Mein Kind wurde zu einem Sternenkind

  • Hallo Liebe Leser und Leserinnen,

    Anfang September erfuhr ich das ich und meine Inzwischen Ex Freundinn in Freudiger Erwartung sind, wir haben zuerst Ihren Eltern davon Erzählt doch die Waren nicht so Begeistert.

    Sie stellten und vor die Entscheidung entweder Wird die Schwangerschaft Abgebrochen oder sie Fliegt Zuhause raus (Wir führten eine Fernbeziehung) und wir Entschieden uns gegen den Schwangerschaft Abbruch, Leider musste ich aus Beruflchen Gründen auch wieder Nach Hause fahren doch das war ein Fehler... Als ich nach hause fuhr redeten ihre Eltern weiterhin auf sie ein machten Termine bei dem DRK, Jugendamt usw. Letzendlich konnten alle Gemeinsam meine Ex Freunden von dem Abbruch überzeugen... dies Teilte sie mir per Whatsapp mit und ich konnte nichts dagegen tun ich habe versucht sie davon abzuhalten denn wir wollten beide das Kind bekommen, Am 14.10.19 hatte sie dann die Voruntersuchung dort Entstand das Erste und Letzte Ultraschall Bild. Dieses Bild hängt inzwischen bei mir an der Wand... und am 17.10.19 um 9:00 Uhr war es dann soweit der Schwangerschafts abbruch wurde eingeleitet... Dies zerstörte meine Komplette Welt seit diesem Tag Schlafe ich nicht mehr, ich Weine mich durch jede Nacht, ich esse nicht mehr und das Trinken habe ich unbewusst auch fast komplett Eingestellt. Ich habe mich nicht von der Arbeit befreien lassen da ich in der Ausbildung bin und mir keine Fehlstunden Erlauben darf... aber seit diesem Tag macht alles für mich keinen Sinn mehr ich kann nicht mal mehr Serien oder Filme sehen denn sobald in der Serie oder dem Film jemand Verstirbt breche ich sofort in Tränen aus, ich war auch schon beim Psychotherapeuten doch der sagte mir nur "Vieleicht ist es so das beste gewesen ein Kind würde nicht in deine momentane Situation passen" Diese Aussage hat mich zutiefst Verletzt. Ich weiß einfach nicht mehr wie ich weiter machen soll, meine Welt ist an diesem einen Tag komplett zubruch gegangen...

    Vieleicht sind hier ja Väter unter euch die das gleiche durchmachen oder jemand mit dem man sich mal Austasuchen kann?


    Mit Trauernden Grüßen

    Luca

  • Lieber Luca, herzlich willkommen hier im Forum. Ich kann auch gerade nicht schlafen..... Deine Geschichte berührt mich zutiefst. Mir fehlen eigentlich die Worte - und das ist bei mir selten der Fall. Ich finde es verstörend, wie unsensibel der Therapeut auf deinen Verlust reagiert hat. Es tut mir leid, dass du auch das noch erleben musstest.

    Im Moment kann ich nur sagen: schreib dir die Dinge hier von der Seele, fühl dich geborgen und aufgehoben hier in unserem Kreis.

    Ich wünsche dir viel Kraft und freue mich darauf, mehr von dir zu lesen.

  • Lieber Luca, auch mich hat Deine Geschichte sehr berührt. Du musst als Vater einfach so hinnehmen, dass Dein Kind umgebracht wird.

    Und Du kannst nichts dagegen tun. Deine Freundin wurde von zuhause aus (ihre Eltern) so sehr unter Druck gesetzt, dass sie sich

    ihren Willen beugte. Sie hatte höchst wahrscheinlich panische Angst davor, ihre Eltern zu verlieren. Ich vermute, dass es Deiner

    Freundin bestimmt auch nicht leicht gefallen ist, diese Entscheidung zu treffen, aber sie hatte Angst, ihre Eltern würden ihre Drohung war machen und sie von zuhause raus werfen. Ich stell mir das gerade so bildhaft vor, wie sie auf Deine Freundin einredeten, bis sie

    vor lauter Verzweiflung nach gab und Euer gemeinsames Kind abtrieb.

    Als ich jung war, hatte ich eine Freundin, welche auch einen Abbruch machen lies. Sie konnte danach keine Kinder mehr bekommen.

    Sie hatte auch panische Angst davor, ihren Eltern zu sagen, dass sie schwanger ist und von einem farbigen ein Kind bekommt.

    Sie sagte damals, das könne sie ihren Eltern nicht an tun. Nun ist sie kinderlos geblieben und wird täglich an ihr abgetriebenes Kind

    erinnert. Es ist schlimm, was für eine Macht die Eltern über ihre Kinder haben. Diese denken dabei nur an sich selbst und nicht

    an ihr eigenes Kind, wie es ihm dabei ergeht. Würden die Eltern ihr Kind lieben, würden sie zu ihm halten und gemeinsam einen Weg finden, das Kind in eine liebevolle Umgebung groß zu ziehen. Und ich bin mir sicher, Du als Vater hättest alles für Dein Kind gegeben.

