TRAUER
Heute vor 1 Jahr hatte ich eine fette Tsunamiwelle der Trauer um meine Mutter, aber eine friedliche.
Und ich bin heute vor 1 Jahr in diesem Trauerforum beigetreten, weil es rund um mich herum wie gehabt und ohne Trauer weiterging im Leben und ich was anderes brauchte.
Wenn ich nochmal alles angelesen habe von letztem Jahr, dann sind die Monate des Sterbens meiner Mutter in meinem Nähetrigger zu ihr, als ich noch nicht wusste, dass sie starb und dachte, sie könne noch wieder heim kommen, in meinen TBworten beißend triggernd.
Als Korrektiv dazu erlebte ich aber die große Freundschaft und Liebe und das Miteinander mit vielen FreundInnen und mit meinen Geschwistern.
Dann im Wissen ums Sterben meiner Mutter waren alle Altlasten zwischen uns weg und viel zärtliche innige Liebe zwischen uns.
Nun 1 Jahr später hat sich wirklich die Trauer verändert mit dem Ende des Trauerjahres am 17. August. Am Beerdigungsjahrestag und gleichzeitig Muttis 2. Himmelsgeburtstag war direkt eine Abwehr in mir, noch so tief zu trauern, es war genug. Es war im Frieden.
Erstaunlicherweise trat dann die Trauer um meinen Vater in den Vordergrund und ich spürte und spüre das Bedürfnis, sein Trauerjahr mit Inhalt zu füllen, während das meiner Mutter zurücktritt.
Ich erlebe, dass ich meinen Vater noch nicht so loslassen w i l l wie meine Mutter.
Ich teile ihm auf seiner Gedenkseite mich mit wie vor 1 Jahr meiner Mutter, ich schwinge mit ihm in unserer verbundenen Familienliebe und Vater-Tochterliebe. Und die Trauer schmerzt auch noch mehr als die um meine Mutter.
Es ist wirklich ganz offensichtlich eine tiefe Weisheit in der Tradition des Trauerjahres.