Ich trauere so um meinen Sohn und auch um den Schwiegervater

  • Liebe Mona!


    Euer Martin war wirklich ein ganz besonderer Junge, wie du erzählst, was er alles gearbeitet hat und besonders mit welcher Freude und Hingabe. Er fehlt dir mit seiner lieben Art unendlich. Das ist so schwer, für deine anderen Jungs stark zu sein, wenn man selber kaum den Akku aufladen kann. Liebe Mona, mach mir Sorgen um deine Gesundheit!! Dein dauernder Schlafmangel, dein Blutdruck. Gut, dass heute Mal Blut abgenommen wird!


    Gut, dass du im Gespräch mit deinen anderen zwei Söhnen bist. Auch für sie ist es sehr schwer und jeder scheint ein wenig anders damit umzugehen. Der Mittlere versucht zu trösten, er will stark für dich sein und der Kleine hat ja auch wirklich eine schwierige Phase. Ihn hat die Trauer genau in der Pubertät erwischt, dazu noch die Probleme und Schmerzen mit der Hüfte.


    Gestern bin ich an ein paar schönen Sonnenblumen vorbei gefahren - da habe ich an dich und deinen Martin denken müssen.


    Liebe Mona, du brauchst was, um den Akku aufzuladen. Aber was könnte das sein? Gibt es keinen gemischten Chor, wo du dazu gehen könntest? Od. öfter Mal ein Stück wandern gehen mit anderen Leuten? Od. mit deinem Mann Mal in die Therme fahren? Fotografierst du eigentlich gerne? Gibt es bei euch auch Theatergruppen im Ort? Gehst da manchmal zu einer Veranstaltung?
    Hat sich die eine Katze eigentlich wieder total erholt?
    Fein, dass du Mal bei deiner Freundin in Stuttgart warst, super, dass dein Mann extra gefahren ist. Sehr nett. Aber könntest bei ihr nicht Mal 3 od. 4 Tage bleiben?


    Ich hoffe, die letzte Nacht war besser!!


    Wann kommt die Rohrreingerfirma?


    Liebe Mona, schicke dir ganz liebe Grüße


    Linda

  • Hallo!


    Linda, ja er wirklich ein ganz besonderer Junge, ein besonders lieber und netter! Ich hatte heute wieder einen schwereen Tag, auch Schwiema hat es heute so empfunden, wir haben zusammen geweint und waren auch im Friedhof. Jetzt geht es auf Martins 22. Geburtstag zu und ich habe Angst vor diesem Tag!
    Mein Mann ist heute mit einem Freund nach Stuttgart gefahren, zu einer Flugschau, ich bin nicht mitgegangen, weil ich eh Angst vor dem Fliegen habe, ich kann wegen meiner Platzangst in keinen Flieger steigen. Ab Montag muss er wieder zur Arbeit gehen.


    Gestern waren wir auch weg, wir sind nach Niederbayern gefahren, zu dem Karpfhamer Fest, das dort alljährlich stattfindet, unser Jüngster wollte da unbedingt mal hin, es waren über 300 km einfache Fahrt, aber uns ging es gut dabei. Martin hätte auch seine Freude daran gehabt! Mein Mittlerer wollte nicht mitgehen, er wollte lieber ungestört zu Hause sein und in Ruhe lesen, er wollte auch seine Oma nicht alleine lassen. Ihn interessieren die Landwirtschaft und Maschinen nicht so besonders. Dafürr nahm der Jüngste seinen besten Freund mit und die beiden sind dann ohne uns übers Ausstellungsgelände gezogen, wir haben uns dann am Abend wieder getroffen, auch sind wir uns ein paar Mal begegnet.


    Der Kirchenchor wurde leider aufgelöst, da war ich auch dabei, aber dier Organistin konnte es gesundheitlich nicht mehr machen. Sie hat Brustkrebs bekommen. Ihr geht es nicht wirklich gut und sie ist froh, wenn sie die Gottesdienste spielen kann.


