Liebe Tine
einfach jede Gelegenheit nutzen um mit Menschen ins Gespräch zu kommen die in einer ähnlichen Situation wie Du sind oder zumindest bei denen zu erwarten ist, daß sie ein Mindestmaß an Empathie besitzen.
Dazu vielleicht nach Angeboten von Trauergruppen und/oder -cafés in Deiner näheren Umgebung Ausschau halten.
Jedes Gespräch mit Menschen die wie Du fühlen hilft, auch wenn es nur einen begrenzten Zeitraum dauert.
Das anzugehen kostet manchmal unglaublich viel Energie, aber in aller Regel "lohnt" es sich.
Ich wünschte ich würde immer die Kraft dazu finden.
Aber alles ist besser als allein zuhause zu sein und nur zu grübeln.
Herzliche Grüße Ralph
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Lieber Ralph,
das mit dem Reden ist tatsächlich so eine Sache. In den Tagen, nachdem es passiert ist, hatte ich das Bedürfnis, jeden Gedanken mitzuteilen und wollte einfach jedem alles erzählen, was passiert ist, wie es mir geht, welche Vorwürfe ich mir mache usw. Was eigentlich ungewöhnlich für mich ist, aber in so einer Extremsituation war einfach alles anders. Aber jetzt merke ich, wie ich so langsam wieder dicht mache und eigentlich nur noch mit den beiden Freundinnen, die Ähnliches erlebt habe, darüber spreche, und ansonsten nur noch, wenn jemand danach fragt. Und je nach gezeigtem Interesse erzähle ich dann mal mehr, mal weniger.
Die Energie, zu einer Trauergruppe zu gehen, konnte ich leider noch nicht aufbringen. Vielleicht weil ich das Gefühl habe, dadurch wird alles irgendwie realer ... Aber wahrscheinlich sollte ich das wirklich mal in Angriff nehmen. Obwohl meine Hausärztin mir so ein wenig davon abgeraten hat, sie meinte, dadurch würde sich alles so in die Länge ziehen. Aber der Schmerz und die Trauer werden mich ja auch eine sehr lange Zeit begleiten ...
Hast Du denn eine gute/hilfreiche Trauergruppe gefunden?
Herzliche Grüße
Tine