Ich weine um meine Tochter!

  • Liebe Annemarie!
    kan dich gut verstehen dast dich geärgert hast weil deine mädels so verschieden sind
    meine auch
    wie oft ich verzweifelt war
    aber die beiden konnten nicht mit einander und nicht ohne einander
    ich lies es ihnen über
    der geschwister streit gehört dazu
    dafür wird mein jüngster ganz seine große schwester
    Abis spiegelbild
    durch ihn darf ich die zeit wieder erleben
    er wird am 20 jänner 10 jahre alt
    meine abi hätte am 14 ihren 16 geburtstag
    wir drei sind vom horoskop schon steinböcke


    in liebe maki

  • Liebe Annemarie!



    Meine drei Jungs sind auch so verschieden, die beiden die ich noch habe, streiten auch die ganze Zeit oder zumind est sehr oft, aber wenns drauf ankommt, helfen sie zusammen! Genauso war es bei Deinen Mädels! Als es darauf ankam, waren sie zusammen und einig, so muss es sein, Blut ist dicker als Wasser. Wenn ich daran denke, wie wir Zuhause gestritten haben, das war echt heftig und heute verstehen wir uns die damals so gestritten haben am besten!
    Sehr schön finde ich, das Margit sich den Herzenswunsch erfüllen konnte, diese Reise noch gemacht zu haben. Das gibt auch Dir ein gutes Gefühl, das sie sich noch was Gutes gegönnt hat, es ist einfach schön. Mein Martin hatte es überhaupt nicht mit wegfahren und reisen, er fand es Zuhause einfach am schönsten! So hat jeder andere Vorlieben und Wünsche, so verschieden sind die Menschen.


    Ich wünsche Dir viel Kraft, das Du Deinen schweren Verlust irgendwann mal tragen kannst!


    Mona

  • Liebe Mona!


    Heute vor vier Monaten hat mich meine Tochter verlassen.Eine endlos lange Zeit und doch so kurz.Ich frage mich wie ich diese Zeit geschafft hab zu überleben.
    Das Jahr geht auch zu Ende und ich denke die ganze Zeit drüber nach was alles passiert ist.


    Margit fehlt mir so,ich kann es zwar mittlerweile akzeptieren was passiert ist aber das Warum werd ich nie begreifen.Bin froh daß ich viel allein bin und einfach weinen kann wenn mir danach ist mit ihrem Teddybär im Arm.


    Meine Tochter war heuer so oft bei mir ,wir haben soviel unternommen,Gespräche geführt.


    Soviele Erinnerungen die hochkommen,war gestern einkaufen und dann beim Mac Donald was essen ,bin dann regelrecht aus dem Restaurant geflüchtet weil ich mit meiner Tochter auch öfters da war nachdem ich sie vom Bahnhof abgeholt habe.


    Dann hab ich auch noch das Plakat vom Hofball gesehen auf dem ich noch mit Margit war.Sie wollte am Wochende kommen und ich hab vergessen daß wir Karten hatten für den Ball und sie ist dann mitgegangen,anfangs war ein bißchen langweilig aber um 24 Uhr gabs discomusik und Margit und ich haben gemeinsam dazu getanzt,das haben wir noch nie gemacht und mein Mann war ganz erstaunt weil er mich so nicht kannte aber es hat so einen Spass gemacht.


    Wir haben auch das erstemal eine längere Wanderung zusammen gemacht,nachher ist sie noch im Attersee schwimmen gegangen.Wir haben auch noch zwei Schifffahrten auf dem See gemacht.Es war eigentlich das erstemal daß wir soviel Zeit miteinander verbracht haben seit sie in Wien war.


    Sie kam immer wieder mal kurz vorbei und ich frage mich war es Zufall daß uns unser letzter Spaziergang am Friedhof vorbeigeführt hat und wir dann ein Gespräch geführt hatten indem sie mir sagte ,falls mit ihr was passieren würde sie eingeäschert werden möchte und sie möchte daß ihre Asche ins Meer verstreut werden soll.Diesen Wunsch konnte ich ihr nicht erfüllen.Ich hab auch mit Ingrid drüber gesprochen,daß ich die Urne mal ausgrabe und mitnehme nach Italien und die Asche im Meer verstreue aber sie meinte daß dann nichts mehr da sein würde,weiß auch nicht was ich machen soll.


    Von den Selbstvorwürfen hab ich auch Abstand genommen ,der einzige mit dem ich noch hadere ist Gott aber so paradox es auch klingen mag irgendwie hab ich wieder mehr zum Glauben gefunden.
    Es konnte keiner was dafür,man kann seine Kinder nicht immer gegen alles beschützen,sie sind erwachsen und müßen ihren eigenen Weg gehen.


