Beiträge von Kathrin

    Hallo. Dein Gedicht ist sehr rührend. Hast Du das selbst geschrieben? Ich bin mir sicher dass Du bei Dir zuhause ein schönes Platzl ausgesucht hast.
    Ich finde dass Du jetzt schon sehr gut umgehst mit Deiner Trauer obwohl bei Dir alles so frisch ist. Lass Dich aber Zeit, Du darfst weinen, Du darfst unsicher sein, Du darfst wütend sein. Lasse alle Gefühle zu die bei Dir auftauchen, es wird Dir helfen in der Trauerarbeit.
    Katrien

    hallo,
    Du bist aber schon ganz schön fleissig gewesen heute, alle Achtung. Patchwork... beneidenswert... irgendwann möchte ich das auch mal lernen, vielleicht machen sie mal hier in der Stadt einen Kurs bei der Volkshochschule, dann muss ich damal hin weil schön ist Patchwork auf jeden Fall.
    Das mit Dein Nachbar und Dein Vermieter ist aber doch wirklich eine ganz ungute Geschichte, eine zusätzliche Belastung. Ich hätte da wirklich Angst nach Hause zu kommen.
    Wünsche Dir einen schönen Tag,
    Katrien

    pfff habe gerade meinen ganzen Mut zusammen genommen und hab meine damalige Psychologin angerufen. Natürlich war es der AB und man (also ich) sollte sie erneut kontaktieren am Montag zwischen 08:30 - 09:00. Hab ihr aufs Band gesprochen und hoffe dass ich es am Montag schaffe nochmal anzurufen.
    Allerdings weiss ich wirklich noch nicht wie sie mir helfen kann aber mal reden, es mal abklären lassen ist sicher keinen Fehler.
    Ich habe wirklich gezittert... irgendwie fällt mir das so unheimlich schwer...
    Jetzt werde ich versuchen meine Tränen zu trocknen und ein bisschen warten bis man nicht mehr sieht dass ich schon wieder geweint habe und dann gehe ich zum Mittagessen.
    Also in diesem Sinne "Mahlzeit".
    Katrhrin

    Hallo Claudschi,
    wie gehts Dir heute? Bist du heute auch auf der Arbeit?
    Ich kenne das auch dass nur ein Wort, eine Geste reicht um die ganze Wunde aufzureissen. Die Fassade steht, die Maske hält bis das eine Wort fällt und dann fällt man innerlich zusammen. Ich gehe dann auch meistens schnell weg und versuche mich irgendwie wieder zu fassen.
    Ich finde es schön dass Du Zeit nimmst für Deinem papa, mir gelingt das leider nicht so gut.
    Ich bin mir sicher dass Euer Hund die Veränderung spürt und sein Herrchen vermisst. Er muss sich auch auf die neue Situation einstellen und man kann es ihn halt nicht erklären warum der Fernsehsessel jezt leer ist.
    Warst gestern noch mit Deiner mama und Teddy spazieren?
    Wünsche Dir noch viel Kraft für heute.
    Katrien

    Liebe Susanne,
    ich finde es schön dass Du am Friedhof so eine gewisse Ruhe, einen Frieden spüren kannst. Dass Du dich Zeit nehmen kannst ganz bewusst bei Deine Mama zu sein und dass Du am Friedhof bei Deine Mama verweilen kannst.
    Bei mir ist die Situation etwas anders. Da ich 1000 km entfernt wohne, war ich seit kurz nach der Beerdigung nicht mehr am Friedhof. Allerdings habe ich für die Mama hier im Dorf am Waldrand ein schönes Marterl ausgesucht, wo ich regelmäßig hingehe und mich da auf der Bank setze, ein Kerzerl anzünde und auch mit die Mama rede. Das ist für mich mein "Friedhofsbesuch".
    Warst Du heute schon am Friedhof? Bei uns war es heute in der Früh total ruhig und durch dem Regen von Gesternabend war es neblig. Dieser Nebel hatte so was mystisch an sich... das habe ich genossen.
    Wünsche Dir einen schönen, nicht all zu traurigen Tag,
    Katrien