    Ich habe sehr gerne fotografiert, aber jetzt nicht mehr, genauso ist es mit dem Backen und alles war mal Frreude gemacht hat, ist nicht mehr schön, mir kommt alles so sinnlos vor, so leer und ohne Sinn, gestern auf der Ausstellung gab es schöne Bücher, ich habe keines gekauft, weil es keine Freude mehr macht, dabei war das mal ein Steckenpferd von mir, ich bin sonst nie an einem Bücherstand vorbeigekommen, ohne was zu kaufen, das ging gar nicht, einfach unvorstellbar ohne eine Buch nach Hause zu gehen! Ich bin gespannt, ob das nochmal wiederkommt. Martin hat mir doch extra im letzten Sommer extra zwei Schränke mit Regalen gebaut und so stabil, das sie nicht mehr zusammenbrechen oder die Regale zusammenfallen können. Das war so schön, wir beide zusammen und er hat sich so gefreut, weil ich so eine Freude hatte. Er hat mir dann extra noch eine Leseecke gemacht, mit Tisch, Stuhl und Lampe, damit ich auch was sehe! Und jetzt kann ich es nicht mehr nutzen, weil es mich nicht mehr freut. Ich kann da nicht hinsitzen, dann bekomme ich Panik und es schnürt mir die Luft ab, so das ich meine ersticken zu müssen.


    Unsere Mieze ist wieder wohlauf, aber einen komischen Gang hat sie zurückbehalten, aber wir sind froh, das sie es überlebt hat, sie hatte ja solche Schmerzen gehabt und konnte gar nicht mehr laufen. Der erste Tierarzt bei dem wir waren, meinte gar, wir sollen sie einschläfern lassen! Unser Haustierarzt war ja in Urlaub gewesen, ich hätte es nicht gekonnt.


    Die Rohrreingerfirma war auch da und haben einen guten Job gemacht, ich bin froh, das es nun wieder funktioniert und ich ohne Angst die Waschmaschine anstellen kann. Ich dachte die machen auch so eine Sauerei wie mein Mann, aber man hat nichts gesehen, die haben aufgepasst. Die Spülmaschine hat aber was zurückbehalten, sie pumpt nicht mehr ab, da will nächste Woche der Freund von meinem Mann mal reinschauen, er ist Elektriker.



    Liebe Chrisu, warum sollte ich böse sein, Deine Nachricht hat mich gefreut, nur im Moment fehlt mir die Kraft zum antworten, bitte nicht beleidigt sein! Ich denke oft an Dich!


    Mona

  • Hallo!


    Heute ist wieder so ein schlechter Tag. es regnet was vom Himmel fallen kann und ich sitze hier und kann nicht mehr aufhören zu weinen. Mir kommt heute alles so sinnlos vor, dabei bin ich gerade beim Putzen, aber jetzt mache ich Pause, wenn wenn ich geschrieben habe, geht es meist wieder etwas besser.


    Meine Schwester hat heute Geburtstag und Martins Geburtstag ist Morgen. Ich denke gerade immer daran, wie es war vor 22 Jahren, ich kam an diesem Tag ins Krankenhaus weil ich so starke Wehen hatte und der Muttermund wollte sich nicht öffnen, wir haben uns so auf ihn gefreut und waren sehr glücklich als wir ihn endlich in den Armen halten durften. Niemand konnte ahnen, das der Fehler der Hebamme so schwere Konsequenzen nach sich ziehen würde. Er hatte 2x die Nabelschnur um den Hals und konnte nicht mal schreien. Trotzdem wurde er als gesund eingestuft, später hat sich herausgestellt, das es doch wohl einen Mangel an Sauerstoff gegeben haben muss, sonst hätte er nicht diese Epilepsie bekommen, so sagte man damals in der Kinderklinik, das Antibiotikum das diese Krankheit ausgelöst hat, war angeblich nur der Tropfen auf den heißen Stein, aber Kaiserschnitt wurde verweigert, obwohl er schon mehr als 14 Tage über dem Termin und dadurch sehr groß und schwer war. Es war auch nur ein Vertretungsarzt da, der eigentlich zuständige war ja im Urlaub. Die Geburt war sehr schwer und hat sich über 24 Stunden hingezogen, die Wehen waren ja schön konstant, alle 2 Minuten, danach wäre ich fast verblutet. Aber die Freude über Martin hat das alles wieder aufgewogen, er war so ein süßes Baby. Dann wurde er uns wieder so früh weggenommen, ich bin am verzweifeln, wenn ich nur daran denke.


