Beiträge von Kathrin

    Liebe Chrisu,
    danke für Deine Worte in meinem Thread. Sie geben mir Kraft und Mut weiter zu machen. Und vielleicht wird es uns auch mal wieder gut gehen, anders aber trotzdem gut.
    Katrien

    Christine , nochmals herzlichen Dank.


    Ich fühle mich so abgeflächt, so gedämpft, so leer. Nichts kann mich erfreuen. Möchte verschwinden von dieser Welt und gar nichts mehr denken, fühlen brauchen.


    Habe heute mit meiner Schwester telefoniert.Wir redeten über den bevorstehenden Gerichtstermin irgendwann in September oder Oktober. Sie sagte dass er wohl nicht gestraft werden wird weil er den Unfall absichtlich verursacht hat (hat er laut Augenzeugen gesagt - ich wollte mich umbringen) sondern nur weil er betrunken und zu schnell gefahren ist. Er hat zwar zugegeben dass er alleine Schuld ist am Unfall aber es ist ihn den Nachmittag doch so schlecht gegangen. Seine Frau hatte ihn an den Tag verlassen, seine Firma ist in Konkurs gegangen und dann hat er zu viel Valium, Antidepressiva und Alkohol zu sich genommen. Nach dem Unfall hat er sich auf der Geschlossenen einweisen lassen. Ich reagierte ganz empört weil meine Schwester meinte dass man da auch nichts ändern könnte und wir das so hinnehmen müssen und ich ganz andere Meinung bin. Ich bin erschrocken von den Hass in mir ihn gegenüber und erstaunt über die (wahrscheinlich realistische) Einstellung meiner Schwester. Ich möchte dass er lebenslang kriegt. Immerhin hat er meine Mama umgebracht. Meine Schwester meinte dass wird ihn nicht weiterhelfen dadurch kriegen wir die Mama nicht zurück. Natürlich verstehe ich sie und ich weiss dass sie Recht hat aber mein Gefühl spricht was ganz anderes. Ich bin normalerweise nicht hassträgend aber wird er wirklich so unbestraft davon kommen? Ich weiss nicht wie ich da mit umgehen werde wenn das wirklich der Fall ist.
    Für mich wäre es eindeutig anders wenn es wirklich einen Unfall gewesen wäre, aber er wollte sich umbringen... so liegen die Karten meiner Meinung nach doch anders. Wird sicher noch schwer sein damit um zu gehen. Mal abwarten was Anwalt und Gericht schlussendlich dazu sagen.

    Liebe Jutta,
    herzlichen Dank. Deine Worte berühren mich sehr und gehen tief unter meine Haut.
    Ich denke manchmal auch dass mir eine kleiner Auszeit gut täte, aber ich befürchte eher das Gegenteil. Auf der Arbeit habe ich Ablenkung, muss ich mich auf meine Patienten und Ihre Bedürfnisse konzentrieren und dann habe ich keine Zeit für mich. In der Freizeit versuche ich durch Aktivitäten mich von meiner Trauer abzulenken. Allerdings bei zu viel Freiraum befürchte ich zusammen zubreche.Schwierig, ich weiss ja selber nicht was gut für mich ist.
    Ja und der Jahrestag ist dann tatsächlich (schon) nächste Woche. Ich kann es nicht fassen... aber leider ist es die Wahrheit. ;(
    Kathrin

    Liebe Susanne, auch mir macht Esotherik Angst. Ich tue mir schwer mit Sachen die ich nicht rational erklären kann. Es gibt hier einen Thread über Nachtoderfahrungen und die Leute schreiben zwar über schöne Begegnungen, aber mir macht das Angst. Ich weiss also nicht ob ich irgendwann mal ein Zeichen deuten kann... ich denke nicht.
    Hoffe Du hast Dir bei den gestrigen Sturz nicht allzuviel verletzt. Warst Du heute beim Arzt?
    Wie geht es Dir sonst so?
    Katrien

    Die Bilder sind heute wieder so present wie noch nie zuvor. Es ist alsob alles erst gestern geschehen ist, aber ich spüre es mit eine 10-fache Intensität. Es ist kaum auszuhalten.
    Ich möchte mich verkriechen, niemanden sehen oder treffen, einfach verschwinden und nicht funktionieren müssen.
    Leider ist das nicht möglich, also reisse ich mich zusammen, gehe meine Arbeit nach und versuche meine Freizeit sinnvoll zu gestalten. Aber es kostet Kraft, unheimlich viel Kraft.
    Ich empfinde die ganze Welt als oberflächlich und kann nicht verstehen dass man Freude hat (momentanes Gefühl).
    Hoffe dass sich das heute nachmittag ein wenig bessert.
    Kathrin

