Liebe Sabine,
auch ich bin eine verwaiste Mama, seit nunmehr 2 Jahren.
Der Schmerz bleibt, daß Vermissen bleibt, das Heimweh genauso. Doch es bleibt auch die ganz große Liebe für unsere Kinder.
Mein Sohn ist mein Einziger, er mußte mit 38 Jahren gehen. Es kam soviel auf einmal. Zum Schluß Koma, Sepsis, Organversagen. Innerhalb von 3 Wochen ist das alles passiert.
Die ersten Wochen/Monate hab ich nur im abgedunkelten Wohnzimmer auf der Couch verbracht. Ich lebe alleine. Familie hab ich leider keine. Mein Sohn ist mein Ein- und Alles. Für ihn hab ich gelebt.
Irgendwie lebe ich nun in einer Welt in der er immer um mich ist. Er ist da für mich, er ist nicht weg. Wenn man das jemand erzählt, der diesen Alptraum nicht kennt, denkt vermutlich das man verrückt ist. Doch mir hilft es zu überleben. Alle Menschen, die mir nicht gut tun halte ich auf Abstand. Die Natur hilft mir; im Wald kann ich meinen Schmerz den Bäumen geben. Und Tiere mag ich. Mein Leben ist ein anderes geworden. Und ja, auch heute kommt der Gedanke an ein " zu ihm und meinen Eltern gehen wollen" noch immer
Ach, ich wünsche dir......das du im Moment nur einen Pfad findest, der dich weitergehen lässt. Bis du einen Weg findest, der nur für dich bestimmt ist.
Kathi