Einfach unerträglich

  • Ich weiß nicht wieso ich immer wieder denke ich mache in irgendeiner Art Fortschritte. Im Moment ist einfach alles zum Kotzen. Ich hab das Gefühl, dass mich meine Schuldgefühle irgendwann umbringen. Das Leben macht einfach keine Freude mehr... Jeder Tag vergeht wie der andere und ich fühle mich einfach einsam. Nichts kann mich trösten und von allen fühl ich mich unverstanden. Ich kann nicht reden, und nicht mehr schlafen.... Es ist einfach...

  • Liebe Lepidoptera,


    jetzt habe ich Dir was geschrieben, kam auf irgendeine Taste und der ganze Text ist weg....
    Ich hoffe, ich bekomme es nochmal hin....!


    Es gibt hier bei uns diese Tage, wo wir denken, dass es etwas besser geht, und dann kommt am nächsten Tag wieder eine grosse Welle, die uns zu Boden reisst und wir fühlen uns so wie Du es auch beschreibst. Wir kommen nicht vorran, wir treten auf der Stelle, wie festgeklebt.


    Du brauchst Zeit, viel Zeit. Ich weiss so gut wie schwer das ist, ich kann Deine tiefe Verzweiflung sehr gut verstehen.


    Du hast geschrieben, dass Du Dich einsam und unverstanden fühlst. Hast Du da etwas erlebt, dass Du das so empfindest?
    Magst Du uns das schreiben?


    Du hast so grosse Schuldgefühle in Dir, die Dich in vielen Momenten so lähmen und verzweifeln lassen.
    Du hast keine Schuld!!!!
    Es war ein schrecklicher Unfall!


    Hast Du mal über eine Therapie nachgedacht? Vielleicht hilft es Dir in einer Therapie über Deine Schuldgefühle zu reden. Ich kann mir vorstellen, dass das helfen kann....


    Es ist schön, dass Du zu uns gefunden hast. Hier kannst Du immer reden, Dir alles von der Seele schreiben.
    Hier wirst Du verstanden. Hier ist immer jemand, der Dir die Hand reicht und Dich begleitet.


    Wir alle hier haben jemanden verloren und wissen wie schwer das ist. Wir kennen die Tränen, die Verzweiflung und die Gefühle, die der andere hat....


    Deine Manuela :24:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • cc10 [IMG:http://static.krone.at/wcm/anmut/donau/all/kmcom/maennlich.gif] meinte am 27.7.2010 2:54


    [IMG:http://static.krone.at/wcm/anmut/donau/all/kmcom/melden.png]


    .........und hörts mir auf mit " die ist eh gestraft genug"...........das ist noch mehr zum kotzen es gibt keine entschuldigung für ihr verhalten






    [IMG:http://static.krone.at/wcm/anmut/donau/all/kmcom/delete.gif]


    [IMG:http://static.krone.at/wcm/anmut/donau/all/kmcom/undelete.gif]



    18 Leser sind auch dieser Meinung.  [IMG:http://static.krone.at/wcm/anmut/donau/all/kmcom/zustimmen.gif] zustimmen




    cc10 [IMG:http://static.krone.at/wcm/anmut/donau/all/kmcom/maennlich.gif] meinte am 27.7.2010 2:53


    [IMG:http://static.krone.at/wcm/anmut/donau/all/kmcom/melden.png]


    also wie locker das viele hier wegstecken ist schon bedauerlich diese frau hat ihr kind getötet, weil sie nichts besseres zu tun hat als wie erwähnt im kranken zustand tabletten und alkohol zu sich zu nehmen und dann schlafen legen..........pfui teufel und die gerichte hierzulande sind sowieso unter aller sau jeder hendldieb kriegt mehr, was soll diese rechtssprechung überhaupt noch? die hat ein menschenleben eines unschuldigen kindes auf dem gewissen






    All das, all diese Menschen die mich nicht kennen, die nicht wissen wie es war, die keine Ahnung haben das ich nicht ALKOHOLISIERT war ich gab einfach an ein Glas Prosseco mit meiner Freundin getrunken zu haben zu meinem Geburtstag.... all die...



