Beiträge von turicum

    Guten Morgen Susanne,


    ich habe als Mantra: Gott, ich vertraue Dir, auch wenn ich es nicht verstehe und nimm meine Ängste von mir.

    Eben war ich einkaufen. Alles ist ja mit Weihnachten dekoriert und da fiel mir ein, wie mein Partner mir immer

    Dominosteine gekauft hat.


    Ich bin immer sehr schnell im Supermarkt, weil mich alles an ihn erinnert. Ich bin froh, wenn Weihnachten

    vorbei ist.


    Heute habe ich nach 3 Wochen endlich wieder meine Therapie. Darauf freue ich mich schon. Ich habe Gott

    auch sehr beleidigt, als ich im Krankenhaus Abschied genommen habe, aber so ganz ohne Glaube ist auch

    nicht gut für mich.


    Lieben Gruß


    Turicum

    Hallo,


    genauso geht es mir auch. Ich freute mich auf den gemeinsamen Urlaub in der Schweiz, schlafe schon ein wenig

    vor und höre nur, dass ich den Rettungswagen rufen soll und 2 Tage später ist meine große Liebe gestorben und

    das mit 62 Jahren. Ich bin 53 Jahre alt und dachte so mit 80 Jahren wäre ich vielleicht "Witwe". Wir waren ja nicht

    verheiratet.


    Diese ewige Stille im Haus ist nur schwer zu ertragen. Wenn mein Sohn mich besucht und wir sitzen im Garten,

    muss ich oft lachen und schäme mich dann, weil ich mich frage, darf ich überhaupt schon lachen? Ich werde nie

    meine Nachbarin vergessen, die in der größten Not, nach ein paar Tagen zu mir meinte, ich solle Abstand zu

    ihr halten, weil sie das alles nicht ertragen kann.


    Jetzt will sie aber alles wissen, wo ich arbeite und für wen. Ich halte mich freundlich, aber distanziert, solche

    A.....brauche ich nicht in meinem Leben.


    Lieben Gruß



    Turicum

    Liebe Sumazo,


    mir geht es genauso. Manche Tage sind ganz gut und dann kommt wieder dieses grausame Tief. 4 Monate und 3

    Tage und er wird nicht wieder kommen.


    Immer dieses Warum Spiel. Warum so früh? Warum ohne Vorerkrankung? Heute ist es kalt und sehr dunkel und

    ich vermisse ihn schrecklich.


    Ich soll mich neu verlieben, so der Tip von einer Bekannten. Will ich nicht, denn ich bin noch verliebt. Ich mache

    momentan viel zu viel, weil ich die Einsamkeit nicht ertragen kann und dieses ständige Gedankenkarussell.


    Jeden Morgen habe ich Ängste und muss mich motivieren aufzustehen. Er fehlt mir so, auch seine beschützende

    Art.


    Niemand fragt nach ihm, oder mir. Einfach vergessen.


    Lieben Gruß


    Turicum

    Hallo Lil,


    ich weiss genau was Du meinst. Ich frage mich auch, was ist jetzt eigentlich mein Status. Witwe bin ich nicht, sondern

    nur die Lebensgefährtin des Verstorbenen. Das hört sich ziemlich traurig an und Single wollte ich nie im Leben sein.

    Ja, ich finde es auch schwierig einzukaufen. Bisher hat mich noch niemand gefragt, wo er ist. Wir waren fast jeden

    Tag zusammen einkaufen und jetzt wird auch niemand wohl mehr fragen.


    Ich kann mir auch keinen Mann mehr vorstellen, nach ihm. Ich möchte einfach meine Ruhe haben und um ihn trauern.

    Bei Dir ist es ja noch ganz frisch, bei mir sind es immerhin schon 4 Monate morgen. Es ist viel passiert in dieser Zeit

    und ich renne praktisch jeden Morgen aus meinem stillen Häuschen und fahre zu meinem Halbtagsjob. Hauptsache

    nicht so viel alleine sein.


    Manchmal habe ich gute Phasen, aber seit gestern hänge ich wieder durch. Ich will mein altes beschauliches und

    beschütztes Leben zurück. Ich möchte aber auch meine Familie behalten, denn der Kontakt ist jetzt erst wieder

    da.


    Lieben Gruß


    Turicum

    Liebe Renate,


    ich hatte eben einen Termin bei einem Sch...arzt und hinterher habe ich meinen Partner schmerzlich vermisst,

    der hätte den rund gemacht.


    Ich habe nur meine Handtasche genommen und bin leise gegangen und war sooo wütend auf alles. Überall

    gibt es Weihnachtssachen und ich denke, ne das lass ich ausfallen. Diese Endgültigkeit finde ich so schlimm.

