Meine Mutter ganz plötzlich verloren

  • Hallo liebe Marion,


    von deinem Schicksal zu hören macht mich unendlich betroffen. Ich habe nämlich etwa einer Woche nach dir meine Mutter ganz urplötzlich verloren. Sie war erst 48 Jahre alt. Ich weiß nicht mehr ein, noch aus. Ich bin gerade erst 19 geworden und studiere. Ich habe mit meiner Mama ganz alleine gelebt. Sie war nie verheiratet. Und gerade deshlab waren wir beiden so verschworen. Sie war alles für mich, meine Mama, meine beste Freundin, meine Gefährtin auf allen Wegen. Noch nie in meinem Leben bin ich ohne sie in den Urlaub gefahren, an Weihnachten immer nur meine Mama und mein Opa. Meine Mama hat ihre Mama nämlich verloren als sie gerade 3 Monate alt war. Sie lernte sie nicht einmal kennen. Und jetzt muss sie so früh sterben. Ich kann das alles überhaupt nicht verstehen. Ich bin wie gelähmt. Mein Opa wird mit der Situation überhaupt nicht fertig. Erst seine geliebte Frau und dann seine Tochter so früh, vor ihrem Vater.


    Ich musste den ganzen Behördenkram machen und die Bestattung bezahlen, und jetzt da das alles erledigt ist, wird mir erst richtig bewusst, was an jenem 7. Februar passiert ist! Ich bin in der früh zur Arbeit gefahren, es war ein Samstag, und als ich sie 3 Stunden versucht habe anzurufen und keiner ans Telefon gegangen ist, bin ich mit Erlaubnis meines Chefs nach Hause gefahren, um nach meiner Mama zu sehen. Sie hatte eine Grippe und war die ganze Woche trotz totaler Erschöpfung zur Arbeit gegangen. Der Samstag war ihr erster freier Tag. Und ich als ich sie auf dem Sofa liegen sah, sagte ich Mama, du machst mir ja gleich Angst, steh auf! Aber es rührte sich nichts! Und als ich sie am Arm rütteln wollte bemerkte ich sofort wie kalt sie schon war. Ich versuchte ihren Puls zu spüren, alles! Aber es geschah nichts! Danach rief ich sofort den Notarzt, aber auch der konnte wie befürchtet nur den Tod meiner geliebten Mami feststellen.


    Ich komme mit absolut nichts klar, ich kann ncihts für die Uni tun, geschweige denn sonst irgendwas.


    Ich bin schon wieder die ganze Zeit am Weinen.


    Ich danke Euch für das Lesen meines Beitrags. Ich fühle mit allen, die ein ähnliches Schicksal erlitten haben!



    Liebe Grüße


    Annina

  • Liebe Annili


    Herzlich Willkommen im Forum und es tut mir leid, das deine Mama so früh gehen mußte.


    Es tut weh, seine Mutter so früh zu verlieren, gerade in einer Zeit wo du sie noch so dringend gebraucht hättest.
    Das du für die Uni nichts tun kannst und du nicht klar kommst ist verständlich und ganz normal.


    Ich hoffe du und dein Opa könnt euch gegenseitig unterstützen.
    Lebt er auch alleine oder bei dir?


    Laß dir Zeit, weine ruhig und glaub mir das Schreiben wird dir ein bißchen helfen.


    Fühl dich umarmt wenn ich darf.


    Chrisi

  • Liebe Annili!


    Herzlich Willkommen auch von mir, liebe Annili und herzliche Anteilnahme am so frühen Tode deiner geliebten Mama.


    Du hast sie total plötzlich verloren und es ist noch ganz wenig Zeit vergangen. Das ist verständlich, dass du noch total in der Trauer und auch im Schock bist. Das kann jeder verstehen, dass mit dem Studieren momentan nichts vorwärts gehen kann. Du und deine Mama, ihr hattet eine besonders innige Beziehung zueinander. Sie fehlt dir natürlich tagtäglich. Wir können dir nichts von deinem Schmerz nehmen, aber wir können für dich da sein. Schreib immer, wenn dir danach ist.


