Liebe Mama von Sebastian,
zu deiner Situation kann ich nichts angemessenes beitragen, da ich an einer völlig anderen Stelle in meiner Trauer bin. Ich würde dich verwirren und schlimmstenfalls vor den Kopf stoßen.
Dennoch möchte ich dich wissen lassen, dass ich mitfühle und dich verstehe.
Nein, es ist kein bisschen verrückt. Nicht ein kleinstes bisschen.
Du bist noch immer seine Mama und wirst es auf ewig bleiben. Und noch für sehr lange Zeit wirst du weiterhin versuchen ihn zu beschützen. Das ist nicht verrückt. Das ist Liebe.
Posts by Elster
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Liebe Luise
ich nehme dich wahr! Einen Trost... ich weiß keinen. Wenn es zu viel (oder eben zu wenig) ist... dann nützen Worte nichts.
Aber ich "sehe" dich und wünsche dir Erleichterung! -
Das bestmöglichen LEBEN wünsche ich euch auch! Unabhängig von Jahreszahlen!
Leben LEBEN so gut es eben geht. -
Weiß er, worauf er sich einlässt?
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Alles so, wie Linchen schrieb! Die ersten Male sind besonders schwer, weil man es nicht kennt. Die nächsten Male werden nicht schmerzloser sein, doch du hast die Erfahrung, dass es danach wieder etwas leichter wird bereits gemacht. Ich nenne es meine Hornhaut auf der Seele.
Und der Spruch der Ärztin.... mir ist mein ganzes Gesicht runtergefallen, als ich das gelesen hab. War die betrunken?
Glaub besonders heute ganz fest, dass dein Papa neben dir und um dich ist. Für ihn spielen die albernen Zahlen auf den frei erfundenen Kalendern keinerlei Rolle, aber er weiß, wie traurig du bist. Und er wird dich halten so gut er nur kann. Davon bin ich vollkommen überzeugt! -
Jedenfalls keinen Käse
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Hauptsache es gibt Schokolade
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Ich verstehe das schon, dass du ein schlechtes Gewissen hast, wenn mal längere Zeit vergeht. Mir geht das auch so, obwohl ich weiß, dass es unseren Kindern nichts ausmacht.
Genieß einfach deinen kleinen Zwockel und sei dir sicher, Philipp lacht mich euch und freut sich, wenn ihr fröhlich seid! -
Oh, liebe Patricia... es tut mir leid, dass du so leiden musst. Ich kann mir vorstellen, dass du nur schnell endlich wieder zu David willst. Deine Tochter hat dir so viel Liebe gezeigt, in dem sie die Decke genäht hat. Das ist ganz ganz wundervoll! So ist er immer um dich.
Deine körperlichen Schmerzen sind natürlich schlimm. Morphium ist ja schon ein Klopper.
Ich wünsche dir alles nur erdenklich Gute! -
Davor hatte ich auch große Angst. Dann war es am nächsten Morgen eine Art Erleichterung. Die vielen ersten Male gilt es durchzustehen. Ich wünsche dir viel Kraft und Unterstützung dazu.
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Liebe Patricia,
ich wollte nur mal Hallo sagen. Ich hoffe, du hast den Feiertagsrummel einigermaßen gut überstanden! Jetzt noch der Jahreswechsel. In Bayern ist der 6. Januar auch noch mal ein Feiertag. Dann ist erstmal Alltag angesagt. Zum Glück! Mir reicht es schon lange. -
nein wir zählen nicht unsere Bewohner
I'm so sorry... ich hab grad laut gelacht. Zum Glück hatte ich den Schluck Kaffee schon unten.
Das war spontan, nicht respektlos. -
Liebe Vanessa,
du warst hoffentlich deshalb lange nicht hier, weil du es nicht mehr brauchst! Weil deine Trauer in ganz viel Liebe verpackt nun ganz selbstverständlich mit dabei ist. Weil dein Großer ganz selbstverständlich mit und bei euch ist und das Leben mit Kleinkind dich in Anspruch nimmt.
Ich denke ab und zu an euch. Und nehme es als gutes Zeichen wenn du hier nicht mehr viel schreibst.
