Spickzettel zum Umgang mit Trauernden

  • Liebe traurige Speedy<3

    noch einmal , ich bin SEHR DANKBAR über das einstellen hier und damit der Verbreiterung und Reflektion einem dienend... und es ist tatsächlich ein dienen im "besten" Sinne ... oder sogar eine HINGABE an die TRAUER ... dem TRAUERNDEN...

    du weisst

    <3<3<3<3<3<3

    deine Sverja

  • Ich erweitere die Sichtweise. Umgang der Trauernden. Ich kreise in meiner Krise so um mich selbst, dass ich den objektiven Blick für mein Umfeld verliere. Wie geht's denn meinen Freunden? Wie dem Freund, der in Scheidung lebt, wie der Bekannten, die Probleme in ihrer Arbeit hat, wie dem Nachbarn, der an der Hüfte operiert worden ist?

    Alles Nichtigkeiten im Vergleich zu meiner Trauer. Aus meiner Sicht! Ich ertappe mich dabei, dass ich mein Leid über das der Anderen stelle. Selbst über das Leid anderer Trauernden. Ich erzähle von meinem Schmerz nach dem Tod meiner Mutter und der Gegenüber will mir verständlich machen, er weiß wie ich mich fühle, weil er selbst schon die Oma verloren hat. Die Oma!

    Und ich denke: nur die Oma. Du hast noch beide Eltern und meinst, dass dies so schwer wiegt wie mein Verlust. Ich habe längst keine Oma mehr und jetzt nicht mal mehr Eltern.

    Oder die Freundin, die tagelang weint, weil ihr Hund gestorben ist. Ihr Hund!

    Ich denke: Du hast doch überhaupt keine Ahnung, wie es mir gehen muss, wenn Du schon wegen eines Tieres die Fassung verlierst.

    Für mich aktuell Nichtigkeiten. Nicht zu vergleichen mit meiner Situation.

    In der Tat. Nicht zu vergleichen!

    Ich fühle mich alleine gelassen. Mein Umfeld vielleicht auch.

  • und wieder kann ich "nur " genau, genau , genau schreiben.<3


    Ja, gerade in der "ersten " Trauer ist man sehr selbstzentriert... und vergisst die Ereignisse , die du beschreibst... es gibt so viele endgültige Abschiede wie du richtig schreibst.

    Ich danke dir für deine Sichtweisen aufzeigend.


    DANKE<3

    Sverja

  • wo wir wieder beim Spickzettel landen:

    vergleiche niemals einen Verlust mit dem eines anderen Menschen - oder - wie in diesem Fall - umgekehrt ...

    selbstzentriert - ja, natürlich, denn DU hast diesen Verlust und musst damit fertig werden - dieser Verlust ist in diesem Moment das Einzige, was zählt!

    Sollte in dieser Situation jemand in der Lage sein, sich um die Probleme Anderer zu kümmern ("neue Hüfte, Scheidung des Freundes ....."), würde ich diesen Menschen gern kennenlernen.

    ICH konnte es anfangs nicht - heute, 17 Monate später - versuche ich zumindest, auch wieder für Andere da zu sein ...

  • liebe traurige Speedy,


    ich schreibe mal ICH in Bezug auf

    heute, 15 Monate später - versuche ich zumindest, auch wieder für Andere da zu sein ...

    wegen der Zahl der Monate


    und

    weil ich mit dem Tod schon sehr lange lebe... Jetzt bald 72 Jahre alt bin ... und der erste , sehr schmerzliche, tiefe Verlust mit nicht ganz 20 Jahren von einer Freundinhatte... und auch durchaus fast manchmal zu viel mitfühlend in Krankenhäusern gearbeitet habe...

    und ...un d... und...


    aber wenn wir es an Zahlen oder Daten ....

    oder wie gehe ich damit um und wann wieder ??? festmachen . machen wir in etwas anderer Art und Weise es ja genauso wie wir es nicht wollen, das mit uns so umgegangen wird... glaube ich zumindest...


