Beiträge von Kathrin

    Herzliches Beileid!
    Ich hoffe Du findest auch im realen Leben Unterstützung und kannst deine Trauer zulassen. Wünsche Dir liebe Menschen um Dich herum bei wem Du ausweinen kannst und nicht immer stark sein musst.
    Katrien

    Jetzt habe ich gerade gelesen dass Du eigentlich Susanne bist... ich nehme mal an Deine mama ist Wilma... sorry, werde Dir ab nun schon mit Susanne anreden.
    Katrien

    Hallo Josef,
    hab nun auch Dein Thead entdeckt. Egal wie lange jemand schon verstorben ist, ich denke der Schmerz bleibt für immer. Ich finde es gut dass Du Dich hier austauscht.
    Ich möchte mich nochmal bedanken für Deine Antwort in meinem Thread und wünsche Dir eine schöne Woche.
    Katrien

    Liebe Wilma,
    danke nochmals für deine paar Worte in meinem Thread. Ich frage mich immer wieder woher Du (und Andere hier im Forum) die Kraft herholen trotz eigener Trauer Anderen Rat zu geben, zu antworten,...
    Mir kostet es unheimlich viel Kraft mich auf Anderen einzulassen (normalerweise nicht, aber jetzt in dieser Trauerphase).
    Ich habe nachdem ich bei mir über meine Geschwister geschrieben habe, auch bei Dir über Deine Geschwister gelesen. Ich denke aber dass jeder sehr individuell trauert. Also mein Bruder redet zwar nicht über die mama aber trauern tut er gewiss. Es ist halt eine andere Art wie bei mir und meine Schwester. Und ich würde mich auch leichter tun wenn er mal über mama reden würde. Allerdings jeder trauert anders und vielleicht müssen wir versuchen das zu akzeptieren.
    Ich kann mir gut vorstellen dass Deine mama Dich sehr fehlt (gelinde ausgedruckt). Du hast mit Deine mama zusammengelebt und sehr vieles zusammen unternommen dann ist nach ihr Tod ihr Fehlen sehr gut spürbar. Die Leere, die Stille erfährt man stärker und man fühlt sich irgendwie verlassen.
    Ich finde es aber mutig von Dir dass Du Dich zuhause nicht einsperrst und dass Du versuchst ab und zu was zu unternehmen. Natürlich nimmt das dein Schmerz nicht weg aber eine kleine Ablenkung ist es vielleicht.
    Wünsche Dir eine schöne, nicht all zu traurige Woche.
    Katrien

    Josef , Willma und Christine herzlichen Dank für Eure Antworten.
    Also was dieser Aussage betrifft dass der Trauer nach einem Jahr besser wird... ich kann das nicht unterstreichen. Ich habe das Gefühl dass es jetzt viel schlimmer ist, dass ich jetzt erst wirklich den Schmerz spüren kann. Vorher ist der Trauer wie in Wellen auf mich zugekommen jetzt (seit 1-2 Monate) kommt mir vor alsob ich dauerend unten hänge. Ich bin nicht belastungsfähig, alles ist mir zu viel, möchte Ruhe und kann mit mirselbst nichts anfangen. Ich versuche schon dagegen zu steuern aber das wiederum kostet wieder so viel Kraft.
    In September kommt der Unfall (mama) vor Gericht und davor hab ich wirklich viel Angst. Ich weiss noch nicht ob ich dann nach Belgien reise oder ob ich mir das erspare.
    Ich war seit dem Tod meiner mama nicht wieder in Belgien. Wir haben immer bei meine mama übernachtet und jetzt ist das alles weg. Das Haus haben wir verkauft und nun ist einfach nichts mehr da. Ich fühle mich irgendwie heimatslos (obwohl ich nie da wo meine mama wohnte, gewohnt habe). Ein Teil von mir ist zusammen mit meiner mama verstorben. Auch mache ich mir Sorgen um meinem Bruder. Er ruft mich nie an und wenn wir miteinander telefonieren dann redet er nie über mama. Mit meiner Schwester rede ich oft über mama. Mein Bruder scheint es ja nicht zu schaffen. Ich weiss ja auch nicht wie ich damit umgehen soll.
    Hoffe auf eine weniger anstrengende Woche als die Vorwoche.
    Kathrin

