Beiträge von mayatochter

    Liebe Alessia, mein tiefes Mitgefühl zum Freitod deines Freundes. Ich verstehe, dass deine Trauer momentan keine vergnügliche Leichtigkeit mit deinem Gefährten zulässt.


    Das versteht er vielleicht auch, wenn du es ihm beschreibst. Er hat doch bestimmt auch ganz enge Freunde, die keine LiebespartnerInnen sind, mit denen er aber jahrelang durch Dick und Dünn ging!?

    Ich wünsche dir viel Verständnis von ihm!

    Liebe Grüße! mayatochter

    Ich bin wohl eine der jüngeren. :D
    Ich bin vor kurzem mit meinem Freund zusammen gezogen und wir müssen auch erstmal die balance finden was Heizen und Strom angeht. Beim Einkaufen erschrecken wir uns allerdings immer sehr.

    Dafür wünsche ich dir und deinem Freund Alles Gute für euer Zusammenwohnen! Wie aufregend, dieser neue Lebensschritt!

    Das Einkaufen erschreckt uns auch! Manche Obstwerbungen der Läden werben schon gar nicht mehr mit Kilopreisen, sondern mit Einzelstückpreisen! 8|

    Unser autistischer Sohn ißt nur eine Apfelsorte und die wurde neulich mit Einzelstückpreis von 0.99 Cent beworben! :huh:

    Da wir es uns in der Familie Zeit- und Kraftmäßig nicht leisten können, laufend zwischen verschiedenen Läden hin- und herzurennen und Sonderangebote einzusammeln, ich bin ja nun schon Seniorin, macht mein Mann zusammen mit Sohn samstags Wocheneinkauf in einem großen Laden und lasse ich mir ein- bis zweimal wöchentlich Lebensmittel vom Lebensmittellieferdienst bringen!

    Dadurch haben wir ziemlich viel Preisvergleich und suchen jetzt viel gezielter aus als zuvor. Mit dem Auto oder mit Öffis Sonderangebotsläden abzufahren, ist ja auch Verschwendung von Energie.


    Ich hoffe, dass ihr junge Leute eine große Lädenauswahl in Wohnnähe habt?

    Hab‘ gerade dieses schöne Café Sonnenschein entdeckt! :thumbup:

    Und zu eurem Thema gerade: Ich bin ja jetzt schon froh, dass meiner gerade erst vor 1 Monat verstorbenen Mutti die aufregenden Sorgen der Energiekrise und der damit sicherlich bald wieder anstehenden horrenden Erhöhungen der Eigenanteilszahlungen für Papis Seniorenpflegestift erspart werden!

    Wegen Coronaangst ist sie Monate zu spät erst auf den allerletzten Drücker mit all ihrem Wasser im Körper ins Krankenhaus gegangen.

    Dann noch der Krieg! Das war ihr mit ihrem Kriegskindtrauma zuviel. Danach hatte sie soviel Angst und innere Unruhe und wurde immer kränker.

    Plötzlich hatte diese scharfgeistige Mutti große Erinnerungslücken, es war besser auszuhalten für sie.

    Wenn da jetzt noch Geldsorgen dazu gekommen wären, auch wenn mein Mann und ich da immer einsprangen, aber jährliche Erhöhungen des Eigenanteils von ca 500€ wie derzeit angenommen, wird schnell die Hälfte aller PflegeheimbewohnerInnen in die Sozialhilfe bringen!

    Ansonsten haben wir auch die Heizung an! Nach einer Woche mit 11 - 14 Grad tagsüber und nahe der Frostgrenze nachts! X/


    Allen viel Kraft und Unterstützung in diesen Zeiten wünscht mayatochter!

    Hallo liebe Bettinalein, meine leider schon verstorbene allerliebste Freundin hieß auch Bettina und hatte auch solch ein inniges und enges Miteinanderleben wie du es hast, mit ihrer Mama.
    Auch wie du schreibst, ist so ähnlich wie meine Bettina redete und schrieb.
    Das sind sehr herzenswarme Menschen, die so reden und schreiben.