Dennoch sind wir natürlich für dich da, solltest du mal einen Durchhänger haben. Jetzt gerade machst du dir viele Gedanken über das Leben. An sich ist das was Gutes, aber wenn es dir dabei nicht gut geht dann hilft vielleicht das schreiben.
Wir sind da!
Hier wünscht man zum Jahresende: "einen guten Beschluss". Ich weiß nicht, ob das überall geläufig ist. Jedenfalls schließen wir ja nur den Kalender mit der Zahl 2024. Das ist alles. Ich wünsche euch einfach eine gute Zeit. -
Liebe Wolfstaenzerin
Ich erinnere mich daran, als Lenchens großer Koffer und die Taschen, die sie in der Klinik hatte in ihrem Zimmer standen. Ich konnte sie wochenlang nicht auspacken. Hatte außer der Angst noch die Scheu ihre persönlichen Dinge anzufassen ohne zu fragen. Sie war sehr sehr lange, und ist ab und zu auch heute noch, ganz real für mich da.
Einerseits schrecke ich vor der Erinnerung an die ersten Wochen und Monate zurück, andererseits zeigt es mir auch, wie sehr meine Trauer sich (zumindest im Alltäglichen) verändert hat. Ich fand die Aussage "es wird anders" immer furchtbar! Was soll das heißen?? Wann?? Wie?? Heute kann ich nur dasselbe sagen, habe aber für das Wann keine Zeitangabe und für das Wie keinen allgemeingültigen Plan. Ich kann nur sagen, dass ich sie gut zwei Jahre noch fast täglich recht intensiv gesucht habe. Bin herumgelaufen und hab hinter Türen und in Schränke geguckt ohne Ziel. Bis mir auffiel, dass ich mein Kind suche.
Noch heute sag ich - nur noch ganz selten - laut zu ihr: ich hab deine Sachen noch. Wenn du wieder da bist kannst du sie holen.
Lass dir Zeit. Dein neues Ich entwickelt sich langsam. Jetzt ist es noch viel zu früh dazu. Sebastians Sachen riechen ja noch nach ihm.
Silvester 2022 war für mich ein außerordentlich schmerzhafter Tag. Und ich bin mit einer Tablette und Ohrstöpsel früh schlafen gegangen. Am Neujahrsmorgen ging ich bei Sonnenaufgang zu ihrem Baum. Es war so klar und still und schön. Und das war, wie zur Entschädigung, einer der friedvollsten Momente in meiner gesamten Trauerzeit. Bei mir war allerdings schon ein halbes Jahr vergangen. Dennoch: auch für dich geht der morgige Tag vorbei. Verbringe ihn wie du es kannst, nicht wie andere es wollen.
Dein Partner scheint etwas verstanden zu haben. Ich wünsche mir für euch, dass es so ist. Wie Sverja schrieb: es kann die Beziehung auch vertiefen. Mein Mann ist jetzt viel mehr als zuvor mein allerbester Freund und Verbündeter.
Ich mache nachher Seifenblasen für Sebastian mit. Und für alle hier und ihre Lieblingsmenschen in der "Anderwelt" -
Es gibt einen See in der Anderwelt,
drin sind alle Tränen vereint,
die irgendjemand hätt' weinen sollen
und hat sie nicht geweint.
Es gibt ein Tal in der Anderwelt,
da gehen Gelächter um,
die irgendjemand hätt' lachen sollenund blieb stattdessen stumm.
Es gibt ein Haus in der Anderwelt,
da wohnen wie Kinder beinand'
Gedanken, die wir hätten denken sollen
und waren's nicht imstand.
Und Blumen blühen in der Anderwelt,
die sind aus Liebe gemacht,
die wir uns hätten geben sollen
und haben's nicht vollbracht.
Und kommen wir einst in die Anderwelt,
viel Dunkles wird sonnenklar,
denn alles wartet dort auf uns,
was hier nicht möglich war.
Michael Ende -
Hallo liebe Petra
Die Welt, die wir kannten endet, wenn das eigene Kind stirbt. Was bleibt ist Schmerz, Verzweiflung, Chaos - im Inneren wie im Äußeren.
Gerade Mütter fühlen sich oft schuldig, war es doch ihre Aufgabe das Kind zu beschützen. Da macht es keinen Unterschied, ob das Kind drei oder 35 Jahre alt wurde. Mein Kind ist jetzt 26. Gegangen ist sie mit 24. Ich zähle weiter, denn sie existiert für mich weiter.
