Ich trauere so um meinen Sohn und auch um den Schwiegervater

  • Hallo!


    Heute Morgen war ich in der Kirche und da wurden wieder solche Lieder gesungen, ........von der Nacht in der man beschützt wird........, da musste ich mich echt zusammenreißen, das ich nicht heulen musste, das habe ich dann nach der Kirche heimlich im Stall gemacht, es hat niemand bemerkt, denn ich will nicht mehr immer vor den beiden Jungs weinen, ihnen geht es ja selber nicht so besonders.


    Am Nachmittag ist meine Schwägerin zu Besuch gekommen, ich habs aber nicht ertragen, sie hat erzählt was sie im Urlaub alles gemacht und erlebt haben, dann sind wir zum Friedhof gegangen, sie hat extra für Martin frische Sonnenblumen mitgebracht, wegen seines Geburtstages.


    Später habe ich dann Nüsse, Äpfel, Pflaumen und Birnen zusammengeklaubt, so wie er es immer gemacht hat, danach bin ich mit dem Rad gefahren und auch in den Friedhof gegangen, danach noch in den Wald, auf eine Bank gesessen und geweint und noch bei einem Freund vorbei, da habe ich zwei andere Bekannte getroffen und wir haben noch fast 1 Stunde geredet, dann ist ein Gewitter gekommen und wir sind nach Hause gegangen. Das war eine gute Ablenkung.


    Die Trancen wirken gut, heute Nacht haben wir sie 2x angehört und sind beide Male wieder eingeschlafen, mein Mann findet sie auch gut, weil sie so beruhigend sind, man kommt wieder richtig runter und schläft dann auch schnell wieder ein, das hätte ich nicht gedacht, bin aber froh, das es gut wirkt.


    Morgen ist wieder Arbeiten angesagt, der Urlaub ist vorbei. Ich bin froh darüber, denn schön wars ja nicht, die Arbeit lenkt wenigstens ab, obwohl mein Arm immer noch sehr wehtut, so das ich Schmerztabletten nehmen muss, ich hab mich bei der Tante übernommen und jetzt böse Schmerzen im Arm. Weil sie einen Wasserschaden im Haus bekommen hat, es ist ein Heizungswasserrohr undicht und hat durch die Decke getropft, ich musste den Boden rausmachen, denn darunter ist eine Holzdecke, das war zu schwer, die Möbel verschieben usw. Mein Mann war ja in der Arbeit, sonst war niemand greifbar, es tut sehr weh im Schultergelenk. Na ja es gibt Schlimmeres wie wir alle sehr schmerzhaft erfahren mussten.


    Mona

  • Liebe Mona,
    erstmal bin ich froh, dass die Trancen wirken und du wieder Schlaf findest, das ist sehr, sehr, sehr wichtig. Schau, dass du dich bei der Arbeit nicht übernimmst. Ich hoff, deine Schulter und Arm sind bald wieder in Ordnung! Mir kommt aber vor, dass du dir zu viel zumutest. Hat deine Tante diese Schwerarbeit wirklich niemandem anderen übertragen können? Bist du ein Mensch, der sich schwertut "nein" zu sagen, wenn es zu viel wird? Pass auf dich auf, liebe Mona!
    AL
    Christine

  • Hallo!


    Christine, ich bin heute so traurig wegen der Arbeit, da wird gemobbt und Angst gemacht, was ich heute erlebt habe war echt schlimm! Ich habe mich aufs Arbeiten gefreut und dann bekommt man zu hören, das man für eine echte Drecksarbeit vieeeel zu lange gebraucht hat!