    Hallo Linda,
    also es ist nicht so dass ich professionelle Hilfe als was negatives sehe in Gegenteil. Ich hab selbst schon über 5 Jahren ambulante Therapie - 1 stationäre Therapie - 1 tagesklinische Therapie hinter mir. Nur das ist mittlerweile schon 5 Jahre her und bis letztes Jahr eben ist es mir gut ergangen. Auch damals hatte ich Schwierigkeiten mir einzugestehen dass ich eben mal Hilfe brauche und ich den Alltag nicht so einfach schaffe und genau diese Reaktion erlebe ich heute bei mir. Ich glaube ich muss da langsam heran reifen, an dieser Idee es doch nicht alleine zu schaffen. Meine Psychologin von damals ist in IBK und zurzeit ist mir das einfach zu kräfteräubend dahin zu fahren (wohne in der Nähe Wörgl) also hab ich mich mal umgeschaut hier bei uns in der Gegend. Es gibt in Wörgl eine Psychotherapeutin welche auch Trauerseminare anbietet. Vielleicht möchte ich mich dafür anmelden und vielleicht frage ich dann gleich ob sie vielleicht vorab ein paar begleitende Gespräche mit mir führen mag. Ich möchte mich bei ihr informieren wie sie so ein Trauerseminar gestaltet - weil irgendwas hab ich gelesen soll es dabei auch um Aufstellungen gehen (davor hab ich Angst, warum kann ich nicht erklären).
    Zurzeit "höre" ich immer wieder die Telefonate mit die Schreckensnachrichten. "G. ist im Fluss gesprungen und lebt nicht mehr." und dann der Polizist: "Sind sie die Tochter von Fr. A - ich muss Ihnen mitteilen dass Ihre Mutter so eben verstorben ist..." Ich glaube seitdem ist die Welt stehengeblieben für mich. Ich kann und will es noch immer nicht fassen.
    Kathrin

    Hallo Claudia,
    auch ich möchte dich herzlich willkommen heißen und mein Beileid äußern.
    Es ist schwer ein Elternteil zu verlieren - man fühlt sich so verloren und verlassen aber ich wünsche Dir viel Kraft und liebe Leute um Dich herum.
    Katrien

    Liebe Christine,
    danke um Deine Besorgtheit aber... Ich kann es nicht erklären warum sich da soviel in mir sträubt. Ich denke schon dass mir Psychopharmika evt. helfen könnten aber ich will nicht krank sein, ich will mir nicht offiziell eingestehen dass ich vielleicht doch mehr Hilfe brauche als ich im reellen Leben meine Mitmenschen zeige, ich will keine Zeit verbringen im Wartezimmer, ich will meine Freizeit angenehm gestalten und nicht mit "blöde" Gespräche mit Psychiater und co. Ich glaube ich hab ein Problem mir einzugestehen dass ich Hilfe brauche. Ich würde so gerne eine Auszeit nehmen ... 3-4 Wochen "Trauer"Kur - mit Begleitung von Psychologen - stationär irgendwo in der Steiermark/Kärnten wo ich vielleicht besser abschalten kann... nur ohne mein Mann fahre ich nirgendwo hin und so eine "Kur" gibts wohl nur in meine Phantasie.
    Ach Mensch warum kann ich michselbst gegenüber nicht fair handeln...


    Wünsche Dir/Euch noch einen schönen Tag.
    Kathrin

    Heute (auch gestern) ist kein guter Tag. Ich fühle mich so leer. Mein Herz schmerzt mich so sehr. Aber ist es wohl gerecht? Ist es nicht egoistisch? Für mama hat die Traurigkeit buchstäblich schlagartig aufgehört. Sie braucht sich keine Gedanken mehr zu machen, hat keine Schuldgefühle mehr... also für sie ist die jetzige Situation sicher am besten, weil sie nicht mehr lebt... aber meine mama war eine starke Frau. Ich denke schon dass sie dieser Suizid ihres Mannes "überlebt" hätte und sie irgendwann auch wieder leben konnte. Allerdings merke ich ja bei mir wie schwer es ist wieder "normal" weiter zu leben... also wäre das sicher auch so für meine mama (wahrscheinlich noch schlimmer weil für sie war es schlussendlich ihren Partner).
    Manchmal denke ich schon meine Trauer ist egoistisch und manchmal denke ich darf ich schon trauern weil es mein Gefühl ist.
    ...
    Irgendwie ist mein Beitrag heute ein bisschen wirr... wie meine Gefühle...
    Kathrin