    Ach es hilft nicht mehr darüber zu schreiben es ist einfach so das ich es nie ertragen werde, niemals NIEMALS ! Manchmal flehe ich Gott an das ich einfach Tod umfalle.

  • Liebe Lepidoptera!


    Leider komme ich mit den links, die Du reingestellt hast nicht so klar. Ich kann sie nicht aufmachen und wenn ich sie ins google kopieren möchte, dann kommt nur Durcheinander....


    Ich vermute, dass er Zeitungsartikel sind, stimmt das?


    Die Presse zerreisst leider vieles und schreibt es nicht so wie es wirklich war. Das lesen andere und zerreissen sich die Mäuler. Sensation!
    Das ist für den Betroffenen einfach nur brutal gemein und hart.
    Denke, dass diese Menschen vor ihrer eigenen Haustüre genug zu kehren haben....


    Du weisst wie es geschehen ist. Es war ein schrecklicher Unfall. Das hätte jedem passieren können.
    Und das Glas Prosceco mit Deiner Freundin auf Deinen Geburtstag ist doch absolut ok.
    Ich kann nicht verstehen, wie man daraus ein alkoholisiert machen kann.
    So sind leider die Menschen.
    Dir tut das weh, Du leidest darunter.
    Das ist schlimm....


    Schreibe dennoch darüber, mit uns kannst Du reden. Es wird Dir helfen.
    Hier wird Dich keiner verurteilen!


    Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Ja es sind einfache Postings: ich kann sie beinahe auswendig... und das schlimme daran ist nicht das ein fremder Mensch in der Anonymität des Internets solche Gedanken preisgibt das Schlimme ist das die Menschen SO DENKEN. Zumindest die hier in meiner Umgebung.



    Es ist toll und menschlich erstrebenswert, das ihr nicht vorverurteilt. Aber diese Verurteilung ist längst geschehen. Und jetzt ist es soweit, dass ich mich nicht mal mehr auf den Friedhof traue.



    Ich August 2010 war ich mit meinem Freund aus. Wir hatten wirklich viel Spaß und haben getanzt und gelacht und ich war in diesem Moment glücklich. Es waren auch noch andere Leute da, aber mir war das egal, ich wollte endlich mal wieder Leben spüren. Ich ging zur Damentoilette und da kam dann ein Mädchen auf mich zu und sagte wortwörtlich: Na feierst du, das du deinen Sohn ertränkt hast....



    Ich hab sie geschlagen, massiv, ich war einfach außer mir.. ich .. Mein "Glück" war das ihr Vater sie davon abgehalten hat Anzeige gegen mich zu erstatten sonst säße ich vermutlich im Gefängnis.



    Es ist einfach so, ich will mich hier nicht als Opfer hinstellen. Bitte seht das nicht so, ich möchte euch nur schildern wie kaputt ich bin.


    Wie es ist vor ein GERICHT zu müssen in einer Zeit in der man noch nicht mal registriert hat was genau da passiert ist. Wie es ist sich durch Fotografen und Kamerateams zu wühlen... Ich kann das nicht vergessen und es macht mich kaputt. Ich habe gute Tage, da ist der Schmerz nur dumpf im Hintergrund. Aber die Tage an denen ich ernsthaft darüber nachdenke, mir das Leben zu nehmen überwiegen. Dann bekomm ich sofort ein schlechtes Gewissen, meinem Freund und unserem Baby gegenüber. WIe kannst du nur so denken ? Wie kannst du nur so sein ? Siehst du, sie haben recht du bist verantwortungslos...