    (Meine Antwort bei dem Thema über Berühren bei der Aufbahrung) Bei uns war es so dass sowohl Stiefpapa als meine Mama nicht im Sarg augebahrt lagen. Sie lagen jeweils in ein "Einzelzimmer" sehr würdevoll gehalten und lagen auf ein Art Bett. Dadurch habe ich mich auf jeden Fall leichter getan sie zu berühren. Bei meinem Stiefvater war es eher zaghaft. Aber bei meine Mama... ich habe sie in meine Armen genommen, geküsst, gestreichelt... es ist doch MEINE Mama. Und obwohl sie durch den Unfall schwer entstellt war, ist es für mich die wichtigste Entscheidung gewesen, nochmal bei ihr zu sein.
    Wir waren mal mit die Geschwister zusammen, ich und meinem Mann und ich dann ganz alleine... Das schlimmste war als wir das letzte Mal bei ihr waren vor dass sie zum Krematorium überführt wurde... ich konnte kaum ihr Zimmer verlassen. Am nächsten Tag war dann die Verabschiedung.
    Also für mich ist es unheimlich wichtig gewesen meine Mama zu berühren und zu küssen.
    Kathrin

    Bei uns war es so dass sowohl Stiefpapa als meine Mama nicht im Sarg augebahrt lagen. Sie lagen jeweils in ein "Einzelzimmer" sehr würdevoll gehalten und lagen auf ein Art Bett. Dadurch habe ich mich auf jeden Fall leichter getan sie zu berühren. Bei meinem Stiefvater war es eher zaghaft. Aber bei meine Mama... ich habe sie in meine Armen genommen, geküsst, gestreichelt... es ist doch MEINE Mama. Und obwohl sie durch den Unfall schwer entstellt war, ist es für mich die wichtigste Entscheidung gewesen, nochmal bei ihr zu sein.
    Wir waren mal mit die Geschwister zusammen, ich und meinem Mann und ich dann ganz alleine... Das schlimmste war als wir das letzte Mal bei ihr waren vor dass sie zum Krematorium überführt wurde... ich konnte kaum ihr Zimmer verlassen. Am nächsten Tag war dann die Verabschiedung.
    Also für mich ist es unheimlich wichtig gewesen meine Mama zu berühren und zu küssen.
    Katrien

    Danke dass Ihr mir mitteilt dass meine Gedanken normal sind. Ich bin oft so verunsichert und das hat sich leider das letzte Jahr wieder extrem gesteigert.
    Das Essen gestern war schön und gemütlich. Wir waren draußen im Gastgarten und es hat einfach gepasst. (übrigens @ Petra, das Essen war am Abend weil ich tagsüber arbeite)
    Obwohl ich dachte, ich kann mit meinem Papa und seine Lebensgefährtin nicht über meine Trauer reden, haben wir das Thema gestern doch kurz angeschnitten. Und das tat gut. Mein Papa hat auch seine Mama durch einen Autounfall verloren, allerdings sagte er dass er nicht mehr genau weiss wie er damals reagiert hat (weiss nicht ob das stimmt, ist aber 33 Jahren her - ich war 3 Jahre alt). Ich glaube aber dass ich immer wissen werde wie das abgelaufene Jahr für uns/mich war. Sie haben mir dann auch erzählt dass meinem Bruder jetzt zu der freiwillige Feuerwehr gehen mag, weil er seit Stiefpapas Suizid und Mamas Unfall sehr hohen Respekt bekommen hat und er versuchen möchte andere Leute auf dieser Art und Weise zu helfen. Bei beide "Unfälle" war die Feuerwehr involviert.
    Bezüglich der Tod bzw. die Verletzungen am Körper schwirren mir ganz viele Fragen im Kopf herum. Ich weiss dass Markus Thanatologe ist, aber der hat ja Urlaub jetzt, also den kann ich jetzt nicht fragen. Christine bist Du auch Thanatologin? Sonst schreibe ich Markus mal eine Nachricht wann er wieder da ist.
    Heute fühle ich mich übrigens total leer und ausgelaugt. Die Arbeit macht mich zu schaffen. Nachher waren mein Mann und ich eine Runde mountainbiken, aber ich kann meine Gedanken nicht abschalten. Meine Mama, der Suizid, die visuelle Erinnerungen beim Bestatter, die Verabschiedungen, die Leute... alles komt hoch und ist present. Ich glaube schon dass der Auslöser der Besuch aus Belgien ist. Sonst kann ich Belgien gut verdrängen, aber ja wann sie da sind, sind sie da und dann kommt der Schmerz mit voller Wucht. (Bin auch aus diesem Grund seit der Verabschiedung meiner Mama nicht mehr nach Belgien gefahren, ich glaube ich würde zusammenbrechen).
    Leer und mit einem Loch im Herzen,
    Kathrin

