Mein Papa ist plötzlich nicht mehr da

  • Erstmal ein liebes Hallo an Euch alle. Ich heiße Steffi , bin 27 Jahre und Mama von vier tollen Mädchen. Letztes Jahr im Februar verstarb mein Papa ganz plötzlich. Dazu möchte ich gerne ein bißchen ausholen. Ich habe am 16.02. Geburtstag und meine Mama hat mich an diesem Tag zum Essen eingeladen. Ich habe an diesem Tag so ein merkwürdiges Gefühl gehabt , es aber darauf geschoben , daß ich zu spät kommen würde , um meine Tochter aus der Kita abzuholen. Einen Tag später habe ich meinen Geb. nachgefeiert , aber dieses komische Gefühl hatte ich immer noch. Ich habe mir dann aber keine weiteren Gedanken darüber gemacht. Die Tage bis zum 21.02. verliefen dann normal und auch dieses merkwürdige Gefühl war weg. Abends am 21.02. klingelte es bei uns und ich ging zur Tür. Ich staunte nicht schlecht , als ein Polizist vor der Tür stand! Ich bat ihn herein und er teilte mir mit , daß mein Papa verstorben sei. Er stellte mir dann noch einige Fragen und verabschiedete sich dann. Ich ging dann einkaufen , weil ich noch einige Sachen für meine Kinder benötigte. Und auch danach lebte ich normal weiter , 1. wollte ich meinen Kindern meine Trauer nicht zeigen und 2. trauerte ich zwar um meinen Papa , aber die Trauer kam nicht immer hoch. Nur in letzter Zeit denke ich viel darüber nach. Ich mußte mich dann um die Beerdigung kümmern , da meine Schwester nicht in meiner Nähe wohnt. Also mußte ich das alleine machen. Am 06.03. war dann die Beerdigung , es kamen einige von den Freunden meines Papas , seine Ex-Frauen , meine Schwester war auch dabei. Es war ein ganz komischer Tag , die Beerdigung war sehr schön und danach gingen wir noch zu uns nach Hause. Und seitdem lebe ich eigentlich normal weiter , ich weiß zwar , daß mein Papa nicht mehr da ist , aber ich denke nicht so oft darüber nach , außer in letzter Zeit wieder. Was mich nur sehr traurig macht , ist , daß mein Papa noch einige Tage in seiner Wohnung lag , wo er auch starb. Dann , daß mein Papa an dem Tag von mir ging , als meine dritte Tochter 1 1/2 Jahre alt wurde. Auf den Tag hatte ich mich eigentlich so gefreut. Das nächste , was mich traurig macht , ist , daß mein Papa 2 Tage nach meinem und 1 Woche vor seinem Geb. sterben mußte. Und daß mein Papa die Einschulung seiner 1. Enkeltochter letztes Jahr nicht mehr miterleben durfte und daß er meine 3. und 4. Tochter nie mehr kennenlernen wird und meinen Neffen auch nicht. Dann bin ich auch ein bißchen böse auf meinen Papa , weil er sich nicht einmal bei mir gemeldet hat , um mich mal wieder zu sehen und auch seine Enkel. Allerdings weiß ich nicht , ob ich ihm böse sein darf... Dann kommt noch hinzu , daß ich mich von meiner Schwester alleine gelassen fühle , mit der Grabpflege und auch sonst mit allem. Mein Papa hat z. B. immer noch keinen Grabstein und auch darum muß ich mich alleine kümmern.


    Ich hoffe , ich hab nicht zuviel geschrieben. LG Steffi

    Du fehlst mir , Papa. Ich hab Dich immer in meinem Herzen. *25.02.1961 +18.02.2007


    Ich liebe Euch über alles!
    Annika-Maren *27.07.2001
    Bianca-Chantal *27.11.2003
    Christin-Marie *18.08.2005
    Denise-Eileen *02.09.2006

  • Liebe Steffi,


    ich möchte dir mein beileid aussprechen und dich herzlich hier im forum willkommen heißen.


    ich werde Deinem Vater eine Kerze anzünden. In Gedanken nehm ich Dich in den Arm! In Gedanken wird Dein Vater immer bei Dir sein und auch in Deinem Herzen. Bei all dem schweren dass Du bisher durchgemacht hast, warst Du doch sehr stark!!!!


    anscheinend gehts dir sehr sehr schlecht. Wenn du magst darfst dich gerne mal wieder bei mir melden. Ich hoffe du fühlst dich hier etwas geborgen, wenn schon dein Leben ein reines Chaos ist.