    Mona

  • Liebe Mona !


    Denke an Dich und weiss was Du empfindest,es ist Martins erster Geburtsatag wo er nicht mehr da ist und Deine Erinnerung schmerz umso mehr.
    Ich verstehe Dich nur allzugut,wünsche Dir Kraft und bald ein bisschen ruhigere Tage.
    Darf ich Dir vielleicht raten,wenigstens Mineralstoff und Vitaminpräparate zu nehmen,weil Du verträgst Antidepressiva schlecht,hast Du mal geschrieben.
    Du bist wirklich immer so unsagbar traurig,ich bin es heute noch an manchen Tagen,drücke Dich fest :24: :24: :24: :24: :24:
    Alles Liebe Chrisu

  • Liebe Mona,


    der 1. Geburtstag ohne Martin ... da kommt alles besonders hoch ... bis zur Geburt und wieder zurück! :30:


    Deine gesundheitlichen Probleme sind sehr komplex: Schilddrüse, Bluthochdruck, Depression ....


    Schlaftabletten sind hier sicher keine Lösung, aber es muss ein ein Antidepressivum geben, auf das du nicht mit Bluthochdruck reagierst. Du bräuchtest etwas, das dich von deiner Hyper-Erregung runterbringt. Kannst du nicht mit dem Internisten sprechen, dass er sich mal für eine Woche in ein Krankenhaus schickt, wo man interdisziplinär versucht die richtige Medikation für dich zu finden: Also ein Antidepressivum, das nicht den Blutdruck hochtreibt in Abstimmung mit dem Schilddrüsen-Medikament? Wer hat dir die Antidepressiva verschrieben?


    Außerdem wären ein paar Tage Ruhe für dich in der Klinik nicht schlecht, vielleicht könnten sie dir sogar eine Schlaftherapie verabreichen, dass dein Körper ein bisschen runterkommt!


    AL
    Christine

  • Liebe Mona!
    Ich muss mich Christine anschließen.Du bist so unendlich traurig,empfindest kaum noch Freude,die Medis haben schlimme Nebenwirkungen.
    Ich mach mir Sorgen um dich! Befolge doch Christines Rat,und lass dich mal stationär aufnehmen um zu sehen, was du an Antidepressiva verträgst.
    Ich kann mir schon vorstellen,das du das nicht gern möchtest,aber versuch dir und deiner Familie zuliebe dich zu überwinden.
    Dein Martin würde nicht wollen,das es dir so schlecht geht.
    Ich wünsch dir Kraft für morgen.Bäckst du Martins Lieblingskuchen?
    Ich drück dich mal :30:
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Mona,


    ich schließe mich Karla und Christine an vielleicht wär es gar nicht so schlecht wen du mal ein paar Tage in eine klinik gehen würdest und dich mal durch-
    checken lässt.


    Ich drück dich mal und wünsche dir das es dir bald wieder etwas besser geht. Denke heute an dich.


    liebe Grüße


    Manu

  • Liebe Mona!