    Liebe Susanne,
    ja stimmt bald ist der erste Jahrestag und mir geht es nicht so richtig gut.
    Auf Deine Frage, ob es nun leichter ist, kann ich ganz klar antworten: nein... für mich ist es jetzt nach längere Zeit viel schlimmer als die erste Zeit nachher. Jetzt realisiere ich diese Endgültigkeit, dieses nie wieder...
    Aber ich versuche mich hinauf zu ziehen an den schöneren Momente des Tages auch wenn es mir schwer fällt.
    Katrien

    Ach Susanne,
    ich kann so gut nachvollziehen wie und was Du spürst. Ich glaube mal dass das noch lange andauern wird, aber immerhin gibt es an einem traurigen Tag auch meistens irgendwo ein Lichtblick, ein kurzer Moment wo der Verlust vielleicht etwas leichter zu ertragen ist. Wünsche Dir für heute noch ein Lichtblick.
    Katrien

    Hallo Susanne,
    natürlich fühlst Du dich und bist Du einsam. Allein ist allein, da hast du Recht aber Ablenkung tut gut. Ich bin dankbar dass ich teilweise doch wieder Momente habe wo ich mal wieder lachen kann. Vielleicht ist es dann so dass ich 5 Minuten später schon wieder heule aber ich habe dann doch ein Moment gehabt wo die Trauer nicht durchschlaggebend war.
    Vielleicht kannst Du nachdem der Heizungsmann weg ist noch einen Kaffee mit den Nachbarn trinken oder vielleicht telefonierst Du noch mit jemanden.
    So Stichtage sind nie leicht zu bewältigen deswegen schicke ich Dir eine Portion Kraft.
    Katrien

    Ich kann es nicht erklären aber irgendwie sträubt sich im moment (noch) alles gegen Antidepressivi. Habe die zwar früher schon lange eingenommen aber ich kann/will jetzt noch nicht diesen Notfallkoffer öffnen.
    Seit die Sonne hier wieder scheint und es nun endlich Sommer ist, geht es emotional bei mir etwas aufwärts. Ich heule wenigstens nicht mehr andauernd und habe gestern sogar die Energie gehabt noch eine kleine Radtour zu machen.
    Was ich noch fragen wollte, habt ihr das auch dass ihr nur an Euren Lieben denken könnt? Bei mir ist es so alsob die Mama Besitz von mir und meine Gedanken genommen hat. In mein Kopf ist nur noch Platz für mama und für sonst nichts mehr. Ich möchte mich auf irgendwas konzentrieren und es gelingt mich nicht. Immer kommt sofort die mama in meinem Kopf. Gleichzeitig hab ich aber so eine Angst dass ich vergessen werde wie sie eigentlich war, wie sie gelacht hat, wie sie geredet hat... irgendwie alles ganz wirr.
    Kathrin

    Liebe Susanne,
    wie geht es Dir heute? Bei uns scheint die Sonne und teilweise ist die Trauer für mich schon leichter zu ertragen wann die Sonne scheint als beim Dauerregen (wie wir die letzten 8 Wochen hatten). Geht es Dir da ähnlich?
    Deine mama liebte ihren Garten auch so sehr? Bei meine mama und ihr Mann war der Garten ihr Lebenselixir. Noch im Vormittag am Tag seines Suizid hat mein mamas Mann im Garten gearbeitet. Die Blumen, der Gemüsegarten... alles war so schön. Jedesmal beim Sehen eines Garten (ichselbser habe keinen, aber dafür überall die Nachbarn) und wann ich jemand sehe bei der Gartenarbeit bekomme ich gemischte Gefühle von Melancholie, Traurigkeit aber auch Dankbarkeit an die schöne Erinnerungen. Leider bleiben es Erinnerungen...
    Ich hoffe es gelingt Dir trotz allem noch Deinem-Eurem Garten zu genießen.
    Katrien

    Und genau weil es einfach viel gewesen ist was wir letztes Jahr durchmachen mussten, kann ich schlecht abschätzen ob mein "Zustand" normal ist oder dann eher doch nicht.
    Medikamente nehme ich schon seit Jahren nicht mehr und irgendwie möchte ich nichts einnehmen weil ich mir denke, meine Leute haben es verdient dass ich um sie trauere. Ich möchte meine Gefühle nicht betäuben lassen und wie schlimm es sich im Moment auch anfühlt, ich glaube das bin ich meine Lieben schuldig.
    Zum Glück hat sich das Wetter dann doch irgenwie in Richtung Sommer bewegt und ich spüre schon wie die Sonne mir gut tut. Ich versuche viel Zeit in der Natur zu verbringen aber eben ohne viel Anstrengung. Sonst sitzen wir in unserer Freizeit fast nur auf unsere MTBs und machen echt heftige Biketours aber seit letzten Sommer bin ich kaum auf mein Radl gesitzt. Teilweise geht mir das ab aber wenn ich dann an die Anstrengung und dieser Kraftaufwand denke, dann lasse ich das Rad doch lieber stehen (mein Mann geht es übrigens ähnlich).

