Beiträge von Elisa50

    Liebe Capri Sonne, vielleicht schreibst du ihm einfach dass du für ihn da bist wenn er dich braucht, wenn er depressiv ist, wird er vielleicht zu schwach dazu sein dich um Beistand zu bitten.

    Vielleicht hat er Angst vor tiefen, persönlichen Gesprächen und zeigt seine Trauer durch Verletztheit vom Leben…

    Du spendest ihm ja Signale und Schweigen daraufhin kann auch ein Signal sein.

    Höre auf dein Gefühl, auf dein Herz und behalte vielleicht ein bisschen die Geduld.

    Es ist natürlich schwierig hier ins Blaue hineinzuschreiben, da wir weder dich noch ihn kennen, aber in dieser Situation würde ich ich Herz vor Kopf setzen.

    Ich wünsche dir Kraft und auch Vertrauen in dich und deine Eintscheidungen.

    Elisabeth

    Liebe Manuela, schön, dass du hier im Forum bist und deine Sorgen und Schmerzen mit uns teilst.
    Ich verstehe dich sehr gut, wie angstbesetzt der heutige Tag für dich sein muss.

    Mir steht das Ganze noch am 09.08.23 bevor und mir ist jetzt schon mulmig bei dem Gedanken.

    Du hast diese Nachricht schon vor 10 Stunden geschrieben, ich konnte sie erst jetzt lesen und überlege, wie es dir im Augenblick geht. Alles ist noch sehr, sehr frisch und nach diesem ersten Geburtstag nach seinem Verlust kommen noch andere schmerzhafte Tage.

    Egal was du heute gemacht oder nicht gemacht hast, du hast den Tag so verbracht wie es dir möglich war und das ist richtig momentan.

    Setze dich nicht zu sehr unter Druck, wenn du heulen möchtest, dann heule, wenn du deinen Schmerz herausschreien möchtest, dann schreie, wenn du Trost findest, durch Freunde, Familie oder sogar etwas in dir, dann fühle dich getröstet.

    Nimm den Tag an, er geht vorbei und dann hast du „ den ersten Geburtstag „ geschafft.

    Vielleicht hast du auch ein paar liebe Menschen angeschrieben, damit sie auch an seinen Geburtstag denken, dann fühlst du dich nicht so alleine in deiner Trauer.

    Ich verstehe dich so gut und wünsche dir ein bisschen innere Sicherheit um diesen Tag, auch in seinem Sinne, gestalten zu können, egal wie.

    Ich denke an dich und auch an uns alle hier, denen es noch bevorsteht oder schon erlebt haben.

    Fühl dich umarmt ,

    Elisabeth

    Es ist gut, dass du diesen Tag gewählt hast hier zu schreiben.

    Du hattest das Bedürfnis deinen Schmerz an diesem Tag zu teilen.

    Nicht alle Menschen, die einem nahe stehen, denken auch an diesen Tag, und wir haben Angst , dass unsere Lieben totgeschwiegen werden.

    Ich habe das letzte Woche auch erlebt, abends schrieb dann ein Freund, dass er diesen Tag seinem Freund, meinem verstorbenen Mann widmet, das tat unheimlich gut, öffnete dann wieder alle Schleusen aber gab mir auch den Mut, unsere gemeinsamen Freunde anzuschreiben und sie zu bitten, ein paar Minuten meinem Mann, ihrem Freund zu widmen.

    Das hat mir und auch den anderen gutgetan.


    Schreibe weiter, du wirst hier gehört und verstanden.

    Liebe Grüße

    Liebe Lisa Theresa, deine Sorgen sind normal, du bist verunsichert und erschüttert, da geht das Vertrauen in sich und das Leben erstmal unter.
    Auch ich habe mir zunächst nichts zugetraut, fühlte mich wie ein bedrängtes Mäuschen in einer Ecke und fühlte mich plötzlich uralt und hatte auch Angst vor Krebs und zu sterben, dann wieder es mir egal, ich war des Lebens müde, es war alles so schwer und schrecklich, ist es jetzt zeitweise ja immer noch.