Auch ich schrie bei der Nachricht. Ein Urschrei, mit nichts zu vergleichen. Sehen konnte ich nichts mehr, alles war schwarz.
Ich hoffe, du erzählst uns von deinem Jungen und liest bei uns, wie es uns erging und findest dich hier irgendwie wieder. Mir und anderen hat das sehr geholfen. Hier wirst du nie lesen, dass es nun genug ist mit der Trauer. Es hilft ein wenig nicht allein zu sein. Und man liest viel von Bewältigung, von guten Tagen, von wiederkehrendem Gefühl von Freude (manchmal zumindest). Hier gibt es sehr viel Leid. Aber eben auch viel Zusammenhalt und Verständnis. Auch Missverständnisse gibt es. Aber wir sind eben echt. Und nicht perfekt.
Liebe Grüße
Elster -
Herzschmerz danke für die ausführliche "Innenansicht". Mir kräuseln sich zwar trotzdem die Nägel bei dem Versuch, mich da reinzudenken. Dennoch bin ich neutral genug es als eben anders stehen zu lassen. Jeder sollte und kann, so wie du und dein Mann, sich seinen eigenen Weg suchen. Heutzutage geht das ja. Und wenn der Weg der alten Tradition folgt, dann ist das eben so.
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Dir ist etwas passiert, was den "Partnerschaftsvertrag", den es ja unausgesprochen immer gibt, aussetzt. Das hast du dir nicht ausgesucht. Genauso wenig hast du "was Besseres" vor, als für deinen Partner da zu sein. Ich bin da jetzt sehr hart: mein Mann (nicht Lenis Vater) hat länger durchgehalten, meinte aber auch nach fünf Monaten, dass es nun reiche mit der extremen Trauer und meinem anderssein. Ich konnte ihm nur empfehlen die Scheidung einzureichen denn mit Trauer bin ich noch lange nicht fertig. Werde nie damit fertig sein. Werde nie wieder der Mensch, der ich vorher war. Wenn er das akzeptiert, dann haben wir eine Chance.
Ich rate dir nun nicht ein Ultimatum zu stellen! Auf gar keinen Fall! So bin ICH mit der Situation umgegangen. Mein Mann ist noch hier und will auch nirgendwo anders sein.
Deine Trauer um dein Kind wiegt einfach um ein Vielfaches schwerer als die Pflegeverpflichtung für den alten Vater. Die ist auch wichtig, logisch. Aber deine Last ist definitiv die größere und wenn das jemand nicht begreift, dann kann man sich nur umdrehen und das ignorieren. Streiten nützt nichts.
Generell: pfeif auf Erwartungen anderer. Erwarte von dir selbst, dass du auf dich aufpasst!
Zur Not lass einen Schrei los: "ICH hab mein Kind verloren! Kümmert IHR euch um MICH oder lasst mich wenigstens in RUHE!" -
Ein Kind zu verlieren egal wie alt es ist, ist etwas ganz anderes damit muss man leben als Mama und das ist das schlimmste und grausamste was man sich überhaupt vorstellen kann.
Und sogar diese Frau weiß das! Das ist ja das Furchtbare! Das macht es ja noch grausamer, dass sie so unglaublich kaltherzig war. Als zähle nur sie. Ein Typus, den es leider immer häufiger zu geben scheint. Oder sie fallen mir nur mehr auf. Ich hoffe, sie ist warmherziger zu den Kindern. Aber die werden ja auch schon auf repräsentieren getrimmt. Carmen, die Kinder brauchen dich als Gegenpol! Damit sie wirklich wissen, wer Papa war.
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Hmmmm.... warum muss man so herzlos sein, auch wenn man "was besseres" zu sein glaubt? Auch meine Begegnung dieser Art war mit einer Dame, die sich "über mir" wähnt. Ob es damit zu tun hat? Also nicht pauschal! Sondern in unseren Fällen?
Aber eigentlich egal. Empathie kann man nicht kaufen und es bleibt nur Abstand zu halten. Lars hat sich ja mutmaßlich wohlgefühlt. Wenn Hanka ihn glücklich gemacht hat, dann muss man alles verzeihen.