    Heute hat dein Martin Geburtstag!!! Vor 22 Jahren diese schwere Geburt und danach die große Freude und Dankbarkeit, als du ihn in die Arme nehmen konntest. Und nun, dein unsagbarer Schmerz, ihn nicht mehr bei dir haben zu können. Lass dich Mal sachte in den Arm nehmen. :30: Wie wollt ihr diesen Tag gestalten?


    Ich wünsche dir, dass du diesen Tag mit Hilfe vieler netten Menschen gut überstehst. Ich denke, so einige Freunde von Martin werden heute auch besonders an ihn denken.


    Nun noch zu Christines Gedanken: Ich finde die Idee mit dem Krankenhausaufenthalt total gut. Schlaftherapie - deinem Körper und deinen Gedanken Mal Ruhe zukommen lassen, bißchen Kraft tanken. Auch ich denke, dass man bei einem Klinikaufenthalt die Medikamente besser einstellen kann. Es muss auch für dich das richtige dabei sein, dass den Blutdruck berücksichtigt, deine Schilddrüse, .... Wie geht es dir bei dem Gedanken??


    Ganz, ganz liebe Grüße zu dir


    Linda

  • Hallo!


    Ihr Lieben, ich danke Euch für Euren lieben Worte und die Anteilnahme, es ist so schön, wenn man weiß, man ist nicht alleine und man wird verstanden!


    Jetzt ist dieser Tag auch vorbei, so wie alles im Leben einfach vorbei geht, egal ob es gut für uns ist oder nicht, wir werden nicht gefragt sondern einfach vor vollendete Tatsachen gestellt, egal wie schlimm sie auch sein mögen.


    Der gestrige Tag war furchtbar schlimm, am Morgen um 4.30 bin ich aufgewacht, bin dann mit meinem Mann aufgestanden, er ging ja zur Arbeit und hatte eine anstrengende Tour mit 700 km vor sich, also habe ich mich zusammengerissen um nicht vor ihm schon zu heulen, damit er besser fahren kann.


    Ich bin dann zum Sonnenblumenfeld gefahren und habe lauter große schöne Blüten gesammelt, insgesamt 22 Srück, die habe ich als Umrandung um das Grab herumgelegt, es sah aus wie eine Girlande aus gelben Sonnen, das Wetter war ja sehr gut, heute ist es abgekühlt und windig und kalt, immer wieder ein Regenguss, nicht schön!


    Danach habe ich noch einen Strauß Sonnenblumen aufgestellt, Schwiema hat bei der Floristin ein Herz mit roten Rosen bestellt und ich habe da noch zusätzlich Mini-Sonnenblumen gekauft und die direkt vor dem Grabstein gepflanzt, so das es rundherum gelb eingerahmt ist.


    Schwiema hat auch seinen Lieblingskuchen gebacken, einen einfachen gewöhnlichen Schokoladenrührkuchen, mit Rumaroma im Teig, das war ihm immer sehr wichtig, er möchte den Geschmack, echten Rum durften wir ja nicht verwenden, wegen seiner Tabletten, er war da auch sehr einsichtig und hat immer das gemacht, was der Arzt ihm gesagt hat, also keinen Alkohol, oder wenn dann, dann nur Radler und nur einen Likör, nie einen harten Schnaps und das auch nur zu besonderen Gelegenheiten, er hatte in seinem ganzen Leben nie einen Rausch, das kannte er nicht. Ich glaube Martin hat das auch nicht vermisst. Wenn seine Freunde betrunken waren, konnte er sich köstlich amüsieren, wenn er gesehen hat wie sie geredet haben und gelaufen sind, wollte er so nie daherkommen.


    Heute war es ähnlich, mein Mann musste heute noch viel früjher weg, also sind wir schon um 3°° aufgestenden, denn er versucht immer gaaanz leise zu sein, damit ich schlafen kann, aber es geht nicht, ich bemerke es sofort und dann bin ich auch wach. Ein schöner Urlaub sieht anders aus. Naja nächsten Montag ist es ja vorbei und am Dienstag beginnt dann auch die Schule wieder. Dann waren auch diese Schnaken (Gelsen) wieder so böse und da kann ich nicht mehr einschlafen. Ich verspüre aber auch keine Müdigkeit, sondern fühle mich ausgeschlafen.Ich weiß nicht, wie die ins Zimmer kommen, es ist ein Gitter vor dem Fenster und der Türe und trotzdem sind sie da.