    Es tut gut das alles niederzuschreiben, auch wenn ich kaum noch was sehen kann, es erscheint mir einfach unmöglich weiterzuleben und trotzdem bin ich doch dazu verpflichtet. Es ist so krank wenn ich es aufschreibe aber manchmal überlege ich ... Ok du bringst jetzt euer Kind auf die Welt, Stefan liebt dich und er liebt sein Baby jetzt schon abgöttisch... er wird sich gut darum kümmern, und dann kannst du einfach wegfahren und endlich ins Wasser gehen. Vielleicht komme ich in den Himmel und ich sehe Denis endlich wieder... oder aber ich komme nicht dorthin und dann ist einfach alles vorbei... Natürlich wäre es nichts anderes als jemand anderes (stefan) alles aufzubürden... es würde ihm wohl so gehen wie mir jetzt aber wie lange kann man sich verstellen und so tun als würde es leichter werden ? Wird dann nicht alles irgendwann zerbrechen ?

  • Liebe Lepidoptera!


    Unglaublich zu was Menschen fähig ist...ich finde keine Worte dazu.
    Auf Menschen herumtrampeln denen ein so schlimmes Unglück widerfahren ist.


    Dieser Spruch von diesem Mädel auf der Damentoi ist sowas von abartig.
    Wie kann man sowas sagen?
    Was geht in solchen Menschen vor?


    Als ob Du kein Recht hast auch mal wieder ausgelassen und fröhlich, glücklich zu sein....


    Dass Du sie verhauen hast, das kann ich verstehen. Hätte ich genauso gemacht. Ich glaube, ich hätte mich komplett vergessen.


    Und dann muss man noch Angst haben vor einer Anzeige und "dankbar" sein, dass ihr Vater sie davon angehalten hat.
    Unglaublich. Deine Reaktion war doch nur eine Reaktion auf ihren dämlichen Spruch. Dann muss sie sich nicht wundern.


    In was für einer Welt leben wir denn?
    Ich komme da nicht mehr mit.


    Dass Du so kaputt bist, das kann ich nachvollziehen. Du willst ein neues Leben beginnen, aber wie soll das funktionieren wenn Dein Umfeld so reagiert?
    Dein Stefan hält zu Dir.
    Das ist schön und wichtig!
    Und Du trägst sein Kind in Dir.
    Auch das ist schön!


    Versuche solchen Menschen zu ignorieren. Ich weiss, das ist sicher schwer.
    Du bist noch viel zu jung, um Dich kaputt machen zu lassen.
    Bei allem Unglück, das Dir widerfahren ist, so hast Du alles Recht auf ein neues Glück!
    Dein Kleiner ist und bleibt in Deinem Herzen und in derer, die ihn auch geliebt haben!


    Deine Manuela :24:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Lepitoptera,
    wenn du Suizid-Gedanken hast, dann solltest du wirklich dringend eine psychiatrische Ambulanz aufsuchen. Das Posting, dass du nun endlich positiv zur Schwangerschaft stehen kannst, das hat mich so gefreut und nun geht es dir wieder so schlecht. Die Trauer verläuft ja in Wellen, mal ist man ganz tief unten und mal gehts einem einigermaßen gut. Wie ist es bei dir, merkst du auch, dass du zwischendurch bessere Phasen hast? Oder hast du den Eindruck, dass es nur mehr schlechte Phasen gibt?


    AL
    Christine

  • Liebe Lepitoptera!
    Lass dich mal in den Arm nehmen,wenn du möchtest.Ich hab es dir in deinem anderen Thread schon einmal geschrieben,da wusste ich noch nicht was geschehen ist,hab mir nur "zusammengereimt" das dein Kleiner durch einen Unfall starb.Du hast es nun ein wenig angedeutet,und für mich bleibt es so.Du hast KEINE Schuld!!!Es war ein schrecklicher Unfall,wie er leider geschehen kann.Du machst dir genug Vorwürfe.Die Menschen um dich herum haben nicht das Recht dich derart zu verurteilen.Dir ist das Schlimmste (wie mir auch) passiert,was einer Mutter widerfahren kann.Dein Kind ist tot.Ich kann da auch deine reaktion auf die Bemerkung der jungen Frau verstehen.
    Lass dir vielleicht wirklich therapeutisch helfen.Denk an dein ungeborenes Baby. :30:
    Schreib dir ruhig alles von der Seele.Hier wirst du von keinem verurteilt.Wofür denn auch?
    Liebe Grüße
    Karla :30: :30:

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Guten Morgen ihr Lieben,



    Danke für eure Antworten es fühlt sich gut an wenigstens hier ernstgenommen zu werden. Momentan versuch ich mich für mein Baby und auch für meinen Freund wieder ein wenig am "Riemen zu reißen".



