Liebe Karin
es liegt an unserer Ich-Gesellschaft. Kaum jemand mag sich noch in den anderen hineinversetzen um ihn zu verstehen "Ich habe meine eigenen Sorgen...Ich verstehe sowas nicht...Ich habe keine Zeit/Lust....IchIchIch............."
Es gibt Dokumentarfilme über Todeskulte. Da gibt es die, die ihren Verstorbenen jährlich etwas zu essen bringen und da wird auf den Friedhöfen gefeiert. Es gibt die, die schreiben strenge Bestattungsriten vor und verbieten dann, dass man nach der Bestattung noch einmal den Namen des Verstorbenen ausspricht.
Der Umgang mit Tod ist vielfältig. Ich für mich bin froh, dass ich mich virtuell mitteilen darf und man/frau mir hier zuhört und auch antwortet auf meinen Schmerz.
Vielleicht ist das der Umgang mit dem Tod in Deutschland zu Beginn des 21. Jahrhunderts.
Ich versuche auch nicht böse zu sein. Aber ich habe keinen Kontakt mehr zu meinen Brüdern. Sie melden sich ja auch nicht. Also was solls. Ich habe keine Freunde mehr, mit denen ich realen Kontakt habe. Ich will mich ihnen auch nicht antun. Ihre kleinen Problemchen interessieren mich nicht mehr und so gebe ich keine gute Freundin ab.
Ich habe noch eine andere Online Trauergruppe. Da gibt es dasselbe Phänomen. Es ist häufiger als das, was man sich wünscht.
Jetzt schwalle ich hier herum...
Es tut mir leid, dass man dich so hängen lässt, auch mit den Kosten. Ich finde es unfair.
Fühl dich verstanden,
Elster