wieder ist jemand in unserem heim auf unserer station verstorben, diesmal wars nicht überraschend und auch nicht sonderlich schockierend. werd ich irgendwann mal zu gefühlskalten monster? ich hab ihn ja eigentlich ganz gut leiden können, zum schluß war es glaub ich auch eine erlösung. irgendwie befremdet es mkch dann aber doch wie die schwestern mit diesem thema umgehen ist selbstverständlich es muß ja weitergehen. lg bauxi
gewohnheit
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Liebe bauxi!
Arbeitest du schon lange in dem Heim?Wenn nicht,dann versteh ich vollkommen,das dich der "Umgang" der Schwestern mit dem Tod befremdet.Bin ja selbst Krankenschwester.
Ich arbeite schon über 20 Jahre (fast30) in dem Beruf.Er ist sehr oft nicht leicht-im Gegenteil.Man leidet schon oft mit,wenn es jemandem sehr schlecht geht (der vielleicht gar noch jung ist und stirbt).Aber es gibt auch tausend sehr schöne Momente.
Die "Sache mit dem Tod" ist schon nicht einfach.Das klingt jetzt vielleicht hart für dich,aber mit der Zeit entwickelt man einen gewissen Schutzmechanismus gegen allzu großes Mitleid.Bitte nicht falsch verstehen!!! Ich hab ja am eigenen Leib selbst genug Schmerz erfahren.Aber diesen Schutz braucht man einfach,sonst kann man nicht auf Dauer in dem Beruf arbeiten,und zerbricht daran.Das heißt aber nicht,das ich nicht mit meinen Patienten mitfühle.Im Gegeteil,man muss aber ein gesundes Mittelmaß finden,und diesen Beruf wirklich wollen.
Das macht dann auf Aussenstehende mitunter einen befremdlichen Eindruck,manche meinen sogar wir seien "kalt".Dem ist nicht so.
Ich hoffe,ich konnte dir eine Antwort geben.
Hab trotzdem ein wenig Spaß an deiner Arbeit.
Liebe Grüße
Karla -
ja es ist immer schwer sowas zu sehn,
aber ich glaube das man irgend wan das alles nicht mehr so an sich ranläst sonst würde man ja mit jeden menschen irgend wie ein wenig mitsterbeben,denke mir das man dan versucht es nur mehr als job zu sehen,
wie geht es dir geht es jetzt schon bissi besser drück dich silvia -
Liebe Bauxi,
ich kann Karla nur zustimmen, man baut einen Schutzmechanismus auf, weil man sonst nicht in diesem Job arbeiten könnte. Wichtig ist auch die von Karla angesprochene Balance zwischen einerseits "Zulassen von Gefühlen" und andererseits "Abwehr von überwältigenden Gefühlen", weil man ja auch arbeitsfähig bleiben muss. Wenn du bei dir selbst merkst, dass es weniger schlimm war dieses Mal als ein Patient starb, dann sieh das grundsätzlich mal als ein gutes Zeichen, weil du Mechanismen der Abwehr aufbaust, die dich arbeitsfähig machen. Wenn dann aber immer wieder mal Mitgefühl und Trauer durchkommen (das ist von Fall zu Fall unterschiedlich), dann ist das gut. Ungesund wird es dann wenn du entweder so extrem mitleidest, dass du nicht mehr Arbeiten kannst und dich auch in der Freizeit nicht erholen kannst ODER wenn du völlig gefühlstaub wirst und gar nichts mehr fühlst.
AL Christine