Beiträge von Karin56

    Liebe Danne,

    Ja so ist es, ein ganz anderes Leben, ein Leben allein ohne den geliebten Partner an der Seite. Das Vermissen wird immer schlimmer je länger ich alleine bin, jetzt ist schon September und wenn ich zurück blicke habe ich so bewußt weder das Frühjahr noch den Sommer so richtig wahrgenommen. Hab einfach nur irgendwie überlebt.

    Ihr Lieben,

    Es ist wieder Sonntag, 24 Wochen ist es heute her und die Trauer hat mich wieder voll im Griff. Die ganze Woche war ich durch Termine abgelenkt und konnte ganz gut damit umgehen. Heute habe ich mir bewusst nichts vorgenommen und schon ist sie wieder da die Trauer. Wird das jetzt für den Rest meines Lebens so sein? Ich packe mich voll mit Terminen die ich eigentlich gar nicht haben will, nur um der Trauer zu entkommen und um dann festzustellen, dass ich ihr nicht entfliehen kann. Draußen scheint die Sonne und in mir ist alles düster. Ein Sonntag an dem wir früher was unternommen hätten, rausgefahren wären und jetzt sitze ich wieder mal hier und heule vor seinem Bild.

    LG Karin

    Liebe Katrin,

    Ja der Umgang mit den Menschen die noch keinen geliebten Menschen verloren haben ist sehr schwierig geworden, ich kann dabei jetzt aber nur für mich sprechen, das hätte ich vorher nie gedacht, wie sehr man sich doch mit der Trauer verändert und die Menschen um mich herum nicht mehr mit mir umgehen können. Nur meine 3 Witwen mit denen ich mich öfters treffe nehmen mich wie ich bin.

    Liebe Grüße Karin

    Ihr Lieben,

    Am Sonntag waren es bei mir 23 Wochen ohne meinen geliebten Mann und ich habe das Gefühl das Vermissen wird immer mehr. Am Anfang musste man funktionieren und nun je mehr Zeit ins Land geht dringt es einem so richtig ins Bewusstsein und bringt mich manche Tage an den Rand meiner Kräfte. Gestern meldete sich nun doch mal meine Schwägerin per Telefon. Ich merkte sofort wie unsicher sie im Reden mit mir war und immer ein verlegenes Lachen hatte. Bewusst wurde mir bei dem Telefonat auch, dass sie mit meiner Trauer nicht umgehen können, da sie sich beide noch haben. Dann kam der Satz "wir haben dir ja gesagt du kannst jederzeit vorbeikommen" ich habe ihr zu verstehen gegeben, dass ich es vom Gefühl her nicht kann. Worüber soll ich mit ihnen reden, sie verstehen mich mit meiner Trauer nicht und ich bin auch zu enttäuscht, dass sie mich in allen Dingen alleine gelassen haben. Und auch nicht mal gefragt haben wie ich klar komme. Ich habe versucht ihr zu erklären, dass meine Trauer und das Vermissen immer stärker wird je mehr Zeit vergeht. Sie kann es halt nicht nachvollziehen. Ich muss es akzeptieren, konnte mir aber nicht verkneifen ihr zu sagen, dass einer von beiden irgendwann mal in der gleichen Situation sein wird und dann merkt wovon ich rede.

    Liebe Grüße Karin

    Liebe Tine, lieber Ralph,

    genauso ist es, man macht Dinge die man vorher nicht getan hat als die Welt noch in Ordnung war, wie ich auch schon schrieb alles nur um nicht ganz alleine dazustehen, das brauchte man ja alles nicht als der Partner noch lebte, da kam ich gar nicht auf die Idee mich einer Gruppe anzuschließen oder Bekannte zu treffen, es reichte mir das wir zusammen waren. Wie hab ich unsere Nachmittage geliebt, es ging so ruhig ab, er hat Zeitung gelesen ich ein Buch, im Sommer waren wir im Garten und freuten uns auf die schönen ruhigen Abende. Alles ist weg. Manchen mag das langweilig erscheinen, aber es war das Leben was wir wollten. Worauf soll man sich noch freuen. Wie du Ralph schreibst, die Liebe meines Lebens ist weg. Das wofür man gelebt hat ist für immer fort.und Was kommt jetzt???