    <3<3<3<3<3Grüsse

    deine Sverja

  • liebe traurige Speedy.


    ich will nicht streiten und auch irgendwie nicht diskutieren , auf einer Ebene die eben MIR nicht mehr so entspricht...

    Gehen wir BEIDE davon aus

    Wir alle TRAUERN ...

    jeder auf seine Art und Weise...

    und wir alle hier kennen nur einen BRUCHTEIL von dem Leben jedes Einzelnen hier...

    Wir sind alle hier weil wir trauern ...

    und absolut ...

    diese Spickzettel sind "wertvoll"... wobei wir wieder bei dem bewerten sind... MEINER Meinung nach

    <3<3<3<3<3 TRAUER<3Grüsse sende ich dir

    deine Sverja

  • selbstzentriert - ja, natürlich, denn DU hast diesen Verlust und musst damit fertig werden - dieser Verlust ist in diesem Moment das Einzige, was zählt!

    Sollte in dieser Situation jemand in der Lage sein, sich um die Probleme Anderer zu kümmern ("neue Hüfte, Scheidung des Freundes ....."), würde ich diesen Menschen gern kennenlernen.

    ICH konnte es anfangs nicht - heute, 17 Monate später - versuche ich zumindest, auch wieder für Andere da zu sein ...

    Selbstzentriert, ja natürlich.

    Aber genau aus diesem Teufelskreis sehe ich eine Möglichkeit zu entkommen, indem man sich wieder für andere interessiert. Meine Trauer okkupiert mein ganzes Leben. Jeder schmerzhafter Gedanke ist bereits tausendmal gedacht. Mein Leid wird durch meine Selbstzentriertheit nicht weniger, eher schlimmer, eines Strudels gleich.

    Und da, glaube ich, kann das Zuwenden auf Probleme anderer, eine Hilfe für mich sein. Wenn ich jemanden eine Freude machen kann, weil ich ein offenes Ohr für seine Krisenzeiten habe, dann erlebe ich Sinn, erfahre Dankbarkeit und kann es als Licht für mein Dunkel nutzen.

    Kümmern ist zuviel verlangt. Nur Zuwendung und den Blick aus meinem Kreisel richten.

    So jedenfalls ist meine Wunschvorstellung, die ich auch schaffe anzuwenden. Nur noch nicht mit dem geeigneten Abgleich mit meinem Schmerz.

  • Lieber Nico,

    Es ist auch ok, das man sich in der ersten Zeit nicht um andere kümmern kann. Auch das wir in der ersten Zeit weniger Verständnis aufbringen können...

    Wir wissen im Grunde nie was in dem anderen vorgeht. Für den einen ist eine Oma vielleicht ein Mutterersatz gewesen, Für den anderen war ein Haustier vielleicht ein Kinderersatz. Wir wissen es einfach nicht, und können es nicht nachfühlen.


    Ich habe auch Klienten die ein Tier verloren haben. Ich hätte nie gedacht das ich mal so jemanden begleiten müsste. Ich hatte nie Haustiere, und auch keinen intensiven Bezug zu Tieren. Aber wenn man versteht was es für jemanden bedeutet, ist es ganz anders. Genauso kenn ich Menschen die ihre Eltern verloren haben, und das für sie keine große Bedeutung hatte, weil das Naheverhältnis nie bestand.

    Ein kleiner Blickwinkel aus meiner Praxis, der sagen soll, wir wissen nicht was Verluste für den einzelnen bedeuten.


    Deine Gedanken sich jedoch völlig nachvollziehbar... Fühl dich verstanden <3

    Isabel

  • @ Nico

    "Und da, glaube ich, kann das Zuwenden auf Probleme anderer, eine Hilfe für mich sein."

    ja, das kann es ganz sicher !

    VOR diesem Verlust habe ich allen, denen es schlecht ging, geraten, sich umzusehen, nach Menschen, denen es NOCH schlechter geht, denen man, trotz der eigenen besch.... Lage, helfen kann - was einen Win-Win-Situation ergibt - weil - durch die Hilfe, welche man vielleicht geben kann, fühlen sich BEIDE besser.

