Danke
Mein Leben ist nur noch ein Scherbenhaufen
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Ihr Lieben,
Auch bei mir haben viele gesagt, " wir lassen dich nicht allein und sind bei dir".
Das war vor der Bestattung. Heute fragt keiner mehr nach oder fragt ob man was machen will. Sie lassen dich alle allein. Selber die Initiative ergreifen? Man möchte sich nicht aufdrängen, fühlt sich wie ein Bittsteller. Du wirst vom alltäglichen Leben ausgeschlossen. Alle haben Angst von deinem Kummer hören zu müssen. Selbst beim Bruder vermeidest du den Namen zu erwähnen.
In unseren Breitengraden möchte man mit dem Tod nicht konfrontiert werden.
Dort, wo Familien noch Familien sind ist es anders. Wir haben oft nur dieses Forum...
LG an alle, Billi 🌻
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Lieber Billi,
genauso ist es. Allein, man muss alles nur noch mit sich alleine ausmachen, obwohl man gar keine Kraft mehr dazu hat. Aber keiner merkt es und keinen interessiert es mehr.
Liebe Grüße Karin
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Liebe Karin,
das tut mir unendlich leid für dich. Du wirst mit Sicherheit jemanden finden mit dem du über deine Trauer und Gefühle reden kannst. Hab einfach Geduld. Je öfter du zu den Treffen gehst desto besser lernst du die Leute kennen. Vielleicht ergibt sich da das eine oder andere Gespräch und auch Treffen außerhalb der Gruppe mit ein paar Leuten. Wir haben eine WhatsApp Gruppe und treffen uns auch zwischen den Trauer Cafés.
Fühl dich ganz fest umarmt, ganz liebe Grüße Manuela
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Liebe Manuela,
Danke für deine tröstenden Worte.
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Hallo Manuela,
ich finde es stark, daß sich aus den Treffen im Trauercafé auch außerhalb Kontakte mit den Teilnehmern ergeben haben. Ich glaube daß würde auch mir und anderen helfen und werde beim nächsten Treffen unserer Trauergruppe einen entsprechenden Vorschlag machen.
Vielen Dank für die Inspiration und herzliche Grüße
Ralph
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Lieber Ralph,
das ist schön das ich helfen konnte.
Wir waren letzte Woche zum ersten Mal in einem kleinen Café das in der Woche sehr gut besucht ist, aber am Sonntag Nachmittag nicht, da es etwas abseits liegt. Wir haben überlegt ob wir vielleicht auch Zeit für Spiele einplanen im Hinblick auf die kalte Jahreszeit. Die Betreiberin des Cafés sagte das wäre kein Problem wenn wir das dort machen möchten.
Eine ruhige Nacht wünsche ich.
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Kennt Ihr das auch?
Jetzt hatte ich für ein paar Tage das Gefühl so langsam wird meine Psyche etwas stabiler und von jetzt auf gleich haut es mich wieder um und ich weine bei der kleinsten Kleinigkeit los. War seit letzter Woche Mittwoch ziemlich viel ausserhäusig beschäftigt und abgelenkt, hab heute noch zu einer Bekannten gesagt im Augenblick fühle ich mich eigentlich gefestigt. War wohl ein Irrtum. Gucke auf sein Bild und schon fließen die Tränen.
Liebe Grüße Karin
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Liebe Karin,
genauso kenne ich das auch.
Da fühlt es sich kurzfristig mal so an, als ob man etwas gestärkt ist und dann bedarf es nur einer Kleinigkeit und man ist wieder dort wo man vorher war oder aber noch tiefer unten.
Ich hatte das heute auch mal wieder.
Ich war einkaufen und komme dann an Dingen vorbei, die ich ihm sonst schon mal mitgebracht habe, um ihm eine kleine Freude zu machen. Jetzt werde ich ihm nie wieder etwas vom Einkaufen mitbringen können...
Und schon war ich wieder extrem in mein Trauerloch zurück katapultiert...
Es ist alles so unendlich schwer und im Moment fühle ich mich, als würde ein riesiger Stein auf mir liegen und ich komme nicht mehr hoch.