    Ich war ja auch gestern wieder mal in der Therapiestunde und ich habe mich wirklich gefragt, ob ich da noch hingehen soll, ich war gerade mal 20 Min dran, dann wars schon wieder vorbei, der Termin wurde wieder geändert und ich wußte nichts davon, also hab ich meine Zeit vertan. irgendwie habe ich das Gefühl das es mir nicht mehr weiterhilft, mal sehen wie es nächste Woche ist, ich hab nächste Woche auch wieder einen Termin beim Psychiater, den werde ich mal darauf ansprechen und fragen, ob es nicht noch was anderes gibt! Er hat mir auch die Tabletten verschrieben und gesagt, das diese den Blutdruck nicht hochtreiben, trotzdem ist es so, ich denke das kommt aus mir selber, ich hatte ja auch vorher schon das Problem mit dem hohen Blutdruck, das hab ich geerbt von meinen Eltern, leider.


    Am Nachmittag ist dann meine Freundin gekommen und wir haben zusammen mit den Jungs Kuchen gegessen und ein Bild mit Blumen und einer Kerze aufgestellt, er sollte ja mit uns am Tisch sitzen! Ich habe extra schon im letzten Jahr noch Namenskerzen gekauft, die man auf den Kuchen stecken kann und die das Geburtstagskind ausblasen muss, das hat er immer sehr gerne gemacht, dieses Mal haben wir sie ganz runterbrennen lassen. Letztes Jahr habe ich sie ja nicht mehr benutzen können, da er am Abend um 21.45 seinen ersten Anfall nach 3,5 Jahren bekommen hat und danach war die Feier zu Ende, da er nur noch schlafen wollte. Ansschließend sind wir alle zusammen zum Grab gegangen und haben dort noch geweint, geredet und sind einfach dagestanden in stiller Zwiesprache mit ihm.


    Am Abend kam dann meine eine Schwester die mich immer wieder besucht und die es aushält über ihn zu reden, denn ihr Sohn ist ja nur ein Jahr jünger als mein Martin, mein ältester Bruder und meine Mutter sind auch zum Grab gekommen und sonst niemand von meiner Familie, ich glaube sie haben Martin schon abgeschrieben, das tut sehr sehr weh. Sie rufen auch nie an. Nicht mal die, die im Dorf wohnen, kommen vorbei.


    Mit meiner Schwester und den Jungs bin ich auch später nochmal zum Friedhof gegangen, mein Mann kam so spät heim und war so erledigt, das er nicht mehr mitgegangen ist, er hat gesagt, das er den ganzen Tag in Gedanken bei Martin war,


    Noch später hat mich eine sehr liebe Freundin, die leider zu weit weg wohnt um mal eben vorbeizukommen, angerufen, wir haben sehr lange geredet und das war auch schön und hat gutgetan, sie hat mir auch einen guten Sekt geschickt und darauf bestanden, das wir ihn öffnen und auf Martin anstoßen, das haben wir dann auch gemacht, meine Schwester und Schwiema waren da auch noch mit dabei. was soll ich sagen, so richtig geschmeckt hat es mir nicht.