    Er kommt definitiv nicht wieder. Heute Nacht habe ich auch noch von ihm geträumt, als ich damals im

    Krankenhaus Abschied von ihm genommen habe.


    Ich freue mich immer, wenn Du schreibst.


    Lieben Gruß


    Turicum

    Hallo,


    als ich Deinen Beitrag gelesen habe, habe ich nur gedacht, ach du Sch.... Mein aufrichtiges Beileid für Dich. Ich kann

    das gut nachvollziehen. Ich konnte nicht einmal 4 Tage alleine sein, wenn mein Partner in Frankfurt war und jetzt

    bin ich schon fast 4 Monate allein, nur dieses Mal bleibe ich es auch.


    Das Forum hat mir sehr geholfen, aber auch eine Trauertherapie, die ich angefangen habe. Ich vermisse wie Du,

    auch das Körperliche, aber es ist schon ein Ticken besser geworden. Ich habe auch für meinen Partner alles

    aufgegeben und zuletzt waren wir sehr glücklich und dann kam dieser unerwartete Schicksalsschlag. Ich hatte

    das Gefühl, die Welt hat angehalten.


    Deine Geschichte hat mich sehr berührt.


    Lieben Gruß


    Turicum

    Ihr Lieben,


    ja sie will mir nur helfen, aber je mehr ich mich gegen meine Erinnerungen wehre, umso präsenter sind sie. Mein

    Therapeut meint, dass ich die Gefühle einfach zulassen soll. Ich bin dankbar über dieses Forum. Die meisten

    meiner Bekannten haben sich zurückgezogen.

    Ich möchte auch niemanden nerven, also schreibe ich hier darüber. Es hört sich schön an, dass er nur im Zimmer

    nebenan ist. Ich hätte im Leben nicht gedacht, dass ich so früh verlassen werde. Wir haben immer überlegt, dass

    er so über 90 Jahre wird, da seine Eltern auch so alt geworden sind.

    Ich habe zwar meine Familie wieder, aber es ist anders als Dein Seelenverwandter und bester Freund. Manchmal

    lese ich in den Nachrichten von anderen Todesfällen und denke dann, siehst Du der oder die ist auch früh

    verstorben. Vorhin habe ich wieder seine letzten Mailboxnachrichten gehört. Ich kann und werde wahrscheinlich

    nichts von ihm wegschmeißen können. Hier an der Nordsee wollten wir unseren Lebensabend verbringen und

    jetzt hocke ich hier alleine und langweile mich teilweise fast zu Tode. Zu zweit war es toll, aber allein ist es öd.

    Wie geht es Euch?


    Lieben Gruß


    Turicum

    Hallo,


    ich gehe zum Sport und denke, was mache ich hier. Ich möchte zum shoppen fahren und denke, wofür und so geht

    es immer weiter. Ich liege am liebsten im Bett, eingekuschelt in unsere Decken, aber die Zeit geht nicht rum. Es ist

    wie Gefängnis im eigenen Körper. Mal kommen Ängste, dann wieder Entspannung, dann wieder der Gedanke an

    seinen Geburtstag diesen Monat. Er fehlt mir. Sein Geruch, seine blauen Augen und unsere Rituale. Ich habe zu

    nichts heute richtig Lust. Heute Abend bin ich unter Freunden, das tut gut. Ich finde es schwer, alleine durch das

    Leben zu gehen. Wir waren ja jeden Tag zusammen und haben alles zusammen gemacht. Ich rufe meinen Sohn

    zu oft an und habe manchmal Angst ihn auch noch zu verlieren. Ich bin jedoch dankbar, dass ich meine Familie

    wieder habe und die Hunde meines Vaters. Wie geht Leben, ohne seinen geliebten Partner. Ich weiß es noch

    nicht genau.


    Lieben Gruß


    Turicum

    Hallo Forum,


    heute sind es 15 Wochen, wo mein Partner ins Krankenhaus kam. Ich habe nur noch eine Freundin, mit der ich über meinen Partner reden kann und

    manchmal meine Mutter. Meine Freundin meint, dass ich aufhören soll ihn zu vermissen, weil wir auch eine schwierige Partnerschaft hatten. Wenn ich

    abgelenkt bin, kann ich meinen Tag ganz gut gestalten, aber irgendwie schleicht er sich immer wieder in meine Gedanken. Wie beim Verliebtsein,

    nur dass er leider nicht mehr lebt, ist er ständig in meinem Kopf.

