Meine Mama ist vor einer Woche auf der Intensivstation in meinen Armen friedlich eingeschlafen. Sie hat die Lungenentzündung und Influenza nicht überlebt, weil sie auch eine Atemtherapie ablehnte. Das aber nur, weil sie in diesem Zustand nicht verstanden hat das eine Atemtherapie die Heilungschancen erhöhen können. Vielleicht wäre sie dann noch hier. Nur noch Leere und Verzweiflung
Sie ist mein aller größter Schatz, mein Liebling, mein Baby. Ich habe sie gepflegt und betreut. Ich war immer für sie da, da wusste sie.
Wenn ich mich zurück erinnere, habe ich auch mal geschimpft, das tut mir jetzt so sehr weh.
Ich hätte auch früher zum Arzt gehen sollen, den sie immer abgelehnt hat, über ihren Willen hinweg entscheiden sollen, vielleicht wäre sie dann noch hier. Ich wollte sie nicht mit Ärzten in dem hohen Alter von 82 Jahren quälen und Rücksicht nehmen.
Es quälen mich Vorwürfe und vor allem fehlt sie mir. Jetzt muss ich auch noch ihre große Wohnung auflösen. Sie sagte immer, "das kannst du dann alles verkaufen, wenn ich nicht mehr bin". Nur hat sie nie bedacht wie sehr es schmerzt die Wohnung aufzulösen, mich von Dingen trennen zu müssen.
Sie hat mir immer hinterher gewunken, wenn ich dann abends gegangen bin. Wenn ich jetzt die Wohnung verlasse, ist bei ihr alles dunkel und sie winkt mir nicht mehr zu.
Es ist so furchtbar in die Wohnung zu gehen, aber ich habe nur 3 Monate Zeit (Kündigungsfrist).
Ich bin krank geschrieben, ich kann nicht mehr arbeiten. Ich kann es nicht begreifen, nicht wahrhaben, es ist bei mir nicht angekommen.
Ich bin so unendlich traurig. Sie war immer der wichtigste Mensch in meinem Leben. Vor kurzem wahren wir noch viel unterwegs und nun ist plötzlich ist alles vorbei ? Ich kann es nicht fassen. Es ist nichts mehr wie es war.
Was mich auch sehr qäult ist, das mich das Krankenhaus angerufen hat, weil meine Mutter gesagt haben soll, "sie stirbt jetzt, und sie sollen ihren Sohn anrufen". Auch wollte sie nach Hause, raus aus dem Krankenhaus. Ich konnte ihr den Wunsch nicht erfüllen.
Ich wollte sie immer vor dem Unheil bewahren, aber habe es diesmal einfach nicht geschafft. Ich hatte keinen Zugang mehr zu ihr. Sie hat mich manchmal nicht mehr erkannt. Ich war völlig machtlos.
Manchmal hat sie gedacht, sie sei eine Last für mich, es war nicht immer einfach, ich hatte viel zu tun. Aber sie war niemals eine Last für mich, und ich habe niemals daran gedacht meine Mama aufzugeben und sie in ein Heim zu geben, trotz der vielen Schwierigkeiten.
Werde ich darüber hinwegkommen, werde ich das bald akzeptieren, keine Vorwürfe mehr, kein Schmerz ? Wie schaffe ich es die Wohnung aufzulösen, mich von Dingen zu trennen ? Die Beisetzung kommt auch noch. Wie kann man das überstehen ?