    Christine, ins Krankenhaus möchte ich nicht mehr gehen, ich bin da jetzt irgendwie traumatisiert und habe kein Vertrauen mehr, da wäre ich wie eingesperrt! Wir waren ja am Montag beim Zahnarzt und das ist mir schon nicht gut bekommen, ich musste die Helferin bitten, das Fenster ganz zu öffnen, ich kam mir wie eingesperrt vor obwohl die Praxis nur im ersten Stock liegt und bekam dann auch fast wieder meine Atemnot, weil es eine Stunde lang gedauert hat bis sie mit der Zahnreinigung fertig war. ich habe mich immer wieder selber beruhigen müssen und mir immer wieder gesagt, ich atme durch die Nase, bekomme so genügend Luft und das ich doch nur beim Zahnarzt bin und meine ganze Familie auch. Ich habe das Gefühl das sich in mir eine Klaustrophobie entwickelt. Wenn ich was höre,oder in der Zeitung lese, das jemand eingesperrt wurde, oder nur in den Aufzug steigen soll alleine, bekomme ich diese Zustände. Es genügt schon so etwas im Fernsehen zu sehen, dann werde ich unruhig, obwohl ich genau weiß, das es nur ein Film ist, also schaue ich jetzt fast nicht mehr fern. Es kommt eh sehr selten etwas sinnvolles.


    Danke fürs Lesen, es ist ja jetzt sehr lange geworden.


    Mona

  • Liebe Mona!
    So ein Herz aus Rosen haben wir am ersten Todestag (letzten Sonntag) von Juliane auch aufs Grab gelegt,und natürlich Sonnenblumen.So wie du es gemacht hast,um das Grab herum,stell ich mir das wunderschön vor.
    Ein Schokokuchen,es sind oft die einfachsten Dinge die unsere Kinder mögen.Martin hat sicher da oben mit all den anderen zu früh gegangenen gefeiert.Vielleicht haben sich unsere Beiden ja getroffen und auf uns geschaut.So etwas stell ich mir immer vor,dann geht es wieder besser.
    Das sich bei dir niemand gemeldet hat zu Martins Geburtstag kenne ich.Am Sonntag war ja Julianes erster Todestag,es haben nicht mal meine Schwiegereltern angerufen,oder was aufs Grab getan.Meine Mutti,die durch div.Knie-und Hüft-Op´s nicht so gut zu Fuß ist hat sich, (außer etlichen Freundinnen von Juliane)als Einzige aus der Verwandtschaft,auf den Weg gemacht zum Friedhof.
    Ich denke immer,es ist die Hilflosigkeit uns gegenüber.Man könnte etwas Falsches sagen,etwas "aufrühren".Ich hab wohl mehr als einmal in der Verwandschaft gesagt,das man mich gern ansprechen kann,man tut es dennoch nicht.Was solls :thumbdown:
    Sprich doch mit deinen Leuten ruhig auch mal drüber.
    Das du unter diesen Ängsten nicht ins Krankenhaus möchtest verstehe ich.Vielleicht findet man ja etwas um dir zu helfen.
    Liebe Grüße
    Karla :30:

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Hallo!


    gestern Abend kam noch überraschend eine liebe Freundin vorbei, von ihr ist auch ein Kind gestorben, die kleine Marina, sie ist nur 3 Jahre alt geworden, das war damals auch sehr schlimm, es war 1995, Martin war mit dem Bruder sehr gut befreundet und sie haben sehr oft zusammen gespielt damals. Er war oft bei ihnen und hat damals gesehen, wie Marina so hieß die Kleine, leiden musste. Sie wurde schon mit Krebs geboren und nichts hat geholfen. Diese Mutter wurde damals im Kindergarten links liegen gelassen und es tat so weh, das zu sehen, also habe ich mit ihr oft geredet und bin immer mit ihr zusammen gesessen, wenn eine Veranstaltung war, auch mit dem Fahrrad sind wir damals viel unterwegs gewesen, sie hat gesagt, das es ihr damals so gut getan hat, weil die anderen sie so ausgegrenzt hatten.