    Sie haben doch gewußt, das meine Kollegin Depressionen hat und ich auch angeschlagen bin. Es fehlt einfach die volle Kraft, ich war immer die schnellste, bin auch jetzt nicht langsam und immer noch die schnellste. Trotzdem habe ich mich echt verausgabt, ich habe sehr schwitzen müssen, habe auf die Mittagspause verzichtet und mich beeilt wie eine Verrückte, weil ich ja nicht zu lange brauchen wollte. Ich komme mir total ungerecht behandelt vor, richtig verarscht! Auf der anderen Seite sagt man mir das aber nicht direkt, zu mir sagen sie immer, ich könne auf jeden Fall bleiben, da ich die sauberste Arbeit abliefern würde usw. Ich strenge mich an und hänge mich rein und dann so etwas, wir sind uns heute wie das Letzte vorgekommen, wie Verbrecher. Den Dreck von über 250 Kindern wegzuräumen braucht auch Zeit und wir hatten ja nur diesen einen Tag zur Verfügung bekommen.


    Ich war gerade vorhin am Grab und habe Martin erzählt was heute abgegangen ist und musste fürchterlich weinen dabei, weil es einfach so ungerecht ist. Wieso weisen sie uns an, das und jenes zu machen, wenn es dann nicht recht ist?? Meine Schwiegermutter findet es auch nicht in Ordnung, sie sagt, ich soll mir was anderes suchen, auch meine Schwester findet das menschenverachtend, das geht ja schon den ganzen Sommer so und immer geht es nur hintenrum, man erfährt alles erst aus dritter Hand, betriebliche Entscheidungen die uns betreffen erfahren wir auch so nebenbei und immer als letztes. Es wird erwartet, das wenn der Betrieb pfeift, man greifbar und allzeit bereit ist und wenn es dann viel Arbeit ist und zu lange dauert, nach deren Meinung, dann ist man langsam, obwohl wir nicht eine einzige Überstunde gebraucht haben, ja nicht mal die Regelarbeitszeit haben wir ganz ausgeschöpft.


    Mein Arm tut so wahnsinnig weh jetzt, das ich beschlossen habe, es Morgen dem Psychiater zu erzählen, vorhin hat er so richtig gezittert und ich konnte nichts mehr halten, es ist alles runtergefallen. Ohne Schmerztabletten geht es nicht mehr, sonst kann ich ihn nicht mehr richtig bewegen. Rechts liegen geht auch nicht mehr, es ist zu schmerzhaft.


    Ich bin sowas von enttäuscht und traurig!


    Mona

  • Liebe Mona,


    kann mir gut vorstellen, wie enttäuscht du bist! Du gibst dein Bestes, hilfst noch der Kollegin, brauchst nicht einmal Überstunden und dann hörst du "hinten rum" daß es zu wenig ist.
    Von wem hast du das erfahren? Von einer anderen Kollegin? Stimmt das wirklich oder kann da vielleicht "Neid" auf deine gute Arbeit mitspielen?
    Magst du nicht einmal deine Vorgesetzten direkt darauf ansprechen - daß du gehört hast, daß du angeblich zu langsam arbeitest?
    Vielleicht stimmt das (so) ja gar nicht - wer weiß, welche Bemerkung da gehört, dann einfach aus dem Zusammenhang gerissen wurde, und vor allem wie sie dann auch weitergegeben wurde.


    Deine Schulter - bitte, bitte geh zum Arzt, vielleicht als erstes mal zu deinem Hausarzt. Laß das nicht anstehen! Es wird kaum "von alleine" besser, besonders wenn du weiterhin körperlich schwer arbeiten mußt. Ich weiß, dein Vertrauen ist stark eingeschränkt, das versteh ich. Aber so kann es doch nicht weitergehen. Andauernd Schmerzen haben belastet noch zusätzlich (weiß ich leider auch aus eigener Erfahrung), und das kannst du doch nun wirklich nicht gebrauchen.
    Sei mir bitte nicht böse, wenn ich damit "drängle", aber auch ich mache mir Sorgen um dich.
    Und ich schließ mich Christine an - übernimm dich nicht. Und versuche vielleicht auch mal "Nein" zu sagen, wenn es zu viel ist.


