Trauer- dazu nehme ich jetzt mal die Lieblingsfarbkombi meiner 2019 am 9. Mai ganz plötzlich verstorbenen engsten Freundin Bettina! Niemand wusste, wie krank sie war, obwohl, als ich sie ein dreiviertel Jahr zuvor gesehen hatte, als sie und ihr Mann Urlaub bei uns in der Gegend machten und wir uns - wie immer seit sie leider einmal lang von Süden nach Westen umgezogen waren, - einmal im Sommer in ihrer alten Heimat trafen, da sah sie schon erschreckend abgemagert und krank aus und machte ich mir Sorgen, weil alle ihre Geschwister mit Anfang 60 Jahren an Krebs gestorben waren wie Bettina letztendlich auch. 
Als ich aber hörte, wie sehr diese Pest in ihrem Körper schon verbreitet war, war ich nur froh, dass ihr, wie sie es sich immer gewünscht hatte, ein schneller Tod beschieden war. So hypochondrisch und panisch sie vor allem, was mit Krankheit und ÄrztInnen zu tun hatte, immer gewesen war, war ich froh und dankbar, dass sie ihre Sterbenskrankheit gar nicht mehr so richtig realisiert hat und dass ihr auch die Coronazeit erspart wurde.
Jaja, das sagt alles mein Verstand.
Mein Herz trauerte z i v i l i s i e r t,
schrieb sich wie jetzt auch,
aber damals in keinem Trauerforum,
das Gedenken und die Trauer von der Seele.
Und ging dann . . . . .
außer an den nächsten beiden Todesgedenktagen,
wieder zum Alltag über wie gehabt.
In diesem Jahr fühlte es sich schon "n o r m a l e r" an,
gar nicht mehr an ihrem Todestag ihrem Witwer zu schreiben.
Und das fand er wohl auch ganz "normal", denn er hat
sich nach dem 1. Trauerjahr, in dem er täglich neue
Trauerbilder- und texte in seinem WhatsApp-Profil
postete, schon sehr viel lebensfroher und lebensoffener
gezeigt und war/ist auch wieder deutlich auf der Suche
nach einer neuen Liebe.
Irgendwie nahm ich wahr, dass er das trotz aller Trauer schon
schnell wieder war.
Dass es aber eine große Liebe von jung an zwischen ihm und
seiner Frau von jung an gewesen war, ist sicher.
Aber dieses "Bereitsein" für Neues bei gleichzeitiger Trauer,
hier im Forum lese ich ja auch öfter darüber.
Ob das bei Frauen und Männern unterschiedlich ist?