    Die Äußerung von Deinem Psychotherapeuten finde ich schrecklich. Du trauerst total verzweifelt um Dein Kind und suchst Trost und

    Halt und dann zieht Dich dieser Mensch noch tiefer in ein Loch. Sorry, aber so jemand sollte seinen Beruf echt an den Nagel hängen.

    Aber Du hast jetzt schon einen ersten Schritt getan und Dir hier alles von der Seele geschrieben und vielleicht liest ja ein Mann hier mit,

    der Gleiches oder Ähnliches erlebt hat. Auch ich würde mich freuen wieder von Dir hier zu lesen. Dein Schicksal hat mich sehr bewegt.

    Ich wünsche Dir viel Kraft

    für Deinen weiteren Weg

    alles Liebe

    Kornblume

  • Lieber Luca, herzlich willkommen hier im Forum. Ich kann auch gerade nicht schlafen..... Deine Geschichte berührt mich zutiefst. Mir fehlen eigentlich die Worte - und das ist bei mir selten der Fall. Ich finde es verstörend, wie unsensibel der Therapeut auf deinen Verlust reagiert hat. Es tut mir leid, dass du auch das noch erleben musstest.

    Im Moment kann ich nur sagen: schreib dir die Dinge hier von der Seele, fühl dich geborgen und aufgehoben hier in unserem Kreis.

    Ich wünsche dir viel Kraft und freue mich darauf, mehr von dir zu lesen.

    Hallo StillCrazy,

    Bei dem Therapeuten habe ich sofort alle Behandlungen Abgebrochen, ich war bei ihm jetzt fast 2 Jahre in behadlung wegen einer Schweren Depression mit Borderline Syndrom, dem entsprechend war ich auch geschockt von seiner Aussage momentan suche ich nach einem anderen Therapeuten, leider sind die nicht so leicht zu finden.

    Danke für deine Aufmunternden Worte ich werde Versuchen hier Mehr zu Schreiben, mir viel es schon sehr Schwer diesen Beitrag zu Posten, da ich Abgesehen von dem Therapeuten noch nie mit Jemanden darüber Gesprochen habe, aber dieser Post hat mir gut getan, es war wirklich ein Befreiendes Gefühl darüber zu Berichten.

    Mit Freundlichen Grüßen

    Luca

  • Hallo Kornblume,

    Erstmal möchte ich mich für deine Worte bedanken, ich finde es sehr Schade das man als Kindesvater eine Abtreibung einfach so hin nehmen muss und keinerlei mitsprache recht hat, das Kind Wächst zwar im Bauch der Mutter auf, aber bei einer Abtreibung sind beide Elternteile betroffen und daher sollte man als Vater auch ein mitsprache recht haben. Es war auch nicht schön mit anzusehen wie ihre Eltern auf sie eingeredet haben, ich habe mehrfach versucht mich mit ihren Eltern Zusammen zusetzen und eine Gemeinsame Lösung für uns alle zu finden doch das wehrten sie immer ab, sie ließen sich nicht von ihrer meinung Abbringen. Heute habe ich zu der Familie keinen Kontakt mehr und stand mit meiner Trauer alleine da, den es gab niemanden an den ich mich wirklich wenden konnte außer meinen Therapeuten, aber das hätte ich vieleicht doch lieber lassen sollen... Ein Freund hat mir vor kurzen dieses Forum empfohlen nachdem ich hier ein paar Tage Mitgelesen habe, Entschied ich mich dazu diesen Post zu schreiben denn ich musste es einfach einmal loswerden, und dennoch zögerte ich dies immer wieder herraus, mir fehlte immer die Kraft dazu doch letzendlich hat es mir gut getan meine Geschichte mit anderen zu teilen. Ich werde aufjedenfall versuchen hier Öfter was zu Schreiben, denn ich merkte allein das Schreiben kann einem schon eine Große last nehmen.

    Ich hoffe auch das sich hier noch Jemand findet der das Gleiche oder Ähnliches erlebt hat.

    Mit Freundlichen Grüßen

    Luca

  • Hallo Liebe Leser und Leserinnen,

    Am 14.10.19 hatte sie dann die Voruntersuchung dort Entstand das Erste und Letzte Ultraschall Bild. Dieses Bild hängt inzwischen bei mir an der Wand... und am 17.10.19 um 9:00 Uhr war es dann soweit der Schwangerschafts abbruch wurde eingeleitet... Dies zerstörte meine

    Hallo lieber Luca,

    Was du erleben musstest tut mir sehr leid.