    Ich erlebe das auch bei Freunden, die ganz plötzlich, seit dem Tod meines Mannes, plötzlich große Angst um sich und ihre Partner oder Kinder haben.

    Wenn ein geliebter Mensch geht, erschüttert das auch alle die ihn mochten und man reflektiert sein Leben.

    Lass es zu, die Gedanken kommen ohnehin zu dir, es ist besser sich mit ihnen auseinanderzusetzen als zu verdrängen.

    Es ist alles noch sehr frisch und es dauert seine Zeit, bei jedem anders.

    Ich wünsche dir viel Kraft und Begleitung durch liebe Menschen.

    Uns gibt es ja auch noch, wir hören dir zu und fühlen und denken mit dir.

    Liebe Grüße

    Elisabeth

    Lieber Ruediger, es ist gut, dass du dich an ein Trauerforum gewendet hast.

    Hier kannst du alle deine Gedanken aufschreiben und sei dir sicher, wir alle verstehen deinen Schmerz und deine Verzweiflung und auch, dass du durch die Hölle gehst momentan.

    Mein Mann starb vor einem halben Jahr innerhalb 6 Wochen seit Diagnosestellung an einem brutalen Lungenkrebs.

    Er rauchte und trank nicht, lebte gesund, machte Sport.

    Mit 62 Jahren ging sein Leben quälend zu Ende.

    Wir alle hier erleben so ziemlich die gleichen Gefühle , denken ähnlich und die Verzweiflung und Einsamkeit packt uns arg.

    Ich verstehe dich so gut, einen geliebten Menschen zu verlieren ist das Schlimmste, was ich mir vorstellen kann.


    du kannst hier immer deine Gedanken aufschreiben und dich mitteilen, fühle dich hier verstanden und begleitet.

    Wenn du liest, dass die Menschen hier im Forum das gleiche durchmachen wie du, oder schon durchgemacht haben, tröstet es dich vielleicht ein bisschen, dass du nicht so alleine mit deinem Schmerz bist und dass deine Gefühle ganz normal sind aber auch, dass du wahrscheinlich noch weiterhin eine traurige und schwere Zeit erleben wirst.

    Fühle dich getröstet und begleitet.

    Ganz herzliche Grüße von Elisabeth

    Liebe Lisa Theresa, willkommen in diesem wunderbaren und hilfreichen Forum.

    Mein Mann ist jetzt ein halbes Jahr tot, nach brutaler Diagnose starb er nach 6 Wochen ganz plötzlich.

    Du brauchst Zeit für deine Trauer, nimm sie dir, höre auf dein Bauchgefühl.

    Die Trauer sucht sich immer ihren Weg und sie ist wichtig. Zeigt sie dir doch, dass du deinen Partner sehr geliebt hast.

    Es dauert solange wie es dauert.

    Mal geht es dir schlecht mal wieder besser, die berühmten Wellen, die kommen und abebben…

    Finde deinen Weg sich ihm mitzuteilen und dir auch, gestehe dir die Trauer zu und lass dich auf keinen Fall von anderen unter Druck setzen mit ihrem „ wird schon wieder! Das geht vorbei „ usw.
    Achte darauf, wie dein Sohn damit umgeht, vielleicht könnt ihr euch gegenseitig halten in dieser schweren Zeit.

    Wir alle hier verstehen dich und können deine Situation absolut nachspüren.

    Alles Gute von Elisabeth

    Liebe Karin und alle anderen, diese Stunden der Einsamkeit und Verzweiflung sind schrecklich und man fühlt sich entsetzlich hilflos und von aller Welt verlassen. Der Sommer macht es, m.E. nicht besser sondern in dieser Zeit nur noch schlimmer.

    Aber die Freunde oder Familienangehörige haben ihr Leben, das geht schneller weiter als unseres, uns bleibt in solchen Momenten nur, sich der Traurigkeit hinzugeben und gleichzeitig zu sagen „ ich bin jetzt traurig und verzweifelt, aber das geht vorbei „!

    Die Welle ebbt ab.

    Mir hilft manchmal, nicht immer, meine Gedanken aufzuschreiben, dann bin ich gezwungen mich zu konzentrieren und die Gedanken zu sortieren, danach bin ich etwas ruhiger.