    Ich hab mir nur immer Vorwürfe gemacht daß ich sie nie dazu gedrängt habe ihre Kopfschmerzen abklären zu lassen,die Ärzte in Berlin sagten uns daß eine Operation im Vorfeld sehr schwierig gewesen und kaum ein Arzt sie gemacht hätte und mit der Gewißheit leben daß man eine tickende Zeitbombe im Gehirn hat wäre auch schlimm gewesen.,so hat sie ihr Leben genossen bis zum Schluss und das war auch gut so.


    Bin momentan nur noch am grübeln und nachdenken ,ich frage mich warum ist ihr das in Berlin passiert,laut Aussage von den Ärzten hätte es überall und jederzeit passieren könnnen,was wäre wenn ihr das in Australien passiert wäre,wollte sie noch daß ich ihre Freunde kennenlernen durfte.Viele nette Leute die uns sehr unterstützt haben,Alex der mit ihr nach Berlin geflogen ist und die ganze Woche dort blieb und auch die anderen die gekommen sind und die ich noch kennenlernen durfte.Aus Gesprächen mit Margit kannte ich ja viele aber persönlich hab ich sie erst in Berlin kennnenglernt und ich hab erfahren was wahre Freundschaft ist,wahre Freunde lernt man kennen wenn man in Not ist.


    Es sind noch soviele Fragen offen auf die es keine Antwort mehr geben wird.


    Liebe Grüße


    Annemarie

  • Liebe Maki!


    Zwischen meinen beiden Mädchen bestand schon von Kind auf eine Rivalität.DerAltersunterschied beträgt 6 Jahre.Margit war ein totales Mamakind und dann kam ihre Schwester.Margit war immer ein Modeltyp,superschlank,lange Haare,sie war 33 sah aus wie 23 und war eine sehr hübsche junge Frau,sie war sogar mal in einer Zeitschrift abgebildet und zog sich immer flippig an,Ingrid hat immer mit ihrem Gewicht zu kämpfen,sie hat einfach andere Gene aber da kann keiner was dafür.


    Aber ich weiß das sie ihre Schwester geliebt hat und daß sie auch um sie trauert,wir reden viel über Margit wenn sie mich besucht und das eigenartige ist ,Margit hat ja viel genäht und Ingrid fängt jetzt auch damit an obwohl sie nicht viel Ahnung davon hat,sie hat jetzt zu Weihnachten jedem ein selbstgenähtes Kirschkernkissen geschenkt,ich hab ihr geholfen,wir haben anfangs viel geflucht dabei aber irgendwann haben wir es in den Griff bekommen.


    Kannst du dich aufraffen zur Selbsthilfegruppe zu kommen,der nächste Termin ist am 10.um 16 Uhr?


    Ich werde sicher wieder dabei sein,treff mich dann wieder mit meiner Tochter die ja in Linz wohnt.


    Ganz lieber Gruß


    Annemarie

  • Liebe Annemarie!


    Heute sind es schon vier Monate ohne Deine gleibte Tochter, zu mir hat mal jemand gesagt, der seine Tochter ganz jung verloren hat, zuerst zählst du die Tage, dann die Wochen und Monate und danach die Jahre, so ist es, ich mache das auch. Dann denke ich wieder, jetzt würde es reichen, aber wir werden ja nicht gefragt und einen Knopf die Trauer und die Sehnsucht nach dem geliebten Mensch abzuschalten gibt es auch nicht.


    Das mit Mc Donalds kenne ich auch, ich kann da fast gar nicht mehr reingehen, Martin ging da auch sehr gerne rein, wenn er gerade vorbeigekommen ist, er liebte die Cheeseburger, davon konnte er nie genug bekommen, so oft war er ja auch nicht dort, aber er wählte immer diese Cheesburger aus. Das tut weh und ich muss dann auch gleich rausgehen, bzw. rennen.


    Die zusammen verbrachte Zeit kann uns niemand mehr wegnehmen und die Erinnerung daran, an diese Zeit wird immer kostbarer!