    Wie geht es euch mit den Trancen - macht ihr fleißig weiter? Und hilft es ein bissel?
    Danke für diese Seite, das klingt sehr interessant, mal sehen, vielleicht bestelle ich mir da auch was.


    Ich schicke dir eine liebe Umarmung und ein großes Kraftpackerl
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Mona!
    Ach mensch,als ob du nicht genug an deiner Trauer zu tragen hast,jeder deiner Kollegen weiß das sicher. Nun wird auch noch hintenrum getratscht,oder gar gemobbt.
    Ich gebe Jutta recht.Wenn du ahnst von wem es kommt,trau dich doch und sprich vielleicht mit deinen Vorgesetzten? Ich weiß,dir fällt das sicher schwer, du möchtest niemanden "anschwärzen".
    Ich schick dir auch ein Kraftpäckchen :30:
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Mona,
    ich denke, du solltest deinen Chef wirklich direkt darauf ansprechen und auch aufzeigen, dass das, was ihr leistet nicht schneller geht... Gibt es einen Betriebsrat? Wieviele Mitarbeiter seid ihr? Wer ist dein direkter Vorgesetzter?
    AL
    Christine

  • Hallo!


    Heute ist wieder ein schlechter Tag für uns, Martins Weggehen ist heute genau neun Monate her, schon wieder ist ein Monat vorbei und ich frage mich wo bleibt die Zeit? Ich habe wieder frische Sonnenblumen ans Grab gebracht und bald wird es keine mehr geben, sie sind alle am Verblühen, das ist so schade! Heute ist es schon sehr frisch, richtig kalt, nur noch 7°.


    Ich wurde vom Psychiater krank geschrieben, noch bis Dienstag, dann geht es wieder weiter, denn ich mag die Kolleginnen nicht hängen lassen, dann ist wieder viel Arbeit und die werden ja auch unter Druck gesetzt, die die uns unter Druck setzt ist unsere direkte Vorgesetzte unsere Chefin. Der oberste Chef lässt ihr da freie Hand und hat auch keine Zeit, er hat selber viel zu viel am Hals und ist froh, das die Chefin ihm den Rücken freihält. Wir sind nur ein kleines Unternehmen, insgesamt 12 Leute, denn die, die alle schon gegangen sind oder in Rente gekommen sind, werden nicht mehr ersetzt, es kostet zu viel. Sie hat direkt zu der anderen <kollegin gesagt, das wir zu lange gebraucht hätten und das es einfach zu teuer ist mit uns, aber die Arbeit ist nun mal da, was also sollen wir tun? Wenn halt über 100-150 Leute im Haus sind, ist eben alles benutzt und muss bevor wieder neue zu den Kursen kommen, gereinigt werden, das wissen alle, auch sie, aber sie ist nie zufrieden, immer mehr in immer kürzerer Zeit, aber wir haben keinen Akkord.


    Meine kranke Kollegin ist nun im Psychatirschen Krankenhaus, mal sehen wie lange sie dableibt, der Hausarzt konnte es nicht länger verantworten, sie hat Selbstmordgedanken und eine wahnsinnige Zukunftsangst, hoffentlich lässt sie sich helfen und bleibt dort bis es ihr wieder besser geht!
    Der Sohn ist mir ihr mitgegangen, er hat endlich auch gesehen wie krank seine Mutter doch ist.