    In den Büchern steht manchmal, man soll sein eigener Beobachter sein, z.B. dass man sich von außen betrachtet: „Da ist Elisabeth, sie ist traurig, sie vermisst jetzt ihren Mann sehr. Elisabeth weiß aber, dass die Traurigkeit wieder weggeht „ usw.

    Manchmal hilft das mir.


    Wir müssen alle unseren Weg finden damit zu leben, es ist schwer aber wir müssen das irgendwann schaffen, um unserer Selbst willen. Wir sind wertvoll, auch wenn wir das momentan nicht so empfinden.

    Zusammen sind wir nicht alleine und tragen uns durch diese schwierige Zeit.

    Liebe Karin, es kommt scheinbar häufig vor, dass Menschen, die extremen Stress erlebt haben durch den Tod des geliebten Partners, auch körperliche Beschwerden oder Krankheiten bekommen, das habe ich erzählt bekommen von Betroffenen und ich selbst bin auch jetzt betroffen.

    Bei mir hat sich ein äußerst schmerzhafter Weichteilrheumatismus als Autoimmunreaktion auf den Verlust meines Mannes gebildet, der nie wieder verschwinden wird.

    Ich muss schon seit über 2 Monaten Cortison nehmen, anfangs hochdosiert, da die Entzündungswerte so hoch waren. Ich weiß noch noch nicht wo das hinführt.

    Wir sind alle traumatisiert und ein Trauma verletzt den ganzen Menschen, die Psyche leidet extrem , das Hirn arbeitet nicht so wie gewohnt und der Körper ist durch diesen Stress extrem anfällig, das Immunsystem leidet und je mehr wir uns in permanent negativen und hilflosen Gedanken verwurzeln, umso weniger haben wir etwas entgegenzusetzen und doch ist es so wichtig, dass wir an uns glauben, wir hatten ein Leben vor diesem schrecklichen Verlust und haben es gemeistert, unsere Ehepartner hatten auch ein Leben vor ihrem Tod und haben es auch gemeistert.

    Wir alle hatten Kraft und haben Herausforderungen überstanden im vorherigen Leben, das müssen wir uns immer wieder sagen, auch wenn es meist sinnlos erscheint. Wir müssen an uns glauben und für unsere Lieben weitermachen, damit ihr Tod einen Sinn ergibt und wir den geliebten Partner lebendig halten. Nach und nach wird uns das gelingen und wir bleiben dann auch nicht stecken in dieser permanenten Verzweiflung.

    Lernen wir Vertrauen in uns selbst wieder suchen und zu entwickeln.

    Ich grüße euch alle

    Elisabeth

    Liebe Karin, ärgere dich nicht auch noch über unsensible Menschen! Deine Ängste ob deines Alleinseins mit diesem neuen Problem kann ich sehr gut verstehen, man fühlt sich eh so klein und unsicher und dann soll evtl. auch noch eine Knieoperation mit anschließender Rehabilitation stattfinden. Das haut einen runter.

    Das deine Tochter einspringen kann ist schon mal eine große Hilfe und den Tipp mit der Caritas finde ich auch gut.
    nach der Reha wirst du schon sicherer sein und hoffentlich positiver denken und handeln können.

    Aber erstmal abwarten ob überhaupt operiert werden muss, ich kenne einige die das machen lassen mussten, und hinterher waren sie erstaunt, wie schnell es aufwärts ging.

    Warte mal ab und versuche Vertrauen in dich und deine Entscheidung zu finden.

    Ich wünsche dir, dass du aus dem negativen Gedankenkarusell etwas herausfindest und die Gedanken etwas ruhiger werden.

    Ganz liebe Grüße

    Elisabeth

    Liebe Linchen und Eyla, ich rede auch mit Gott, mache ihn nicht verantwortlich für das Leid, was den Menschen, Tieren, Umwelt geschieht. Ich rede ihn auch an, frage auch nach dem Warum, sage ihm, dass das Leben nicht fair ist und schimpfe viel über das was mich beschäftigt. Andererseits danke ich ihm oft, dass ich in Landschaften eintauchen kann und Glück darüber empfinden kann.

