Sag ich unserer kranken Mutter, dass ihr Kind (meine Schwester) stirbt?

  • Ach Sandra! Wie unsagbar traurig für dich und deine Familie! Einen doppelten Verlust zu verabeiten.. ach.. überhaupt zu begreifen ... mein allerherzlichstes Beileid!

    Ich bin mir vollkommen sicher, dass die beiden jetzt zusammen sind. Ob dich das tröstet weiß ich nicht. Es ist aber als Trost gemeint. Auch wenn ich natürlich weiß, dass "Trost" etwas nicht-greifbares, nebulöses ist.

    Ihr habt getan, was ihr konntet. Du hast dir so viele Gedanken gemacht und bist eine wirklich gute Tochter und Schwester!

    Ganz liebe Grüße

    Unsere Toten sind nicht abwesend nur unsichtbar,

    sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer.

    Es gibt ein Wiedersehen auf einer anderen Ebene.

    Und die Seelen unserer Vorausgegangenen begleiten uns

    Aurelius Augustinus

  • Liebe Sandrini, bevor man etwas tut oder nicht tut, wägt man es 100 mal ab. Und du hast dich zu einer Entscheidung durchgerungen, die nicht mehr durchzusetzen war. Manchmal läuft nichts wie man es gerne hätte. Deine Mutter würde durch den Tod ihres Mannes das Herz gebrochen. Und sicherlich hätte sie auch ihren eigenen Wunsch. Sie wusste ihre Kinder sind gross und jede geht nun ihren eigenen Weg und sie können sich gegenseitig unterstützen und helfen. Sie hat ihre ganze Kraft für sich gebraucht, um selber den Weg ins Licht zu finden. Ihre Liebe zu den Kindern war dennoch grenzenlos, aber sie konnte nicht mehr und ihr Körper auch nicht. Eigentlich ging es deiner Schwester ähnlich. Jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens immer wieder nach Lösungen gesucht, wenn er in einer Krise war. Dies waren ihre Lösungen. Von Außenstehende (bildlich gesprochen) mag das oft nicht erkennbar sein.... Ich denke es hätte keine Änderung für beide bedeutet, weil sie sich sowieso wieder treffen. Vielleicht hättest du danach gedacht:ach, hätte ich ihr doch den Schmerz nicht noch zusätzlich zugemutet. Das ist aber alles nur deine Sicht. Weißt du was ich meine! Ich meine, dass alles so vorbestimmt war. Es tut mir sehr leid, dass du so viele wichtige Herzensmenschen verloren hast. Es werden dich vielleicht viele Gedanken quälen und alle Gedanken haben eine Berechtigung. Wenn du reden(bzw schreiben möchtest, wir sind da) feste Umarmung. Waltraud

  • Liebe Sandra,

    ich möchte Dir ebenfalls mein Mitgefühl senden und auch ein großes Stück Kraft.


    Ich kenne es gut, wenn man Entscheidungen treffen muss die einem alles abverlangen. Auch ich stand vor der Situation ob ich meinem Vater sage, dass er an Krebs sterben wird oder ob ich es nicht tue. Ich habe eine Entscheidung getroffen aus Liebe zu meinem Vater so wie Ihr das ganz sicherlich aus Liebe für Eure Mutter getan habt. Und Ihr kennt Eure Mutter und wisst selbst viel besser als jeder Arzt, jeder andere Mensch was ihr zuzumuten war. Es ist gut so wie es ist.


    Zu dem doppelten Verlust in so kurzer Zeit kann ich nur sagen, dass ich Dich aus eigener Erfahrung so gut verstehen kann. Man ist einfach wie betäubt.


    Ich sende Dir eine ganz liebevolle Umarmung,


    LG Karin