    Liebe Grüße Karin

    Ihr Lieben,

    Momentan fühle ich mich echt richtig Schei..... Es sind jetzt 5 Monate her seit mein Schatz mir durch corona weggenommen wurde. Wenn ich so zurück denke frage ich mich wie habe ich die Monate eigentlich überstanden, ehrlich gesagt ich weiß es nicht. Es war und ist ein ständiges auf und ab. Je mehr Zeit vergeht umsomehr hab ich das Gefühl es geht abwärts. Familie hüllt sich nach wie vor in Schweigen. Heute traf mich eine Bekannte mit der man eigentlich nur ab und an mal geplaudert hat, sie nahm mich in den Arm und war richtig mitfühlend, das war bisher die Einzige die das mal tat und es tat mir richtig gut. Fremde tun das, was ich mir eigentlich von der Familie gewünscht hatte, mitfühlend sein. Ich muss damit Leben, dass da nichts zu erwarten ist. Um nicht in Grübelei und Einsamkeit zu versinken bin ich viel unterwegs, stelle aber immer wieder fest es sind nur Notlösungen um dem Alleinsein zu enfliehen und kein Ersatz für das was ich verloren habe. Frage mich jetzt oft wie soll das bloß weitergehen, ist das jetzt mein zukünftiges Leben.

    Liebe Grüße Karin

    Guten Morgen Ralph,

    Mit den Angeboten der Bekannten und Familienmitgliedern kann ich ja auch nur immer wieder erwähnen, geht es mir genauso wie dir. Mir wird von meiner Seelsorgerin auch immer wieder vermittelt ich müsste da wohl mit klar kommen, dass ich da nichts zu erwarten habe, mein Verstand sagt es mir ja auch, aber das Gefühl will es einfach nicht akzeptieren und ist sehr sehr enttäuscht. Um mich außerhalb der Gruppe auszutauschen habe ich auch nur die Seelsorgerin, meine 3 bekannten Witwen wollen über das Thema Trauer auch nicht mehr reden. Sie sind ja auch schon wesentlich älter als ich und ich denke in der Generation ist es noch anders. Ich bin ein Mensch der reden muss um zu verarbeiten, viele können das wahrscheinlich auch nicht. Ich denke auch, dass es viele mit sich selbst ausmachen, so wie wir es mittlerweile auch tun.

    VG Karin

    Liebe Tine73,

    Es war bei mir auch schon so als ich das Holzkreuz auf dem Grab sah, beim Bestellen des Steines ging es eigentlich, der Steinmetz war super empathisch. Aber jetzt als der Stein lag konnte ich mich vor weinen kaum halten, man weiß der Mensch ist verstorben, aber was man in dem Moment fühlt, kann nur einer nachempfinden der die Situation selbst kennt.

    Lieber Ralph,

    Du sprichst mir aus dem Herzen, am Montag wurde der Grabstein für meinen Mann gelegt, als ich da war und seinen Namen darauf sah hatte ich ein ganz komisches Gefühl in mir, es war irgendwie so als wäre jetzt es jetzt in Stein gemeißelt das er wirklich nicht mehr wiederkommt. Auch er liegt auf einem schönen kleinen Friedhof, den ich auch gerne abends besuchen gehe oder Sonntag morgens, dann ist es so herrlich ruhig dort.