    Auf dem Jakobsweg habe ich ihn um Beistand gebeten und das meine Achtsamkeit nicht nachlässt, es war ein gutes Gefühl ihm zu vertrauen.

    Manchmal, wenn ich nachts nicht einschlafen kann bitte ich ihn, dass mein Vertrauen in ihn und das Leben nicht weggeht. Das ist ein gutes Gefühl.

    Liebe Grüße

    Elisa

    Hallo an Alle, ich seit vorgestern neu hier und habe meinen Mann vor knapp einem halben Jahr verloren. Er starb innerhalb 6 Wochen an einem nichtkleinzelligen Lungenkrebs mit vielen Folgeerkrankungen.

    Ihr macht als Hinterbliebene die gleichen Erfahrungen wie ich.

    Freunde, von denen wir danach gerne getröstet und begleitet worden wären, blieben weg, schwiegen, kamen einfach nicht zu mir.

    Später habe ich vo zwei Menschen erfahren, dass sie Probleme hatten zu mir zu kommen und Rolf, mein verstorbener Mann, war nicht mehr da. Damit kamen sie nicht gut zurecht. Ich hätte sie so gebraucht hier, um die schreckliche Stille zu überbrücken und vielleicht der Seele meines Mannes ein Zeichen zu geben, die Freunde kommen weiterhin in unser Haus und helfen und stützen.

    Leider musste ich mich mit der Zeit selber einladen und sie bitten, das Schweigen zu unterbrechen und mit mir über meinen Mann zu reden.

    Nicht nur über die furchtbaren Tage im Krankenhaus sondern über uh als Freund und über uns als befreundetes Paar.

    Einige waren erleichtert, andere überfordert. Das musste ich akzeptieren. In einem Buch las ich „ das Adressbuch wird sich verändern „, das muss ich leider bestätigen. Dafür erfuhr ich Unterstützung von Bekannten, die mir vorher nicht nahestanden. Man bemerkt auch die Ungeduld, wenn Freunde nach einem halben Jahr nicht verstehen wollen, warum man noch nicht „über den Berg ist „…

    Da hilft es nur in sich hineinzuhorchen und seinen Umgang damit zu finden, wieder Vertrauen zu entwickeln in sich selbst und eine gute Therapeutin oder Therapeuten zu finden, was nicht so einfach ist und lange dauern kann.

    Liebe Grüße

    eure Elisa

    Liebe Alle hier im Forum,

    wir fühlen alle gleich und machten ähnliche Erfahrungen, besonders, wenn der Krebs sich plötzlich bemerkbar machte und kaum noch Zeit blieb um das zu begreifen.

    Mein Mann, Nichtraucher, sportlich, Nichttrinker lebte gesund und war ein offener, liebenswerter Mensch.

    Plötzlich bekam er Schmerzen in der linken Rippengegend, die zunächst beim Abhorchen der Lunge nichts ergaben.

    Nach zwei Wochen hörte die Ärztin plötzlich Geräusche, die auf einen Pleuraerguss hindeuteten.

    Dann ging alles sehr schnell. Großer, unheilbarer Lungenkrebs, noch keine Metastasierung aber viele Nebenerkrankungen wie 2 Lungenentzündungen, davon eine wegen COVID Infektion durch einen Mitpatienten, zum Schluss noch eine große Lungenembolie

    Mein Mann starb 6 Wochen nach Diagnosestellung in einem schrecklichen Zustand.

    Am Tag vorher bekam er noch eine zweite Chemotherapie.!

    Später sagte die Hausärztin mir, das die meisten Lungentumore Zufallsbefunde sind. Das muss man sich mal vorstellen.

    Es gibt kein Screening ab einem gewissen Alter! Warum nicht??

    Ist da nichts daran verdient? Das Krankenhaus und die chemische wie technische Logistik verdiente an der Erkrankung sicher viel mehr als an einer gewissen Vorsorge.

    Wenn man einen Lungenkrebs in der Röntgenaufnahme nicht sehen kann, angeblich, warum bietet man denn nicht ein jährliches CT an als Vorsorge ? Ich bin mir sicher, viele hätten eine reelle Chance, dass der Tumor nicht zu groß ist in behandelt werden kann.

