Beiträge von Elster

    Du musst nichts wgräumen. Es ist doch gerade erst passiert. Ablenken ist gut. Und wenn es jetzt, so früh, nur 30 Sekunden am Stück klappt, dann ist das doch schon viel! Ich hab seitdem immernoch ihre Wärmflasche nachts im Bett. Mit Kuscheltierbezug. Ablenken klappt schon stundenweise.

    Liebe Kathi,

    vielleicht darf ich dir einen Rat geben? Ich habe nur in 2 Räumen Erinnerungsstücke ausgestellt. Eines ist das Gästezimmer, welches jetzt quasi das meines Mädchens ist. Ich gehe jeden Tag rein, aber bewusst. Ich brauche Räume, die frei davon sind, um nicht wahnsinnig zu werden. Kannst du dir etwas neutralen Raum schaffen? Du wirst ja trotzdem an ihn denken. Aber möglicherweise findest du dann kurz etwas Ruhe und kannst dich auf etwas anderes konzentrieren. Und wenn es nur eine TV Sendung ist. Egal. Kurz Pause machen.

    Bei mir ist es der Montag. Gestern war der erste, wo ich auf die Uhr schauen konnte. Übermorgen sind es 4 Monate. Es könnten 4 Minuten oder 40 Jahre sein. Alles gleich.

    Ein Weg in ein Leben ohne dich.........so schreibst du es. Du bist ja bereits auf dem Weg. Aber es ist noch zu schwer um weit zu schauen. Ich sehe auch maximal den nächsten Tag. Ich sag mir immer "nur noch morgen, dann schau ich weiter". Ich glaube, wir werden eines Tages auch wieder weiter schauen können.

    Ich glaube das Problem ist nicht der Satz ''Wie geht es Dir?'' sondern - zumindest geht es mir so - die jeweilige Person, die diesen Satz stellt.

    Genau so ist es. Je nach dem ist meine Antwort "Bitte frag mich das nie wieder!" und so meine ich das auch. Ich bin gerade nicht wirklich sehr empatisch mit meinem Umfeld. Mir ist egal, ob sie nicht wissen, was sie sagen sollen, ob sie es gut meinen. Ich muss einen furchtbaren Verlust verarbeiten und in mein weiteres Leben integrieren. Ich hab keine Kraft, mir die Befindlichkeiten der anderen klar zu machen. Das wirkt manchmal vielleicht brutal, aber mir hält es die vom Hals, die mir jetzt sowieso nicht helfen.

    Mein herzliches Beileid. Es fehlt jetzt ein Teil von dir und das tut weh! Er ist nicht verloren, nur halt nicht mehr körperlich da. Das zu akzeptieren ist eine riesige Aufgabe. Es wird lange dauern. Aber es ist zu schaffen. Ich muss das glauben, um selbst dahin zu kommen.

    Liebe Yolanda,

    Nachträglich herzlichen Glückwunsch zum "Himmelsgeburtstag"! Alle Mütter erinnern sich wahrscheinlich sehr intensiv an den Tag der Geburt, wenn ein Kind Geburtstag feiert. Mir geht es jedenfalls so. Ich habe richtige Flashbacks. Zu wissen, dass keine 3 Wochen später der Todestag sein wird ist unfassbar grausam für dich! Das tut mir so von Herzen leid!
    "Manche Leute" wissen einfach nicht, wie es sich anfühlt. Wir sollten uns für sie freuen, dass sie keinen solchen Verlust erlitten habe. Nein, ich kann es auch nicht.
    Ich vermeide persönliche Kontakte wo immer ich kann. Einfach weil mir niemand etwas sagen kann, was für mich nur halbwegs akzeptabel ist. Selbst verständnisvolle Worte bringen mich innerlich zum schreien: "Du hast doch gar keine Ahnung wovon du sprichst!!"
    Vier Jahre ohne das Kind, das man geboren und liebevoll groß gezogen hat Sind "ein ewiger Wimpernschlag". Es ist ewig her und gerade erst geschehen.