    Hast du auch zur Mutter deines Sternenkindes keinen Kontakt mehr?


    Vielleicht hilft es dir ein wenig dich mit einem Ritual von deinem Kind zu verabschieden.

    • Dem Baby einen Namen geben
    • Ein kleines Abschiedsritual gestalten (symbolisch)
    • Eine Kerze anzünden
    • Eine kleine Gedenkecke
    • Einen Brief schreiben

    Alles was DIR gut tut ist richtig. Jederzeit kannst du hier alles schreiben was dich bewegt.


    Alles Liebe <3

    Isabel

  • Lieber Luca,

    ich wünsche Dir, dass Du bald einen Therapeuten findest, der Dich in Deiner so schmerzhaften Situation gut unterstützt!

    Eine Idee habe ich auch noch gehabt: vielleicht tut es Dir gut, Deinem Sternenkind von Dir zu erzählen. Dass Du sein Papa bist, dass Du es lieb hast, dass Du gerne vieles mit ihm erlebt hättest. Also.... Nur dann, wenn es Dich nicht allzu traurig macht. Aber vielleicht tut es Dir ja gut.

    Alles Liebe Dir ☺

  • Hallo Isabel,

    Nach dem Schwangerschafts Abbruch hat die Mutter des Kindes auch zu mir den Kontakt Abgebrochen jetzt haben wir aber seit 2 zagen wieder Kontakt.

    Was ich selbst wirklich gut finde, denn mit ihr kann ich am besten darüber sprechen da wir beide gleichermaßen darunter leiden...

    ich werde das mit dem Ritual mal versuchen vieleicht hilft mir das ja einwenig.

  • Hallo Liebe Lerser/innen,

    Heute hatte ich wieder einen Schlechten Tag... Ich war heute mit der Familie am Grabe meiner Oma um das Grab auf den Winter vorzubereiten,

    ich erzählte an dem Grab von meinem Sternenkind, und ich weiß das meine Oma irgendwo zuhört, ich weiß sie wäre Traurig aber wäre sie noch hier dann würde sie jetzt in die Küche gehen mir eine Heiße Schokolade machen und mich in den Arm nehmen, denn sie weiß wie es ist sein Kind zu verlieren.

    Ich war heute den Ganzen Tag Traurig und Niedergeschlagen musste immer wieder gegen die Tränen ankämpfen, denn auf der Arbeit vor meinen Bewohnern darf ich nicht Traurig sein ich darf da keine Schlechte Laune haben auf Arbeit muss ich immmer so tun als ob alles gut ist und ich glücklich bin.

    Doch es fällt mir von Tag zu Tag immer Schwerer diese Fassade aufrecht zu erhalten, meine Chefin weiß davon doch auch sie zeigt mir gegenüber kein verständniss und eine Krankschreibung kommt nicht in frage da ich in der Ausbildung bin und nur eine brgenzte zahl an Fehlstunden haben darf.


    Ich möchte mich noch bei allen hier Bedanken die meinen Beitrag so aufmerksam Gelesen haben, mir ihr Beileid ausgesprochen haben und mir so viele Tipps gegeben haben.

  • Lieber Luca


    Meine Schwester wurde auch zu einem Schwangerschaftsabbruch von meiner Mutter gezwungen, da sie noch in der Ausbildung war, obwohl sie einen festen Freund hatte. Sie wurde so unter Druck gesetzt, dass sie keine Wahl hatte. Beide sind noch zusammen und gluecklich miteinander, da sie zusammen da durchgegangen sind.


    Es ist ein gut, dass du und deine Freundin wieder Kontakt miteinander habt... ihr könnt Euch gegenseitig stuetzen ohne Vorwuerfe... ohne Verbitterung.... seid einfach authentisch.


    Wegen Deiner Ausbildung.... hast Du noch Urlaubstage uebrig? Hast Du ueber Weihnachten frei? Ich verstehe einfach nicht, wie Deine Chefin so "kalt" sein kann.


    Wuensche Dir viel Kraft

  • Lieber Luca,

    ich kann Dir leider Dein geliebtes Sternenkind nicht zurück geben, aber vielleicht tröstet es Dich ein kleines bisschen zu

    wissen, das die Sternenkinder im Himmel von Gott ganz besonders versorgt werden und sich dort auch weiter entwickeln und

    Erwachsen werden. Dein Sternenkind wird immer bei Dir sein. Nur ihr kleiner Körper ist gestorben, aber der Seelenkörper

    lebt weiter, wie bei allen anderen Verstorbenen auch. Denn die Seele war bereits vom ersten Tag an in ihr geborgen.

    Und nun liegt diese in Gottes Hand. Und wenn Deine Zeit irgendwann kommen wird, zu gehen, wirst Du Dein Sternenkind

    wieder sehn. Aber bis dahin geht Dein Leben weiter, mit Deinem Kind in Deinem Herzen.