    Wie seht ihr das?

    Das gilt sicher nicht nur für Lungenkrebs

    Ihr Lieben, ich wünsche euch allen ein gutes Wochenende, wie ihr auch immer es verbringt. Es tut so gut eure Worte zu hören und ich hoffe , ich kann auch mit der Zeit etwas zu eurer Unterstützung beitragen

    Eure Elisa

    Vielen Dank für eure lieben Worte und die herzliche Aufnahme in dieses Forum. Eure Worte tun sehr gut und wenn ihr über den Verlust des geliebten Menschen berichtet und die Zeit davor, kann selbst ich mit euch mitfühlen, weil ich weiß, was ich durchmachen musstet.

    All diese gutgemeinten Ratschläge „ es wird besser werden „ „ die Zeit heilt alle Wunden“ usw. tun nur weh, wir haben keine Wunde die heilen muss, wir haben unsere Hälfte verloren, unsere innere Hälfte und Lebensmittelpunkt, so empfinde ich es zumindest.

    Man kann noch so aktiv vorher gewesen sein, wenn der geliebte Mensch nicht mehr da ist, macht das alles erstmal wenig Sinn, weil der Zustand des Vermissens immer im Vordergrund steht und jede Sekunde unseres Daseins bestimmt.

    Irgendwann wird die Zeit uns helfen, das glaube ich schon, nur, wie wir die Zeit bis dahin füllen, müssen wir selbst herausfinden und dabei stark auf unser Gefühl hören.

    Manchmal finde ich es , besonders an den oft einsamen Wochenenden wichtiger ein gutes Buch zu lesen, welches spannende Geschichten erzählt, als sich aus Angst vor dem Alleinsein in Aktivitäten zu begeben, die mir nichts bringen, um dann in das leere Haus zurückzukommen, was dann noch trauriger wirkt.

    Wir hatten keine Kinder und ich kann mir nicht vorstellen abends immer alleine vor dem Fernseher zu sitzen, meine Vorstellung ist, mich nach einer „ Sorgenden Hausgemeinschaft „ auf Genossenschaftsbasis umzuschauen.

    Man kauft sich in die Genossenschaft ein, mietet dort eine Wohnung, wo mir nicht gekündigt werden kann, man achtet aufeinander, unterstützt sich, Gemeinsamkeit wird gepflegt durch Frühstücken oder zusammen Essen kochen, wenn man möchte.

    Es gibt tolle Konzepte, nur halt noch viel zu wenige. Ich stelle mir das sehr beruhigend und interessant vor.

    Nur so Gedanken am Morgen als Zukunftsperspektive gegen die Einsamkeit.

    Ich wünsche euch allen viel Kraft und Durchhaltevermögen, vertraut euch und hört auf die innere Stimme.

    Ganz liebe Grüße

    Liebe Mitfühlende, ich bin neu im Forum, habe über dieses Forum in einem sehr guten Buch erfahren.

    Mein Mann starb am 13.01.2023 an Lungenkrebs. Er war Nichtraucher, sportlich, diszipliniert und ein offener, warmer Mensch.

    Vom Tag der Diagnosestellung bis zu seinem plötzlichen Tod waren es nur 6 Wochen die ihm blieben. Der Kre s wurde festgestellt, da mein Mann Schmerzen im Bereich der linken Rippengegend hatte und zunehmend Luftnot bekam. Er wurde abgehorcht, die Lunge schien frei und er bekam ein Rezept für Physiotherapie.

    Die Schmerzen wurden immer stärker und nach 2 Wochen, bei einem erneuten Arztbesuch, hörte die Ärztin Geräusche, die sich nach Flüssigkeit anhörten.

    Er ging zum Röntgen, es wurde ein Pleuraerguss festgestellt und eine Einweisung zum CT und Pleurapunktion ausgestellt.

    Das ergab dann die schlimme Diagnose eines großen, unheilbaren Lungentumors.

    Danach begann eine brutale Zeit, mit Lungenentzündungen, wöchentlichen Punktionen, Coronainfektion durch einen Mitpatienten und zusätzlich noch eine große Lungenembolie.