    Sie versteht mich so gut, sie hat Martin auch sehr gemocht, weil man auch ihren Sohn ausgegrenzt hat, er hat im Dorf nun keine richtigen Freunde mehr und das tut auch sehr weh. Martin hatte nicht viele Freunde, das waren aber sehr gute Freunde, die auch in Notzeiten gekommen sind, viele haben ein Handicap und was soll ich sagen, das sind die allerbesten Freunde gewesen.


    Wir haben geredet und geweint, danach ging es uns Beiden wieder etwas besser, denn Marinas Geburtstag wäre Morgen. Sie war auch am Grab und fand es wunderschön, sie will jetzt auch Sonnenblumen holen und um das weiße Marmorherz herumlegen, das für Marina auf dem Grab liegt. Mich hat es so gefreut, das sie an Martins Geburtstag gedacht hat und auch das sie vorbei gekommen ist.


    Heute Nacht konnte ich etwas besser schlafen, immerhin 5 ganze Stunden, das hat richtig gut getan. Ich denke das haben Eure Kraftpakete bewirkt, sie sind bei mir angekommen, ein ganz großes Danke an Euch Lieben dafür!


    Ich habe so Hypnosetrancen zum Anhören vom Psychiater, die habe ich ihr auch gegeben, sie sagt, ich soll die auch wieder anhören, das würde unheimlich beruhigen und auch tagsüber fühlt sie sich gestärkt dadurch, ich muss mir aber erst einen Kopfhörer kaufen, damit ich im Bett meinen Mann nicht damit störe. Sie hört sie täglich im Bett an und meint, ich soll das auch wieder machen, besonders die von der inneren Ruhe und vom guten Schlaf. Bestimmt hat sie Recht damit, ich hab das schon fast ganz vergessen gehabt.


    Es gibt da eine Seite dazu, diese hier, wenn es verboten ist, dann bitte löschen, Danke http://ressourcentraining.com/index.php?id=titel


    Um halt elf gehen meine Schwiema und ich zur Kirche, denn ein Bruder aus der Ordensgemeinschaft hat heute seine 25 jährige Profess und da sind auch alle Angestellten eingeladen. Freuen tue ich mich nicht, aber etwas Ablenkung ist es allemal.


    Danke an Euch Mona

  • Liebe Mona,
    ich weiß schon, dass dein Vertrauen in Ärzte und Kliniken sehr, sehr stark eingerübt ist, aber ich möchte dich doch ermutigen, darüber mit dem Psychiater zu sprechen, ob nicht eine Schlafkur helfen könnte. Ihr könnt ja darüber sprechen, wo diese stattfinden soll oder kann.
    Du musst ein bisschen zur Ruhe kommen, alle Symptome die du beschreibst, hören sich nicht mehr gesund an und wenn du aus diesem Zustand der körperlichen Übererregung nicht herauskommst, dann kann auch dein Geist nicht zur Ruhe kommen. Neurologisch blockiert dauernder Stress nämlich jene Areale im Gehirn, die für eine gesunde Verarbeitung eines Traumas wichtig sind: Das heißt, rationale Auseinandersetzung und Problemlösung funktioniert nicht mehr, man reagiert nur noch emotional überwältigt und körperlich übererregt, weil jene Areale im Gehirn, die für die rationale Auseinandersetzung zuständig sind, blockiert werden. Dadurch können starke Emotionen nicht mehr reguliert werden und man hängt in einer sogenannten Trauma-Schleife, die immer noch mehr Stress erzeugt und die Bewältigung immer weniger möglich macht. Wenn sich dieser Zustand nicht von alleine löst, dann ist es wichtig, einmal körperliche Ruhe einkehren zu lassen, dann werden auch die Ängste und die anderen Symptome gebessert. Dann kannst du wieder schlafen und den Blutdruck in den Griff bekommen.


    Ich sehe nicht mehr, wie du da ohne ärztliche Hilfe rauskommst. Überleg doch mal, ob du willst, dass es so weitergeht, sich sogar verschlimmert. Ob und wie lange du das noch durchhältst, oder ob nicht doch der Schritt in ein Sanatorium oder eine Klinik besser wäre. Ich sehe das momentan als einzige Möglichkeit aus diesem Strudel rauszukommen.