    Bei uns haben die Ärzte ja das Kopfweh gar nicht ernst genommen, auch die erneut auftretenden Anfälle, nach so lange Pause wurde nicht ernst genommen, ob man hätte helfen können, wissen wir ja nicht, aber so bleibt halt immer das Gefühl, nicht genug getan zu haben, das quält mich immer wieder sehr, ich weiß das es nichts mehr hilft, aber der Gedanke ist oft in meinem Kopf und geht nicht weg. Ich frage auch oft am Kreuz, warum hast Du ihn mir weggenommen? Antwort gibt es keine, ich denke die bekommen wir erst, wenn auch wir dort sind wo unsere geliebten Menschen jetzt sind.


    LG Mona

  • Liebe Annemarie!
    das ist schön zu lesen, von deinen mädels. Auch die meine sind sehr unterschiedlich, und unsere jüngsten wollen halt ein stück von dem was die "großen schwestern" machten so wie bei uns machen wollten nachempfinden. meine Abi wollte kinderärztin oder irgendwas mit kindern tuend lernen. Nora hat sich bei BAKIP Kindergartenpädagogien beworben. es ist voll schön und doch tut es weh, sie möchte den weg ihrer schwestzer "weiter" gehen.Bin so stolz auf Nora!!!!


    JA bin dabei, am 10 Jänner habe es mir fest vorgenommen
    freu mich dich :24:


    in liebe maki

  • Liebe Mona.liebe Maki!


    Hoffe ihr habt Silvester einigermaßen gut verbracht.


    Ich bin so froh daß die Feiertage endlich vorbei sind.


    Mona ,sowie ich in deinem Beitrag gelesen habe,gings dir auch nicht gut.


    Ich kenn dieses Gefühl sich irgendwo vergraben wollen und nichts mehr sehen und hören von der Welt nur zu gut,mir gehts auch so,am liebsten würde ich einfach abhauen aber die Gedanken verfolgen uns egal was wir machen und wo wir sind.


    Silvester war ich nur noch am weinen,war noch schlimmer wie zu Weihnachten.


    Das ging schon in der früh los als ich beim Billa einkaufen war und die Kassiererin mir ein gutes neues Jahr wünschte und in der Trafik dasselbe nochmal,bin weinend nachhhausegekommen und bekam einen totalen Heulkrampf.


    Nachmittag am Friedhof wars auch so schlimm,hab dann eine Frau getroffen mir der hab ich mich dann lange unterhalten.kalt wars und ich kam mir schon wie ein lebender Eiszapfen vor als ich endlich nachhause kam.Aber das Gespräch mit der Unbekannten hat mir gur getan,ich frage mich wie man mit fremden Menschen oft besser reden kann als mit den Angehörigen.


    Gegen 23 Uhr sind wir dann zu den Nachbarn runter die haben uns eingeladen ,haben dann das Feuerwerk gesehen und uns unterhalten und aufeinmal wars 3 Uhr.


    Letzte Nacht konnte ich überhaupt nicht schlafen trotz der Tabletten ,weiß auch nicht was los war und heute bin ich wieder das heulende Elend,irgendwie wird mir alles zu viel,bin nur froh daß mein Mann arbeiten geht und ich allein bin so kann ich alles rauslassen.


    Gestern hat mich auch noch der Diakon angerufen der bei der Beerdigung meiner Tochter war und hat mich gefragt wie es mir geht und ....
    Ich hab mich gewundert ,mein Mann sagte mir dann daß er ihm eine SMS geschickt hat und dann war mir auch alles klar aber dann kamen wieder Erinnerungen an dei Beerdigung hoch.


    Ich wünsch mir ich wäre auch tot,irgendwie seh ich keinen Sinn mehr in meinem Leben,fühl mich so verloren und verlassen und mein Kind fehlt mir so,was soll ich noch hier???


    Maki,ich hoffe bei deiner Untersuchung die doch heute hast ist alles gut verlaufen.


    Schicke euch ein paar ganze liebe Grüße


    Annemarie





    Vergangene Nacht konnte ich trotz Tabletten nicht schlafen obwohl ich total müde war,weiß auch nicht was los war.

  • Liebe Annemarie!


    wie geht es Dir heute? Ist es ein ganz klein wenig besser geworden? Diese schlaflosen Nächte kenne ich auch sehr gut, man ist verzweifelt und alleine, man hat das Gefühl, niemand verstehen einen und niemand weiß wie schlecht es einem geht! Es tut dann noch viel mehr weh, als sonst schon, alles wird zur Belastung und ist fast nicht mehr zu schaffen, die Kraft geht aus und man bricht zusammen vor einem Berg, den man niemals überwinden kann. ich denke das ist dann immer so eine Schmezwelle, die man verarbeiten und aushalten muss, hier gibt es einen 'Thread "Wellenmeer" da steht es beschrieben und man findet sich darin wieder.


