Mein Leben ist nur noch ein Scherbenhaufen

  • Guten Morgen Ihr Lieben,


    im Moment kann ich mir auch überhaupt nicht vorstellen, dass der Schmerz irgendwann nachlässt ... Ich befürchte eher, dass nicht nur die Einsamkeit, sondern auch die Dinge, die man nur gezwungenermaßen macht, den Verlust immer deutlicher werden lassen.


    Herzliche Grüße und kommt gut durch den Tag

    Tine

  • Ihr Lieben,

    Am Sonntag waren es bei mir 23 Wochen ohne meinen geliebten Mann und ich habe das Gefühl das Vermissen wird immer mehr. Am Anfang musste man funktionieren und nun je mehr Zeit ins Land geht dringt es einem so richtig ins Bewusstsein und bringt mich manche Tage an den Rand meiner Kräfte. Gestern meldete sich nun doch mal meine Schwägerin per Telefon. Ich merkte sofort wie unsicher sie im Reden mit mir war und immer ein verlegenes Lachen hatte. Bewusst wurde mir bei dem Telefonat auch, dass sie mit meiner Trauer nicht umgehen können, da sie sich beide noch haben. Dann kam der Satz "wir haben dir ja gesagt du kannst jederzeit vorbeikommen" ich habe ihr zu verstehen gegeben, dass ich es vom Gefühl her nicht kann. Worüber soll ich mit ihnen reden, sie verstehen mich mit meiner Trauer nicht und ich bin auch zu enttäuscht, dass sie mich in allen Dingen alleine gelassen haben. Und auch nicht mal gefragt haben wie ich klar komme. Ich habe versucht ihr zu erklären, dass meine Trauer und das Vermissen immer stärker wird je mehr Zeit vergeht. Sie kann es halt nicht nachvollziehen. Ich muss es akzeptieren, konnte mir aber nicht verkneifen ihr zu sagen, dass einer von beiden irgendwann mal in der gleichen Situation sein wird und dann merkt wovon ich rede.

    Liebe Grüße Karin

  • Liebe Karin,

    das ist das Schlimme daran. Unsere Mitmenschen werden unsere Trauer und Verzweiflung erst verstehen, wenn sie selbst einen geliebten Menschen verloren haben.

    Ich wünsche es niemanden, aber irgendwann wird es jeden treffen. Ob es nun der Verlust der Eltern, der Geschwister oder der Lebenspartner ist, der Schmerz wird der selbe sein.

    Bleibt zu hoffen, daß sie dann jemand zur Unterstützung an ihrer Seite haben und nicht so wie wir allein sind.

    Herzliche Grüße Ralph

    Trauer. Ein Gefühl als ob Dir jemand bei vollem Bewusstsein das Herz aus der Brust reißt und eine lebensunfähige Hülle zurücklässt.

  • Lieber Ralph

    genauso ist es. Leider ist es bei mir dann so, dass ich mich dann automatisch distanziere wenn ich merke ich werde eh nicht verstanden, die Unbefangenheit die ich früher hatte ist einfach weg. Das Leben sortiert sich neu.

  • Liebe Karin, lieber Ralph,


    da kann ich mich nur anschließen: Von manchen Leuten in meinem Umfeld bin ich tatsächlich etwas enttäuscht. Von manchen kam nach dem obligatorischen "meld dich, wenn was ist" überhaupt nichts mehr, kein "wie geht's dir?" oder "ich denke an dich". Andere melden sich zwar und versuchen sich zu kümmern, aber wenn man sich dann trifft, sind mein Verlust und meine Trauer überhaupt kein Thema. Dann soll ich offenbar auf Teufel komm raus abgelenkt werden. Und dafür, dass ich in den Redefluss reingrätsche und sage "ich möchte dir gerne erzählen, wie es mir geht und ich würde mich freuen, wenn Du mir zuhörst", fehlt mir meistens die Energie.

    Wirklich verstehen tun mich wahrscheinlich nur zwei Leute - die ich aber auch nicht überstrapazieren möchte. Gut, dass ich Euch und dieses Forum habe!


    Herzliche Grüße

    Katrin

  • Liebe Katrin,

    Ja der Umgang mit den Menschen die noch keinen geliebten Menschen verloren haben ist sehr schwierig geworden, ich kann dabei jetzt aber nur für mich sprechen, das hätte ich vorher nie gedacht, wie sehr man sich doch mit der Trauer verändert und die Menschen um mich herum nicht mehr mit mir umgehen können. Nur meine 3 Witwen mit denen ich mich öfters treffe nehmen mich wie ich bin.