    Lieber Ralph und Tine73,

    Die Erfahrung mit den sozialen Kontakten mache ich zur Zeit auch, wenn man Familie auch als Soziales Umfeld betrachtet, kann ich nur sagen, als Ehepaar waren wir gefragt, als alleinstehende Trauernde Hinterbliebene kann keiner mehr mit mir umgehen und ich werde gemieden. Frühere Bekannte Ehepaare melden sich gar nicht mehr. Es gibt nur noch 3 ältere Witwen mit denen ich offen sprechen kann. Also soziale Kontakte hin oder her, es ist keine Garantie das man aufgefangen wird.

    Liebe Grüße Karin

    Liebe Elke,

    Ich bewundere alle, die es wagen in den Urlaub zu fahren, momentan könnte ich es mir für mich nicht vorstellen, aber man soll ja bekanntlich nie nie sagen, wer weiß was noch kommt. Die Insel Föhr ist wunderschön ich war vor zig Jahren mit meinem Schatz auch schon 2 x dort. Ich wünsche dir und deiner Freundin einen schönen Urlaub und wünsche dir das du dich auch etwas erholen kannst.

    Liebe Grüße Karin

    lieber Ralph,

    erklärt mich jetzt bitte nicht für verrückt, aber wenn ich dann mal für kurze Zeit diese etwas stabilere Phase habe, dann bekomme ich Angst ich würde mich daran gewöhnen und könnte ihn wohlmöglich nicht mehr so vermissen oder sogar vergessen, ach es hört sich einfach nur chaotisch an was ich schreibe, aber so fühle ich schon den ganzen Nachmittag.


    Lieber Billi,

    Das Einkaufen geht eigentlich, ich stelle nur immer wieder fest, dass ich für 2 Leute Einkaufen und an der Kasse dann erst feststelle, dass ich wieder viel zu viel im Korb habe. Im Auto läuft dann das Radio bei der Heimfahrt und es läuft ein Lied und schon ist die Erinnerung da und ich fange im Auto furchtbar zu weinen an.

    Grüße euch ganz lieb :13::13:

    Liebe Jasel,

    Danke für deine Antwort. Es ist einfach furchtbar dieses Gefühl, dass man niemals mehr den geliebten Partner an seiner Seite hat, der alles mit einem gemeinsam trug, ich hab im Augenblick das Gefühl ich habe wieder einen riesigen Berg vor mir, den ich ganz alleine besteigen muss und ich nicht weiß ob ich das alleine jemals schaffe. In einem Moment fühle ich mich dazu stark genug und im nächsten möchte ich mich heulend wie ein kleines Kind in einer Ecke verkriechen und mir die Decke über den Kopf ziehen. Die Zukunft macht mir einfach nur Angst. Ich möchte ihn einfach nur wiederhaben und alles wäre wieder gut. Und jetzt muss ich mir selbst sagen Karin träum weiter, du weißt, dass du spinnst.

    Liebe Grüße Karin

    Kennt Ihr das auch?

    Jetzt hatte ich für ein paar Tage das Gefühl so langsam wird meine Psyche etwas stabiler und von jetzt auf gleich haut es mich wieder um und ich weine bei der kleinsten Kleinigkeit los. War seit letzter Woche Mittwoch ziemlich viel ausserhäusig beschäftigt und abgelenkt, hab heute noch zu einer Bekannten gesagt im Augenblick fühle ich mich eigentlich gefestigt. War wohl ein Irrtum. Gucke auf sein Bild und schon fließen die Tränen.

    Liebe Grüße Karin

    Lieber Ralph,

    So hatte ich mir das mit meinem Mann auch vorgestellt, gemeinsam alt werden. Fast 27 Jahre haben wir ja gemeinsam geschafft. Er war 73 und kerngesund und deshalb hat keiner von uns daran gedacht, dass er jetzt schon gehen muss. Mitten aus dem Leben raus. Man fühlte sich so sicher und dachte nicht an den Tod und wie schnell wird alles zerstört, unwiederbringlich. Heute sind es 21 Wochen her.

    Liebe Grüße Karin