    Das mit dem sinnlosen Leben habe ich auch gedacht, aber danach wieder ein schlechtes Gewissen bekommen, es sind immer noch Menschen da, die uns notwenig brauchen, die mit uns leben wollen, so schwer es auch sein mag. Das Leben ist nicht mehr schön, es hat seinen Glanz und seine Leichtigkeit verloren, an dem Augenblick, als uns unser Kind genommen wurde! Als das Schiucksal so grausam und unbarmherzig zugeschlagen hat, wir wurden nicht gefragt, wir fühlen uns bestraft, warum gerade wir? Eine Antwoirt darauf werden wir wohl erst bekommen, wenn wir wieder mit unseren lieben Verstorbenen vereint sein werden. Mein Mann sagt immer, jeder Tag bringt uns unserem Kind näher, jeder Tag der vorbei ist, ist ein kleiner Schritt zu unserem Kind hin, ich denke er hat Recht.


    Als an Sylvester die Kirchenglocken das neue Jahr eingeläutet haben, habe ich meine Schwiema im -Arm gehalten und wir haben zusammen um Martin und Opa geweint, haben daran gedacht, wie sie sich immer gefreut haben, wenn es soweit war. Opa ist an diesem Tag auch immer extra aufgeblieben, obwohl er der Schießerei nicht viel abgewinnen konnte, er war ja im Krieg und das hat er oft gesagt, das er nur wegen Martin das mitmacht, weil er sich so gefreut und immer ein schönes Feuerwerk zusammengestellt hat, Martin war dann immer sehr stolz, wenn es allen gefallen hat. Nie mehr wird es so sein, diese Lücken kann niemand schließen, sie werden vernarben, aber nie mehr heil werden. Annemarie, ich nehm Dich in die Arme und drücke Dich sachte. Ich sage die gleichen Worte, die ich so oft zu hören bekommen habe, wir müssen da durch und das schaffen wir nur zusammen.


    LG Mona

  • Hallo ihr Lieben!


    Die Geschichte von der Suche nach dem Glück!


    Mama Fuchs und der kleine Fuchs lebten im Wald als eines Tages Mutter Fuchs sagte "mir gehts heute nicht gut aber mit ein bißchen Glück bin ich morgen wieder gesund.
    Der kleine Fuchs machte sich dann auf den Weg um das Glück für seine Mutter zu suchen,fragte viele Tiere dennen er begegnete ob sie wüßten wo er das Glück finden würde,ein Menschenkind fragte er auch aber niemand konnte ihm antworten.
    Traurig ging er nachhause ,Mutter Fuchs rief"welch ein Glück daß du wieder da bist,ich hab dich schon vermisst".Der kleine Fuchs sagte Ihr daß er für sie das Glück gesucht gesucht hat aber leider nicht gefunden hat.Mutter Fuchs antwortete"Das Glück wohnt in jedem von uns,man braucht es nicht zu suchen,sondern man muß es nur erkennen,weißt du das größte Glück für mich ist,ein Kind wie dich zu haben"!


    Diese Geschichte hab ich heute gefunden als ich die Kiste mit den Bilderbüchern die meine Tochter mitgestaltet hat durchgesehen habe.


    Warum muß erst was geschehen daß uns bewußt wird was wirklich Glück bedeutet?


    Wie sorglos war unser Leben und wie oft haben wir uns über Kleinigkeiten geärgert.


    Warum wird uns erst jetzt bewußt wie wichtig unsere Kinder sind,jetzt da wir sie verloren haben?


    Denke momentan sehr viel nach und als ich diese Geschichte gelesen habe kamen mir die Tränen,das wichtigste im Leben sind unsere Kinder ,wir haben sie unter dem Herzen getragen,geboren und waren immer für sie da sein,man bleibt ein lebenlang Mutter ,auch für die Kinder die uns verlassen haben ,wir können sie nicht mehr sehen aber sie werden immer ein Teil von uns sein und wir werden sie immer vermissen und ich hoffe ,so wie du es geschrieben hast Mona daß wir uns irgendwann wiedersehen.


    Annemarie

  • Liebe Annemarie!




    ich sitze hier und weine, mir kullern die Tränen nur so herunter, solche schönen Geschichten hat Deine liebe Tochter gemacht. Wunderschön, einfach nur wunderschön! Und das mit dem Wiedersehen, ich glaube ganz fest daran und bin mir so sicher das es so sein wird. Die anderen Fragen stelle ich mir auch immer wieder, warum weiß man die wichtigsten Sachen immer erst, wenn es zu spät ist?