    Ich wünsche Dir viel Kraft

    und Zuversicht für Deinen weiteren

    Lebensweg

    Alles Liebe

    Kornblume

  • Es tut mir Leid für deine Schwester was sie durchmachen muss, ich mache das gleiche auch durch und es ist wirklich schwer. Für deine Schwester wünsche ich viel, viel Kraft auf dem Schweren Weg.

    Leider ist mein Urlaub schon komplett verplant und den kann ich auch leider nicht Verschieben, bin in der Pflege da ist das immer sehr schwer, habe vom 24.12-26.12 zum glück frei so kann ich wenigstens über die feiertage einwenig abschalten und die Zeit mit meiner Familie Verbringen

  • Danke Dir fuer die lieben Wuensche!


    Das ist gut, dass Du wenigstens ueber die Feiertage frei hast.

    In der Pflege zu arbeiten ist wirklich sehr hart.... und du trauerst, was die Arbeit noch soooo viel schwerer macht.....


    Sende Dir gaaanz viele liebe Kraftpakete, dass Du die Zeit bis du frei hast gut ueberstehst!

  • Liebe Leser/innen,

    Momentan bin ich wieder in einer Starken Down Phase, ich Schlafe immer weniger, essen und trinken wird auch wieder weniger...

    ich musste mir heute die Tränen mehrfach unterdrücken doch ich habe dazu nicht mehr die Kraft es zu verstecken...

    Morgen ist der 17.12 das heißt morgen ist mein Kind 2 Monate vort, und es wurde nicht leichter, ich konnte diese Trauer diese Wut und diesen Hass lange verstecken, doch das schaffe ich nicht mehr... an dem Tag wo mein Kind Starb, Starb auch ein teil von mir seit dem lebe ich nurnoch von Tag zu Tag und hoffe das es irgendwann mal ein Ende hat, manchmal stehe ich morgens auf und frage mich was das alles eigentlich soll, warum musste das grade mir passieren, womit habe ich das verdient, ich weiß ich bin mit dem kummer nicht alleine und schon sehr viele menschen vor mir haben das gleiche drchgemacht aber ich weiß einfach nicht mehr weiter....

  • Liebe Leser/innen,

    Momentan bin ich wieder in einer Starken Down Phase, ich Schlafe immer weniger, essen und trinken wird auch wieder weniger...

    ich musste mir heute die Tränen mehrfach unterdrücken doch ich habe dazu nicht mehr die Kraft es zu verstecken...

    Lieber Luca,

    Trauer kostet sehr viel Kraft, und wenn du nicht essen und schlafen kannst fehlt natürlich auch Energie. Vielleicht kannst du vor dem Einschlafen Atemübungen versuchen die den Körper etwas runter fahren und sich schon sehr bewährt haben. Auch pflanzliche Hilfsmittel könnten vielleicht eine Unterstützung sein..?!


    All dies wird die Trauer nicht weniger machen, aber es wird dir die nötige Kraft geben, die du so brauchst um durch die Trauer zu gehen.

    Ganz viel Kraft und einen erträglichen Tag <3

    Isabel

  • Lieber Luca!


    Willkommen im Forum. Mich erschüttert deine Geschichte zu tiefst. Unglaublich was du durchmachen musstest. Wie geht es dir heute! Haben dir die paar freien Tage gut getan. Ich kann mich noch gut erinnern wie es mir nach der 5. Fehlgeburt ging. Ich hab 2 Jahre gebraucht, bis ich den weg durchtrauert und meinen Weg gefunden hab. Es gibt ein danach. Du hast geschrieben das du am Grab deiner Oma warst und die dich verstehen würde, weißt du deine Oma die ist mit deine Kind zusammen, den beiden geht es gut.


    Als unser Isabella gerade erst gestorben ist war unser jüngster 1,5 Jahre alt und der hat zu mir gesagt, Mama warum weinst du. Gell du vermisst Isabella. Mama du brauchst nicht zu weinen sie ist vom Himmel gekommen, sie sitzt auf deinem Schoß, siehst du sie den nicht.


    Kinder können oft noch sehen was wir Erwachsenen nicht sehen.


    Erzähl doch mal von deinem Kind, wie war es als du von der Schwangerschaft erfuhrst. Was hast du dir erträumt, erhofft für und mit diesem Kind? Diese Träume und Hoffnungen konnte ich erst los lassen als ich den Mut hatte sie auch wirklich an zu schauen.


    Habe Mut auch deine Wunden, deine Trauer wird einen Weg finden.


    Ich wünsche dir von Herzen, einen wunderbaren, segensreichen Menschen der dich in dieser Zeit begleitet da ist, dich sieht und dir zuhört.


    Sei lieb gegrüßt

    das Tagpfauenauge