    Mir tut es gut, bei dir zu lesen und auch, dass es dir wieder besser geht, weil die Liebe ja bleibt und nur wir Erdenkinder nicht genug wahrnehmen können, dass der Tod gar keine Trennung ist. <3


    Liebe Grüße! mayatochter


    Liebe Mutti, weil ich ja im Süden wohne, kann ich nur die 1 Woche, die ich jeden Monat bei Papi bin, zu deinem Grab.


    Und ich höre direkt deine Stimme liebevoll verzweifelt poltern: „Herrje, was für ein Theater, sonst haben wir uns einmal im Jahr gesehen, wenn überhaupt!“


    Ja, aber nur wenn und weil wir uns des anderen in aller Dickköpfigkeitsdistanz sicher waren!

    Wenn was passierte, war ich sofort da und kam auch mit Zug, Koffer, Rucksack und Sohni als Kind an der Hand, wenn ihr krank wart, obwohl alle anderen Geschwister in der Nähe von dir wohnten!
    Das hast du auch immer gewusst und gesagt: „Auf mayatochter kann ich mich immer verlassen!“


    Und ich habe mich eben immer drauf verlassen, alle meine 62 Jahre und 4 Tage lang, dass deine unverbrüchliche Liebe immer da war. „Und das bleibt auch so. Das ist das Einzige, was bleibt!“ höre ich deine tiefe melodische Stimme.


    Als Oma, deine Mutti, mit 76 Jahren gestorben ist, da warst du erst 41 Jahre alt und du bist danach in schlimme Depressionen gefallen, die ich mit jüngeren Brüderlein alleine mit dir durchstand, denn Opa und Papi konnten das nicht, Brüderlein sollte das auch gar nicht.

    Und Mutti, es war nicht wegen Omas Tod allein, aber du bist nie wieder ganz aus der Depressionsanfälligkeit rausgekommen.

    Also sag mir jetzt nicht, nur, weil man sehr abgenabelt lebt als Tochter, könne man die Trauer leicht nehmen!


    Du lächelst dein „Du weißt schon wie ich das meine“- Lächeln, Mutti, sehe ich innerlich!

    Und du weißt auch, wie ich das meine! <3


    Ich habe ja, weil dein Grab so weit weg ist, woanders als hier online eine Gedenkseite für dich eingerichtet.


    Und da war ich eben und kamen mir die Tränen, als ich meine Kerze für dich anzündete und dazu schrieb: „Herbstlaub hast du immer geliebt!“

    Ja, ich weiß, dass du es immer weniger genießen konntest immer schlechter zu Fuß und immer schmerzhafter mit 2 Krücken und deinen wehen Knien, aber du h a s t alle Jahreszeitenschönheiten bis zuletzt durch‘s Fenster genossen, das üppige Sommergrün zuletzt!

    Und das war es eben, was bei mir die Tränen fließen ließ:


    Der allererste Herbst in meinem ganzen Leben o h n e dich! :33::*



    Lieber King, danke für deine lieben Willkommensgrüße!


    Auch dir mein tiefes Beileid zu deinem Verlust! Ich weiß selber noch gar nicht, was das wirkliche Begreifen sein soll, denn ich fühle genau, dass meine Mutter nicht weg ist. Trotzdem ist sie körperlich und damit ja doch ganz klar weg.

    Und unfassbar ist für mich, wie schnell alles ging.
    Im Juli hab ich sie ja noch umarmt und mit allen Sinnen gespürt. Es fühlt sich an, als müsse ich nur ein paar Schritte machen und wäre wieder bei ihr.

    Und das geht nicht mehr?


    Unfassbar!

    Wir haben uns nicht oft gesehen, weil ich im Süden wohne und sie im Westen wohnte.


    Wir sind und waren eine Familie voller Dickschädel und Eigenbrötler, jede und jeder sehr auf die eigene Privatsphäre bedacht.


