Meine geliebte Mama

  • Eben auf dem Friedhof hab ich wieder mit Mama gesprochen. Meist so im Geiste.
    Warum kann ich das nicht so gut mir oder für meinen Vater? Als er vor 14 Jahren plötzlich verstarb, sind wir auch täglich zum Friedhof gefahren.
    Ich war da auch traurig,habe viel geweint. Aber jetzt bei Mama ist das noch mal ne ganze Schippe schwerer.
    Damals waren wir zu zweit, jetzt bin ich allein.
    ABER zu Glück hab ich euch gefunden.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Ach Susanne,
    ich kann so gut nachvollziehen wie und was Du spürst. Ich glaube mal dass das noch lange andauern wird, aber immerhin gibt es an einem traurigen Tag auch meistens irgendwo ein Lichtblick, ein kurzer Moment wo der Verlust vielleicht etwas leichter zu ertragen ist. Wünsche Dir für heute noch ein Lichtblick.
    Katrien

    Alles wird gut. Es gibt viel Trauriges auf der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, doch dann stärkt sich indessen das Schöne und berührt wieder unsere Seele. (Hugo von Hofmannsthal)

  • Danke Katrien.
    Du bist ja nun fast ein Jahr ohne Mama. Ist der Schmerz schon etwas weniger geworden?
    Ja klar hat man auch helle Stunden am Tag. Ich nenne sie immer die blauen Stunden. ( aus einem TV Film mit Inge Meysel )
    Leider sind noch viel zu viele graue Stunden und Tage dazwischen.
    Kennst Du das auch: nach aussen hin die Starke spielen?

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Susanne!
    Ich kann dich gut verstehen.Als mein Vati starb,tat das unheimlich weh,ich denke noch heute (nach 2Jahren) an jedem Sonntag daran.
    Aber jetzt,wo mein Bruder so plötzlich gestorben ist,hab ich auch das Gefühl das es -wie du sagst-"ne Schippe mehr ist".
    Und nach aussen (z.B. im Dienst),da schauspielert man was zusammen.Keiner dort ahnt,wie es in mir aussieht.Kaum jemand fragt noch,wie es mir geht.Aber warum auch?Jeder hat sein eigenes privates "Päckchen" zu tragen.
    Irgendwann wird es leichter für uns!
    Liebe Grüße :30: :30:
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Karla. Ich kann nur hoffen, daß es irgendwann leichter wird.
    Mein Hausarzt meint gestern noch, daß er es toll findet, daß ich so viel unternehme und mir auch von meinen Schwestern nicht die "Butter vom Brot" nehmen lasse.
    Nur kostet das so viel Kraft....
    Du hast sehr schwer zu tragen, bist auch noch im Beruf, hast Kinder und Ehemann. Aber diese Dinge geben Dir bestimmt auch viel :24:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Susanne,
    ja stimmt bald ist der erste Jahrestag und mir geht es nicht so richtig gut.
    Auf Deine Frage, ob es nun leichter ist, kann ich ganz klar antworten: nein... für mich ist es jetzt nach längere Zeit viel schlimmer als die erste Zeit nachher. Jetzt realisiere ich diese Endgültigkeit, dieses nie wieder...
    Aber ich versuche mich hinauf zu ziehen an den schöneren Momente des Tages auch wenn es mir schwer fällt.
    Katrien

    Alles wird gut. Es gibt viel Trauriges auf der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, doch dann stärkt sich indessen das Schöne und berührt wieder unsere Seele. (Hugo von Hofmannsthal)

  • Katrien :24:
    Mit jedem Tag realisiere ich, daß es nie wieder so wird wie es mal war.
    Das tut so weh. Nie mehr zusammen Urlaub machen. Nie mehr eine Umarmung. Nie mehr zusammen essen, usw.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Ja Petra. Manchmal ist es sehr schwer zu akzeptieren, dass es so ist, wie es jetzt ist.



    Meine mittlere Schwester meinte auch gestern: ob Mutti dieses Wetter wohl überstanden hätte?


    :13: Mama braucht sich nicht mehr quälen. Sie hat diese große Hitze in den letzten Jahren kaum verkraftet. Im letzten Jahr hatte ich ihr noch ein Klimagerät für ihr Schlafzimmer gekauft.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Linda. Unsere Lieben fehlen uns doch jeden Tag mehr.


    In unserer Siedlung ist heute Straßenfest. Aber bei der Hitze :cursing:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Soo das Straßenfest ist für mich nun gelaufen. Bei 35° macht das nciht wirklich Spaß.
    Meine Nachbarin wollte mit mir dort hin. Wir haben was gegessen, viel getrunken- und leider haben mich auch wieder ein paar Leute auf Mama angesprochen.
    Ich hab dann irgendwie ab geblockt, auf die Fragen, wie ich zurecht komme.
    Dann wurde noch erzählt, dass wieder zwei Männer, die wir gut kannten, gestern gestorben sind :13: .
    Einer war Mamas Schulkamerad.
    Er mocht Mama immer sehr gerne. Einmal lagen sie zur gleichen Zeit im Krankenhaus. Paul saß mehr bei Mama am Bett als er in seinem Zimmer war.
    Seine Frau kam schon immer erst in Mamas Zimmer, wenn sie ihren Mann besuchen wolte.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Hallo!
    Habe gerade paar Minuten Zeit, beim Fußbal ist Halbzeit.


