Also,
ich war heuer vom Ende Januar bis Ende März stationär im PKH Hall - B5 - psychotherapeutische Station.
Die Station ist nicht neu, meistens 2Bettzimmer aber auch ein 3Bettzimmer aber auch 2 1Bettzimmer, Sanitär sprich Dusche, Bad und WC ist nicht im Zimmer.
Ich hab mich schwer getan mit meiner Entscheidung mein Problem stationär anzugehen. Ich dachte mir, 8 Wochen weg von Zuhause, das schaffe ich nicht.
Aber es kam anders.
Die ersten 3-4 Wochen waren für mich sehr schwer, weil ich einfach ein Mensch bin, der Zeit braucht vor er sich öffnen kann, vor er sich integrieren kann in einer Gruppe. Manche schafften das erstaunlich schnell.
Anfags war ich sowohl psychisch als körperlich total am Boden. Aber das Personal ist so mitfühlsam und man kann immer ein Gespräch mit eine Pflegekraft führen. Tag und Nacht.
Natürlich gab es Leute mit wem man gern geredet hat und bei wem man nur im Notfall sich gemeldet hat.
Der Tag sah ungefähr so aus:
08:00 aktives Erwachen, das heisst 1/2 Stunde spazieren oder Sport in der Gruppe
09:00 - 10:45 kreatives Gestalten, hier wurde eigentlich jeder persönlich und einzeln betreut (war zwar in der Gruppe, aber jeder hat eine andere Aufgabe bekommen) Man redet zuerst mit der Therapeutin (manchmal in der Gruppe, manchmal alleine) und ein Thema wird vorgeschlagen wozu man was gestalten kann z. B. aus Ton, Farben, Kreide, Speckstein, ... Bei mir kam schon häufig als Thema "mama" aber immer wieder in eine andere Beziehung. Nachdem man was gestaltet hat, wird da noch im Einzelgespräch direkt im Anschluss drüber geredet.
11:00 Kurzvisite (ärztlich)
11:30 Mittagessen
13:30 Gruppentherapie (2x die Woche) oder Aktivgruppe (mit der Gruppe gemeinsam eine Aktivität machen)
nebenbei liefen noch Einzelgespräche - Entspannungsgruppe
Bei der Pflege war es so, dass Jeder einen Bezugspfleger zugewiesen bekommen hatte. Ich hatte da eher pech, weil meiner nicht so motiviert war (ist die allgemeine Meinung) aber man könnte ja jederzeit mit die andere Pfleger reden (Gottseidank). 1x die Woche war dieses Pflichtgespräch.
Es wurde nebenbei auch geschaut ob man körperlich "was" brauchte oder nicht. Also alles würde mit einbezogen.
Allgemein kann ich sagen, dass ich gestärkt und psychisch stabiler rauskommen bin. Ah ja, alle 14 Tage musste man für 1 Tag bzw. 2 Tage nach Hause.
Allerdings hat mir die Realität schneller eingeholt als ich schauen konnte und der erneute Absturz kam. Aber ich habe mich zeitig Hilfe geholt und ich kann nun sagen, dass es mir seit 2,5 Wochen wieder gut geht.
Ich denke so einen stationären Aufenthalt ist gut weil man ein gewisser Auszeit bekommt und man sich mal voll auf sich konzentrieren kann - man empfehlt auch so wenig wie möglich zu telefonieren. Es soll aber jeden bewusst sein dass das kein zuckerschlecken ist, weil man immer wieder dahin schauen MUSS wo man am liebsten wegschauen möchte. Die Sicherheit aber dabei aufgefangt zu werden und begleitet zu werden ist 100 % da.
Ich bin dankbar dass ich den Schritt gewagt habe.