Liebe Grüße
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Liebe Jasel,
Danke für deine Antwort. Es ist einfach furchtbar dieses Gefühl, dass man niemals mehr den geliebten Partner an seiner Seite hat, der alles mit einem gemeinsam trug, ich hab im Augenblick das Gefühl ich habe wieder einen riesigen Berg vor mir, den ich ganz alleine besteigen muss und ich nicht weiß ob ich das alleine jemals schaffe. In einem Moment fühle ich mich dazu stark genug und im nächsten möchte ich mich heulend wie ein kleines Kind in einer Ecke verkriechen und mir die Decke über den Kopf ziehen. Die Zukunft macht mir einfach nur Angst. Ich möchte ihn einfach nur wiederhaben und alles wäre wieder gut. Und jetzt muss ich mir selbst sagen Karin träum weiter, du weißt, dass du spinnst.
Liebe Grüße Karin
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Ich kenne das auch. An manchen Tagen ist es etwas besser, dann kommt plötzlich eine Welle die dermaßen zuschlägt. Manchmal sehe ich noch nicht mal den Grund, manchmal sind es Situationen wie Jasel schreibt. Einkaufen ist extrem anstrengrnd, ich flüchte mich regelrecht durch das Geschäft. Überall ist irgendwas was meine Billi gekauft hätte. Und heute ist es besonders schlimm. Unser 15. Jahrestag. Und vor 16 Wochen unser letztes Telefonat. Einfach grausam.
Liebe Grüße Billi 🌻
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Liebe Karin,
beim gestrigen Treffen unserer Trauergruppe hat sich in kleiner Runde ein wirklich schönes Gespräch entwickelt. Während dieser 3 Stunden war ich tatsächlich etwas entspannter als in den vergangenen Wochen und Monaten.
Das zuhören, erzählen und weinen in der Rund mit anderen Trauernden ist tröstend.
Jeder der Anwesenenden hat einen lieben Menschen verloren und weiß wie sich der andere fühlt.
Wäre es nach mir gegangen, hätte dieses Beisammensein nie geendet.
Als ich danach wieder allein daheim war, war da wieder dieses absolute Chaos in meinem Kopf. Diese Unruhe und Angst die mich dann durch die Wohnung laufen lässt, wie einen Gefangenen in seiner Zelle, ist schrecklich.
Ich wünschte diese Phasen mit stabilerer Psyche, wie Du es nanntest, würden länger andauern.
Herzliche Grüße Ralph
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lieber Ralph,
erklärt mich jetzt bitte nicht für verrückt, aber wenn ich dann mal für kurze Zeit diese etwas stabilere Phase habe, dann bekomme ich Angst ich würde mich daran gewöhnen und könnte ihn wohlmöglich nicht mehr so vermissen oder sogar vergessen, ach es hört sich einfach nur chaotisch an was ich schreibe, aber so fühle ich schon den ganzen Nachmittag.
Lieber Billi,
Das Einkaufen geht eigentlich, ich stelle nur immer wieder fest, dass ich für 2 Leute Einkaufen und an der Kasse dann erst feststelle, dass ich wieder viel zu viel im Korb habe. Im Auto läuft dann das Radio bei der Heimfahrt und es läuft ein Lied und schon ist die Erinnerung da und ich fange im Auto furchtbar zu weinen an.
Grüße euch ganz lieb
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Liebe Karin und Alle hier,
es geht mir genauso wie euch, hatte ich einen einigermaßen guten Tag, kann der nächste sehr traurig sein, Ablenken hilft nicht, dann weine ich und schreibe meine Gefühle und Gedanken auf, meistens hilft es etwas, nicht immer.
Dieses furchtbare Gefühl der Einsamkeit, Leere und Sinnlosigkeit kommt immer wieder hoch.
Auch ich kaufe noch zu viel ein und kann Musik immer noch nicht gut ertragen.
Ach, es dauert einfach noch alles und der Herbst naht auch bald, schrecklich, dieser Gedanke.
Wenn ich zu traurig oder unruhig bin oder Schmerzen wieder hochkommen , versuche ich es manchmal einfach mit Atmen.
Beim Einatmen sage ich ich Hallo Traurigkeit, beim Ausatmen sage ich Auf Wiedersehen.
Habe ich aus einem buddhistischen Buch. Manchmal hilft es, manchmal muss ich einfach nur weiter weinen.
Aber auf stabile Phasen hoffe ich momentan gar nicht mehr, weil ich es noch allzu instabil erlebe, wie ihr auch.
Ich denke aber schon, dass es mit der Zeit stabiler werden wird, nur wann, kann man absolut nicht planen , das muss von innen heraus wachsen wahrscheinlich.
