Andreas ist verunglückt

  • Hallo Liebe Elisabeth


    Heute kam ich nun doch zu meinem 1.!!! Radausflug in diesem Jahr. Immerhin ist es ja schon Ende Juni. Die 1. Strecke ging natürlich zu Christa. Bin über die Hügelstrecke zu Ihrem Platze gefahren. Mußte dabei aber einfach feststellen, dass ich doch nun schon von vielen Überholt werde. Eigentlich ist es eine Frechheit, einen alternden Mann auf einer Hügelstrecke zu überholen. Diese Kerle haben einfach keinen Respekt mehr vor dem Alter ;)


    Dafür hat aber dann Christa, nach einem Hilfeschrei an sie, im längsten Bergaufstück kräftigst in die Pedale mitgetreten, sodass ich da überhaupt noch hinaufkam. Das Hinaufkommen hat mich dann wieder entschädigt. Und der Ausflug war insgesamt doch ein Schöner. So zum Genießen. Auch mit einer Rast in einem schönen Gasthausgarten, bei dem die Tische auf frisch geschnittenen Rasen stehen dürfen. Das war für die Füße(der einstweilen bei Seite gelegten Schuhe) unter dem Tische eine Wohltat. Christa hat sich bestimmt mit mir gefreut.


    Lieb Gruss


    Walter ( ... auch ich werde meine Christa nicht loslassen. Christa hätte es auch nicht getan... :) )

  • Liebe Elisabeth,
    nie mehr werde ich den Tag heute vor 3 Jahren (Wahnsinn schon 3!) vergessen, deinen Anruf, deine Worte - es war einer der ganz schlimmen Tage - auch in meinem Leben ....


    Wenn ich dich heute nacht vom Flughafen abholen werde, ist dieser Tag schon fast überstanden. Irgendwie bin ich dankbar, dass ich dich ausgerechnet heute noch sehen und in den Arm nehmen darf.


    Fühl dich fest umarmt
    Gini

  • Hallo liebe Elisabeth!


    Sind es wirklich schon drei Jahre?


    Gini hat mich auf den Jahrestag von deinem Andreas aufmerksam gemacht. (Danke an Gini!)


    Willst uns Mal ein paar Zeilen schreiben, wie es D i r mit deinem Wellenmeer geht?


    Ich werde heute ganz fest an dich denken. Also wenn du einen "Schnaggl" bekommst, dann war das ich.


    Bekommst Mal Besuch aus der Steiermark?


    Ich werd nun gleich ein Kerzlein für Andreas anzünden.


    Ganz liebe Grüße an dich


    Linda

  • Hallo Ihr Lieben!
    Nun ist es so lange her, dass ich gelesen und geschrieben habe.
    So habe ich auch eure lieben Zeilen hier im Forum erst jetzt mitbekommen.


    Es geht mir gut, ich habe sehr gute Freunde, mit denen ich mich immer wieder austauschen kann.
    Mit meiner Familie, ganz besonders mit meiner Tochter Christina, habe ich im letzten halben Jahr ganz viel intensive
    Gespräche geführt, die uns allen weitergeholfen haben.
    Natürlich kommen immer wieder ganz unerwartet sehr traurige Phasen, die aber von vielen Menschen nicht mehr wirklich verstanden werden.
    So sind halt wieder die wahren Freunde gefragt.
    Und die habe ich in diesen drei Jahren wirklich gefunden.


    Gini, deine Umarmung am Flughafen und unsere gemeinsamen Tränen haben ganz viel Schweres weggeschwemmt.
    Danke für deine Freundschaft.


    Linda, oh ja, wir hatten Besuch aus der Steiermark.
    Es war ein großes Musikfest bei uns, und es war wieder so ein typisches Fest mit ganz viel Wehmut - Andreas war ja selber ein Musikant. Wie alle aus meiner Familie.
    Wir hatten viel Arbeit, aber viel Freude mit Chrisi, Franz und ihren Freunden aus der Steiermark.
    Diese Freundschaft haben unsere Buben geknüpft, Rene und Andreas sind wohl dafür verantwortlich.


    Viele liebe Grüße an euch alle
    eure
    Elisabeth

  • Liebe Elisabeth!


    Habe mich gefreut, dass du dich gemeldet hast.


    Das ist wunderbar, dass du gute Freunde hast! Auch, dass du mit deiner Tochter Christina gute Gespräche führen kannst.


    Ihr habt das große Musikfest besucht. Du bist tapfer! Die Wehmut - die geht immer mit, nicht wahr?


