Beiträge von Elster

    Liebe Sverja



    Dein Gefühl der Zerbrechlichkeit ist nichts, was einfach so passiert. Du hast sehr viel hinter und noch vor dir. Ich verstehe, dass du stark sein möchtest und das bist du ! Vielleicht ist es gerade eine Zeit, wo du deine Kraft einteilen lernen musst. Damit du immer, wenn du etwas tust, es mit voller Energie tun kannst.


    Mir fehlt gerade der deutsche Satz dazu darum auf englisch:


    Don't spread yourself too thin.


    Mit ganz lieben Grüßen


    Elster

    Lass dir mit allem Zeit. Die Kerze ist erst wichtig wenn du selbst sie brauchst. Lars weiß auch so, dass du ihn lieb hast.


    Das Gespräch kann so gar etwas heilsames haben. Hab keine Angst davor.

    Oh nein, liebe Mimi, Sverja hat recht! auf keinen Fall musst du irgendwas loslassen! Oder doch, ich zumindest muss noch immer den Gedanken loslassen, dass mein Mädchen körperlich wieder kommt. Es ist schon viel besser geworden. aber ganz begriffen hat mein Herz es noch nicht. Noch immer bewahre ich ihre Sachen für SIE auf, nicht für mich.

    Du wirst des nachts besucht. Es dauert, bis man das einordnen kann. Es ist dein Zeichen, dass er nicht "weg" ist. Ich weine auch nach diesen Träumen, denn aufwachen ist ein neuer Abschied.

    Ich möchte dich ermutigen, so gut und freundlich zu dir selbst zu sein, wie du nur kannst. Kümmere dich um dich, so wie du dich um ein Kind kümmern würdest. So gut es eben geht. Du wirst noch sehr gebraucht.

    Liebe Karin,

    Das mit dem Verdrängen... ich meine, man verdrängt nicht, wenn man sich ablenkt. Verdrängen heißt für mich, dass man den Verlust auf allen Ebenen leugnet, sich quasi selbst betrügt. Ablenken ist nicht verdrängen. Es ist ein Überlebensmechanismus. Wie soll eine Mama begreifen, dass ihr Kind vor ihr gestorben ist? Das kann ich nach über zwei Jahren noch nicht. Ich lenke mich sehr viel ab. Bin arbeitsunfähig, weil ich nicht zuverlässig da sein könnte. Und weil mein Selbstwertgefühl praktisch geschreddert ist.

    Lenk dich ab, Karin! Es ist völlig okay. Es ist kein Weglaufen!

    Wenn du kannst, plane etwas festes für Dennis' Geburtstag. Das wird sonst unerträglich.

    Liebe Patricia,

    Es ist so so schwer. Dein Junge, dein David. Heute früh hat er seine eigenen Seifenblasen bekommen. Ich wusste den Namen nicht, drum flogen sie als "Pats Sohn". Morgen fliegen sie für David.

    Schlaftabletten können bei solchem Stess tatsächlich das Gegenteil bewirken. Ich bekam damals zwei Tavor (weil meine Ärztin Angst hatte, dass ich meiner Lena hinterhergehe) und die haben mich eher hibbeliger gemacht. Bist du noch im Beruf? Wenn du es dir erlauben kannst, dann schlafe einfach, wann du kannst. Wie damals, mit den neugeborenen Babys (wie unglaublich furchtbar, dieser Zusammenhang ). Erst wenn es für dein Gefühl zu lange anhält, dann kannst du ja zum Arzt oder einem Therapeuten gehen. Jetzt gerade ist das völlig normal.

    Wie traurig schön deine Beschreibung von der Beisetzung ist! Da hab ich echt Gänsehaut.

    Ich habe die ersten Tage eins ihrer Kuscheltiere (den Lieblingshund hat ihr Zwillingsbruder bekommen, der ihn ihr auch Jahre vorher geschenkt hat) 24 Stunden am Tag wie ein Baby ihm Arm gehabt.
    Alles was dich jetzt auch nur im Ansatz ein kleines bißchen tröstet ist richtig und gut!

    Mit lieben, verstehenden Grüßen

    Elster

    Liebe Patricia, mein ganz tief empfundenes Beileid.


    Du darfst dir sicher sein, dass jede Form der Beisetzung in Ordnung ist! Auch mein Kind hab ich in einer Urne ein letztes Mal getragen. Heute lebt sie sehr stark fühlbar in und mit mir. Lass deine beiden anderen Kinder dein größter Trost sein. Sie sind alle Mutterliebe wert!

    Das ist wirklich sehr traurig, dass du du außen vor bist bei den Vorbereitungen. Es ist halt für alle so frisch. Vielleicht kannst du über Hankas Vater erfahren, wie du dich einbringen könntest. Es steht dir ja zu. Aber natürlich möchtest du die junge Witwe nicht belasten.