    Ich hoffe, du und dein Opa, ihr könnt euch gegenseitig ein bißchen eine Stütze sein.


    Sei ganz besonders lieb gegrüßt


    Linda


    (Liebe Feline, ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass wir hier in deinem Thread sind?).

  • Liebe Annili


    Mein tiefstes Mitgefühl zum viel zu frühen und so unglaublich raschen Tod deiner Mama!


    Annili, es ist doch erst so kurze Zeit vergangen. Zuerst hattest du noch den Stress durch die Behördengänge und die Beerdigung...
    Jetzt kommt diese Zeit wo man in dieses tiefe Loch fällt. Es ist ganz normal was du gerade fühlst oder besser "nicht" fühlst!
    Du hast nicht nur deine Mutter sondern auch deine beste Freundin und Vertraute verloren, ach Mensch.....


    Annili, wie hast du die Beerdigung erlebt, konntest du mitgestalten?
    Erzähl von deiner Mama, sie muss eine tolle Frau gewesen sein... sie hat ihre Tochter alleine großgezogen!!


    Wir können dir den Schmerz nicht abnehmen, aber hier findest du Menschen die mit dir fühlen,
    das Schreiben wird manchmal sehr sehr weh tun... aber es hilft bei der Trauerarbeit
    mit stillem Gruß
    deine Chris


    Ps... ich habe deinen Beitrag mit einem neuen Thread eröffnet - ich hoffe es passt für dich?

  • Liebe Annina!


    Auch ich möchte Dir sagen wie leid es mir tut, dass Deine Mama so früh und
    unerwartet gehen musste.


    Du schreibst, Du hast mit Deiner Mama ganz alleine gelebt -
    hast Du denn jetzt jemanden, der Dich stützt und für Dich da ist?


    Ich kann mir gut vorstellen, dass das Geschehene noch sehr unwirklich für
    Dich ist, und Du noch nicht fähig bist Deinen Alltag zu bewältigen.


    Wenn Du kannst, dann erzähle uns von Deiner Mama und Eurer besonderen
    Verbindung.


    Schön, dass Du zu uns gefunden hast!


    kate

  • Guten Morgen an Euch alle,


    vielen lieben Dank erst einmal für Eure raschen und vielen Antworten. Es ist wirklich sehr schön, in diesem Forum auf "Gleichgesinnte" zu treffen. Denn wie soll man auch, wenn man es selber nicht durch gemacht hat, so etwas Unverständliches nachvollziehen können.


    Es tut mir sehr gut hier zu schreiben!!! Vielen Dank!


    Meine Mama war ein unglaublich lebenslustiger Mensch, sie war immer viel mit mir unterwegs, hat mir versucht so viel es geht beizubringen und vor allem zu zeigen. Wir sind, sobald es uns finanziell möglich war, in den Urlaub gefahren, haben viel gesehen und viel zusammen erlebt. Was ich auch besonders schön fand, dass wir nie dieses Mutter/Kind-Verhältnis hatten. Ich habe zu Hause im Wohnzimmer auf Sie gewartet und wenn Sie endlich von der Arbeit daheim war, haben wir immer und jeden Abend zusammen was im Fernsehen angesehen oder sind ins Kino gegangen oder was auch immer. Es war nicht dieses, ich geh jetzt in mein Zimmer und jeder guckt, was er will. Wir haben alles gemeinsam gemacht. Unsere beide große Leidenschaft war der Sport. Ich habe seitdem ich 4 bin Eiskunstlaufen gemacht. Und ansonsten konnte und kann ich mich für so ziemlich alles begeistern, was irgendwie mit Sport zu tun hat. So hatten wir zum Beispiel für Fußball, für Eishockey Dauerkarten oder sind nach Paris gefahren nur um das Tour de France Finale anzuschauen :) Wir hatten wirklich viel Spaß zusammen und haben immer gemacht worauf auch immer wir Lust hatten.