    Ich sollte in den Kernspin wegen der Schulter, ich konnte es nicht, da würde ich ersticken, das habe ich auch gesagt, jetzt bekomme ich halt Spritzen.Die Ruhe tut auch gut und es ist schon besser geworden. Ich habe ja oft so Alpträume, das ich wo eingesperrt bin und dort nicht mehr rauskomme, es kommt dann schnell Hochwasser oder ich muss verhungern, ersticken oder werde verschüttet, das muss ich erst ín den Griff bekommen, sonst geht das nie mehr, mittlerweile kann ich wieder mit dem Aufzug fahren und übe das auch bewußt, auch im Dachboden war ich und habe dort mit den Jungs sauber gemacht, gestern bin ich dann alleine hoch und bin langsam rein und ich hab gleich wieder die Beklemmung bekommen, aber habe mir dann selber gut zugeredet, das es nicht gefährlich ist und habe es so eine Viertelstunde ausgehalten, der Psychiater sagt, ich soll das üben und mir immer wieder klarmachen, das nichts passieren kann und iMartin das auch freuen tut, er stolz auf mich ist.Er sagt, Martin ist immer um mich und in mir, ich soll oft mit ihn reden und in mich horchen, dann kann ich seine Antwort hören. Ist das nicht schön? Trotzdem ist mein Heimweh immer noch so groß und ich vermisse ihn wahnsinnig!


    Am Montag fährt mein mittlerer Sohn nach Paris, sie machen eine Abschlussfahrt von der Realschule aus und wir werden schon wieder von Ängsten geplagt, ob auch alles gutgeht und sie gesund hin- und wieder nach Hause kommen, am Donnerstag Nacht sollen sie zurückkommen. Ich muss mich echt zusammenreißen, das ich mir meine Ängste nicht anmerken lasse, mein Mann wollte ihm gar die Fahrt verbieten, aber ich habe ihm das ausgeredet. Die ganze Klasse fährt mit, er wäre die große Ausnahme gewesen und er freut sich schon drauf, sein Französisch zu testen. Auch ist er vernünftig und man kann sich auf ihn verlassen, er ist verantwortungsbewußt und weiß was er will. Trotzdem wird es hart, dann ist nur noch der Jüngste da und es wird still im Haus sein.


    Die Trancen höre ich jeden Abend im Bett und schlafe dann richtig fest ein, wenn ich dann nach meist 3 Stunden wieder aufwache, höre ich es erneut und schlafe dann wieder ein, das wirkt, der Psychoater sagt auch, weitermachen!


    Ich lese auch weiterhin die Nüsse auf, Martin hätte sich riesig gefreut, er hat diesen Baum gepflanzt und gepflegt, noch nie hat er so viele Nüsse getragen wie in diesem Jahr, das tut auch weh, er liebte alles was mit Nüssen gemacht war! Auch seine Apfelbäume tragen so reichlich, Schwiema hat gestern einen Baum leergepflückt, sonst fallen ja alle herunter und sind dann angeschlagen. Das war ihm auch immer wichtig, dass das Obst sich hält.


    Morgen Abend ist unser Gottesdienst, für Martin zum Geburtstag und auch für den Schwiegervater und meinen Vater, der heuer schon 10 Jahre nicht mehr da ist. Gestern hat auch noch der Steinmetz angerufen und gefragt, ob wir die Inschrift bis Allerheiligen haben wollen, ich musste wieder so weinen, das hat mich wieder runtergezogen, wir haben aber beschlossen, das wir die Kreuze noch lassen, wir packen das noch nicht, es ist dann wieder alles so endgültig und viel zu schnell für uns. Nur vom daran denken habe ich jetzt Bauchweh bekommen, ich denke das es für uns so richtig ist.


    Mona

  • Liebe Mona,
    da geht aber was weiter bei dir! :) Ich freu mich, dass du schlafen kannst mit den Trancen, das ist supersupersuper! Und dann machst du auch Schritte, indem du in den Dachboden gehst, dich konfrontierst mit deinen Ängsten und nicht immer vermeidest. auch, dass der Mittlere auf die Klassenfahrt "darf", war die richtige Entscheidung. Wenn wir unsere Kinder unter eine Glasglocke stellen, um sie zu beschützen, dann "gehen sie auch ein",werden unglücklich und man kann sie auch "zu Tode beschützen".
    Mach weiter so!