    Ich wünsche dir friedliche Augenblicke, Minuten, Stunden, Tage....
    Ich hoffe wir alle lernen, diese zuzulassen. Ohne Schuldgefühle.

    Ich unterteile meine Traumerlebnisse in bisher 3 Kategorien:

    1. Verarbeitungsträume. Das sind "normale" Träume aus meinem Unterbewusstsein, wie man sie auch sonst hat. Das Thema ist aber unfassbar schrecklich und ich erkenne sie daran, dass ich es nicht nochmal träumen möchte und quasi retraumatisiert aufwache. Die habe ich meist in schmerzhaften Trauerphasen.

    2. Besuchsträume. Ich bin keine Wissenschaftlerin, habe aber schon immer recht guten Zugang zu meiner Seele. Diese Träume sind mal mehr, mal weniger realistisch. Sie sind immer mit Freude und Wehmut besetzt und der Kontakt zu meiner Tochter ist sehr plastisch und fühlbar. Diese Träume helfen mir und ich möchte sie wieder träumen.

    3.Visionen: davon hatte ich erst eine deutliche. Sie war aber so deutlich, dass mir kein Zweifel möglich ist. Sie hat mir sogar in der Vision bewiesen, dass sie echt war.
    Ich hatte noch eine akkustische Botschaft im Schlaf, die ich auch für echt halte, aber ich kann damit noch nichts anfangen.

    Ob dir irgendetwas davon etwas sagt weiß ich natürlich nicht. Aber ich würde an deiner Stelle ganz tief in dich reinhören. Du weißt ganz sicher selbst, was es war.

    Vielleicht vermisst er dich ganz genauso sehr, wie du ihn. Und das wollte er dir sagen.


    Liebe Mama Kathi

    Die Last ist so schwer zu tragen. Atmen... ich vergesse es häufig und schnappe dann nach Luft wie eine Ertrinkende. Unsere Kinder! Wieso ist sowas möglich??

    Er war immer und bleibt für immer dein Schatz. Pech, wenn er es nicht hören will. Da muss er durch.

    Hab mit mir die Hoffnung, dass es tragbarer wird. Atme mit mir.

    Also Nick, wenn du zusammenbrichst, dann fällst du für die Kinder und für deinen Chef aus! Und dann müsste ja auch eine Lösung her. Und die könnte für deine Kinder radikal ausfallen. Auch wenn du schon krankgeschrieben warst, kannst du dich wieder krankschreiben lassen. Gründe kann ich dir aus dem Stegreif ein halbes Dutzend nennen.

    Liebe Sverja,


    An den Tod und die Trauer gewöhnt man sich nunmal nicht. Es ist immer gleich schrecklich, jemanden gehen lassen zu müssen. Die Art der Trauer mag sich, je nach Beziehungsgrad, unterscheiden. Aber Leid ist Leid.
    Ich wünsche dir die Kraft, die aus der inneren Überzeugung wächst, dass wir alle den selben Weg gehen werden. Man sieht sich wieder. Ich weiß!, dass es sehr lange dauern kann, diese Kraft zu spüren. Aber sie ist in uns. Sonst wären wir längst nicht mehr hier.

    Lieber Nick,

    Es stand nicht in unserer Macht unsere Liebsten zu retten. Ich habe meiner Tochter jahrelang beim Sterben zusehen müssen. Sie war oft und lang in Kliniken und bei vielen Ärzten. Auch das reichte nicht.
    Hast du eine Trauerbegleitung? Du wirkst so "einsam",


    Liebe Kathi,

    Es tut mir sehr leid, dass du dein Kind gehen lassen musstest. Ich bin auch noch recht frisch in der Trauer um meine Tochter. Sie war erst 24.