    Daher steht noch in Mutters Testament: „Schreibt bloß nichts Sülziges in die Traueranzeigen, das haben wir im Leben doch auch nie getan.“ 8)


    Im Gegenteil konnten wir nie lange beisammen sein, ohne uns zu zoffen! Gerade die letzten 5 Jahre war ich sehr auf Distanz, aber das alles war in den letzten 5 Monaten wie weggewischt. Da gab es wieder die Zärtlichkeit und Liebe zwischen uns ohne Blockaden fließend wie zu Kindheitszeiten.


    Und dafür bin ich so dankbar.


    Ich wusste immer, dass viel Liebe zwischen uns da war und habe sie mir immer eingestanden und zugestanden.


    Und nun ist sie da, breit, selbstverständlich und schön. Und gleichzeitig die Trauer dieser Liebe.


    Ich weiß, wäre sie wieder da, gäbe es wieder Zoff, weil wir alle solche Sturschädel sind, aber ich weiß auch, dass das alles nicht mehr schlimm ist, halt zum Menschsein gehört.


    Was bleibt, ist die Liebe, das erlebe ich sehr. Und alle Seiten der Trauer.

    Liebe Pia, danke für deine Begrüßung und deine einfühlsamen Worte! <3

    Mir meine Zeit lassen, ja, das ist so nötig!

    Seit dieser Woche bin ich erst aus dem Schock wieder raus, in dem ich seit 4 Wochen war und aus dem ich nicht rauskam.


    Ich fühlte mich dadurch irgendwie so schockartig in eine Ausnahmesituation geschossen und so im inneren Alarm, dass ich wochenlang davon nicht runterkam und soviel in Bewegung war wie schon lange nicht mehr.

    Die vielen Beerdigungsaufgaben kamen da gerade recht, so sehr musste ich immer in Bewegung sein.


    Und immer noch denke ich: Das kann doch gar nicht wahr sein! 8|

    Liebe Grüße! mayatochter

    Ich würde niemals sagen. "Ich habe keine Mutter mehr." Doch, mein Herz fühlt sie noch genauso da wie sonst auch immer.


    Dass aber ihr Körper gestorben ist, ist ja nunmal ein Fakt, auch wenn er jetzt andere Formen des Lebens nährt und es gar keinen Tod im Sinne von unlebendig und Stillstand gibt und wenn keine Unze Energie jemals verloren geht.


    Trotzdem gilt aller Abschied ihrem körperlichen Dasein hier auf der Erde und das war ja das, was ich vor allem wahrnahm und das nun einfach weg ist. So elend und seine Organfunktionen aufgebend wie es auf einmal in den letzten 5 Monaten vor ihrem Tod war, konnte der Körper nicht weiterleben als Körpermantel für die Seele und den Geist meiner Mutter, da vermisse ich auch nichts.


    So wie meine Mutter auf einmal während der 5 Monate aussah, das war sie gar nicht mehr richtig.


    Es war so kurz, dass ich dieses so sterbenskranke Aussehen auch gar nicht vor mir sehe, wenn ich an sie denke. Und auch nicht, wie sie aufgebahrt aussah, da stellt sich immer ihr gesundes Aussehen davor.


    Aber selbst das gesunde Aussehen mit 86 Jahren und chronischen (nicht tödlichen) Erkrankungen konnten nicht darüber wegtäuschen, dass meine Mutter sch spätestens ab Dezember in der Rückschau innerlich und körperlich immer mehr quälte und dass Ängste und innere Nöte sie verfolgten und ihre das Leben schwer machten.

    Sie war kein innerlich friedlicher Mensch wie mein Vater es ist mit seinen 97 Jahren und seit 6 Jahren wegen hoher Pflegebedürftigkeit im Seniorenstift. Meine Mutter war nur knappe 2 Monate auch bei ihm im Haus, aber noch mitten in der Eingewöhnungskrise, das war bei meinem Vater anfänglich auch so gewesen.


