Liebe Kathrin!
Auch von mir,willkommen zurück!!
Es ist so schön,zu lesen,wie gut dir diese 8 Wochen getan haben.Aber,auch hier schließe ich mich meinen Vorschreiberinnen an,mach schön langsam.
Und zieh sofort die Notbremse,du hast ja dort gelernt die Signale deines Körpers einzuordnen.
Liebe Grüße
Karla :24:
mein stiefvater und meine mama
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Hallo,
ist jetzt schon wieder eine Zeit her dass ich hier geschrieben habe.
Bin zwar öfters hier, lese dann und schaue mal nach wie es euch geht.
Ich bin leider wieder weit unten, ich glaube, dass es weniger zu tun hat mit meiner Trauer, aber ich weiss es nicht genau. Ich glaube, dass meine Trauer jetzt einfach gesunde Maße angenommen hat. Ich vermisse die mama und überlege oft wie es gewesen wäre wenn der Unfall nicht passiert wäre aber das bringt nicht so viel also lasse ich die Gedanken schnell wieder sausen. Allerdings ist es jetzt so, dass ich mama ihr Tod annehmen kann (nicht die Weise worauf aber das es einfach passiert ist, sterben gehört zum Leben).
Ich weiss nicht mehr ob ich das hier erzählt habe aber der Selbstmörder, welcher den Unfall verursacht, hat sich heuer in Februar dann doch erfolgreich umgebracht. Da ist für mich und meine Geschwister mama ihr Tod oder die Weise worauf sie gestorben ist noch sinnloser geworden.
Zurzeit ist es so, obwohl ich in Therapie bin und in ärztliche Betreuung das mir alles über den Kopf wächst. Ich finde das Leben unheimlich anstrengend und schäme mich dass ich keine Freude mehr am Leben hab. Ich sehe keine Lichtblicke, mir ist alles egal. Ich habe nur ein Wunsch, dass dieser dunkle Welt in mein Kopf endlich aufhört. Am Mittwoch war ich noch bei meiner Ärtzin, sie hat die Medikation verdoppelt und will jetzt mit mein Mann reden. Ich habe da keine Wahl, obwohl ich das nicht will, meint sie dass sie es nicht mehr verantworten kann mein Mann nicht persönlich zu informieren, weil ich mein Mann eigentlich nicht mitteile wie es mir geht. Für mich ist das sehr unangenehm. Ich habe auch so verstanden dass sie der Meinung ist das ich mich nicht helfen lassen möchte und ich zu wenig unternimm um wieder "gesund" zu werden, das hat mich sehr getroffen.
Im Moment bin ich blockiert und ich weiss nicht wie ich mich aus diesem Loch rausreissen kann. Vielleicht hat jemand von Euch auch diesen blockierten Zustand schon erlebt und kann mir einen Rat oder Tip geben, dafür wäre ich dankbar.
Bedanke mich und möchte noch sagen wie ich euch bewundere, weil ihr einander immer so aufbaut und ihr immer ein gutes Wort für einander habt.
Liebe Grüße,
Kathrin -
Liebe Kathrin!
Das tut mir leid,das du wieder so "unten" bist. Gab es denn einen Auslöser,oder ging es Stück für Stück?
Du machtest nach deiner Therapie einen so positiven Eindruck. Ansonsten, du bist ja bei deiner Ärztin ganz offensichtlich in guten Händen. Denn,das sie deinen Mann persönlich sprechen möchte, sehe ich eigentlich für gut und wichtig an.Auch wenn es dir nicht gefallen will. Das was du schreibst klingt ja doch ziemlich ernst, und da sollte er doch wissen,wie es dir geht.Sicher hat sie dann auch noch Ratschläge, wie er dir helfen kann.Kann schon verstehen,das du deinen Mann nicht belasten willst-geht mir auch so.
Aber vielleicht könnt ihr ja gemeinsam mit Hilfe der Ärzte was gegen deinen jetzigen "Zustand" tun.
Ich wünsch dir ganz viel Kraft und ein paar schöne Gedanken! :30:
Liebe Grüße
Karla -
Liebe Kathrin.
Tut mir wirklich leid, dass es Dir zur Zeit gar nicht gut geht.