    Ich gehe oft zu ihrem Ruheplatz. Sie hat einen unter Bäumen, wir dürfen ausser frischen Blumen nichts dekorieren. Man toleriert bisher aber zwei handbemalte Steine von einer Freundin. Unglaublich, gell, dass man da zu seinem Kind spricht. Den Stein mit ihrem Namen schaue ich emotionslos an. Mein Hirn lässt das Begreifen noch nicht zu.

    Sie hätten uns verabschieden sollen. Später. Längst weißhaarig, ganz am Ende unseres Lebens, wie es sich "gehört".

    Dass wir sie verabschieden mussten ist "ungehörig"... ungeheuerlich ... vom Schicksal unverzeihlich.

    Glücklicherweise (was für ein höhnisches Wort) kann ich mein Lenchen sehr gut wahrnehmen (die meiste Zeit zumindest). Ich weiß, dass sie noch da ist. Ich wünsche dir diesen winzigen Trost. Dein Christoph ist ja viel mehr als nur ein kranker Körper. Seine Liebe und sein Wesen bleiben dir. Dass das bei Weitem nicht reicht weiß ich selbst. Auch ich schreie trotzdem noch nach meinem Kind. Hebe ihre Sachen auf, damit sie sie wieder mitnehmen kann, wenn sie zurück kommt.

    Aber manchmal bin ich getröstet (für nur Augenblicke, die aber manchmal auch länger anhalten), weil ich weiß, sie ist noch "da" und ich werde sie wiedersehen.

    Liebe Mami von Christoph: so unermesslich, wie wir sie lieben, so unermesslich tut es weh!
    Ich wünsche dir viel Kraft, das Wissen, dass du nicht allein bist und Menschen um dich, die dich auffangen!


    Gesteht euch Ruhepausen zu...

    Habt das Vertrauen das die Trauerwellen nicht immer ensetzlich hoch sind...

    das ihr mit " Weitblick manchmal ueber das Trauermeer surft"

    das hinter jeder Unfassbarkeit eine "innere Fassbarkeit" , eine innere Stabilität ist...

    und das der sinn des Lebens das LEBEN IST.

    Ich hab das gelesen, nachdem ich meinen Beitrag in meinem Thread geschrieben habe. Du hast mir quasi schon geantwortet, bevor ich mich mitgeilt habe. Ich weiß, das ging an alle. Es passte nur so schön. Danke.

    Hallo Anja,

    ich bin noch nicht so lange dabei, aber ich wusste es schon vorher. Dass mein Mädchen schon lange mit einem Teil ihrer Seele in der anderen Welt war. Das Wissen half/hilft nicht.Ich habe jetzt die meisten Beiträge in deinem Thread gelesen. Einmal erzählst du davon, dass du immer suchst nach Menschen, die das gleiche Schicksal mit dir teilen. Ich kann dir sagen: heute bist du so ein Lichtlein im Dunkeln für Mamas wie mich, die erst anfangen zu begreifen. Heute findet man dich auf dieser Suche, die wohl viele Trauernde beginnen. Danke, dass du noch da bist. Danke, dass du einen Weg gefunden hast, zu überleben. Danke, dass ich es lesen durfte.
    Mein liebes Mädchen ist erst 3 Monate dort. Meine Buben brauchen mich, um ihnen zu zeigen, dass man weiterleben kann und darf. Ich muss weitermachen.

    Es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Deine Seele streckt sich gerade nach allen Seiten. Dein kleiner Bub ist bei dir! Nicht auf dem Friedhof. Was soll er auch da? Er ist gut aufgehoben. Das kleine Leben, was erst noch werden soll, braucht jetzt deine Aufmerksamkeit. Das ist völlig okay! Denk dich ruhig hin zu deinem zukünftigen Kind.


    Sind Kopfschmerzen und Übelkeit eine Nebenwirkung der Spritzen?
    Ich hoffe, du konntest doch noch schlafen.