Hallo, liebe Trauernden,
am 06. August ist das passiert, was wir nie erwartet hätten: unser lieber Papa meines 4jährigen Sohnes und mein Geliebter ist auf dem Weg zu uns mit dem Motorrad tödlich verunglückt. Als wir am Fenster schon auf ihn warteten, erfuhren wir am Telefon, dass er bereits seit ein paar Stunden tot ist und auf dem Weg zu einem Friedhof ist.
Ich stand so unter Schock, dass ich nur noch gezittert habe und nicht mehr Herr meiner selbst war. In meiner Not kam mir zum Glück gleich eine liebe Freundin zu Hilfe, die sich um mich und meinen Kleinen einfühlsam kümmerten. Aber seit diesem Moment ist nichts mehr, wie es mal war.
Im großen und ganzen bewältige ich den Alltag, gehe wieder arbeiten, renne von Amt zu Amt, versuche alles zu regeln, was noch zu tun ist... kümmer mich auch um meinen Kleinen, damit er es einigermaßen verarbeiten kann. Aber es gibt Tage wie heute, wo alles so schwer ist. Dann gibt's auch bessere Tage, wo wir noch lachen, tanzen oder zusammen singen, so wie wir es auch mit Papa zusammen gemacht haben. Aber ich gewöhne mich einfach so schwer an den Gedanken, dass er nie wieder kommen kann. Er fehlt uns so wahnsinnig.
Mir tat zwar gut, dass so viele Menschen zur Beerdigung kamen und mir auch danach noch sehr halfen, aber nach 3 Monaten geht der Alltag für die anderen weiter und viele erwarten, dass man schön langsam wieder "auf die Füße kommt". Ich bin wahnsinnig empfindlich, würde oft gerne auf und davon rennen, bei all diesen Oberflächlichkeiten, denen man täglich ausgesetzt ist. Andererseits bin ich auch viel offener für andere Menschen, sehe die Welt mit anderen Augen...
Ich würde mich freuen, wenn ich mich hier mit Gleichgesinnten austauschen könnte. Vielleicht hat auch jemand noch Erfahrung, wie man einem kleinen Sohn diesen Verlust etwas erleichtern kann.
Traurige Grüße aus Deutschland sendet
Melanie