    Liebe Susanne,
    klingt nach einem schönen Tag. Irgendwo hab ich im Forum (ich glaube im Makis Thread) mal gelesen man sollte mal Urlaub von der Trauer machen. Es hört sich für mich so an als wie der gestrige Tag für Dich ein Urlaubstag von der Trauer war. Schön dass Du Deine Gedanken mal kurz ablenken konntest.
    Wünsche Dir heute auch einen schönen Tag.
    Katrien

    Herzlich Willkommen und mein herzlichstes Beileid.
    Ich bin noch nicht so lang aktiv im Forum aber die Leute hier sind wunderbar. Du kannst hier einfach alles niederschreiben ohne Angst zu haben dass das jemand falsch auffassen würde.
    Mir ist das Forum eine große Hilfe und ich hoffe dass das auch so für Dich sein wird.
    Katrien

    grr. Jetzt war mein Beitrag fertig. Klicke auf absenden und futsch, weg war er. Ich versuche es nochmal erneut, obwohl ich jetzt aufgewühlt bin.
    @ Linda. Der Termin für Dienstag hatten wir schon fix ausgemacht, also das Essen mit meine und mein Mann seine Familie. Und obwohl wir nicht jeden Tag etwas miteinander untrnehmen, wollte ich das Essen nicht verschieben, weil mein Papa schlussendlich nur bis Freitag da ist. Sonst, auch wenn ich was ausgemacht hätte, hätte ich den Termin für morgen schon wahrgenommen. Aber bis August werde ich das auch überleben und ich kann hier meine Gedanken aufschreiben.
    Wegen der Trauer kann ich mit meinem Papa nicht gut reden. Bis jetzt haben wir noch nicht über Mamas Tod geredet, obwohl er (sie) bei der Beerdigung letztes Jahres uns viel unterstützt haben. Und ich denke dass wir da auch nicht drüber reden werden. Er ist einfach nicht der Typ für so "was".


    Kennt ihr das auch? Ihr habt jemand über einen längeren Zeitraum nicht gesehen, jemand den ihr lieb habt und dann ist er/sie da und man will nur noch flüchten und weit weg sein. Ist doch total kontra, oder? Also ich dachte ich würde mich richtig freuen dass der Papa da ist, aber meine Gefühle sind so gemischt. Ich fühle mich so weit weg obwohl er gerade greifbar so nah ist.
    Und wann er Freitag weg ist, dann werde ich ihn vermissen. Ich kenne das aber auch bei meine Schwester und Schwager, bei meinem Bruder... Ich liebe sie alle, aber ich passe nicht dazu (denke und empfinde ich). Seit Papa da ist (er wohnt nicht bei uns, sondern in ein kleiner Frühstückspension. Also Distanz wäre da.) fühle ich mich noch schlechter. Ich werde froh sein und gleichzeitig unglücklich wann sie am Freitag wieder fahren.


    Mein Mann meinte dass ich kein Psychologen brauche, weil niemand der Schmerz lindern kann. Er meinte; O-ton: Wenn die Seele sich am Boden krümmt vom Schmerzen, dann ist es normal dass man depressiv ist und da kann eine Psychologin auch nichts ändern. Er kämpft auch gewaltig, verarbeitet es aber auf seine Weise. Er hat sichaufs Wadl tattoieren lassen: Eine Sanduhr, wobei der untere Teil zerbrochen ist. Also der Sand fließt weg. Es bedeutet für ihm folgendes: die Zeit ist begrenzt und unmerklich rinnt uns die Zeit davon. Jeden Augenblick kann es vorbei sein, also muss man seine Zeit sinnvoll nutzen. Die kaputte Sanduhr ist aber auch Symbol für Mamas Unfall - der Suizid vom Stiefpapa - und der Tod von Robert (Trauzeuge).
    Ich meinte aber dass er da eine andere Verarbeitung hat als ich und ich einfach mal schauen möchte ob die Psychologin mich helfen kann. Er findet aber gut dass ich für mich nach Hilfe suche.

