Beiträge von Sunset0312

    Liebe Linchen,

    Du bist wirklich ein Goldstück, vielen Dank.

    Im März sind es schon zwei Jahre in denen nichts mehr ist, wie es war.

    Es ist immer viel los, Arbeit, Hund, Haus und zum Jahresende das Hochwasser….

    Das war schlimm. Wir wohnen an der Aller, dort wo der Zusatzdeich aus Frankreich aufgebaut wurde. Neben dem hohen Pegel des Flusses war in unserem Dorf das viele Grundwasser ein zusätzliches Problem. Unser Grundstück war zwar und zum Glück nicht betroffen, aber die Angst davor und niemanden zu haben mit dem man sich austauschen kann oder der einen einfach in den Arm nimmt, das war schlimm.

    Ich habe dann beim Sandsäcke Füllen geholfen, damit ich etwas Sinnvolles zu tun hatte.

    Mittlerweile ist das Wasser zwar viel zurückgegangen aber einige Straßen und sehr viele Felder/Wiesen sind jetzt Eisflächen.

    Einen Abend habe ich der örtlichen Feuerwehr einen Kasten Bier vorbeigebracht.

    Schön mit dem Auto rückwärts ans Feuerwehrhaus gefahren (der einzige Platz, der frei war).

    Ich mit halbhohen Gummistiefeln (ich war ja schließlich vorher im Getränkemarkt) aus dem Auto und dachte, Mist mal wieder eine Pfütze aber gut. Einen Schritt nach rechts um die Autotür zu schließen uns schon stand ich dann kniehoch mit meinen halbhohen Gummistiefeln im Wasser - na toll… trotzdem schnell patschnass die Kiste abgegeben und nach Hause. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie musste ich an Sumazo denken. Nur schreibt sie einfach immer so schön über solche Erlebnisse😊.

    Fühlt euch alle gedrückt - es ist schön, dass es euch gibt!!!

    Liebe Susanne,

    ich habe riesigen Respekt vor Deiner Entschlossenheit, Deinem Mut und Deinem Vorankommen.

    Das würde ich auch gern können.

    Ich bin nach fast 1 1/2 Jahren immer noch im Status „Festhalten“ und kann einfach nicht loslassen.

    Selbst seine Weste hängt noch über dem Stuhl und seine Gartenschuhe stehen wie immer vor der Tür.

    Ich hoffe, dass ich irgendwann auch so weit bin wie Du.

    Viele Grüße,

    Stephanie

    Heute habe ich meinen zweiten Geburtstag ohne meine große Liebe überstanden.

    Früher fand‘ ich es schön Geburtstag zu haben. Jetzt ist ein schlimmer Tag, der, wie alle anderen Tage des Jahres, allein überstanden werden muss.

    Alle Freunde und Bekannte gratulieren ganz lieb, aber darüber freuen kann ich mich nicht.

    Ich antworte ganz brav und bedanke mich bei allen, die an mich gedacht haben - gefühlsmäßig bin ich aber ganz unbeteiligt.

    Ich schreibe ein wenig wirr - bitte verzeiht.

    Ihr Lieben,

    ich mache mich leider, was das Schreiben betrifft, hier immer sehr rar. Entschuldigt das bitte.

    Trotzdem lese ich regelmäßig in euren Wohnzimmern und finde mich so oft in dem was ihr schreibt wieder und vergieße dabei das ein oder andere Tränchen.


    Gestern war der erste Todestag und ich hatte wahnsinnige Angst davor.

    Ich habe den Tag irgendwie überstanden, wie alle anderen letzten 365 Tage zuvor auch.

    Trotzdem war jede Minute des 27.03.22 so präsent als wäre es erst gestern gewesen.

    Ganz oft ertappe ich mich dabei, dass ich das Gefühl habe, nicht mehr selber zu leben, sondern mir dabei zuzugucken - kennt ihr das?


    Ich hatte die Hoffnung, dass die Zeit den Schmerz ein wenig milder macht. Das ist bei mir nicht der Fall. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht an verschiedene Momente und Situationen mit Jens denke und weine.

    Ich habe nur mittlerweile nur gelernt nicht bei entfernteren Bekannten oder fremden Menschen sofort loszuweinen. Die Kontrolle über meine Tränen ist besser geworden.