    Schön, diese Verbundenheit mit Chrisi und ihrem Mann. Ja, eure geliebten Buben haben dieses Band geknüpft.


    Dir alles, alles Liebe :24:


    Linda

  • Liebe Elisabeth,
    ich freue mich so sehr zu lesen, dass es dir gut geht! Und die Verbindung in die Steiermark mit Chrisi und ihrem Mann finde ich einfach nur schön! Und dass ihr euch hier im Forum gefunden habt, das ist mir eine große Ehre! :)
    AL
    Christine

  • Liebe Christine!
    Ja, es stimmt schon für die meisten Tage meines Lebens.
    Es ist Ruhe eingekehrt, und wir alle haben ganz viele schöne Stunden zusammen.
    Es überfallen uns alle, das höre ich auch von meinem Mann, immer wieder viele, viele Erinnerungen und ganz oft der Wunsch,
    Andreas könnte all die vielen Dinge, die jetzt passieren, mit uns teilen.


    Manchmal ganz unerwartet denke ich, das muss ich ihm jetzt noch schnell sagen....


    Und was für mich so wichtig ist, ganz viele liebe Erinnerungen an Andreas, so weh sie auch immer wieder tun,
    sie gehören einfach unbedingt dazu.
    So kann ich, so können inzwischen ganz viele bei uns keine Omeletten kochen, ohne an unseren Andreas zu denken.
    Ich hatte es, glaube ich, schon erzählt: ich hab ihm einmal vorgejammert, dass ich die ersten zwei Omeletten immer verhaue und wegschmeißen muss. Und er hat mir dann erklärt, dass ich zu ungeduldig bin und das Fett nicht heiß werden lasse.
    Seitdem habe ich keine Omelette mehr "verhaut".
    Seine Lieblingsspeisen und sein Lieblingskuchen, seine ungeheure Freude am Essen.... all das findet immer wieder Platz bei uns. Sein Lachen, seine Lebensfreude, seine Basteleien,........
    Und immer wieder kommen dann trotzdem die Tränen.


    Ich war am Anfang der Sommerferien in Israel. Das habe ich mir schon so lange gewünscht.
    Es war ein gewaltiges Erlebnis für mich:
    Erstens - ganz alleine weg von meiner Familie - die Kontrolle abgeben und nicht immer dazusein. Das hat mich schon vor Beginn der Reise so viele Nerven gekostet, dass mein Körper beinahe auch nicht mehr mitgespielt hat. So weit weg! Wenn nun zu Hause etwas passiert!
    Zweitens - eben ganz alleine - ohne einen Menschen den ich kenne, ohne jemanden zu haben, dem ich mich anvertrauen kann. Es war manchmal ganz, ganz schwer, aber ich bin daran gereift.
    Drittens - einige Tage hatten es ganz schön in sich. Dinge, die ich sonst nicht mache, Höhlen, Klettersteig,.... alles geschafft.
    Ich habe viel geweint in diesen Tagen, aber die Zeit trotzdem sehr genießen können.
    Alles ist gut gegangen, und wir alle leben noch.


    Eine liebe Freundin hat mir einmal erzählt, dass ein Mann im Rollstuhl gesagt hat: ich bin nicht der Erste, ich bin nicht der Letzte, ich bin in der Reihe.
    Das hat mir zu denken gegeben.
    Denn seit Andreas' Tod habe ich so viele Menschen kennengelernt, denen es auch so geht wie uns, die ein ähnliches Schicksal haben.
    Es sind Gäste, die zu uns kommen und auch sonst Menschen, die mir begegnen.
    Es wird sie auch schon früher gegeben haben. Aber jetzt fallen sie mir auf, jetzt können wir miteinander reden, jetzt teilen wir uns mit, jetzt gehen wir aufeinander zu, jetzt bin ich offener geworden und bekomme deshalb auch mehr Schicksale zu hören.


    Trotz allem, was gut ist und gut tut, ......einmal noch so einen liebevollen Drücker von Andreas zu bekommen..........


    Elisabeth

  • Liebe Elisabeth,


    du hast es - wie Chrisi - geschafft, diesen Weg in einen neuen Lebensabschnitt zu tun ... Die Reise nach Jerusalem, die war sicher nicht "zufällig" in diesem Jahr, sie steht für vieles, was sich bei dir gewandelt hat! Hut ab! Die Lücke, die Andreas hinterlässt wird bleiben, aber du hast gelernt mit ihr zu leben. Ich freu mich, dass dir/euch das glückt!
    :24:
    Christine