    Liebe Carmen, die bittere Erfahrung, dass niemand weiß, wie man mit einer Mutter, deren Kind gestorben ist umgehen soll, machen scheinbar die meisten. Man glaubt oder versteht nicht, dass man unbedingt den Namen des Kindes hören möchte. Immer und immer wieder.

    Lars, Christoph, Dennis, Robin, Fabian..........


    Lena. Lena. Lena.


    Bitte sag doch einer ihren Namen! Sie leben doch woanders weiter und auf jeden Fall in Mutters Herz und Seele.


    Drum mach ich meine Seifenblasen. Jeder bekommt seine eigenen. Sie tragen die Namen in die Luft. Immer wieder, jeden Tag.

    Liebe Carmen. Mir kam eine Idee, was du und wirklich nur du für die beiden Kinder machen könntest.

    Vielleicht fängst du für jedes ein Buch an. Mit dem Titel "Als dein Papa so alt war wie du". Da könnten deine Erinnerungen einen guten Platz finden und die Kinder lernen ihren Papa tiefer kennen. Es könnte über viele Jahre verfasst werden mit je einem neuen Kapitel pro Geburtstag. Und jede noch so kleine oder große Erinnerung hätte dort Platz. Auch wenn es bestimmte Kleidung oder andere Äußerlichkeiten wie z.B. ein Haarschnitt sind. Oder großes wie z. B. Einschulung oder 18. Geburtstag.... was dir eben einfällt. Dazu manchmal ein Foto.

    Sehen dürften sie es immer schon mal, aber sie bekommen es erst vererbt. Damit du dein ganzes Leben darin blättern kannst.


    Wie findest du das?

    Atme bewusst in den Bauch hinein, wenn du kannst. Man neigt bei Stress zur flachen Brustatmung und die macht eher nervös.


    Mei bin ich inzwischen schlau. Vor zwei Jahren war ich für die Tonne. Ein Wrack. Heute geb ich Tipps. Verrückt.

    Als vor zwei Jahren mein liebes Mädchen beigesetzt wurde, haben viele hier und auch in einem anderen Forum für sie Seifenblasen gemacht. In fast allen Ecken der Welt. Und das trägt mich noch heute. Auch virtuell ist Zusammenhalt möglich und heilsam. Wir sind da!

    Immer eins nach dem anderen. Es ist jetzt alles komplett auf den Kopf gestellt und dein Wohnzimmer spiegelt das auf wirklich bemerkenswerte Weise. Alles nicht so wichtig. Ruhe tut Not.

    Weißt du was mich tröstet? Die biologische Tatsache, dass Zellen eines jeden Kindes im Körper der Mutter verbleiben.

    Oh, liebe Mama Carmen, das kann ja jetzt nicht klappen. Und leider wird es erst schlimmer, bevor es besser wird. Das Leben als verwaiste Mutter muss man lernen. Das wird einem nicht in die eigene Wiege gelegt, denn es ist so abartig, dass man hier ist und das Kind ist schon drüben. Es gibt nichts vergleichbares. Aber es ist zu schaffen. Jede in ihrem Tempo.

    Er ist ja wirklich nicht verschwunden. Es ist ja wirklich nur der Körper, der gestorben ist. Aber diesen Körper hast du ja erschaffen. Es ist zwingend anders für eine Mama, als für jeden anderen. Füreinander da sein ist wichtig. Sollte aber wechselseitig sein. Du darfst zusammen brechen!

    Nö, erst mal musst du nur atmen, was trinken und ab und zu essen. Das wars schon mit dem müssen. Wenn dir das Gefühl zu müssen aber gerade eben den nötigen Halt gibt, dann ist es genau richtig!

    Liebe Carmen,

    ich fühle sehr mit dir. Du wirkst sehr "aufgeräumt", aber ich weiß, dass dieser Schein trügt. Du hast glücklicherweise ein familiäres Gerüst, welches dich trägt und in dem auch du eine "tragende Rolle" spielst. Das ist viel wert!

    Du wirst einen Weg finden, deine Beziehung zu Lars weiter zu leben und zu entwickeln. Das findet sich quasi von selbst, auch wenn es dauern kann und sich immer wieder ändern könnte und auch dürfte. Und wenn er ab und zu mit den Augen rollt... der Gedanke wird dich irgendwann zum lächeln bringen. Und es wird ein echtes Lächeln sein. Nur aus Liebe und Dankbarkeit. Das kommt aber erst noch.

    Dir und deiner Familie (da schließe ich seine Frau natürlich mit ein) wünsche ich vor allem Frieden, Mut und Hoffnung.