    Heute ist der erste Geburtstag von mama ohne sie. Und morgen der erster Todestag meines Stiefvaters. Sie fehlen mir so wahnsinnig - vor allem meine mama. Verstehe mich nicht falsch auch mein Stiefvater fehlt mir aber es steht in keine Relation mit das Fehlen meiner mama.
    Ich vermisse meine ganze Familie so sehr - in dieser Intensität habe ich das noch nie so gespürt (immerhin bin ich schon 14 Jahren im Ausland).
    Ich fühle mich die letzte Monate wie gelähmt, so leer, so vieles ist sinnlos geworden aber viele kleine Geschehnissse haben an Bedeutung gewonnen.
    Mein Mann unterstützt mich sehr aber auch er trauert sehr - immerhin hat er seine Schwiegermama und ein seiner Schwiegerväter verloren. Oft möchte ich die Traurigkeit überspielen allerdings ist die momentan so groß dass mir das nur bedingt gelingt. Natürlich ist es gut dass die Trauer einen Ausweg findet aber ich fühle mich so schwach und glaube dass die Sonne nie wieder in meinem Herzen scheinen kann. Es fühlt sich so kalt an...
    Andere Jahren war ich auch nicht bei mama ihr Geburtstag aber ich konnte sie eine Karte schreiben, mal telefonieren... und jetzt nichts ist mehr da...
    Werde heute noch ein besinnliches Moment aussuchen um meine Mama doch ein bisschen näher zu sein.
    Kathrin

    Melinda meine mama und stiefpapa, und sonstige familie sehe ich eigentlich nur 1 woche im jahr, weil wir 1000 km von einander entfernt wohnen.


    neben der tod meines stiefpapas und meiner mama, habe(n) ich (wir) heuer auch mein/unser trauzeuge verloren. bin heute zum grab und hab da eine rote rose hingelegt. es war für mich ein würdevoller moment.
    zum grab meiner mama/stiefpapa kann ich ja nicht gehen (belgien und ich bin in tirol). dafür haben wir am balkon ein kleiner gedenkecke gemacht. mit laterne, heide und engel. auch gehe ich oft zu einer kleiner kapelle und zünde da eine kleine kerze an. manchmal oben am berg, manchmal im dorf oder manchmal in einer kirche/dom in einer fremde stadt. diese kleine rituale (licht anzünden) helfen mich ein wenig um mit meine gedanken näher bei meine lieben zu sein.
    heute haben wir das erste weihnachtsfest ohne anruf meiner mama.... sie und ihr mann haben kein weihnachtsfest mehr, es gibt kein neues jahr mehr für sie... wir werden uns nicht mehr einen guten rutsch wünschen können.... das tut schon ein bisschen (viel) weh.
    am 25. kommt meine schwester mit schwager zu uns. sie meinte, sie will mich sehen und auch ich hab sie noch nie in meinem leben so vermisst wie heuer. sie bringt mir sachen mit, welche ich meiner mama als kind geschenkt habe. gedichte, briefe, .... anscheinend hat meiner mama das aufbewahrt... das haben wir gar nicht gewusst. finde ich schön.


    wünsche euch allen ein besinnliches fest, mit zeit für gedanken an diejenige die nicht mehr dabei sein können.

    Melinda und Regenbogen, danke für Eure Zeilen.
    Melinda , dein Papa ist dann 1 Tag vor meine Mama verstorben. Auch ich schenke Dir mein herzliches Beileid.


    Auch ich konnte mich nicht verabschieden. Nicht von meinem Stiefvater und nicht von meine Mama. Meine Mama und er waren seit 22 Jahren zusammen und seit 18 Jahren verheiratet. Mein Stiefvater wurde 60, meine Mama 58.
    Die letzte Worte die ich mit meine Mama wechselte waren: dann sehen wir uns nächste Woche. Weil da war die Hochzeit meiner Schwester. Wir haben dann die Beerdigung am 04.08 gehabt und meine Schwester hat am 07.08 geheiratet. Meine Mama hatte sich so auf die Hochzeit gefreut. Meine Schwester und ihr Mann haben schon lange überlegt ob die Hochzeit nun abgesagt wird oder nicht aber Mama hätte nichts anderes gewollt. Also war die Hochzeit eine, wo sehr viele gemischte Gefühle auftauchten. 3 Tage zuvor haben wir viele Leute getroffen auf der Beerdigung und dann haben wir die gleiche Leute wieder bei der Hochzeit getroffen. Das war schon komisch. Trotzdem bin ich so stolz auf meine Schwester und ihr Mann dass sie geheiratet haben... das war sicher nicht leicht.
    In der Zeit wo meine Mama noch gelebt hat (1 Monat 10 Tage), nachdem ihr Mann sich umgebracht hat, machten wir uns natürlich große Sorgen und hatten Angst, dass die Mama sich auch was antut. Sie versicherte uns, dass sie weiter leben wollte für die Enkelkinder und sie unbedingt die Erstkommunion von beiden erleben wollte. Das Jüngste war gerade 6 Monate alt. Leider hat sie die Taufe noch nicht miterleben können. Ihr Schatz wurde ende Augutst getauft.
    Auch wenn ich meine Mama nur 1 Woche im Jahr gesehen habe. Ich vermisse sie sehr und ich möchte mich bedanken, dass ich mich hier austauschen darf mit Euch.
    Ich werde schon versuchen auf Eure Beiträge zu antworten aber zurzeit fühle ich mich unfähig viel Sinnvolles zu schreiben.
    Wünsche Euch einen schönen Tag,
    Kathrin