    Und ja für mich war Sie einfach der tollste Mensch auf der ganzen Welt. Sie hätte alles für mich gemacht. Sie war immer für mich da. Wenn ich Probleme mit irgendjemandem hatte oder sonst irgendetwas. Sie hat mich nachts irgendwo abgeholt, damit ich nicht mit den öffentlichen Vekehrsmitteln fahren muss, weil Sie sich immer so riesige Sorgen um mich gemacht hat. Sie war so warmherzig und gütig. Sie gab immer mehr als Sie je bekommen wollte. Immer waren erst alle anderen dran und Sie zu allerletzt.


    Und jetzt da Sie so plötzlich nicht mehr da ist. Falle ich in ein so unendlich großes Loch. Mein Opa lebt mit seiner neuen Frau zusammen, also der Stiefmutter meiner Mama. Wobei ich zu ihr kein besonders inniges Verhältnis habe. Wichtig ist jetzt aber, dass die beiden einander aufbauen. So muss ich mir wenigstens um meinen Opa weniger Sorgen machen als eh schon.


    Ich bin noch am Todestag meiner Mutter zu meinem Freund gezogen. Für ihn war es gar keine Frage, wo ich hinkomme und was ich jetzt mache, sondern nur was wir mir erstmal mitnehmen. Ich bin sehr glücklich, dass ich ihn jetzt habe. Obwohl wir uns vor dem Tod meiner Mama noch nicht lange kannten, hat er zu mir gehlten und unterstützt mich als würde er mich schon Jahre lang kennen. Er war auch der einzige, der wirklich klar denken konnte und hat mir so auch sehr gut bei allen Behördengängen etc helfen können.


    Auch bei der Gestaltung der Trauerfeier. Die haben wir beiden mit dem Redner zusammen ganz allein gestaltet. Und ich fand sie wunderschön. Ich habe die Musik ausgesucht. Habe dem Redner bis ins kleinste Detail erzählt, was meine Mama für ein wundervoller Mensch war und es war für mich ganz ganz wichtig, um endlich richtig trauern zu können. So viel wie an diesem Tag habe ich noch gar nicht geweint. Aber es tat mir unglaublich gut.


    An diesem Tag habe ich auch gemerkt wieviele Menschen mir jetzt beistehen. Der Einzige, der nicht da war, war mein Vater. Ich habe ihn angerufen, auch wenn unser Kontakt sehr dürftig war, weil er ja schließlich mein Vater ist. Aber alles, was von ihm kam war, echt?! Das tut mir ja jetzt leid. Und ich muss zugeben. Ich war einfach nur schokiert.


    Aber ich schaffe das auch ohne ihn, ich habe viele Freunde und insbesondere meinen Freund der mir jetzt beisteht.


    Ich dank euch allen so sehr für das Lesen meines Beitrags. Ich umarme euch auch alle.


    Liebste Grüße


    Annina

  • Liebe Annina


    Du hattest eine so tolle und liebe Mama, du kannst dich sehr glücklich schätzen. Du schreibst so voll von Liebe über sie, das ich es sehr gut verstehen kann, das sie eine große Lücke bei dir hinterlassen hat.


    Schön, das du so eine große Unterstützung bei deinem Freund hast.
    Es ist keine Selbstverständlichkeit das dich andere so verstehen, wie es bei deinem Freund ist.


    Schreib wann immer dir danach ist, wir "hören" dir gerne zu.


    Alles Liebe und weiterhin viel Kraft


    Chrisi

  • ich hab erst jetzt gesehen dass ein eigener thread eröffnet wurde daher nochmal die antwort vom anderen thread auch hier:



    Liebe Annina,


    ich kann dich sehr gut verstehen, wobei es Dir ja noch schlimmer ergehen muss, ich habe wenigstens meinen Mann und meine Tochter die mich aufrecht halten. Aber es ist einfach nur schrecklich schmerzhaft.