    Es tut mir leid dass du deine mama verloren hast und ich wünsche dir mein herzliches Beileid.
    In dieser schwere Zeit ist es wichtig dass du deine Trauer zulassen kannst. Versuche nicht stark zu sein, lass zu was kommt und versuche mit deine Trauer offen umzugehen.
    Ich schreibe hier im Forum noch nicht lange aber es hilft mir meine Gefühle, meine Gedanken besser zu ordnen. Ich kann irgendwie besser reflektieren und kann meine Trauer besser einen Platz geben.
    Ich wünsche Dir viel Kraft in dieser schweren Zeit.
    Katrien

    Liebe Christine,
    die Esstörung ist nicht wieder da aber ich merke schon wie ich da sehr aufpassen muss. Anfangs war ich auch nicht depressiv "nur" traurig. Jetzt aber glaube ich schon dass ich depressiv bin ausgelöst durch die Trauer. Jetzt ist es eher so dass ich wie gelähmt bin, Hobbies werden nicht mehr so nachgegangen wie früher und ich kann mich irgendwie total schlecht konzentrieren, bin unruhig und möchte teilweise nur da liegen und nichts machen. Aber vielleicht ist das auch alles "normal"...
    Kathrin

    Das Grab ist in Belgien und meine Schwester schickt mir regelmäßig Fotos, so sehe ich eigentlich immer wie es ausschaut. Wir haben auch an der Unfallstelle von mama ein schönes Holzkreuz hingestellt. Für mich ist es so dass ich hier bei uns im Dorf ein Marterl ausgesucht habe und da regelmäßig eine Kerze anzünde, so wie aufs Grab unserer Trauzeuge und bei der Gedenkecke am Balkon.
    Unserer Trauzeuge ist an Krebs gestorben (er hat 4 Jahren gekämpft). Auch ihn vermissen wir sehr weil er hat für uns doch ein sehr hohen Stellenwert. Durch Robert (indirekt) haben mein Mann und ich uns eigentlich kennengelernt. Robert ist mein Mann letzter Retter gewesen. Mein Mann ist schwerst drogenabhängig und alkoholabhängig gewesen und Robert war ein von den letzten die noch an ihn geglaubt haben. Robert hat sich nicht abgewendet und hat sich zusammen mit meine jetzige Schwiegereltern überreden können einen Entzug zu machen.
    Ein Erfolg! Und gerade in dieser Zeit haben wir uns kennengelernt. Ich war stationär auf der Psyhiatrie wegen Depressionen und Essstörungen und mein Mann wegen Drogen- und Alkentzug. Wir kamen ins reden und .... heirateten 1 Jahr später. Wir haben Robert immer wieder gezeigt wie dankbar wir sind dass er mein Mann damals überreden hat können (die eigentliche Arbeit lag natürlich bei mein Mann selber, aber ohne Unterstützung schafft man so was nicht). Und ja nun ist Robert auch nicht mehr da. Es stimmt schon dass 3, für uns sehr wichtige Personen verstorben sind innerhalb 7 Monate. Und da fühle ich mich dann wieder schuldig. Meine Trauer wegen mama ist so groß dass es die Trauer wegen mein Stiefpapa und Robert verschluckt. Ich denke fast nur an meine mama. Ich denke fast jede Minute an sie und kann die Gedanken nicht abschalten. Ich bin aber auch traurig wegen mein Stiefvater und Robert... aber meine mama fehlt mir doch am meisten...
    Professionelle Hilfe hab ich mir noch nicht geholt. Ich habe zwar meine Psychologin von damals kontaktiert, immerhin war ich 5 Jahre ambulant bei ihr in Betreuung, aber ich weiss nicht was sie für mich tun kann. Die mama kann sie mir auch nicht mehr lebendig machen. Vielleicht ist eine Gruppe besser bei der Trauerverarbeitung... ich weiss es nicht.
    Ich denke diese Trauer (wahrscheinlich nicht in dieser Wucht) wird bis mein Lebensende dauern.