    AL
    Christine

  • Hallo!


    Christine, ich denke das Du bestimmt Recht hast, aber in eine Klinik gehe ich nicht, ich habe heute Nacht, als ich wieder aufgewacht bin, jetzt mal Ernst gemacht und einfach die Trance angehört, Erholsam schlafen lernen und ich bin dabei tatsächlich zwei Stunden lange fest eingeschlafen, obwohl ich einen Knopf im Ohr hatte, das habe ich insgesamt 3x gemacht, von 23°°-2°° hat es das erste Mal gewirkt, dann von 2°° bis um 5.30, dann von da ab bis um ca. 7.30, so lange war ich schon lange nicht mehr im Bett und war dann so müde, das ich heute zum ersten Mal nicht aufgestanden bin, als mein Mann zur Arbeit aufgestanden ist. Er findet das ein gutes Zeichen. Ich habe diese Trancen ja vom Paychiater bekommen und sollte sie so oft wie möglich anhören, hab ich aber nur am Anfang gemacht und dann nicht mehr dran gedacht, als meine Freundin dann vorgestern hier auf Besuch war, hat sich davon geschwärmt, wie gut das helfen würde und wie gut es ihr mittlerweile schon geht, ich soll doch bitte auch wieder damit anfangen, also habe ich mir gestern alle wichtigen auf CD gebrannt und so einen kleinen Radio mit CD-Fach neben das Bett gestellt und es ausprobiert, ich denke das es mir auch weiterhelfen kann. Ich bliebe da jetzt mal konstant dran, mal sehen.


    Josef, Danke, es war gestern dann doch sehr feierlich, wir wurden dann auch noch vom Bruder Josef zum Mittagessen eingeladen, aber die Jungs waren ja alleine und ich hatte nichts zum Mittagessen vorbereitet, so das meine Schwiema und ich dann doch noch zum Sektempfang geblieben sind und erst danach wieder nach Hause gegangen sind, wir wollten eigentlich gleich nach der Messe gehen, ich habe alte Bekannte getroffen und auch Patres die schon hier waren und versetzt worden sind, auch ehemalige Kolleginnen waren da, es hat gutgetan sie wieder mal zu treffen. Sogar einen Cousin von meinem verstorbenen Vater war da, den habe ich schon sehr lange nicht mehr getroffen, wir haben uns aber gleich weider erkannt! Meine Schwiema fand es auch sehr feierlich und schön und war froh, das sie mitgegangen ist.


    Am Nachmittag haben wir dann wieder den Hühnerstall ausgemistet und alles sauber abgeputzt, Martins Hühner sollen es ja guthaben, sie sind so fleißig am Eier legen, das es eine Freude ist, er hätte seine allergrößte Freude daran! Ich denke das er das alles schon mitbekommt und uns zuschaut was wir so machen. Danach noch Nüsse aufgelesen, Äpfel und Zwetschgen, die Nüsse und Äpfel waren ihm immer beosnders wichtig, der Jüngste ist feste dabei, es ihm nachzutun und er sammelt die Nüsse im Heizungsraum, damit sie abtrocknen können und freut sich, wenn er viele findet.


    Heute gehen wir wieder zur Tante, da muss ich noch Fenster putzen und Vorhänge waschen, ich mache nicht mehr alles auf einmal sondern jetzt eben nach und nach. Am Montag ist wieder ein ganzer Tag Arbeit angesagt, dafür habe ich dann nochmal frei bis zum Freitag, so habe ich das gestern mit der Chefin ausgemacht.
    Gestern war mal nach ganz langer Zeit ein Tag an dem ich nicht am Grab weinen musste, ist das ein gutes Zeichen oder wars nur Zufall, ich weiß es nicht genau.


    Mona