Lieber Paul,
Es tut mir so leid, deine, eure, Geschichte zu lesen. Ein solcher Schicksalsschlag, nicht einfach nur aus dem Alltag heraus, was schon schlimm genug ist, sondern aus einer ganz besonderen Gelegenheit, einer Reise, die zudem auch noch eine zusätzliche, besondere Gelegenheit feiern sollte.
Ich kann mir das kaum ausmalen, im Ausland, unter Fremden ... Aber so wie du beschreibst, hattest du mit einer wirklich tollen Reisegesellschaft und einer sehr empfindsamen Reiseleitung zumindest Menschen nicht nur an deiner Seite, sondern wirklich für dich da.
Dass du vor Ort all diese Entscheidungen getroffen hast, bzgl. der Einäscherung zum Beispiel, hört sich für mich total gut und richtig an.
Und wir alle hier kennen das, wie du dich jetzt fühlst. Man kann es kaum beschreiben. Man war vollständig, jetzt ist man es nicht mehr und hat auch keine Ahnung, wie man das je wieder sein soll. Und will es auch nicht, denn wie sollte das aussehen?
Auch mein Schatz und ich haben nicht gesucht, aber uns sowas von gefunden. Von daher weiß ich auch da, wie das ist, dieses Einrasten, dass da plötzlich das fehlende Mosaiksteinchen für das eigene Leben da ist, von dem man vorher gar nicht wusste, dass es fehlt.
Und wie sehr es jetzt umso mehr fehlt, weil es so viel mehr ist, als nur ein kleines, fehlendes Steinchen ...
Ja, es tut einfach nur weh.
Bitte, bitte schreibe hier was und wie und wie viel dir in den Sinn kommt! Ja, es hilft wirklich. Es hilft, sich alles von der Seele zu schreiben, sich mitzuteilen.
Gerade für diesen Zwiespalt "bin ich unter Menschen, will ich allein sein, bin ich allein, will ich unter die Leute" ist das eine sehr gute Option.
Und hier sind immer Menschen, die einen verstehen, egal, wie vermeintlich merkwürdig oder abstrus einem das eigene Empfinden oder die Gedanken einem vorkommen. Das ist oftmals nicht nur tröstlich, sondern sehr hilfreich, weil man zu allem Überfluss oft auch das Gefühl bekommt, dass man nicht ganz richtig tickt, bei der ein oder anderen Emotion oder dem ein oder anderen Gedanken.
Ich wünsche dir viel, viel Kraft, diese erste Zeit zu überstehen und für dieses Funktionieren, dass es zum Glück gibt, aber das auch nicht so einfach ist, wie manche vielleicht denken mögen!