte haben dann die Maschinen die den Körper stabil gehalten haben abgestellt.dad letzte was meine Mutter sagte war ich hab euch immer geliebt.es ging dann 12 Std bis sie zum Glück friedlich ohne Schmerzen eingeschlafen ist.ich versteh das nicht macht soviel mit und hat sich so gefreut und wieder lebenswille gehabt nach der op und dann so was.und jetzt gibt uns die Reha keine Berichte.sie war68 jahre

    gehoft

    gekämpft

    gewonnen

    und doch verloren