    Deine berufliche Situation ist arg, aber ich möchte dir hier auch Mut zusprechen: Wenn es dir selber nicht gut geht, dann schau bitte zuerst auf dich, nicht so sehr auf deine Kolleginnen. Wenn du krank bist, bist du krank und wenn du ausfällst, dann ist das ein Problem, das deine Chefin lösen muss, nicht du. Dafür sind Chefinnnen schließlich da!
    AL
    Christine

  • Hallo!


    Jetzt bin ich ganz alleine Zuhause und weine. Es ist heute eine Kleidersammlung, ich habe versucht, etwas von Martins Sachen mitzugeben, aber ich kann es nicht. Ich hab den Kleiderschrank wieder zugemacht und alles so gelassen wie es war. Es geht einfach nicht. Ihm ist es immer sehr schwergefallen, etwas wegzugeben, wenn es noch ganz in Ordnung war. Mir eigentlich nicht, aber ich kanns einfach nicht. Es geht über meine Kraft.


    Die Messe am Samstag war sehr feierlich, aber ich musste mir so das Weinen verkneifen, nach der Kirche sind sie alle zum Friedhof gegangen, ich konnte so nicht und habe mich erst mal wieder im Stall ausgeweint und bin dann später mit den Jungs ans Grab, da war es schon dunkel und es hatte ein Wetterleuchten, es hat in der Nacht aber nur geregnet. Gestern fast den ganzen Tag Dauerregen, echt ätzend und so kalt, gleich über 10 Grad weniger als am Vortag. Es wird Herbst, man merkt es auch daran wie schnell es wieder dunkel wird am Abend, ich mag das gar nicht gerne. Es hat mir aber immer wenig ausgemacht, wenn alle da waren.


    Christine, Du kennst sie nicht, wenn was ist, muss ich ins Büro kommen und sagen oder beurteilen was man machen soll/ muss/kann. Dann berät sie mit mir und sagt, dieses oder jenes ist doch jetzt noch nicht notwendig oder dieses und jenes kann man doch noch lassen etc. Kurze Zeit später ist alles wieder vergessen und gilt nicht mehr. Macht man es trotzdem, gibt es wenn man Pech hat, einen Anpfiff. Sie hat einfach zu viel um die Ohren.


    Mein mittlerer Sohn ist jetzt unterwegs nach Paris und der kleine in der Schule, mein Mann in der Arbeit und Schwiema in der Kirche, ich vermisse die Jungs jetzt schon, ich möchte gleich noch putzen und wenigstens ist die Mieze da, ich glaube sie merkt wenns mir schlecht geht. Gestern Abend ist sie zu mir auf das Sofa gekommen und hat sich rangekuschelt, das war schön, sonst geht sie immer zu meinem Mann in dem Sessel, aber nur sehr selten aufs Sofa.


    Jetzt ist mir wieder ein bisschen besser und ich versuche jetzt was sinnvolles zu tun. Ich bin so froh das es Euch gibt und ich hierher gefunden habe.


    Mona

  • Liebe Mona,


    kann ich gut verstehen, daß es dir schwer fällt, etwas von Martins Sachen wegzugeben. Laß dir Zeit damit, irgendwann wird es gehen. Du machst das schon richtig, genauso wie mit den Inschriften am Grab. Ihr spürt schon, wann der "richtige" Zeitpunkt gekommen ist.


    Und - es geht ja trotzdem weiter .... der Dachboden, dein mittlerer ist in Paris (nur noch zwei Tage und am dritten kommt er auch schon wieder nach Hause :24: ) . Ich finde das ganz toll von dir, daß du deinem Mann ausgeredet hast, ihn nicht mitfahren zu lassen. Ist dir sicher nicht leicht gefallen, aber du hast es geschafft! Und so wirst du auch noch viele andere Schritte schaffen, da bin ich mir sicher.