    Bei meiner letzten Therapiestunde haben wir viel darüber gesprochen und es scheint wohl so zu sein, dass je näher der Geburtstermin (8 Wochen) rückt, desto mehr erlebe ich alles wieder. Meine Psychologin meinte ich sollte mir einen "imaginären" Schutzmantel anziehen sobald ich das Haus verlasse, diese Übung versuch ich jetzt schon ein paar Tage in die Tat umzusetzen. Fällt mir aber immer noch sehr sehr schwer. Mir fehlt einfach jegliche Anerkennung in meiner Umgebung und es ist so als müsste ich mich dauernd rechtfertigen.



    Ich war eine gute Mutter und ich habe mein bestes gegeben. Das ganze war einfach nur eine Verkettung von Unglücklichen Zuständen. Und jetzt von einer ganzen Nation dargestellt zu werden als sei ich ein verantwortungsloses Monster, von Menschen die doch GARNICHTS wissen... damit kann ich einfach nicht umgehen. Ich wurde medial so zerrißen es wurden soviele Lügen erzählt und Halbwahrheiten aufgebauscht und ich fühle mich einfach machtlos. Ich wusste und weiß bis heute nicht wie ich mir helfen soll.



    Wenn ich heute ein Jahr zurückblicke sehe ich eine junge attraktive Frau mit einem ganz bezaubernden Sohn, ich sehe einen geregelten Tagesablauf, ich sehe Ehrgeiz damit ers gut hat obwohl ich alleinerziehend war. Klar, ich war jeden Tag um acht Uhr abends am Ende meiner Kräfte, aber ich war glücklich. Denis war glücklich, im Nachhinein sagt meine Mama manchmal, weißt du eigentich das es kein einziges Foto oder Video (und es gibt sehr sehr viele) gibt, wo er nicht lacht ?



    Er war wirklich ein einziger Sonnenschein, immer schon, klar er war wie alle kleinen Kinder mal weniger gut drauf aber das faszinierende an meinem Sohn war, er lies sich unheimlich leicht von so einer "Spinnerei" ablenken :) Er liebte seine Matchboxautos und er liebte es Autozeitungen anzusehen ...... einfach ach .. ich vermisse ihn so wahnsinnig.



    Wie geht es euch denn eigentlich immer ?


    lg

  • Liebe Lepidoptera,
    die Menschen können so furchtbar sein. Wie hieß es da mal: Wer frei von Schuld - der werfe den ersten Stein... Dieser Satz passt doch auch sehr gut in die Gegenwart.
    Du bist als Mutter doch vom Schicksal schon genug gebeutelt, mit dem Verlust, aber dann noch mit dem Ungeheuer MENSCH zu kämpfen geht über deine Kräfte.


    Dass du nun ein Baby unter dem Herzen trägst ist wahrscheinlch deine Chance vom Leben wieder etwas zurückzubekommen. Versuche ein wenig zur Ruhe zu kommen und dich ausschließlich auf dein Ungeborenes zu konzentrieren. Du wirst eine tolle Mama sein. Dein Kind braucht deine ungeteilte Aufmerksamkeit und die wirst du ihm geben. Dein Denis wird immer in deinem Herzen bleiben, aber nun kommt ein kleines Wunder Mensch, der dich braucht, der von dir und deiner Liebe abhängig ist.


    Ich wünsche dir viel Kraft und dass du die letzten Wochen bis zur Geburt gut überstehst.


    Liebe Grüße
    Michi