    Hmm zuerst möchte ich mich hier kurz vorstellen. Ich lese schon länger mit hier im Forum, hab es aber bis jetzt noch nicht geschafft mich anzumelden bzw. meine Geschichte niederzuschreiben. Ich bin Kathrin, 36 Jahre alt und habe am 18. Juni 2009 mein Stiefvater verloren. Am 29. Juli 2009 ist dann auch noch meine Mama verstorben. Gerade jetzt bricht vieles in mir zusammen und vielleicht hilft es meine Geschichte hier nieder zu schreiben.
    Ich wohne in Tirol und meine Familie wohnt in Belgien. Am 18. Juni bekam ich nachmittags Telefon aus Belgien. Ich ahnte sofort, dass was passiert wäre weil am Tag zuvor hatte ich wegen mein Mamas Geburtstag noch lange telefoniert. Es war meine Schwester die mir erzählte, dass mein Stiefvater sich umgebracht hatte. Er ist im Fluss gesprungen und ertrunken. Die Polizei ist dann zu meine Mama und hat ihr die traurige Nachricht mitgeteilt. Es war für uns nicht nachvollziehbar. Er hat nie ein Wort gesagt, dass er depressiv wäre oder, dass er Suizidgedanken hatte. Meine Mama hat ihm nichts angesehen. Am Tag zuvor hatten sie so nett mit Freunde und Nachbarn ihr Geburtstag gefeiert. In der Früh hat er ihr noch gesagt wie sehr er sie wohl liebte um 10:00 hat er ihr noch zugewinkt und um 13:30 ca. ist er gesprungen. Es gab kein Abschiedsbrief mit eine Erklärung oder ein Warum. Nur hat er auf ein Foto von Mama und die Enkelkinder "ich habe Euch geliebt" gekritzelt.
    Wir waren dann auf der Beerdigung und fuhren dann bald wieder nach Österreich. Es war schrecklich meine Mama zu tiefst traurig zu erleben, es war kaum zu ertragen.
    In der Nacht vom 29. juli - 30. Juli klingelte um 01:00 das Telefon. Es war die belgische Polizei um mir mitzuteilen dass Mama ums Leben gekommen war. Ein Selbstmörder (mislungener Suizidversuch - er erlitt einen Beinbruch) hat ihr Auto mit sein Auto von hinten angefahren. Er war betrunken und ist mit sehr, sehr hohe Geschwindigkeit auf ihr Auto (ein Volvo) gefahren. Trotz Gurt wurde sie aus dem Auto katapultiert und sie war anscheinend sofort tot. (Hier werden wir wohl nie 100% Gewiss haben. Ich hoffe so sehr dass sie nichts mehr mitgekriegt hat, wie sie da im Graben lag.)
    Wir sind dann wieder nach Belgien gefahren und ich hab mich noch von Mama verabschiedet obwohl sie schwerst entstellt war. Aber das war die richtige Entscheidung.
    Und nun bin ich hier in Österreich vermisse meine Familie sehr und kann es nicht glauben dass ich Mama und mein Stiefvater nie wieder hören, sehen, spüren kann.
    Meine Schwiegerfamilie unterstützt mich wo möglich aber die Leere können sie nicht auffüllen. Es spürt sich an alsob jemand ein Teil aus mein Herz gerissen hat.
    Ich weiss nicht ob ich professionelle Hilfe annehmen soll. Arbeiten gelingt, aber in mein Freizeit bin ich wie gelähmt. Ich weiss eigentlich nicht wie ich weiter Leben kann mit dieser Traurigkeit.
    Also das ist meine Geschichte. Ich schliesse jetzt weil mehr schaffe ich gerade nicht.
    Danke fürs Lesen.
    Kathrin