    An manchen Tagen war sie wieder stärker und Sauerstoff und Blasenkatheter waren am Ende nicht mehr nötig, sie kam auch wieder aus dem Bett an Gehwagen und im Rollstuhl. Aber auch eben immer wieder ins Krankenhaus wegen zuviel Wasser im Körper.


    So habe ich die tiefe Gewissheit in mir, dass es richtig für sie war, nun weiterzuziehen in die Ewigkeit und Liebe.


    Und meine Trauer ist nicht quälend wie Liebeskummer, der einfach noch nicht dran war.


    Meine Trauer ist mal tränenreich, aber mild wie ein Sommerregen, mal wütend gewesen, dass sie alleine im Krankenhaus ohne Abschied von uns ging, mal überlastend und überfordernd, weil meine Geschwister mich mit der ganzen Beerdigung alleine ließen, mal unendlich kostbar und voller Liebe und Intensität mit meinem Vater und mit Familienfreundinnen, die nichts beschönigen und dennoch trauern.


    Und ich merke nun auch, wie wichtig mir ihr Grab ist. Ein Doppel-Urnen-Wiesengrab, wunderschön.


    Wenn ich dort zu Besuch bin, gehe ich jeden Tag auf dem Fußweg zu meinem Vater dort am Friedhof vorbei und dort ist wirklich ein Frieden und dort ist auch meine Mutter . . . . irgendwie. <3

    Es ist schon mehr als 1 Monat her, da ist meine Mutter gestorben, am 17. August 2022, einem Mittwoch, nachmittags im Krankenhaus, alleine.


    Und obwohl es eine gesegnete innige Zeit seitdem auch war und mein Glaube und meine Gewissheit ist, dass sie nur vorgegangen ist woanders hin, dennoch will und brauche ich meine Trauerzeit, aber die Zeit, der Alltag, das Umfeld, auch meine Geschwister, wollen dies aussparen wie auch das Thema Sterben und Tod sowieso, was ich anders machte.


    Nun merke ich, dass ich aufpassen muss, dass sich mein Lebenstempo nicht einfach über dem Tod meiner Mutter schließt als sei gar nichts passiert. Dass ich selber darüber hinweggehe. Dabei will ich das gar nicht und habe das Bedürfnis, immer wieder an die Tage seit ihrem Tod zu denken und was alles wie ablief und wie kostbar und innig selbst diese Zeit war und auch die Zeit mit meinem fast 100jährigen Vater, so nah wie nie zuvor.


    Ich finde, ich gehe gesund damit um, aber mein Herz kommt nicht nach, wenn ich ganz einfach den Alltag weitermache.


    Am liebsten ginge ich gerne zwischen dem schönen Grab meiner Mutter, mit mir trauernden lieben Freundinnen und meinem Vater langsam hin und her und der alten Wohnung meiner Eltern und nichts anderes.


    Meine Mutter war 86 Jahre alt und aus vielerlei Gründen das Sterben nach kurzer schwerer Krankheit für sie erwünscht und alles Schwere und Schiefe zwischen uns war auch längst verarbeitet und versöhnt.

    Wenn ich aber die Reaktionen meiner Geschwister erlebe, keine/r von ihnen war zur Beerdigung gekommen, dann sehe ich auch, welch verbrannte Erde meine Mutter familiär hinter sich gelassen hat und begegne bei meinen Schwestern da auch nur Hass zu dem Thema und bei meinem Bruder Angst vor der Trauer.


    Nur mein Vater und meine Freundinnen vor Ort schwingen mit mir in allen Emotionen, die sich halt so abwechseln und vermissen meine Mutter trotz ihrer schwierigen Persönlichkeit.


    Darum bin ich jetzt hier ins Forum gekommen.


    Hierher, wo es normal ist, zu trauern und der Trauer ihre Zeit und ihre Bedeutung zu geben! :2:, dass ich hier sein kann!


    Liebe Grüße! mayatochter