    Bei uns hatte es heute auch 15 Grad weniger als gestern und es regnet (schüttet) schon den ganzen Tag, dies Wetter ist echt ätzend.
    Ich hoffe, deiner Schulter geht es von Tag zu Tag besser? Wenn nicht - Christine hat ganz recht - wenn du krank bist, bist du krank. Bitte schau erst mal auf dich!


    Ich :24: dich, alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Mona!
    Ich kann so gut verstehen,das du Martins Sachen nicht weggegeben hast.Dafür ist es vielleicht noch zu früh.Lass dir Zeit damit.
    Mir geht es so,das ich ganz oft die Sachen meiner Tochter anschaue,berühre,daran rieche, und dann alles wieder fest verschließe,damit ihr Geruch ganz lange erhalten bleibt.
    Ich denke oft an dich.
    Hier bei uns ist es nachts auch ganz schön kalt,aber am Tage herrlicher Sonnenschein.
    Ich schick dir ein paar Strahlen.
    Liebe Grüße
    Karla :30:

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Mona,
    ich möchte mich Karla und Jutta anschließen, indem was sie dir raten ... lass dir Zeit mit dem Weggeben. Ich könnte es auch nicht, obwohl ich an sich eine "Wegschmeißerin" bin.
    Und: Wir sind gerne für dich da, das ist der Grund, warum es das Forum gibt!
    AL :24:
    Christine

  • Hallo!


    Gestern war ein furchtbarer Tag! Auf der Arbeit ging es rund, die Chefin hat sich nicht sehen lassen, dabei wußte niemand so genau, was wir nun eigentlich machen dürfen und was nicht! Das war ein richtiges Chaos, am Ende war es so viel, das ich über 8 Stunden dort war, auch meine Kolleginen mussten lange bleiben ,abern icht so lange wie ich. sie konnten schon 2-3 Stunden eher gehen. ich war so kaputt, das ich einen Weinkrampf bekommen habe. Das war ja früher auch schon oft so, das wenn jemand krank war, die Arbeit mitgemacht worden ist, da hat es mir aber nichts ausgemacht, denn es hat ja alles gepasst Zuhause, da hat Martin die Tiere versorgt und was sonst noch alles zu tun war, ich wußte, wenn ich nach Hause gekommen bin, das ich nicht mehr viel zu tun habe, draußen gar nichts mehr, nur noch im Haushalt. Das ist eine lange Zeit, ohne Pause und ohne Essen. Aber es hat mir nie was ausgemacht, gestern aber hat es mich so runtergezogen und ich hatte ganz ganz schlimmes Heimweh nach meinem Martin. Mein Mann ist auch erst spät gekommen, weil er eine weite Tour machen musste.


    Am Abend hat dann mal mein Frankreichurlauber wieder angerufen, er fand das eher lästig und kann nicht verstehen, das wir Angst haben und uns Sorgen machen, das habe ich ihm aber nicht gesagt. Es ist wohl ein Vorrecht der Jugend, alles leicht zu nehmen! Am Dienstag hat er nichts hören lassen, er hat aber gesagt, das sie bis kurz vor Mitternacht mit der Klasse in Paris unterwegs waren. Danach wollte er nicht mehr stören, obwohl ich um diese Zeit ja eh noch auf bin. Naja, heute Nacht sollen sie wieder zurückkommen, hoffentlich geht alles gut und sie haben keinen Stau.


    Jutta, Karla und Christine, Danke für eure lieben Postings! Nein ich kann nichts wegtun, ich schaffe es noch nicht, nicht mal die alten Schuhe von ihm. Ich habe aber erfahren, das es anderen auch nicht anders geht, bei den verwaisten Eltern sind viele, die haben Blumen in die Schuhe gepflanzt und die im Garten stehen, das wäre auch noch eine Möglichkeit.