    LG Mona

  • Liebe Annemarie!


    :2: für diese berührende Geschichte.


    Ich versuche daran zu glauben, dass das Glück noch immer in uns wohnt und wir es irgendwann wieder erkennen können.


    Fühl dich :24: (wenn du magst) von


    Dschina

    Diejenigen, die gehen, fühlen nicht den Schmerz des Abschieds.Der Zurückgebliebene leidet. (Longfellow)

  • Liebe Dschina!


    Mich hat sonst nie jemand gefragt was für mich Glück bedeutet.


    Kurz nachdem meine Tochter mich verlassen hat standen zwei Zeugen Jehovas vor der Tür und fragten mich was mich glücklich machen würde,ich hab ihnen dann gesagt daß ich meine Tochter verloren habe uns daß sich diese Frage wohl erübrigen würde,das größte Glück wäre wenn ich meine Tochter wieder zurückhaben könnte.


    Kurze Zeit später ging mein Mann und ich spazieren und da kamen zwei júnge Leute auf uns zu und sagten daß sie eine Studie für die Uni machen würden und ob wir ihnen sagen könnten was für uns Glück bedeutet.


    Wenn ich es nicht besser wüßte möchte man meinen das war Absicht daß gerade in dieser Zeit mich jemand drauf aufmerksam macht was Glück bedeutet.


    Irgendwann werden auch wir wieder ein bißchen Glück finden auch wenn wir es und jetzt noch nicht vorstellen können.


    Liebe Grüße und eine liebe Umarmung zurück!


    Annemarie

  • Liebe Annemarie,
    es ist war, was du hoffst und schreibst. Auch wenn man es sich in den der ersten Zeit, in der alles so frisch ist, noch nicht vorstellen kann. Ich bin froh, dass du schon wieder hoffnungsvoller klingst ...
    Sei umarmt von Ariadne

  • Liebe Annemarie!


    Kurz nachdem meine Tochter mich verlassen hat standen zwei Zeugen Jehovas vor der Tür und fragten mich was mich glücklich machen würde,ich hab ihnen dann gesagt daß ich meine Tochter verloren habe uns daß sich diese Frage wohl erübrigen würde,das größte Glück wäre wenn ich meine Tochter wieder zurückhaben könnte.


    Ja, wir würden alles dafür geben, unser Kind wieder zurückzubekommen! Einfach alles! Ich wäre gerne an seiner Stelle gestorben.


    Die Zeugen Jehovas kommen auch zu uns jetzt regelmäßig, seit sie erfahren haben, das Martin und Opa nicht mehr da sind, mir wird das jetzt fast zuviel, denn ich habe nicht vor, den Glauben zu ändern. Meinen Mann haben sie letzte Woche zu einem unverbindlichen Treffen eingeladen, er hat aber gesagt, das er und wir alle nicht den Glauben wechseln wollen, trotzdem kommen sie immer wieder und bringen auch Hefte zum Lesen mit. Das kann Dir jetzt auch so ergehen!


    Liebe Annemarie ich wünsche Dir viel Kraft um weiterhin alles zu ertragen und durchzuhalten, wenn der Schmerz Dich weider überrollt!


    LG Mona

  • Liebe Annemarie,

    Wenn ich es nicht besser wüßte möchte man meinen das war Absicht daß gerade in dieser Zeit mich jemand drauf aufmerksam macht was Glück bedeutet.


    Irgendwann werden auch wir wieder ein bißchen Glück finden auch wenn wir es und jetzt noch nicht vorstellen können.

    Mhm - ich glaube nicht an den Zufall, es hatte schon einen Grund - auch wenn wir ihn nicht verstehen können. Vielleicht fällt es dir irgendwann wieder ein, und du siehst dadurch wieder ein bißchen Glück - das du sonst "übersehen" hättest. :24:


    Liebe Mona, wenn dir diese Besuche zu viel werden - nimm die Hefte nicht an, sag "ich bin nicht interessiert" und laß sie nicht hinein. Spätestens nach dem 2. Mal hast du dann Ruhe. Es klingt hart, aber solange sie noch eine Chance sehen werden sie immer wieder kommen. Und du hast so schon genug zu kämpfen. :24: auch dich.
    Und schicke euch beiden ein Kraftpackerl
    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Ich glaube die Zeugen Jehovas spionieren uns aus. Bei mir waren sie auch kurz nachdem mein Mann gestorben war. Ich habe ihnen klipp und klar erklärt, dass ich nix von ihnen wissen will. Etwa eine Woche später haben sie mir noch ein Heft vorbei gebracht, das mir vielleicht helfen könnte (so hat sie es gesagt) und seitdem habe ich sie zum Glück nicht mehr gesehen.