    Liebe Grüße
    Manu

  • Liebe Manu ,
    Erstmal Danke für Deine lieben Worte. Aber wie meinst Du das , daß mein Leben ein reines Chaos ist? So ist es ja nun nicht , es sind aber viele Sachen , die mich im Moment beschäftigen. Ansonsten bin ich mit meinem Leben sehr zufrieden und meine Mädchen liebe ich über alles. Ich denke auch , daß mein Papa zufrieden wäre , wie ich seine Enkel erziehe. ;)

    Du fehlst mir , Papa. Ich hab Dich immer in meinem Herzen. *25.02.1961 +18.02.2007


    Ich liebe Euch über alles!
    Annika-Maren *27.07.2001
    Bianca-Chantal *27.11.2003
    Christin-Marie *18.08.2005
    Denise-Eileen *02.09.2006

  • Liebe Steffi!


    Auch ich möchte dir mein Beileid zum Ableben deines Vaters aussprechen!


    Dann möchte ich mich gerne den Worten von Chris anschließen ;)
    Steffi, schön dass du da bist!
    Deine
    Christiane

    Notwendig ist im Augenblick des Todes ein unbesiegbarer Glaube voll höchster geistiger Gelassenheit.

  • Liebe Chris , liebe Christiane. Vielen Dank für Eure lieben Worte. Meine Eltern haben sich getrennt , als ich noch kleiner war. Also mußte ich mich um die Beerdigung alleine kümmern. Meine Schwester beschwert sich nicht darüber , daß mein Papa keinen Grabstein hat , aber mir geht das zu langsam. Wir wollten nämlich zusammenlegen , damit wir einen Grabstein kaufen können , aber von der Seite meiner Schwester kommt da nichts. Sie wohnt wieder an der Ostsee und von ihr kommt nicht mal ein kleiner Vorschlag , wie wir das Grab noch gestalten können. Sie hat mir auch die Entscheidung überlassen , wie der Grabstrauß zum 1. Todestag aussehen soll. Das mit dem Gärtner ist eine gute Idee , aber ich möchte das Grab lieber selber weiter pflegen. Nächste Woche werde ich neue Blumen pflanzen und das Grab mit Steinen schmücken. Das wird bestimmt toll aussehen dann.
    Danke , daß ihr für mich da seid.
    Eure Steffi.

    Du fehlst mir , Papa. Ich hab Dich immer in meinem Herzen. *25.02.1961 +18.02.2007


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    Annika-Maren *27.07.2001
    Bianca-Chantal *27.11.2003
    Christin-Marie *18.08.2005
    Denise-Eileen *02.09.2006

  • Liebe Steffi!


    Mein herzliches Beileid zum Tod deines Vaters! Und: Sei herzlich willkommen bei uns im Forum!
    Ich seh schon, du bekommst zum Grabpflege-Problem kompetente Tipps, da brauch ich gar nichts weiter hinzuzufügen.


    Auf deine Frage, ob du böse sein darfst auf deinen Vater: Du bist grad in der Phase der Trauerarbeit, in der alle möglichen Gefühle aufbrechen. Das ist eine sehr wichtige Phase, die zur Bewältigung beiträgt. Trauer ist ja nicht nur ein Gefühl. In der Trauer brechen viele Gefühle auf, die sehr widersprüchlich sein können. Viele Hinterbliebene erzählen, dass sie wütend sind oder böse auf den Verstorbenen, weil er sich einfach so davon gemacht hat und einiges unerledigt geblieben ist oder auch ungesagt. Das ist eine normale Reaktion und natürlich ist das erlaubt. Jedes Gefühl ist erlaubt. Und irgendwann wirst du ihm nicht mehr böse sein, denn ich denke Chris hat vollkommen Recht, wenn sie schreibt:


    "ich glaube, wenn er könnte, wenn er gewusst hätte das er nur noch so kurze Zeit hat, dann hätte er seine Enkelkinder mehr genossen, dann hätte er DICH mehr genossen."


    Aber lass dir Zeit: Das Böse-Sein und die Wut, die vergehen ganz von alleine.


    Alles Liebe
    Christine