    Karla, das machen wir auch, ich habe jedem gleich ein Kleidungsstück von Martin gegeben, die Jungs wollten keines, aber mein Mann, Schwiema und ich haben jeder ein bereits getrages Stück, das wird jeden Tag in die Hand genommen, mein Mann braucht es nicht mehr so oft, aber er geht oft an den Kleiderschrank und holt etwas heraus, schmust damit und legt es dann wieder rein.


    Morgen wird es wieder so streng, aber vielleicht wird die depressive Kollegin schon bald wieder entlassen, es wurde von 3-4 Wochen Klinik gesprochen, hoffentlich hilft es dann auch etwas. Denn Monatelang kann man so nicht weitermachen, dann sind wir alle erledigt, auch wenn jetzt gesagt wird, wir sollen einfach nicht so gründlich wie sonst sein, aber wir können das nicht, entweder sauber oder gar nicht, denn wenn eine Beschwerde kommt, stehen wir alleine da, da hilft uns dann niemand und sagt, das es so gewollt war, diesen Schuh ziehen wir uns nicht an, da sind wir uns einig.


    Jetzt gehe ich raus zu Martins Hühner, den Stall ausmisten, Schwiema hilft mir dabei, gestern ist eine von meinem Miezen nicht nach Hause gekommen, die schöne rote, hoffentlich kommt sie wieder, ihre Mama ist auch so verschwinden, einfach nicht mehr da von einem Tag auf den anderen, sie war aber kein Streuner, sondern immer da. Ich mach mir echt Sorgen, mein Jüngster auch, er sagt, sie ist halt irgendwo eingesperrt worden, aber nicht bei uns, wir haben schon alles abgesucht.


    Mona

  • Liebe Moni,
    du arbeitest ja in einem Kloster, hast du mal geschrieben. Wie können die da so unbarmherzig sein? (Obwohl ich da auch so meine Erfahrungen gemacht habe: 8 Jahre bei den Barmherzigen Schwestern in der Schule und "barmherzig" waren die wirklich nicht.)
    In jedem Fall finde ich es menschenverachtend wie sie mit dir dort umspringen. Das ist für einen "gesunden" Menschen schon kaum auszuhalten, aber gar nicht gut für Menschen die "krank" sind oder aufgrund ihrer schweren Trauerarbeit eben "schwach". Und Verständnis und Unterstützung sollte man doch von denen erwarten, die sich dauernd auf die Bibel berufen und am Sonntag davon predigen ... oder?


    Könntest du da nicht mal auf die Pauke hauen und das ansprechen ...


    Blumen in die Schuhe pflanzen, das finde ich übrigens sehr schön! Ich werd mir das für meine Trauergruppe merken! :)
    AL
    Christine

  • Hallo!


    Mieze ist wieder aufgetaucht, wir haben uns sehr gefreut und sie hat sehr großen Hunger mitgebracht,


    Christine, die Chefin ist keine Schwester mehr, die sind alle zurück in ihr Mutterhaus gegangen, als sie noch hier waren, wars nicht so schlimm, im Gegenteil sie waren wirklich total nett und freundlich, so etwas hätte es bei ihnen nie und nimmer gegeben, auch die Patres die es mitbekommen, was abgeht, schütteln den Kopf darüber. Die anderen mischen sich nicht ein und tun so als swei alles in bester Ordnung, ich denke sie machen das bewußt und wollen es gar nicht wissen.


    Wenn ich da Rabatz mache, kann ich gleich gehen, denn das haben schon andere versucht und es ist keine(r) davon mehr da, sie haben selber gekündigt, weil sie so kritiseirt worden sind. Während und danach waren alle in Behandlung.
    Es werden von der Diözöse laufend Gelder gestrichen und jetzt fehlt es halt überall und wir müssen sparen wo es nur geht. Im Dezember, ein paar Tage vor Martins Gehen hat sich auch mein direkter Chef, der da erst ein Vierteljahr bei uns war, erhängt, er war spielsüchtig und hat Gelder verzockt, konnte sie nicht zurückzahlen und am Montag wäre es aufgekommen, er hat sich am Sonntag umgebracht.