Schließe mich Karlas Worten an. Deine Therapeuthin ist eine verantworunsvolle Frau.Du bist im Moment mitten in einem Tunnel. Blad kommt auch wieder Licht am Ende des Tunnels. Wirst sehen. Eine kleine Weile und es wird hell in Deinem Leben :24:
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Liebe Kathrin,
das tut mir leid, dass es dir wieder so schlecht geht! Ich hab mich so gefreut, dass die Therapie gut verlaufen ist und es schien ja wirklich aufwärts zu gehen ...
Wieso weiß dein Mann nicht, wie schlecht es dir wieder geht, warum kannst du es ihm nicht sagen? Oder merkt er es und ihr könnt nur nicht offen drüber reden?
Ich find es auch gut, dass die Ärztin mit ihm drüber reden will, aber vielleicht wäre es sinnvoll, wenn du bei diesem Gespärch selbst dabei bist, dass du nicht das Gefühl hast, da passiert etwas hintenrum. Was meinst du?
AL
Christine -
Hallo,
also ich gehe schon davon aus, dass ich dabei bin beim Gespräch. Ich hab nur keinen blassen Schimmer was sie ihn erzählen bzw. mitteilen möchte (aber das ist ja nicht mein Problem). Mein Mann weiss schon, dass es mir nicht gut geht, nur in welchen Ausmaß nicht. Ich kann es einfach nicht erklären warum ich da mit ihm nicht drüber reden kann. Vielleicht möchte ich ihn schützen oder ich glaube, dass das eine Sache ist, was mir angeht. Auch ist von meiner Seite die ganze Sache mit Scham behaftet. Ich habe eigentlich alles um glücklich zu sein, habe also kein "Recht" depressiv zu sein, und mir eingestehen, dass es eine Krankheit ist, dass ich krank bin, das kann ich nicht (warum verstehe ichselber auch nicht).
Ich hoffe nun, dass die neue Medikation dann endlich wirkt. Und dass ich wieder erreichbarer bin für die die mir helfen wollen.
Wisst ihr, ich habe oft Suizidgedanken aber da wir in der Familie einen Suizid erlebt haben und ich gesehen habe wie meine Mama gelitten hat, bin ich der Meinung dass ich nicht das Recht habe so egoistisch zu handeln. Auf der eine Seite gut so, auf der andere Seite sehr sehr anstrengend. Manchmal habe ich Angst nicht stark genug zu sein dagegen anzukämpfen.
Ich brauche nur Geduld, irgendwann kommen wieder bessere Zeiten. Und ich muss mich immer wieder vor Augen halten, dass mich Menschen lieben!
Das Gespräch mit der Ärztin habe ich erst am 01.06 und schon seit Mittwoch geht mir das ganze Gespräch mit ihr nicht mehr aus dem Kopf. Ich frage mir die ganze Zeit, was sie wohl mein Mann mitteilen wird und welche Konsequensen das haben kann. Gut das ich ab morgen bis samstag Dienstreise habe, vielleicht bin ich dann besser abgelenkt und sind die Gedanken nicht so anstrengend.
Danke schön für Eure Zeilen, noch einen schönen Tag wünscht,
Kathrin -
Liebe Kathrin,
was wäre denn das Schlimmste, das bei diesem Gespräch geschehen könnte?
AL
Christine -
Hi Kathrin,
ich glaube auch, dass das Gespräch wichtig ist, damit Deinem Mann auch klar wird, wie Deine Situation ist. Ich glaube, eine externe Fachperson kann auch besser den Zustand erklären und Verstehen ist die Voraussetzung für Verständnis für bestimmte Verhaltensweisen!
Ich hoffe auch, dass die Medikamente Dir bald die Spitze der größten Belastung nehmen und wünsche Dir alles Gute für das Gespräch - nun ist ja nicht mehr so lange hin!!
Liebe Grüße,
Markus -
Hallo,
morgen also um sieben in der früh habe ich das Gespräch. Mittlerweile geht es mir wieder besser (ich vermute die neue Medikation und die erhöhte Dosis machen sich bemerkbar).