    Mach Dir keine Gedanken wegen der Uni, lass Dir die Zeit zum trauern, das fehlt mir irgendwie weil ich keine "Zeit" habe - ich muss mich halt ständig um meine Tochter kümmern da sie noch sehr klein ist und da fehlt mir oft die Zeit um mich mir zu widmen und einfach mal nur zu trauern ... daher bitte ich dich nimm dir die zeit die du brauchst...


    ich weiss nicht ob und wann es besser wird, bei mir kommt es immer noch so wellenartig, ich höre ein lied dass ihr gefallen hab und heule rotz und wasser... oder meine tochter kann was neues und ich sag zu ihr - ui rufen wir gleich die omi an und erzählen es ihr - wum... autsch... ich weiss nicht wann das besser wird - ich hoffe es wird leichter und ich kann mich ohne zu weinen an sie erinnern und ihre fotos betrachten oder die filme von meiner hochzeit oder der taufe ansehen wo sie ja drauf ist ...


    also herzliches beileid und denk dran du bist nicht alleine! wir sind da und hören dir zu!


    lg,


    marion

  • Liebe Annili...


    ich möchte Dich hier Willkommen heissen und Dir sagen, wie schön es ist, dass Du zu uns gefunden hast. Deine Zeilen haben mich zutiefst berührt....traurig gemacht und ein "es tut mir leid" wäre zu wenig....Ich weiss gar nicht was ich schreiben soll....Du hast Deine geliebte Mama verloren, Deine beste Freundin und Deine Gefährtin auf all Deinen Wegen.....Wenn so etwas wie bei Dir so plötzlich geschieht, so ohne Vorwarnung, dann steht alles still....Wie soll man das Verstehen, Begreifen? Dieses "es kann doch nicht sein" ist so übermächtig....Ich verstehe Dich so gut.....Ich möchte Dir einfach sagen, dass Du nicht alleine bist. Schreibe immer hier, wenn Du es möchtest und brauchst. Wir fangen Dich auf, "hören" Dir zu, wir begleiten Dich auf diesem Wege...


    Wie schön, dass Dein Freund jetzt so für Dich da ist. Das ist so wichtig, denn Du brauchst jetzt eine starke Schulter, die Dich stützt und Dich führt....Lass Dir Zeit bei allen. Das Studium sollte an zweiter Stelle sein, denn das Du dafür nun keine Kraft hast, das ist völlig normal....Es ist alles doch noch so frisch, grade erst geschehen....


    Schreibe uns immer, wie es Dir geht, wie Du Dich fühlst, schreibe uns von Deiner Mama....das Schreiben tut gut...und wir sind für Dich da...


    Ich denke an Dich....
    ein lieber Gruss
    Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • hallo Anilli,


    auch ich möchte dir, mein Beileid zum Tod deiner Mutter aussprechen!!Du bist noch so jund und musstest gleich, so was schreckliches erleben!!


    ich schicke dir gerne ein kraftpaket und wünsche dir sehr viel Kraft!!




    Liebe grüße



    traurigetina

  • Liebe Annina!


    Die Zeilen in denen Du die Beziehung zu Deiner Mama beschreibst sind unendlich schön und
    ich finde mich selbst mit meiner Mama dort wieder...


    Ihr hattet so ein inniges Verhältnis und so viel zusammen erlebt - diese Dinge, Annina, kann
    Dir niemals irgendjemand wegnehmen, sie bleiben in Deinem Herzen und werden Dich auf ewig
    begleiten...Deine Mama wird Dich so auf ewig begleiten!


    Du schreibst, Deine Mama hat immer mehr gegeben als sie bekommen wollte - da musste ich
    lächeln, denn so sind Mütter nun mal und diese Selbstlosigkeit wirst auch Du erleben, wenn Du
    selbst mal Mama wirst und dann wirst Du es verstehen...


    Ich finde es wunderbar, dass Du die Beerdigung so bewusst und liebevoll gestaltet hast -
    das war sicher ganz wichtig für Dich.
    Sag, hattest Du nachdem Du Deine Mama an jenem Tag gefunden hast danach noch die Möglichkeit,
    Dich in Ruhe von ihr zu verabschieden?


    Das Loch in dem Du jetzt bist, kennt hier jeder von uns und es braucht einfach viel Zeit um
    es in kleinen Schritten, begleitet von leider auch vielen Rückschritten, zu verlassen. Hab' einfach Geduld mit Dir
    und achte auf Deine Gefühle.


    Ich bin froh, dass Dein Freund Dich so toll unterstützt und Dir im Moment die Sicherheit gibt,
    die Du brauchst.


    Alles Liebe,


    Kate