    Da wir keine Kinder bekommen konnten, bin ich allein mit unserem Hund. Freunde und Eltern wohnen mindestens 1 Stunde entfernt. So bin ich oft allein. Auch wenn ich Vollzeit arbeite (meist im Homeoffice) bin ich allein.

    Was so schwer fällt ist der Gedanke, dass man sein Leben und die Momente mit niemandem mehr teilen kann. Wir haben so oft gesagt „weißt du noch wie dies oder jenes war?“

    Das gibt es nicht mehr. Genauso wenig wie ich bei meinen Feunden (wir kennen uns aus der Schulzeit) Nachrichten oder Briefe mit meinem Spitznamen unterschreibe. Das habe ich bis vor einem Jahr immer gemacht. Jetzt fühlt es sich falsch an - die Stephanie mit Spitznamen gibt es nicht mehr… Es ist allerdings noch niemandem aufgefallen…


    Ganz oft ertappe ich mich dabei wie ich denke, über was für einen sinnlosen Sch… sich die Menschen z.B. beim Einkauf im Supermarkt streiten. Sie wissen die Zeit mit ihren Lieben nicht zu schätzen und das macht mich so unendlich traurig. Ich hätte so gern die Zeit mit Jens weiter gehabt. Wir haben nie gestritten…


    Ab und zu sehe ich Rotkehlen. Dabei muss ich dann immer an diese englischen Sprüche denken - hier zwei Bilder.


    Viele liebe Grüße an euch alle.

    Hallo Ihr Lieben,

    ich habe mich in letzter Zeit sehr rar gemacht. Ich war stiller Leser, hatte aber keine Kraft selber etwas zu schreiben.

    Ich hoffe, ihr habt die Feiertage und den Jahreswechsel einigermaßen überstanden.

    Heute möchte ich eine wunderschöne Begebenheit von gestern mit euch teilen.

    Ich war nachmittags mit unserem Hund im Wald spazieren als plötzlich ein gelber Schmetterling um uns herum flog und auch ganz dicht an die Schnauze von unserem Elmo kam. Bis ich mein Handy griffbereit hatte, war der Schmetterling schon fast weitergeflogen.

    Ein bisschen kann man ihn in der Mitte des Bildes noch erkennen.

    Es war ein so schöner, beruhigende Moment - und das an einem 31.12.!

    Ich bin immer noch ganz fasziniert und fest der Meinung, dass das ein Zeichen von Jens war.

    Ganz liebe Grüße

    Liebe Gonzo,

    auch von mir ein leises Willkommen.

    Es tut mehr so leid.

    Auch ich habe meinen Lebensgefährten bewusstlos aufgefunden.

    Das war Ende März. Ich war bis Mitte Mai krankgeschrieben und bin dann ganz langsam mit einer Wiedereingliederung eingestiegen.

    Das war ganz gut. Trotz der besten Kollegen und nettesten Chefs kommen immer wieder schlechte Momente.

    Ich wünsche dir/euch viel Kraft und vor allem ein verständnisvolles Umfeld.

    Liebe Grüße,

    Stephanie

    Am nächsten Montag steht wieder ein schwerer Termin für mich an.

    Unser Kennenlerntag jährt sich um 13ten Mal. Diesmal können wir uns keinen schönen Tag machen.

    Ich werde schon am Wochenende zu seinen Eltern fahren. Sie wohnen 2 Stunden entfernt und dort ist Jens beigesetzt. Ich werde ihn also an unserem Tag auf dem Friedhof besuchen gehen…😭

    Ich wäre sofort bei der Frage schon in Tränen ausgebrochen.

    Es hört sich schön an, dass du gut aufgehoben bist und vor allem, dass euer Freund so aufmerksam war und sofort auf dich zu kam.

    Es hilft viel, wenn man in dieser schweren Zeit die richtigen Menschen um sich hat.

    Liebe Grüße,

    Stephanie

    Liebe Sigrid,

    ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit.

    Nutze jeden Tag, zeige ihm deine Liebe und sagt alles was es zu sagen gibt.

    Ich hatte leider keine Chance dazu. Mein Lebensgefährte ist plötzlich und unerwartet mit 44 Jahren gestorben.

    Liebe Grüße,

    Stephanie