    Dass sie keine Ruhe geben, solange sie noch eine Chance sehen, kann ich nur bestätigen. Dazu gibt es eine witzige Geschichte mit meinem Mann:


    Vor ein paar Jahren standen die Zeugen Jehovas vor der Tür und mein Mann öffnete. Er meinte, dass es jetzt ungünstig sei, weil wir gerade beim Essen sitzen. Nach einiger Zeit standen sie wieder vor der Tür, da machten wir uns fertig zum Einkaufen - wieder keine Zeit. Hartnäckig wie die Zeugen nun einmal sind, kamen sie wieder. Ich weiß nicht mehr, womit er sie diesmal abkanzelte. Als sie zum vierten Mal da standen, sagte er: "Ich habe kein Interesse." und schlug ihnen einfach die Tür vor der Nase zu. Solange wir dort gewohnt haben, war nie wieder ein Zeuge Jehovas bei uns. Wahrscheinlich kamen wir auf die Liste der "Unbekehrbaren" . ;)


    Liebe Mona,
    du musst ja nicht gleich so boshaft sein, wie mein Mann damals, aber um die Zeugen Jehovas los zu werden hilft meist nur ein gewisses Maß an Unfreundlichkeit.


    Alles Liebe wünscht euch
    Dschina

    Diejenigen, die gehen, fühlen nicht den Schmerz des Abschieds.Der Zurückgebliebene leidet. (Longfellow)

  • Hallo ihr Lieben!


    Gesterm hatte ich wieder einenen schlimmen Tag,soviele Erinnerungen kommen wieder hoch.


    Gestern war mein Sohn hier und hat mir noch die restlichen Sachen aus Margits Wohnung gebracht und auch den Koffer den er damals aus Berlin mitgenommen hat,er ist ja früher nachhause geflogen und hatte kein Gepäck mit und ich hab ihn gebeten den Koffer mitzunehmen.


    Ich habe einen Blick reingeworfen ,hab ihre lieben Sachen gesehen,sie hatte so schöne Kleidungsstücke eingepackt und alles was in Berlin passiert ist kam wieder hoch.


    Als mein Mann die zwei Kisten sah die mir mein Sohn mitgebracht hat warf er mir wieder so einen Blick zu ,von wegen "wo wird sie das jetzt wieder verstauen".


    Warum versteht er mich nicht?Ich weiß daß wir in der Wohnung nicht viel Platz haben aber es ist mir einfach wichtig daß ich mir von Margit soviel wie möglich aufheben möchte.In den Kisten waren Sachen die ich ihr geschenkt habe ,die sie sich von mir zum Geburtstag oder Weihnachten gewünscht hat.Ich hab ohnehin das meiste an Freunde von ihr veschenkt




    Bei Facebokk hab ich heute auch noch ein Video von Margit gesehen daß eine Freundin reingestellt hat und jetzt bin ich nur noch am weinen.Bin froh daß ich allein zuhause bin und mich vor niemanden verstellen muß,habe mich das ganze Wochenende verstellt aber heute kann ich einfach nicht mehr,muß mir wieder alles von der Seele weinen dann gehts mir hoffentlich wieder besser.Mir fehlt mein Kind einfach so,möchte sie so gerne wieder in den Arm nehmen ,warum ist das Leben so ungerecht?


    Es versteht mich sowieso keiner mehr,hatte gestern ich mit meinem Sohn ein Gespräch und er meinte auch das Leben müße weitergehen,ich hätte ja auch noch meinen Mann und auch noch ihn und Ingrid.
    Er scheint schon mit allem abgeschlossen zu haben.Was mich geärgert hat,als wir von Berlin nachhause gekommen sind ist er mit seiner Freundin zum Gardasee gefahren anscheinend konnte er das Hotel nicht stonieren,nach der Beerdigung mit ein paar Freunden nach Irland und jetzt fliegt er mit seiner Freundin in die Karibik.


    Ich vergönn es ihm auch aber seine Aussagen tun mir einfach weh.


    Er hat auch davon gesprochen daß er vielleicht heiraten wird.Ich hab seine Freundin dreimal gesehen und irgendwie find ich keinen Draht zu ihr.
    Das erstemal war kurz nach Margits Tod,das zweitemal hab ich was gekocht daß ihr nicht geschmeckt hat und zu Weihnachten als sie kurz hier war haben wir auch nicht viel geredet.Es liegt wahrscheinlich auch an der Situation,wenn wir uns unter anderen Umständen kennengelernt hätten wäre es auch anders .