Ich wollte mich allgemein hier im Forum bedanken, weil ich doch eher als stille Mitleser fungiere, ich aber von den Beiträge von Susanne, Michi, Jutta, Manuela, Christine und den Anderen sehr profitiere. Ich bewundere, wie ihr eure Gefühle zu Ausdruck bringen könnt, wie ihr euch gegenseitig aufbaut, auch wann ihr gerade tief unten seid. Ich bin eher der Typ der sich verschließt wie eine Muschel, derjenige die sich einzementiert und die Mauer so hoch aufzieht dass erselbst nicht mehr drüber hin weg sehen kann. Ihr gibt mir Mut das Leben wieder zu leben, mit all seine negativen aber vor allem mit seinem posiiven Seiten.
:2:
liebe Grüße,
Kathrin -
Liebe Kathrin,
alles Gute für das Gespräch und ich bin schon gespannt, wie es euch ergangen ist!
AL
Christine -
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Uns ist es eigentlich gut ergangen. Für mein Mann war es gut mal von professionnelle Seite informiert zu werden, aber es gab für ihm keine neue Erkentnisse oder so.
Er ist jetzt irgendwie beruhigter und fühlt sich jetzt besser aufgeklärt.
Sie hat ja hauptsächlich mit ihm geredet, ich kam nur selten am Wort. Irgendwann meinte Sie dann, dass das kein Gespräch nur zwischen Ihr und mein Mann ist und dass ich mich auch beteiligen kann. Allerdings hat Sie ihm immer Fragen gestellt und da finde ich es nur normal, dass ich ihn antworten lass, ohne mein eigener Senf dazugeben zu müssen.
Sie fragte uns beide dann ob wir uns gegebüber bestimmte Wünsche hätten. Uns ist aber nichts eingefallen und da haben wir sie dann überrascht. Sie hatte damitgerechnet das irgendwie welche Vorwürfe kommen würden, weil das anscheinend meistens der Fall ist, aber bei uns scheint es in dieser Hinsicht doch sehr wohl zu harmonisieren .
Heute Abend habe ich dann noch Gestaltungstherapie und dann endlich 14 Tage frei. Ich freue mich und hoffe, dass das Wetter in Tirol schön wird.
Kathrin -
Hi Kathrin,
fein, dass das Gespräch gut gelaufen ist und dass Dein Mann sich besser informiert fühlt - ich glaube, das ist ganz wichtig für ihn - auch und gerade dann, wenn die Zeiten wieder mal stürmischer werden. Aber für den Moment habe ich es mit Dir und hoffe, dass das Wetter uns ein paar Sonnenstunden spendiert, die wir so dringend brauchen!!
Liebe Grüße,
Markus -
Hi Kathrin,
schön, daß es euch bei dem Gespräch gut gegangen ist. Und vor allem, daß ihr euch so gut versteht, daß keine Wünsche offen sind . Ist doch toll, wenn man die Therapeutin so überraschen kann, oder?
Ich wünsch dir schöne freie Tage mit herrlichem Wetter!
Alles Liebe, :24:
Jutta -
Liebe Kathrin, das freut mich zu lesen! Ich denke, was war wichtig und sieh es als ein Geschenk, dass ihr beide so gut zusammenpasst!
AL
Christine -
Ich bin schon sehr dankbar dass mein Mann mich so liebt und nimmt wie ich bin. Ich kann das einfach nicht glauben oder verstehen warum mich jemand mag so wie ich bin. Aber ich weiss es sehr zu schätzen.
Mir geht es jetzt allgemein wieder besser (anscheinend ist die Medikation einnehmen doch wirklich wichtig), bin jetzt wieder aktiver. Wir haben zurzeit frei und wir waren wieder radfahren, geocachen, wandern, etc. aber auch das Relaxen kam nicht zu kurz.
Am 17.06 hätte meine Mama ihr 60-er gehabt, das macht mir schon sehr nachdenklich und ich bin traurig, dass sie diesen Tag nicht mehr mit uns oder mit ihre Freunde feiern kann. Und am 18.06 verjährt zum 2-mal der Todestag meines Stiefvaters. Für mich bedeutet dieses Datum der Anfang der Katastrophensommer 2009. Ich habe jetzt auch wieder vermehrt Angst jemanden zu verlieren. Das Plötzliche, Unerwartete macht mich unheimlich Angst und lähmt mich bei weilen.
Ach, ich vermisse Mama einfach und habe Angst bald wieder jemanden zu verlieren. Aber so geht es vielen von uns. Zum Glück bin ich jetzt in dem Wellenbad gelandet und bin ich nicht mehr tief unten. Ich versuche bei weniger gute Momente an den schönen zu denken und mich daran zu stärken.