    So jetzt hab ich gerade angerufen. Sie wusste sofort wer ich war und fragte auch gezielt nach (also sie konnte sich an meinem Brief erinnern). Eigentlich wollte sie mir sogar gleich morgen einen Termin geben und normalerweise hätte ich da zugesagt. Allerdings gerade diese Woche ist mein papa mit Lebensgefährtin auf Besuch (auch wir haben uns seit mamas Tod nicht mehr gesehen) und genau für morgen (heute haben wir nichts ausgemacht) haben wir mit meinen Schwiegereltern und Schwiegeroma, allen zusammen ein Essen geplant. Also hab ich diesen Termin nicht genommen. Da die Psychologin nachher in Urlaub fährt, habe ich nun einen Termin am 11.08. Sie fragte besorgt nach, wie dringend es wohl sei und ob dieser Termin dann gerecht ist. Sie wollte dann wissen wie es mir geht und ich antwortete: da ich bei Ihnen anrufe, nicht gut. Und dann kämpfte ich auch schon mit meiner Tränen.
    Gut dass ich meiner Tür vom Arbeitszimmer einfach zumachen kann. Gerade würde sogar geklopft aber da ich keinen Termin ausgemacht habe, habe ich auch nicht aufgemacht. Schwierig wann man in der Arbeit weint, muss auch ein gewisses Timing dabei sein. Blick auf meiner Tür (ist sie wohl zu?), schnell Türe zumachen, Blick im Kalender (ah.. keinen Termin), also jetzt kann ich die Tränen zulassen oder Sch.. ich muss mich zsammenreissen.
    Jetzt hab ich einen Kloß im Hals, schaue wieder mal Sch.. aus und fühle mich auch so.
    Gleichzeitig hab ich jetzt sofort die Gedanke gehabt dass es jetzt stört dass meinem Vater da ist (obwohl ich ihm so liebe und ich jetzt weinen muss weil ich so scheusliche Sachen denke) und natürlich habe ich über diese Gedanke wieder mal Schuldgefühle. Und ich ärgere mich über michselbst dass ich nicht den Mut habe dass Essen mit der Familie zu verschieben (aber sie sind doch nur 1 Woche da).
    Ach ich fühle mich so wirr wie dieser Beitrag geschrieben ist.
    Kathrin

    Hallo,
    brauchst doch nicht grübeln weil Dir noch keine geantwortet hat.
    Hast Du die Puppen und die Kleidung selber gemacht bzw. genäht? Wahnsinn, so was kann ich nicht...
    Und ja mit pics verkleinern, herumbasteln und reinstellen würde ich auch viel Zeit brauchen.
    War Dein Nachbar heute friedlich?
    Wollte mich bei Dir noch entschuldigen weil ich einfach so in Dein Thread geplatzt bin ohne mein Beileid zu wünschen. Ich denke natürlich auch an Deine Trauer. Sorry.
    Wünsche Dir noch einen schönen Abend.
    Katrien

    Christine ,
    ich habe soviele Selbstzweifel dass ich bei jeder Handlung bzw. Schritt überlege ob das jezt richtig sei oder nicht. Objektiv kann ich klar sagen dass es richtig ist die Psychologin erneut zu kontaktieren, subjektiv aber kommen Gedanken hoch wie ich mir vielleicht anstelle und ich doch alles übertreibe aber wie gesagt die Gedanken negiere ich mal und ich lasse mal mein Verstand sprechen.


    Susanne ,
    ja dieses Foto wurde 14 Tage vor seinem Tod genommen...


    Kathrin

    Hui, einen A...tritt möchte ich nicht bekommen ;) . Ich denke schon dass ich da Montag anrufe.
    Obwohl ich immer wieder zweifle ob das wirklich der richtige Schritt ist. Aber diese Zweifel kenne ich in viele Lebenslagen also gib ich den mal kein Acht. Und versuche die Sache entspannt anzugehen.
    Kathrin