    Werde mich jetzt dranmachen alles zu verstauen,werf was anders weg.Muß mal meine Bücher durchsuchen,ich lese so gerne und mir fällt es nicht leicht Bücher wegzugeben aber ich hab eine Nachbarin die nimmt sie gerne und gibt sie an ihre Freundinnen weiter.





    Liebe Grüße an euch


    Annemarie

  • Liebe Annemarie!


    Ich kann Dich so gut verstehen, so wie es Dir geht, so geht es auch mir, ich kann auch nichts weggeben von Martins Sachen, es geht einfach nicht, nicht mal die alten Schuhe, sie stehen immer noch im Regal. Seine Kleidung ist noch im Schrank, ein paar Sachen hat mein Mann geholt und die zieht er auch an, aber das allermeiste liegt noch drinnen. Ich habe es da erwas besser, da wir im eigenen Haus sind und das Zimmer von Martin nicht dringend gebraucht wird, es ist aber sehr groß, es ist eben alles noch so, wie es war. Meine Söhne benutzen es als Fernsehzimmer und zum Turnen.


    Ich würde da auch nichts weggeben, weil es zu weh tut, es geht nicht, oder vielleicht noch nicht, wer weiß das schon. Das wird uns die Zeit zeigen.
    Das was Dein Sohn sagt, kränkt Dich sehr, ich kann es sehr gut verstehen, das es Dir so weh tut, weißt Du, meine Söhne sagen auch solche Sachen, wie das Lebrn geht doch weiter, aber für uns ist es eben nicht so, unsere Welt ist zusammengebrochen, auch mein Mann sagt manchesmal solche Sachen wie, Du weißt doch, er wird nie wieder kommen, er ist auf eine andere Art bei uns und wir müssen uns daran gewöhnen, oder für eine Mutter ist es am schlimmmsten --- das glauvbe ich mittlerweile auch, das niemand sonst so einen furchtbaren Schmerz empfindet, in dieser Intensität, ich glaube das nur wir Mütter und evtl. noch die Großmüter es so fühlen.


    Ich verstecke mich auch oft damit ich in Ruhe mich ausweinen kann, denn die Jungs können das irgendwie nicht mehr aushalten und dann kommen eben diese Sprüche wie, sind wir so wenig wert --- nur der Martin ist was wert gewesen, das tut zusätzlich weh und das muss ich nicht mehr haben. Ich gehe dann in den Stall zu den Miezen und den Hühnern, auch wenn keine Mieze da ist, dann kommt immer eine zu mir, das ist mir schon aufgefallen, dann fühle ich mich nicht mehr so alleine mit meinem Schmerz, meiner Schwiema geht es genauso, sie hatte so ein einges Verhältnis mit Martin, mehr als mit den anderen beiden, weil sie so viel zusammen gearbeitet haben und Oma hat immer auf Martin gehört und seine Anweisungen befolgt, deshalb hat er so gerne mit ihr gearbeitet.



    Das Verhältnis mit der Freundin Deines Sohnes hat unter einem schlechten Stern begonnen und die Belatung war sehr groß, ihr konntet euch ja nicht wirklich in einer guten Atmosphäre kennenlernen. Eine unbefangene Atmosphäre sieht anders aus. Das heißt aber nicht, das es immer so bleiben wird, denn so oft hast Du sie ja noch nicht getroffen und die Bedingungen waren ja wirklich nicht sehr gut. Du leistest jetzt gerade schwerstarbeit in Deiner Trauer um Dein Kind, da kann auch niemand verlangen, das man wieder funktioniert und verstellen wie Du oben schreibst, mache ich auch nicht mehr, das kostet noch viel mehr Kraft, die Du im Moment gar nicht hast! Vielleicht soltest Du auch darüber nachdenken, ein Medikament zu nehmen, ich wollte das auch nicht und es alleine schaffen, aus eigener Kraft, aber ich habs auch nicht geschafft und nehme jetzt die Tabletten und sie machen wirklich vieles leichter zu ertragen, das hätte ich nicht geglaubt. Christine hat es mir auch mehrfach ans Herz gelegt, bis ich darauf gehört habe. Am Ende hat der Arzt mich gefragt, ob ich in die Klinik eingewiesen werden möchte, oder ob ich jetzt endlich die Tabletten nehme, denn so würde ich über kurz oder lang zusammenbrechen, das will ich aber auch nicht, wegen der Familie, also nahm ich das kleinere Übel in Kauf und es hat mir nicht geschadet. Das ist jetzt meine Erfahrung, jeder muss selber für sich entscheiden und auf den Körper hören, wir können nur raten, entscheiden musst Du ganz alleine.