Kathrin -
Liebe Kathrin,
das klingt wirklich nach Fortschritten!Ja, wer einen Meschen verloren hat, der weiß, dass es plötzlich und unerwartet geschehen kann, damit bröckelt unser Ur-Vertrauen, unsere Schutz-Mauer, die wir uns errichtet haben. Es ist dann unsere Aufgabe mit dieser Erfahrung und der Angst leben zu lernen, wir haben hier aber auch die Chance das Glück im Augenblick mehr schätzen zu lernen und uns aufs Jetzt zu konzentrieren, weil wir erfahren haben, dass sich die Zukunft nicht sicher planen lässt.
AL
Christine -
Heute ist es für mich en Tag wo ich eher traurig bin. Sie hätte ihr 60-er gehabt, wir wären in Belgien gewesen und würden heute Abend gemütlich zusammensitzen mit meine Geschwister und Mama und zusammen feiern. Aber das Leben (oder der Tod) hat es anders gemeint mit uns. Daher gab es gesternabend ein Anzünden einer Kerze, mal extra Zeit für Mama, ein gemeinsames Weinen.
Ich merke wie nah die Tränen mir sind. Möchte mich versuchen mich abzulenken aber es gelingt mir kaum.
Morgen dann, 2. Todestag meines Stiefvaters - ich höre immer wieder den Anruf meiner Schwester, sehe immer wieder die Verzweiflung und Traurigkeit meiner Mama, erlebe wieder die Besuche beim Bestatter (zusammen mit Mama), sehe immer wieder den Fluss und die Stelle wo er ins Wasser gesprungen ist vor mir. Ich werde sein Schritt nie verstehen können und werde nie verstehen können warum er das Mama angetan hatte. Das Foto von Mama und seine Enkelkinder mit "Ich habe Euch so geliebt" dazu gekritzelt, war das einzige Zeichen dass es sich sicher um einen Suizid handelte. Sonst keine Vorzeichen, nichts... er wollte sich offensichtlich nicht helfen lassen... Das hatte Mama nicht verdient.
Ich spüre noch immer Wut. Warum... eine Frage ohne Antwort.
Heute hab ich Therapie. Habe Angst, weil ich vermute, dass es weh tun wird. Will keine seelische Schmerz. Will Frieden. Frieden...
Kathrin -
Liebe Kathrin,
:24: :30: . Solche "besonderen" Tage tun immer weh. Und holen diese Frage, auf die es keine Antwort gibt wieder in den Vordergrund.
Auch wenn die heutige Therapiestunde vielleicht weh tut - ich wünsche dir, daß du damit ein Stückchen Frieden bekommst.
Alles Liebe, :24:
Jutta -
In Gedanken bei Dir, liebe Kathrin!
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Heute mal wieder die letzte Bilder von Mama, die Unfallfotos, der Unfallbericht, etc. angeschaut und gelesen.
Ich vermisse sie doch sehr. Es gibt von meiner Seite sovieles was noch offen ist, was ich ihr nie wieder persönlich mitteilen oder klären kann. Das tut weh.
Ich habe in mein Handy noch ihre Telefonnummer gespeichert, ab und zu versuche ich mal sie anzurufen aber bis jetzt (und darüber bin ich froh) ist die Nummer nicht vergeben. Irgendwann wird es wahrscheinlich so sein, dass jemand anders genau diese Nummer bekommt.
Hätte heute eigentlich auch bei der Ärztin einen Termin gehabt, aber er wurde verschoben. Hätte eigentlich schon das Bedürfnis gehabt zu reden, irgendwie... Nun ja.
So kurz nach Feierabend fühlte ich mich dann sehr alleine und einsam und war im allgemeinen mit mir und meinem Körper sehr unzufrieden. Obwohl es schon sehr gewittrig war, hab ich mein innere Schweinehund überwinden können und war für ca. 1 Stunde walken. Hab dann noch ein total schöner Regenbogen gesehen, direkt über unserem Hausberg.
War dann kurz zufrieden mit mir aber jetzt fühle ich mich eher gedämpft und etwas traurig, aber das gehört ja auch zum Leben.
Kathrin -