    Am Freitag war ein ganz schlechter Tag für mich, ich hab 3 Stunden am Stück nur noch geheult unter der Arbeit, es hat aber niemand bemerkt, es wäre mir auch egal gewesen wenn jemand gekommen wäre. Ich war so down, warum weiß ich nicht, auch Abends ging es mir sehr schlecht, ich hab auch am Grab einen Weinkrampf bekommen. Dann habe ich beschlossen die Trance über den Todesfall mehrmals anzuhören und am nächsten Tag wars wieder viel besser.


    Gestern Abend im Friedhof kam eine liebe Freundin zum Grab ihrer Mutter und wir haben bestimmt 2 Stunden lang geredet, das hat auch gutgetan. Ihre Mutter hat sich umgebracht, als sie 20 war und sie musste dann die jüngeren Geschwister aufziehen,sie hat auch schwer gelitten darunter und nie eine eigene Familie gegründet. . Wenn man nicht so alleine ist, geht es immer besser. Heute in der Kirche musste ich mich wieder sehr zusammenreißen, heute wurden lauter solche Lieder in Dur gesungen, das hat mich runtergezogen. Unsere Organistin hat auch Krebs und ist gerade gesundheitlich nicht so gut drauf, das merkt man an der Liedauswahl.


    Heute ist so schönes Wetter, Martin hat es so geliebt, wir werden wohl heute wieder in den Wald gehen und spazieren laufen.


    Mona

  • Liebe Mona!
    Schön,das Mieze wieder da ist,da warst du sicher sehr erleichtert.Aber es heißt ja,Katzen und Hunde finden immer wieder den Weg zurück nach hause.
    Was da auf deiner Arbeit geschieht-noch dazu hinter Klostermauern- grenzt für mich an Mobbing.Schlimm,was du da aushälst,zusätzlich zu deiner Trauer,vor allem DAS du es aushälst.Fragt sich nur wie lange noch,ich will dir das ja nicht miesmachen,aber hast du denn überhaupt noch Freude daran? Ich muss Christine recht geben,such dir doch was Neues.
    Ich könnte so nicht arbeiten.Meine Arbeit lenkt mich gerade jetzt gut ab,eben weil ich sie gerne mache( zumindest fast immer ;) ).
    Ich wünsch dir Kraft und nehm dich mal in den Arm :30:
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Mona!


    Deine Arbeit: ist wirklich schlimm da. Ich würde das ehrlich gesagt überhaupt nicht schaffen. Du tust dein Bestes und du bist wirklich sehr gut - was du alles so schaffst, so genau und in kurzer Zeit!! Und dann wird man noch nieder gemacht uns ist immer unter Druck. Das kann nicht gesund sein. Liebe Mona, hat du gar keine Möglichkeit, dir was Leichteres zu suchen??!!!! Du hast auch zu Hause noch so viel Arbeit, dann noch "nebenbei" das Haus und den Garten der Tante. Dann deine angeschlagene Gesundheit, dein Schlafmangel und dazu deine Trauerarbeit. Ich finde das unmöglich, alles unterzubringen. Kann das sooo gut verstehn, dass dies über deine Kräfte geht.


    Wie geht es inzwischen deiner Shulter???


    Ist dein Sohn wieder zu Hause? Hatte er allerhand zu erzählen? Gabs auch Fotos? Habe von der Abschlussfahrt meines Sohnes noch keins gesehen, dabei wäre ich so neugierig.


    Wie geht es dir mit dem Dachboden?? Du hattest bei dem Versuch, den du uns geschildert hast 15 Minuten ausgehalten. :thumbup: Super! Bist wieder Mal raufgegangen?


    Ich möchte dir wieder Mal nahe legen, tue dir selber was Gutes!!! Du brauchst ein wenig Kraft!!


    Sei ganz besonders lieb gegrüßt


    Linda