    Ein Lied, oder etwas was er gerne gegessen hat und schon denke ich sofort an ihn. Ich finde dass sehr anstrengend, weil ich lebe ja noch und muss

    sehen, dass es weiter geht. Sobald ich einmal negativ an ihn denke, tut es mir leid. Kennt Ihr das auch, dieses ständige Gedankenkarussell? Morgens

    ist es besonders schlimm.



    Lieben Gruß


    Turicum

    Hallo,


    ich war immer dankbar dafür, dass ich nachts wenigstens schlafen konnte, aber die letzte Nacht war schrecklich.

    Ich hatte solche Angstzustände und konnte nicht schlafen. Es ist auch das 1. Mal in meinem Leben, das ich alleine

    lebe. Ich habe nicht einmal einen Hund. Jetzt gehe ich ein wenig Unkraut zupfen, das hat sonst immer mein

    Partner gemacht. Die Sonne scheint gerade so schön. Heute war ich wieder bei meinem Therapeuten zur

    Trauerbewältigung, das hat mir sehr gut getan. Ich wünsche Euch einen guten Nachmittag. Heute sind es 14 Wochen

    ohne ihn.


    Lieben Gruß


    Turicum

    Hallo,


    ich habe schon wieder sehr viel Gutes gelesen. Eben hat mich eine Nachbarin begrüßt. Das 1. Mal seit er verstorben

    ist. Ehrlich gesagt, hätte ich vor Wochen auch einmal erwartet, dass irgendeine angemessene Reaktion kommt,

    schließlich waren wir schon beim Du. Was soll es. Morgen sind es 14 Wochen. Mein Partner ist manchmal nach

    Frankfurt alleine für 4 Tage gefahren. Das war schon die Hölle für mich. Ich hatte da einen sehr guten Freund,

    der mich abgelenkt hat und den ich auch notfalls nachts anrufen konnte, aber er ist leider auch schon verstorben.

    Eine Freundin hat den Kontakt erst einmal eingestellt und ich hirne ständig alles durch, ob ich sie evtl. zu sehr

    in Beschlag genommen habe. Meist hat sie mir sowieso nur eine Sprachnachricht geschickt, während sie mit

    den Hunden Gassi gegangen ist, das fühlte sich irgendwie so nebenbei abgefertigt an. Ich bin sehr sensibel

    zur Zeit. Das ist ja auch kein Wunder. Mein Herzensmensch ist fort gegangen und hat mich leider nicht mit

    genommen. Eine Stunde später wären wir auf der Autobahn gewesen.


    Lieben Gruß


    Turicum

    Hallo,


    ich sag mir den ganzen Tag, nun reiß Dich mal zusammen, aber ich denke die ganze Zeit an ihn und daß es nie

    wieder so sein wird, wie es einmal war. Ich gehe mir selbst auf die Nerven, mit meiner permanenten schlechten

    Laune. Heute Nacht hatte ich schlimme Angstzustände. Die hatte ich auch in unserer Beziehung, aber er konnte

    mich immer gut beruhigen. Wir haben alles zusammen gemacht, umso einsamer ist es jetzt. Es fühlt sich an, wie

    Gefängnis, obwohl ich frei bin. Wenn ich mir vorstelle, dass es noch Jahrzehnte dauern kann...


    Lieben Gruß


    Turicum

    Hallo,


    ich gehe immer ganz früh aus dem Haus und fahre zu meinem Vater. Ich ertrage es schlecht allein zu sein. Heute morgen war ich 2,5 Std. im Stau, aber lieber im Stau, als alleine zu Hause. Wenn mich jemand harmlos fragt, wie

    es mir geht, sage ich immer, es geht und ernte dann komische Blicke. Ich werde dann manchmal innerlich

    wütend und denke, ja wie soll es mir schon gehen, wenn mein bester Freund und Liebe meines Lebens einfach

    umfällt und 2 Tage später tot ist.


    Heute war ein ganz guter Tag, aber die Angstzustände sind nervig. Ich gehe nicht in die Vermeidung, ich mache alles

    trotzdem. Am glücklichsten bin ich, wenn ich schlafen gehen kann.


    Ich bin froh, dass ich hier schreiben kann und verstanden werde. Im Auto rede ich manchmal mit meinem Partner,

    wenn ich auf der Autobahn unterwegs bin und nicht so viele Autos unterwegs sind.


    Wie gerne würde ich seine tiefe Bassstimme noch einmal hören. Ich höre mir manchmal seine Stimme auf der

    Mailbox an und höre seine tiefe Liebe zu mir.


    Ich denke jetzt schon an Weihnachten und es graut mir davor. Oft frage ich mich warum, muss mir so eine Sch...

    passieren?


