• Liebe Community,


    Meine geliebte Mutter ist vor 6 Jahren verstorben und meine Trauer ist nach wie vor präsent bzw.krankhaft.

    Ich gehe ungern an ihr Grab,da ich es immer noch nicht glauben kann ,dass sie da unten liegt.Und ihren Namen da zu lesen verursacht mir Übelkeit.

    Nun kommt der November ,der Monat der Toten.Ich habe ein schlechtes Gewissen,wenn ich das Grab nicht besuche.

    Meint ihr,ich könnte auch einfach in einer Kirche Kerzen anzünden und für ihre Seele beten ,den im Grab liegt ja nur ihr Körper.

    Außerdem ist der Friedhof gruselig,da kaum ein Mensch zugegen ist und ich habe niemanden,der mich begleiten könnte.Habe mich von allen Freunden und Bekannten distanziert,da sie mich in meiner grössten Not im Stich gelassen haben.

    Gibt es jemanden unter euch, dem es ähnlich geht? Oder hat jemand einen Rat für mich?

    Danke im Voraus und liebe Grüße,

    Trauerspiel 😔

  • Liebe/r Trauerspiel,


    ein schlechtes Gewissen musst Du ganz bestimmt nicht haben, v. a. wenn es Dir auf dem Friedhof nicht gut geht. Das würde Deine Mutter sicherlich nicht wollen.

    Ich zünde auch in jeder Kirche, in die ich komme, eine Kerze an, früher nur für meine Oma, heute auch für meine Mutter ... 🕯


    Herzliche Grüße

    Tine

  • Danke Pia und Tine,


    bin froh,dass ihr auch so denkt.

    Es tut mir auch sehr leid , für eure Verluste.

    Das Leben ist arm geworden ,ohne unsere Lebensmenschen.

    Nur gut,dass dieses irdische Leben nicht real ist.Der menschliche Verstand ,kann nur ganz wenig über diese Welt erfassen.

    Herzlichst Trauerspiel (weiblich)

  • Liebe Trauerspiel


    ich bin so gut wie nie zum Grab meines Vaters gegangen. Da war er einfach nicht für mich. Trotzdem habe ich viel an ihn gedacht und um ihn getrauert. Ich fand den Friedhof auch immer irgendwie gruselig. Trauere so, wie es sich für dich richtig anfühlt. Das finde ich sehr wichtig.


    Nach dem Tod meiner Mutter habe ich plötzlich ein ganz anderes Verhältnis zum Friedhof. Er wurde zu einem Ort der Ruhe. Und seit mein Mann da liegt, brauche ich die Besuche manchmal sogar.


    Ich kann also inzwischen beides verstehen. Der Todestag meiner Mutter ist Mitte November. Vielleicht mache ich dann zuhause ihren kleinen Lieblingsengel, einen Kerzenhalter, an. Vielleicht fahre ich auch zum Friedhof, weil das Datum auch der Kennlerntag mit meinem Mann ist. Aber ich fühle mich nicht verpflichtet dazu.

  • Liebe Trauerspiel


    Wenn du ein ungutes Gefühl auf dem Friedhof hast dann kannst du deiner Mutter auch zu Hause Gedenken . Sie ist ohnehin bei dir . Und weiß dass DU bei ihr bist. Eure Liebe vereint euch . Jeder macht es so wie es für ihn richtig anfühlt.


    Ich mache beides . Erst hatte ich Angst vorm Friedhof, furchtbar war es als der Name meines Mannes dann da stand. Mittlerweile ist es so dass ich diese Ruhe dort mag, ich setze mich auf einer Bank , wenn ich alles schön gemacht habe und wenn ich gehe sage ich immer zu ihm „ Jetzt kommst du wieder mit mir nach Hause , bitte „


    Und zuhause habe ich immer eine Kerze an und spreche mit ihm am Abend über den Tag .
    Ist mir egal was andere denken . So habe ich mir „ meinen“ Weg mit der Trauer gesucht.


    Es ist leider so , dass man von Weggefährten „ davor“ Abstand genommen hat . Sie verstehen oft nicht mehr unser Leben . Können sie auch nicht .

    Vielleicht öffnen sich andere Türen.


    Auf jeden Fall wirst du hier verstanden. 🧡


    Es tut mir leid , dass du auch noch so leidest. 🥲


    Liebe Grüße 🧡🧡

  • Danke Muckelchen und SONNENSCHEIN🙏


    Beerdigungen ,Friedhöfe sowie Bestattungsinstitute waren mir seit ich denken kann ,ein Greuel.

    Nach Mutters Tod hat es sich zwar geändert,aber ich kann ihr Grab nicht "akzeptieren"!

    Ihr wisst,wie ich das meine.

    Danke,dass ihr eure Gedanken und Gefühle mit mir teilt.

    Herzlichst,Viola🌞🐦

  • Liebe Viola,


    schließe mich meinen Vorrednerinnen an.


    Ich finde die Idee mit der Kirche und der Kerze wirklich gut.


    Ich bin Atheist, also im Sinne des katholischen bzw. evangelischen Glaubens, aber auch mir schenkt ein Kirchenbesuch durchaus Ruhe und auch Kraft, weil es irgendwie eine 'andere' Stille ist.


    Für mich ist der Friedhof noch nie der Ort gewesen, wo ich meinen Liebsten nahe sein kann, der war schon immer zu Hause....


    Liebe Grüße ⭐🌟💫 Susanne

  • Liebe Susanne,

    danke für deine Nachricht.

    Ja,eine Kirche hat was Beruhigendes.

    Mit Religionen kann ich nichts anfangen.Ich glaube an eine höhere Macht,was immer das sein mag.

    Ich bin auch ziemlich sicher,dass dieses Erdenleben,nicht unser wirkliches Leben ist,aber das ist ein anderes Thema.

    Obwohl ich weiß,dass Mama nicht dort liegt,habe ich mich nun doch entschlossen an Allerheiligen an ihr Grab zu gehen,es könnte sein ,dass ich es sonst irgendwann bereue,wie ich so viele Dinge bereue,die ich zu Lebzeiten meiner Mama ,nicht gemacht habe.

    z.B .habe ich die letzten Jahre viel zu wenig mit ihr geredet,da sie schwerhörig war und die "bequeme"Tochter sich nicht anstrengen wollte!

    Jetzt würde ich Tag und Nacht mit ihr reden

    Ach ,warum nur ist man dem liebsten Menschen gegenüber so leichtfertig🤦


    Herzlichst Viola😞

  • Liebe Eyla,

    Danke für deine Aufklärung bezüglich des Erdenlebens.

    Gott hat also einen Plan mit uns,den wir hier ,nach seinem Willen erfüllen müssen?

    Für mich ist dieses Leben ein Wach(alb)traum auf einem Leidensplaneten.

    Das kann doch alles nicht real sein,was hier an Gräueltaten passiert an Mensch,Tier und Pflanzen🤦.

    Seit Mutter Tod hat sich mein Bewusstseinszustand verändert.

    Das Leben ist für mich ein (schlechter)Film ,mit einer höheren Macht die Regie führt.

    Da wir offensichtlich keinen freien Willen haben,müssen wir zwangsläufig mitspielen.

    Wenn ich die Welt so sehe,ist es für mich noch einigermaßen erträglich.

    Ich mach es halt wie Pipi Langstrumpf 🤦


    Herzlichen Gruß von

    Viola🙋