Eltern verloren

  • Ich habe vor einigen Wochen meine beiden Eltern durch einen Unfall verloren...

    Die Trauer kommt in Wellen, ich fühle mich einsam und verlassen, auch wenn ich Unterstützung durch Familie und Freunde habe.

    Ich bin gerade dabei, die zusammengefegten Scherben meines bisherigen Lebens zu sortieren, aber offensichtlich sind einige Scherben verloren gegangen. Ich suche andere Trauernde, die sich ihr Leben auch wieder neu aufbauen müssen und auch gerne den Rat von Menschen, die diesen Weg schon eim Stück weiter gegangen sind.

  • Liebe/r MeM,

    Mein Beileid zu deinem schlimmen Verlust. Schön dass du dieses Forum gefunden hast. Hier gibt es Menschen, die verstehen können was du durchmachst. Einen Rat kann ich Dir nicht geben. Ich selbst empfinde diese Zeit der Trauer als ein Tasten durch die Dunkelheit. So viele Gewissheiten sind verschwunden. Man kann nur versuchen irgendwie weiterzumachen.

    Deine mutterseelenallein :24:

  • Liebe mutterseelenallein, danke für deine Rückmeldung. Ja, die Gewissheiten, aber insbesondere auch die Geborgenheit und die Sicherheit fehlen mir sehr. Leider habe ich durch den plötzlichen Tod manchmal Angstzustände, etwas das ich zuvor nie kannte.

    Aber ich mache einfach immer weiter (so wie du es auch beschrieben hast), lebe von Tag zu Tag und hoffe, daß sich die Trauer irgendwann ändern wird.


    Deine MeM

  • Also ich selbst bin erst seit 3 1/2 Monaten in Trauer. Es ist ein Prozess. Viele von den anderen sagen es wird irgendwann milder.

    Das mit den Angstzuständen kenne ich auch. Ist wohl nicht ungewöhnlich, wenn man Menschen verloren hat, die einem Sicherhrit gegeben haben. Ich habe das Gefühl ich werde jetzt erst richtig erwachsen.

  • Tatsächlich empfinde ich den Tod meiner Eltern auch mit Ü40 als das plötzliche Ende meiner Kindheit. Jetzt bin ich ganz auf mich allein gestellt....

    Ich vermisse sie jeden Tag, auch wenn ich versuche, "normal" zu leben, d.h. zur Arbeit gehen, Haushalt, Freunde treffen.

    Reden bzw. Schreiben hilft mir persönlich, es macht den Verlust ein bißchen erträglicher, und ich kann über die beiden erzählen und meinen Erinnerungen Raum geben. Mein Wunsch ist, dass sie nicht vergessen werden!

    Aber ich merke auch, wie sich die Welt um einen herum weiter dreht, aber man selbst ist nicht mehr richtig Teil davon. Ich hoffe, daß sich dieses Gefühl irgendwann bessern wird....

  • Muss nochmal schreiben, um meine Gedanken und Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Wenn ich sie niederschreibe, wird mir einiges bewusster.

    Musste gerade noch Post aus der elterlichen Wohnung holen, irgendwie landet dort immer noch einiges :-(.

    Die Wohnung ist noch fast so, wie meine Eltern sie verlassen haben, als würde sie auf ihre Rückkehr warten. Das tut weh, und ich weiß noch nicht, wie ich die Wohnungsauflöung bewältigen soll. Habe richtig Angst davor, dann von Trauer und Schmerz überwältigt zu werden...

    Auch wenn es damit nicht eilt, fühle ich mich bei dem Gedanken daran direkt schlecht :13:; und dabei war der Tag bisher den Umständen entsprechend ok.