    Ich bin sowieso nie die Gesündeste gewesen und dann so ein Schicksalsschlag ohne Vorankündigung. Zumindest

    habe ich ihm fast jeden Tag gesagt, wie sehr ich ihn liebe und wie gut er kochen kann.


    Diese elende Stille im Haus...Ich bin manchmal neidisch auf all die Paare, die nicht wissen können, was für ein

    amputiertes Gefühl das ist, ohne seinen Partner für den Rest seines Lebens leben zu müssen.


    Lieben Gruß


    Turicum

    Ihr Lieben,


    seitdem er fort ist, kann ich nicht mehr kochen. Ich ernähre mich von belegten Brötchen, oder mal einem Döner. Ich

    glaube auch, dass ich zu schnell zu viel will. Ehrlich gesagt, muss ich immer in mich horchen, was will ich jetzt

    eigentlich? Vorher hat mein Partner immer überlegt, was wir tagsüber so machen. Gestern bin ich mit dem Fahrrad

    los und nach 5 min. hatte ich doch keine Lust mehr, es war aber auch zu kalt. Manchmal beneide ich meinen Sohn

    um sein unbeschwertes Leben. Er geht gerne weg und hat viel Spaß und ich habe nur so etwas aufregendes zu

    berichten, wie dass ich gerade spazieren war. Spazieren ist aber besser, als nur depressiv im Bett zu liegen. Gleich

    treffe ich mich mit Bekannten, darauf freue ich mich. Da muss ich auch keine Rolle spielen. Das mit dem Gulasch

    kann ich verstehen, daß hätte mich auch gewurmt nach 1,5 Std.


    Lieben Gruß


    Turicum

    Hallo,


    ich kann es mir auch nur alleine vorstellen. Ich möchte auch nicht so etwas Schreckliches noch einmal erleben

    müssen.


    Manchmal fühle ich mich wie eine Puppe, als ob ich zu den anderen Menschen keinen Kontakt mehr herstellen

    kann. Alles erledige ich, wie ein Roboter. Ich bin nur glücklich, wenn ein Tag geschafft ist und ich schlafen gehen

    kann. Ich wache zwar andauernd auf, aber nachts fühle ich mich am wohlsten unter seiner Decke.


    Ich freue mich aber sehr, wenn mein Sohn anruft, dann ist wieder Lebensfreude da. Ich fühle mich manchmal

    wie 80 Jahre und nicht wie 53 Jahre. Der Sinn meines Lebens ist gestorben und ich ein Stück mit.


    Lieben Gruß


    Turicum

    Liebe Ostwind,


    ja, ich glaube auch, dass man kommunizieren kann. Ich schicke ihm Sprachnachrichten gelegentlich auf Whatsapp,

    außerdem rede ich manchmal mit ihm.


    Ich wünsche Dir für Deinen Geburtstag einen harmonischen Tag. Wir haben ja ein ähnliches Schicksal, dass unsere

    beiden Männer plötzlich und unerwartet verstorben sind, das mcht es für mich so unwirklich. Eben noch energie-

    geladen und große Freude auf den Urlaub und ja auch auf die Rente und im nächsten Moment ringen mit dem Tod.


    Er war alles für mich und jetzt habe ich Schwierigkeiten, den Tag zu strukturieren. Das klingt schön, was Du geschrieben

    hast.


    Lieben Gruß


    Turicum

    Hallo,


    ich hatte meinen Ex-Freund zu Besuch und habe vorher gedacht, dass es eine gute Idee sei, um über den Schmerz

    hinweg zu kommen, doch kaum war er da, fühlte sich alles so falsch an. Er hat seine Kekse gegessen und einmal

    hat er mir über den Rücken gestrichen, wo ich sofort verkrampft wurde. Nach 5 Std. Besuch war ich psychisch

    völlig erschöpft und wollte ihn nur noch loswerden. Immer habe ich nur gehört, was ich muss. Ich solle seine

    Sachen wegschmeissen und das Bett usw. Ich war froh, als er fort war und habe auch den Kontakt eingestellt,

    weil er sauer wurde, als ich ihm sagte, dass ich gar nichts müsse zur Zeit. Ich habe eine tiefe Angst vor dem Alleinsein,

    aber lieber allein, als in unguter Gesellschaft. Trauer braucht eben seine Zeit. Ich kann mir überhaupt keinen

    anderen Mann momentan vorstellen. Ich würde jeden mit ihm vergleichen.


    Lieben Gruß


    Turicum

    Liebe Steffi,


    das hast Du sehr gut beschrieben. Seit seinem Tod habe ich kaum noch Nachrichten, oder Klatsch und Tratsch

    gelesen. Es interessiert mich einfach nicht. Ich bin mit überleben beschäftigt.


    Lieben Gruß


    Turicum