    Videos und Bilder kann ich nicht anschauen, ich bekomme da noch einen Weinkrampf, neulich saß meine Schwiema mit einem Album von Martin da und hat nur noch geweint, ich habe sie dann weggetan, sie konnte sich gar nicht mehr beruhigen, so ist es mir auch mit dem Weihnachtsvideo gegangen, sein letztes Weihnachten 2009, ich schaue es mir nicht mehr an. Erst wennn ich merke, es geht wieder aber komisch finde ich ,das so Bilder aus Kindertagen die an der Wand hängen, nicht so eine schlimme Wirkung haben, ich denke das liegt daran, das er da ja noch bei uns war und es die schönste Zeit im Leben war.


    Liebe Annemarie, ich würde Dich so gerne trösten und kann es doch nicht, ich nehme Dich in die Arme und halte Dich fest, ich hoffe Du spürt es!


    LG Mona

  • Liebe Mona!


    Dake für dein liebes Schreiben und für die liebe Umarmung!


    Gestern war ich wieder total am Boden,heute gehts mir wieder besser.


    Vielleicht war es ein Fehler dieses Video anzusehen,es war so traurig aber auch irgendwie schön meine Tochter zu sehen wie sie lacht und Spass hat und so lebendig war,es hat auch nur 30 Sekunden gedauert.Fotos von ihr kann ich mir ansehen aber keine Videos,ich hab die Freundin gebeten daß sie es mir schickt und ich werde es mir aufheben für später.


    Gestern Nachmittag hat mich dann eine Bekannte angerufen und gesagt daß sie in meiner Nähe ist,wir sind dann eine kleine Runde gegangen aber das Wetter was so schlecht und ich hab sie dann noch auf einen Kaffee eingeladen und sie ist dann bis Mitternacht geblieben.Mein Mann war auch da und wir haben viel über Margit geredet.


    Sie kennt viele Leute und erkundigt sich jetzt mal ob es hier einen Trauertherapeuten gibt.Ich merk es einfach daß es mir gut tut über Margit zu reden,ich kann sie nicht einfach totschweigen nur weil es die anderen so wollen.


    Heute Nachmittag fahr ich zur Trauergruppe nach Linz ,nachher treff ich mich noch mit meiner Tochter Ingrid die wohnt ja in Linz .gehen dann eine Kleinigkeit essen zum Italiener.Wir sehen uns ja auch nicht so oft ,sie hat ihren Job,ihren Freund und ich versteh es auch und bis zu mir ist es eine Stunde mit dem Auto.



    Liebe Umarmung zurück


    Annemarie

  • Liebe Annemarie, liebe Mona,


    auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass es gut tut, über den verlorenen, geliebten Menschen zu reden. Leider wollen viele genau das nicht. Ich weiß nicht, ob sie genervt sind oder ob die Erinnerung sie schmerzt oder ob sie vielleicht einfach nur Rücksicht nehmen wollen.


    Mein Sohn, er ist 16 1/2, spricht auch nie über seinen Papa. Er meint, er ist noch jung und das ganze Leben liegt noch vor ihm. Er will, wie es ja für sein Alter normal ist, Freunde treffen, Spaß haben, Pläne machen und verwirklichen. Das Leben geht für uns weiter, ob wir wollen oder nicht, und er möchte das beste daraus machen.


    Meine Tochter (18 1/2) leidet mehr unter dem Verlust. Manchmal mehr, manchmal weniger. Mit ihr spreche ich auch ab und zu über ihn. Aber auch sie hat noch viel vor in ihrem Leben. So soll es ja auch sein.


    Wenn dir die Trauergruppe hilft, dann freut mich das für dich. Ich habe mir schon ein paar Mal überlegt, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, konnte mich bis jetzt aber noch nicht dazu entschließen. Aber ich hab eine ganz liebe Freundin (ehemalige Nachbarin), die sehe ich 1x in der Woche und mit ihr kann ich über alles reden, was mich beschäftigt. Sie hört immer zu und versteht mich auch.


    :24: euch ganz, ganz vorsichtig
    Dschina

    Diejenigen, die gehen, fühlen nicht den Schmerz des Abschieds.Der Zurückgebliebene leidet. (Longfellow)