Beiträge von Zausel

    Ja, perfekt wird es für uns alle wohl nie mehr werden. Immer wenn man das Gefühl hat, heute der Tag war tatsächlich besser als der vergangene, dann

    schlagen Trauer und Schmerz wieder zu. Mit den Gedankenlosigkeiten unserer Mitmenschen haben wir wohl alle zu tun. Ständig wird einem ein wunderschönes

    Wochenende und schöne Abende gewünscht...Mein Cousin kam vor ein paar Wochen , fragte wie es geht und meinte dann als ich einfach nichts sagte, damals wäre es ja nicht gut gegangen.... da war mein Mann gerade mal 4 Wochen nicht mehr da. Bei allem Verständnis für Leute, die noch keinen Verlust erlitten haben

    und sich nicht in unsere Situation rein versetzen können, da hab ich wirklich gedacht, das darf doch alles nicht wahr sein. Ich denke manchmal, wenn ich nicht betroffen wäre, ob ich dann auch lange Verständnis haben würde, aber eins weiß ich genau, dass ich bei einem Todesfall, der nur wenige Wochen her ist, niemals

    fragen würde, "wie geht's"....Gehe nachher mit einem guten alten Freund ca. 2 Stunden spazieren, der nimmt sich seit vielen Wochen Sonntags die Zeit dafür.

    Bin ich auch dankbar, muss mir aber auch oft die Tränen wegblinzeln, wenn ich wieder denke, warum geht Hartmuth nicht neben mir ??

    Ganz liebe Grüße an alle

    Monika

    Liebe Elisa, liebe Linchen, lieber Ralph, liebe Ursula und alle anderen

    vielen Dank für eure mitfühlenden Worte. So viele Empfindungen von euch treffen auch ganz genau auf mich zu. Die Frage nach dem warum, worauf es keine Antwort gibt

    und beim Aufwachen nachts oder morgens schießt einem auch nach all den Monaten sofort wieder in den Kopf was passiert ist und man findet keine Ruhe.

    Ich konnte anfangs noch nicht mal weinen, jetzt dafür umso mehr, was aber auf jeden Fall besser ist.

    Ralph, vielleicht kann es dir ein wenig Trost geben, dass deine Frau doch irgendwie immer um dich ist, auf dem Friedhof liegen nur die Hüllen unserer Lieben.

    Hab mir schon so oft gewünscht, dass Hartmuth nachts mal zu mir kommt und ich es auch keinem sagen würde, aber das werden wohl irre Vorstellungen bleiben.

    Die einzige Hoffnung ist, dass wir sie wiedersehen, wenn wir selber gehen müssen.

    Habt alle eine erträglich Nacht und es tut gut, euch hier zu treffen.

    LG Monika

    Hallo,

    habe mich eben hier angemeldet und beim Lesen der verschiedenen Schicksale zum ersten Mal das Gefühl, hier sind Menschen,

    die einen verstehen können.

    Mein Mann ist im Jan. plötzlich und unerwartet an einer Lungenembolie auf der Straße gestorben. Es gab keine Zeugen und er mußte obduziert werden,

    wir haben ihn nicht mehr wiedergesehen, 34 Jahre zusammen und von jetzt auf gleich alles vorbei. Ralph und Elisabeth schreiben, dass auch nach über einem

    halben Jahr Schmerz und Trauer nicht weniger geworden sind, bei mir ist es genauso. Man wünscht sich so sehr sein altes Leben zurück. Am Anfang haben die guten Freunde noch gesagt, wie es dir geht, brauche ich ja nicht zu fragen, aber mittlerweile wird davon ausgegangen es müßte einem doch wieder gut gehen.

    Ich kann die Frage "na, wie geh's " immer noch nicht ertragen. Ich gehe auch so gut wie täglich in die Natur, bin ich mit meinem Mann auch. Er fehlt natürlich unendlich, aber die regelmäßige Bewegung tut gut. Ich hoffe mich hier gut austauschen zu können.

    Viele liebe Grüße Monika