    Hat einer alles organisiert für das Straßenfest od. haben sich da alle beteiligt mit den Essens- und Trinksachen?


    Also hat dir das weniger gepasst, dass dich ein paar auf deine Mama angesprochen haben? Andererseits finde ich es nett, wenn man nicht ganz vergessen wird. Wenn keiner was von Mama gesagt hätte, wäre das auch nicht angenehm, oder wäre dir das lieber gewesen?


    Schon wieder jemand gestorben, die du gut kanntest. Oh je.


    Liebe Grüße


    Linda

  • huhu


    ja susanne kann ich auch verstehen, mal nix davon hören, mal einfach offen sein für was anderes.


    ich fahr ja bewusst zu den trödelmärkte. und suche immer materialien um irgendwas zu machen.


    ablenkung pur.



    so, ihr zwei und alle anderen, schaut das ihr die nacht irgendwie rum bekommt, alles liebe petra :24:

  • Hallo Linda.
    Weißt Du, die Frauen, die mich da auf meine Situation und Mama angesprochen haben, wohnen hier in der Nachbarschaf. Sie hätten also alle Zeit der Welt gehabt mal zu mir zu kommen-aber war nicht. Jetzt auf dem Fest, wo viele andere Leute dabei sind, kommen sie mit solchen Fragen raus.
    Wie soll es mir denn schon gehen? Dachten die ich sage, : Gut, prima, alles klar. Oder fange an zu weinen.


    Nee, dann hab ich nur gesagt, dass es so geht. Muss eben.


    Organisiert wird das Fest immer von zwei Familien. Die haben dann viele Helfer. Manche Frauen backen Kuchen, der dann gespendet wird. Letztes Jahr haben wir das auch gemacht.
    In diesem Jahr waren, wohl wegen der Wärme, nicht so viele Kuchen.
    Dafür gab es von den türkischen Frauen, selbst gebackenes Fladenbrot, Kouskous, oder wie schreibt man das, Salate.
    Es war eine Gruppe fürs Kinderschminken. Hüpfburg.
    Abend wurde ein großer Fernseher aufgesellt. Da konnte man Fußball gucken. Das Gerät war auch eine kostenlose Leihgabe eines Geschäftes.
    Getränke hatten den besten Absatz.
    Ach ja, es wurde noch gegrillt.


    Für jeden Geschmack war was dabei.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Geht Euch das auch so, daß es man immer wieder zum Friedhof zieht?
    Spätestens nach zwei Tagen muss ich dort hin. Dann sitze ich auf der Bank an unser Gruft und bin in meine Gedanken versunken. Die Vögel zwitschern, manchmal läuft ein Hase da herum oder die Eichhörnchen. Da ist so eine schöne Stille.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Susanne,
    ich finde es schön dass Du am Friedhof so eine gewisse Ruhe, einen Frieden spüren kannst. Dass Du dich Zeit nehmen kannst ganz bewusst bei Deine Mama zu sein und dass Du am Friedhof bei Deine Mama verweilen kannst.
    Bei mir ist die Situation etwas anders. Da ich 1000 km entfernt wohne, war ich seit kurz nach der Beerdigung nicht mehr am Friedhof. Allerdings habe ich für die Mama hier im Dorf am Waldrand ein schönes Marterl ausgesucht, wo ich regelmäßig hingehe und mich da auf der Bank setze, ein Kerzerl anzünde und auch mit die Mama rede. Das ist für mich mein "Friedhofsbesuch".
    Warst Du heute schon am Friedhof? Bei uns war es heute in der Früh total ruhig und durch dem Regen von Gesternabend war es neblig. Dieser Nebel hatte so was mystisch an sich... das habe ich genossen.
    Wünsche Dir einen schönen, nicht all zu traurigen Tag,
    Katrien

    Alles wird gut. Es gibt viel Trauriges auf der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, doch dann stärkt sich indessen das Schöne und berührt wieder unsere Seele. (Hugo von Hofmannsthal)

  • Liebe Susanne!


    Tut mir leid, dass ich dich immer noch mit Wilma angeredet habe, obwohl es ja schon lange offensichtlich ist, dass du Susanne heißt.


    Wollte noch auf dein vorhergehendes Posting anworten. Ja, die Frauen hätten dich ruhig auch sonst Mal kurz besuchen können und nachfragen, wie es geht und nicht dann "gezwungener Maßen", weil man sich trifft. Aber ich denke, dass die Leute auch eine gewisse Scheu haben, einfach jemanden zu besuchen nach einem Trauerfall.


    Also, ich bin nicht so der Friedhofgeher. Ich gehe zwar hin und mag auch die Ruhe dort und finde es schön, wenn die Gräber mit so schönen Blumen bepflanzt sind, aber ich dann dort nicht so in Gedanken bei meinen Eltern sein.


    Liebe Grüße


    Linda