    Wir mussten 4 Wochen auf den Biopsiebefund warten, mit dem Ergebnis, dass er nicht eindeutig war für die Wahl der Therapie, Immuntherapie oder Chemotherapie, oder beides.

    Mein Mann war die letzten 2 Wochen Palliativpatient, bekam sofort Morphium, aufgrund seiner starken Luftnot, das Morphium machte ihm noch mehr Angst und bewirkte auch eine Wesensveränderung, es wurde dann Tavor gegen die Angst und Panik gegeben.
    Ich konnte im Zimmer bei ihm bleiben, die letzten 2 Wochen. Was ich dort erlebt habe war schlimm, ich war für Essen, Pflege, Beistand gerne gesehen, ansonsten fand ich keine Unterstützung, ich musste auf alles mögliche achten, fand mich alsbald in der Position des Störenfrieds wieder, ich führe das jetzt noch weiter aus, ich könnte ein Buch schreiben…

    Am Tag nach der 2. Chemotherapie starb mein Mann ziemlich plötzlich und unerwartet, selbst der Arzt war darauf nicht vorbereitet, schien mir. „Oh, oh, machen Sie sich darauf gefasst, dass ihr Mann gleich stirbt!“

    Ich habe meinen Mann festgehalten, ihn angestarrt, hilflos, fassungslos und noch nicht mal sofort begreifen können, das plötzlich kein Atemzug mehr kommt.

    Ich hatte eine totale Wanrnehmungsverzerrung von seinem Aussehen, ich gehe noch näher darauf ein, was ich dabei erlebte, war ein brutales Trauma, an dessen Folgen ich jetzt noch leide.

    Wenn ich hier alle eure Erfahrungen lese und manchmal meinem Zustand nicht aushalten kann, lese ich, dass es es einigen hier, auch nach Monaten, noch nicht besser geht, genau wie mir. Wie sollte es auch, was sind schon ein paar Monate, ein halbes Jahr, ein Jahr usw., , die Zeit durchlebt jeder individuell anders, aber für uns alle ist es eine furchtbare Zeit, eine Zeit ohne Boden, Tsunamis brechen über uns zusammen, Angst, Zittern, Verunsicherung und sich noch nicht tot aber auch nicht lebend fühlen, man wäre gerne an die Hand genommen und die, die man am meisten braucht, sind am weitesten weg, wenn es heißt da zu sein. Was für Erfahrungen…,

    So viel ist zunächst zu erledigen, wenig Empathie bei Behörden usw., wenigstens Beerdigungsinstitute können wohltuende Hilfe leisten.

    Wir strampeln uns aus allem frei, erledigen alles unter großer Anspannung und fühlen uns wahnsinnig einsam und allen. Auch jetzt, nach einem halben Jahr noch, die Wochenenden sind brutal, der Sommer ist brutal, das Leben geht überall weiter, Freunde fahren in Urlaub, feiern, leben ihr Leben und unser Leben steht noch still, wir fühlen uns isoliert und allein. Wir vermissen unseren geliebten Menschen so sehr, er fehlt überall und es bleibt uns nichts anderes übrig als uns an dieser Liebe festzuhalten und zu trösten.

    Dann müssen wir uns ein neues soziales Netz schaffen, dieses Forum ist ein Teil davon, darüberhinaus müssen wir weiter suchen, was wir in unserem Leben machen sollten. Damit es wieder irgendwann einen Sinn ergibt.

    Auch wenn wir des Lebens zeitweise müde sind, unsere Lieben hätten gerne weitergelebt, tun wir es also für sie, damit sie lange in Erinnerung bleiben und nicht totgeschwiegen werden, halten wir sie durch unser Erzählen lebendig.

    Ich umarme euch alle, es geht uns allen gleich, lasst uns durch diese Zeit hindurchgehen und irgendwann das Leben wieder heller sehen, wir werden uns wahrscheinlich alle verändern, das alte Ich was wir uns zurückwünschen gibt es nicht mehr, vielleicht erleben wir uns in einem anderen, tieferen Ich, dass wir annehmen und begrüßen können.

    Eure Elisa50