    Liebe Grüße Karin

  • Ihr Lieben,

    das kenne ich leider auch.Meine Freundin ist seit fast10Jahren Witwe,ihr Mann starb mit51Jahren an Bauchsoeicheldrüsenrebs.Ihrer Erfahrung nach,wollen die Menschen nach 3Monaten nichts mehr von Trauer usw wissen ,und ziehen sich zurück.So war es bei ihr.


    Glg🌻☀️Elke

  • Ihr Lieben,

    Es ist wieder Sonntag, 24 Wochen ist es heute her und die Trauer hat mich wieder voll im Griff. Die ganze Woche war ich durch Termine abgelenkt und konnte ganz gut damit umgehen. Heute habe ich mir bewusst nichts vorgenommen und schon ist sie wieder da die Trauer. Wird das jetzt für den Rest meines Lebens so sein? Ich packe mich voll mit Terminen die ich eigentlich gar nicht haben will, nur um der Trauer zu entkommen und um dann festzustellen, dass ich ihr nicht entfliehen kann. Draußen scheint die Sonne und in mir ist alles düster. Ein Sonntag an dem wir früher was unternommen hätten, rausgefahren wären und jetzt sitze ich wieder mal hier und heule vor seinem Bild.

    LG Karin

  • Liebe Danne,

    Ja so ist es, ein ganz anderes Leben, ein Leben allein ohne den geliebten Partner an der Seite. Das Vermissen wird immer schlimmer je länger ich alleine bin, jetzt ist schon September und wenn ich zurück blicke habe ich so bewußt weder das Frühjahr noch den Sommer so richtig wahrgenommen. Hab einfach nur irgendwie überlebt.

  • Liebe Karin56,


    siehste so unterschiedlich ist das, das hab ich viel bewußter wahrgenommen die Jahreszeiten viel intensiver als jemals zuvor.


    Dafür aber alles andere nicht um mich herum.

    Natur, die Jahreszeiten, Blumen, Bäume alles das viel viel intensiver.


    Vlg. Linchen

  • 19.03.23-19.09.23

    Ein halbes Jahr ist schon vergangen seit dem du nicht mehr bei mir bist, ich weiß nicht wie ich das bis hierhin geschafft habe. Und ich habe Angst wie es weitergehen soll ohne dich. Ich vermisse dich unendlich. Ich sitze alleine in unserem Café in das wir so gerne nach dem einkaufen gingen und gucke auf deinen leeren Platz. Die Erinnerungen kommen immer stärker hoch und schmerzen in meinem Herzen ❤. Ich vermisse dich so sehr .

  • Liebe Karin,


    Bei mir war das halbe Jahr am 09.09.

    Ich kann alles was Du schreibst so gut nachvollziehen, leider.

    Ich habe auch unbändige Angst vor der weiteren Zukunft ohne meinen geliebten Mann...

    Es zerreißt mich förmlich.

    Und alles erscheint so sinnlos.


    Ich umarme Dich :24:

  • Hallo zusammen,

    Bei mir ist es erst 4,5 Monate her, dass ich meinen Lieblingsmenschen plötzlich verloren habe. Ich weiß auch nicht, wie die Zukunft ohne ihn gehen soll und ob ich das überhaupt kann/will. Ich würde do gerne hinterhersterben aber das geht natürlich nicht. Damit meine ich, dass mir das Leben ohne ihn so furchtbar sinnlos erscheint….. einige von uns, deren Verlust etwas länger zurückliegt geben einem ja die Hoffnung, dass es mit der Zeit etwas besser wird…..

    Lg Herzschmerz

  • Ihr Lieben,

    Danke für die mitfühlenden Worte die alle so treffend sind, heute ist mein Schatz ein halbes Jahr nicht mehr da und am 23.09. ist unser Kennenlerntag. Ich habe dieses Datum nie vergessen. Am 23.09. vor 27 Jahren bin ich in sein Leben geplatzt und habe mich einfach dreist zum Kaffee trinken eingeladen. Er war so perplex, dass er sofort einwilligte. Mit diesem Tag begann unsere immer größer werdende Liebe, die immer stärker wurde. Uns alle Hindernisse gemeinsam schaffen ließ. MEin Kopf und mein Herz will es nicht wahrhaben und verdrängt es immer wieder, daß alles vorbei ist. Alleine macht das doch alles keinen Spaß mehr. Ich brauche ihndoch do sehr zum Leben. Meine Bekannten Damen die schon länger Witwen sind, 4 Jahre, 3 Jahre und 1 Jahr, sind alle so taff, verreisen zig mal im Jahr, ich hätte da gar keine Lust drauf.

    Liebe Grüße Karin