    Das war mein Motto - ich konnte es jedoch seit dem Tod meiner Lebensgefährtin selbst lange nicht beherzigen.

    ABER - Basis der Ausbildung zur Klangschalenpraktikerin (nach dem Tod meiner Lebensgefährtin) war, anderen Menschen (nicht nur in Trauer) helfen zu wollen/können.

  • Ich bin zwar nicht Nico ...

    liebe , traurige Speedy<3

    da haben wir uns vielleicht beide nicht klar ausgedrückt ... manchmal will man auch nicht die Vielzahl der Aspekte sehen...


    es ging mir auch keineswegs um Daten, wann es soweit sein soll , aber du hattest es ganz konkret gefragt??? oder sehe ich das auch nicht richtig??? Meine ich völlig fragend so.


    Schön und wertvoll , das du die Klangschalenpraktirerin Ausübung gemacht hast

    Wertvoll für dich und andere...

    Ich mache jeden Morgen eine Energiesteigerung meiner Schulmedizin mit einer Klangschalen meditation...


    Ich glaube , es gibt einen gravierenden Unterschied ...und der ist jetzt vielleicht geklärt worden...

    es geht um helfen ohne mit- zu- leiden...

    ja die sogenannte "win - win-" Situation...

    Ich wünsche dir und Nico und allen hier einen Tag , wo sie sich und anderen ein mitfühlendes Gefühl geben können...

    und JETZT gehe ich endgültig in die Natur...

    und schenke der Natur und mir Glücksgefühle<3:)<3

    eure Sverja

  • Ja, diese Worte und floskeln habe ich zu genüge gehört. Man wird bei manchen dingen richtig sauer. So wie heute. Ich habe jemanden getroffen der mich gefragt hat wo mein Hund ist. Ich habe ihm dann gesagt das mein Hund gestorben ist und das ich sehr um Ihn Trauer.

    Da kam nur, "hol dir doch einen neuen Hund" und "Lass das nicht so doll an dir ran" - also nur sowas. Es hat mich zu tiefs verletzt und das habe ich auch zu den Menschen gesagt... Das was du mir sagst zieht mich total runter - sowas kann ich nicht gebrauchen. Und bin dann gegangen.


    Zum Glück habe ich noch eine gute Bekannte von mir getroffen und habe ihr gesagt das ich mich total scheiße fühle weil dieser andere Mensch solchen Mist zu mir gesagt hat. Die gute Bekannte hat mich dann wieder in eine annnehmbare Stimmung gebracht.


    Aber das was der Andere Mensch zu mir gesagt hat hat mich sehr verletzt. Ich muss das irgendwie aus meinen kopf bekommen was der zu mir gesagt hat.


    Echt traurig wie sich manche menschen benehmen....

  • Sag Dir doch ganz einfach, dieser Mensch hat keine Ahnung von was er da gesprochen hat.

    Er hat sicherlich noch nie ein Haustier besessen und schon zweimal nicht Eines, dass er aus

    ganzem Herzen liebt, so wie Du das tust. Darum hat er zu Dir nur mit seiner Vernunft gesprochen

    und nicht mit dem Herzen. Dieser Mensch, weiß es ganz einfach nicht besser. Vergib ihn, und

    Du wirst erstaunt sein, wie schnell es Dir dann dabei besser geht. Denn mit der Vergebung kehrt

    Friede in Dein Herz, welches Deine Trauer benötigt.

    Alles Liebe

    Kornblume

  • Vielen Dank Kornblume,


    ja ich vergebe ihm, denn wer weiß nicht was Liebe ist. Er tut mir einfach nur leid...


    Ich liebe meinen hund Dusty... und jeder weiß das auch.... Nur er hatte mich 2 -3 Mal gesehen und mehr nicht. Er weiß nicht was ich für eine Bindung hatte mit Dusty.