Ich wünsche euch allen einen guten Abend und liebe Grüße aus der Vulkaneifel
Elisa
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Hallo Karin
vielleicht hört sich das für jemanden chaotisch an, der keinen geliebten Menschen verloren hat. Aber ich denke in diesem Forum kennt jede und jeder diese Gefühle.
Du hast deinen Mann geliebt und er Dich, Du wirst ihn niemals vergessen weil er ein Teil deines Lebens ist und immer bei Dir sein wird.
Herzliche Grüße Ralph
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Ihr Lieben,
diese Gefühle,die ihr da beschreibt,kenne ich auch nur zu gut.Da geht es einem für eine Zeit besser ,und dann haut es einen plötzlich und grundlos von den Füßen.Einfach schlimm.
Inzwischen versuche ich die besseren Phasen dazu um Kraft zu tanken,für die nächste schlechte Zeit.
Wünsche euch noch einen ruhigen Abend ⭐️
Glg🌻⭐️Elke
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Ihr Lieben,
Momentan fühle ich mich echt richtig Schei..... Es sind jetzt 5 Monate her seit mein Schatz mir durch corona weggenommen wurde. Wenn ich so zurück denke frage ich mich wie habe ich die Monate eigentlich überstanden, ehrlich gesagt ich weiß es nicht. Es war und ist ein ständiges auf und ab. Je mehr Zeit vergeht umsomehr hab ich das Gefühl es geht abwärts. Familie hüllt sich nach wie vor in Schweigen. Heute traf mich eine Bekannte mit der man eigentlich nur ab und an mal geplaudert hat, sie nahm mich in den Arm und war richtig mitfühlend, das war bisher die Einzige die das mal tat und es tat mir richtig gut. Fremde tun das, was ich mir eigentlich von der Familie gewünscht hatte, mitfühlend sein. Ich muss damit Leben, dass da nichts zu erwarten ist. Um nicht in Grübelei und Einsamkeit zu versinken bin ich viel unterwegs, stelle aber immer wieder fest es sind nur Notlösungen um dem Alleinsein zu enfliehen und kein Ersatz für das was ich verloren habe. Frage mich jetzt oft wie soll das bloß weitergehen, ist das jetzt mein zukünftiges Leben.
Liebe Grüße Karin
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Liebe Karin,
genau das gleiche habe ich vorhin auch gedacht: Wird das jetzt mein Leben sein? Irgendwelche Aktivitäten, an denen man vielleicht noch nicht mal richtig Spaß hat, nur um die Zeit rumzukriegen und der Einsamkeit zu entfliehen? Menschen treffen, mit denen man vielleicht nur Smalltalk macht bzw. denen man sich anpasst, nur um nicht allein zu sein?
Das klingt alles so mühsam und sinnlos ...
Herzliche Grüße
Tine
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Liebe Karin, liebe Tine,
ich befürchte die Trauer wird über einen sehr langen Zeitraum unser ständiger bleiben.
Ich spüre nicht das der Schmerz und die Trauer in den vergangenen Monaten "milder" geworden sind.
Ganz im Gegenteil. Mir wird jeden Tag ein Stück bewusster was für einen Schatz ich verloren habe.
Die Liebe meines Lebens, mein Ein und Alles ist einfach fort.
Wie sollen wir je wieder glücklich sein?
Herzliche Grüße Ralph
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Liebe Tine, lieber Ralph,
genauso ist es, man macht Dinge die man vorher nicht getan hat als die Welt noch in Ordnung war, wie ich auch schon schrieb alles nur um nicht ganz alleine dazustehen, das brauchte man ja alles nicht als der Partner noch lebte, da kam ich gar nicht auf die Idee mich einer Gruppe anzuschließen oder Bekannte zu treffen, es reichte mir das wir zusammen waren. Wie hab ich unsere Nachmittage geliebt, es ging so ruhig ab, er hat Zeitung gelesen ich ein Buch, im Sommer waren wir im Garten und freuten uns auf die schönen ruhigen Abende. Alles ist weg. Manchen mag das langweilig erscheinen, aber es war das Leben was wir wollten. Worauf soll man sich noch freuen. Wie du Ralph schreibst, die Liebe meines Lebens ist weg. Das wofür man gelebt hat ist für immer fort.und Was kommt jetzt???
Liebe Grüße Karin
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