Helfende Hände

  • Liebe Ute, Ihr Lieben,


    das ist ja lieb, dass Du fragst. Ich habe es eben erst gelesen, da ich nur noch bei meinem Vater geschlafen habe.

    Heute ist Land unter mit den Gefühlen.

    Ich habe den Schlüssel für die neue Wohnung erhalten, aber der Umzug fand noch nicht statt, da mein Vater

    ständig den Termin verschiebt und im Schlafzimmer noch der Boden gemacht werden muss.


    Ich habe endlich mich überwunden und habe schon vieles von seinen Sachen gespendet, oder weggeworfen.

    Mein Herz blutet, am liebsten würde ich alles wieder herausholen.

    Ich bin heute mit meinen Sachen in mein altes Zuhause gerast, weil mein Vater und ich seit vielen Tagen

    streiten und ich bin einfach nur noch erschöpft. Ich lasse mich nicht mehr anschreien.


    Gerhard fehlt mir so wahnsinnig. Ich hatte mit ihm einfach ein beschütztes Leben und jetzt ist es nur

    noch Chaos bei meinem Vater. Immer wieder Streit darum, dass ich mich nicht richtig um seine

    dementkranke Frau kümmere. Ich bin keine gelernte Altenpflegerin, das begreift er nicht.


    Habe ich es schon gesagt. Ich wünsche mir mein altes Leben zurück, allerdings mit meinem Sohn und

    seiner Freundin.

    Ich habe jedoch super Ratschläge bekommen und die werde ich auch angehen. Wohngeld und Zuschuß

    vom Jobcenter.

    Die neue Wohnung ist toll, aber so richtig durchkalkuliert habe ich sie nicht. Ich war so froh, hier weg

    zu kommen.

    Ich vermisse ihn, überall sehe ich ihn, wie er hier glücklich war. Wir beide gegen den Rest der Welt,

    so war das bis vor einem Jahr.


    Ja, auch mir geht es so. Ich kann mit niemanden mehr über meine Trauer reden, also verstumme ich.

    Als der Bruder meiner Stiefmutter, der auch noch Gerhard hieß, die Tage verstarb, war ich auch kalt,

    so wie sie es bei mir waren.


    Leid tat mir nur, dass niemand an seinem Grab war und das hat mich wieder an die Bestattung meines

    Mannes erinnert, aus der ich ausgeschlossen wurde.

    Ich verstehe die Menschen schon lange nicht mehr und in der Trauer, habe ich sie noch schlimmer

    kennenlernen dürfen.

    Ich kümmere mich nur noch um meinen Sohn, seine Partnerin und meine Mutter. Von dem Rest an

    Bekannten habe ich mich distanziert. Ich hatte schöne Gespräche mit einem Mann. Ich dachte, wir

    wären Freunde, aber er wollte mehr, trotz Ehering und dafür fühle ich mich zu schade. Wieder

    eine Enttäuschung.


    Schön, dass es Euch alle gibt.


    Turicum

  • Liebe turicum,


    ich hoffe das das mit dem Umzug bald erledigt ist, damit Du zur Ruhe kommen kannst.

    So dicht auf Deinen Vater das ist nicht gut für Dich.

    In der alten Wohnung ist es aber auch nicht gut für Dich deswegen sollte das bald beendet sein.


    Ich kann Dich gut verstehen das Du kalt und abweisend warst ich glaube das können wir alle mittlerweile bei bestimmten Menschen.


    Was Deinen Bekannten angeht ja das ist schade aber immerhin Du hast es versucht das allein zählt und es hat Dir gut getan.

    Alles andere ist ein völlig anderes Kapitel und kann ich verstehen.


    Vlg. Linchen

  • Liebe turicum,


    ich dachte, du wärst direkt in die neue Wohnung gezogen...

    Dass sich das so lange hinzieht, ist nicht gut für dich.

    Dein Vater macht dir das Leben noch schwerer.

    Hoffentlich geht es jetzt schnell mit dem Fußboden. Ich kann dir nur die Daumen drücken.


    Und dann ... eins nach dem anderen.


    Liebe Grüße <3