Beiträge von Sonnenente

    Liebe Jenny,


    Sverja findet tolle Worte, auch zu den Kindern und auch für dich als Kind, Tochter deiner Mama.
    Diese Essenz ist meiner Meinung nach total auf den Punkt gebracht, daher wiederhole ich sie jetzt noch einmal, um Sverjas Worte zu unterstreichen und dir zu zeigen, dass das wirklich, wirklich, wirklich okay ist:


    Noch eine Essenz

    Gestatte deinem inneren Kind zu jammern und zu weinen und sich hilflos zu fuehlen .... es hat gerade den Schock erlebt seine Mama tot aufzufinden ...

    DU bist jetzt nur von der Zahl her 38 Jahre ... Dein inneres Kind will an die Hand genommen werden.

    Liebe Jenny,


    Du hast diese Fragen doch im Prinzip schon gestellt und auch Antworten bekommen? Vielleicht hast du für dich selbst bereits Antworten und suchst "nur" nach einer Bestätigung dafür?
    Ich kann mir das grad nicht ganz erklären ...

    Meine Meinung dazu habe ich ja auch bereits gesagt: Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Du kannst also in deiner Trauer nichts falsch machen.
    Und "müssen" musst du auch nichts.
    Wenn du dir nun bei allem Gedanken machst, ob "man" das macht oder ob "man" das nicht macht, dann könnte das ganz merkwürdige Ausmaße annehmen.
    Ich überspitze das jetzt mal sehr, damit deutlich wird, was ich meine:
    Willst du dir in Zukunft Gedanken machen, ob du Freitags ein Hähnchen in den Ofen schieben darfst, obwohl deine Mama da immer ihren Fischtag hatte? Oder ob du an einem Sonntag ein gelbes Kleid - die Lieblingsfarbe deiner Mama - anziehen darfst, obwohl der Lieblingstag deiner Mama der Samstag war?
    Respektlos sind ganz andere Dinge und ich bin mir sicher, in deinem Herzen weißt du das auch. Frage dich also nicht bei allem, wo du dir unsicher bist, ob das respektlos sein könnte.

    Du scheinst das Glück zu haben, eine sehr verständnisvolle Chefin zu haben, dass du also durchaus morgen auch zu Hause bleiben könntest.
    Die Entscheidung liegt also komplett bei dir. Aber du solltest diese Entscheidung nach deinem Herzen treffen, vielleicht auch an die Kinder denken, die übermorgen Ausschulung haben und es morgen noch einiges zu üben gilt. Und auf keinen Fall die Entscheidung davon abhängig machen, was vermeintlich "richtig" oder "falsch" ist.
    Wer legt das denn deiner Meinung nach eigentlich fest, was richtig, oder falsch ist? Und wem oder was gegenüber falsch? Wer sollte urteilen, beurteilen, gar verurteilen?




    Liebe Jenny,
    Mach dir nicht so viele Gedanken, was "man" kann, darf, sollte, könnte.
    Solange du einigen unausgesprochenen Regeln des ... ich nenne es mal "Guten Geschmacks" folgst und es etwas ist, das dir gut tut, dann mache es. Und wenn es etwas ist, das dir nicht gut tut, du aber gehört / gelesen hast, dass "man" das tut / macht / zu machen hat, dann lass es.

    Warum sollte es geschmacklos sein, wenn du eure Hände als letztes Bild verewigt hast? Geschmacklos wäre, wenn du das mit einem grinsenden Selfie von dir irgendwo auf den Sozialen Medien teilen würdest. Und wenn es manche schon vielleicht nicht als geschmacklos empfinden würden, so wäre es doch zumindest respektlos.

    Und wenn du schon mal dabei bist, damit aufzuhören, darüber Gedanken zu machen, was "man" macht oder nicht macht, dann kannst du auch gleich damit aufhören, dich zu fragen, was richtig oder falsch ist.
    Was sollte richtig oder falsch an dem Anschauen einer Reportage zu sein? Manche brauchen die Ablenkung, andere ertragen es nicht. Ich wiederum sage zum Beispiel, dass Ablenkung eh ein Mythos ist. (Grad wenn es von außen kommt, dieses "Ich dachte, du wolltest mal auf andere Gedanken kommen". Vergiss es, wenn, dann kommt das nur aus einem selbst und nicht, weil das Umfeld der Meinung ist.)
    Wenn du also das Bedürfnis nach Ablenkung hast, dann lenke dich ab. Und ja, wenn du dich mit einer Komödie ablenken willst, weil du einfach das Bedürfnis hast, lachen zu dürfen, dann mach das.

    Dein Verhältnis zu deiner Mama scheint sehr innig gewesen zu sein. Du warst viel für sie da und so wie sich das liest, sind das nicht nur Pflichtbesuche oder sonstige Pflichten wie Einkaufen etc. gewesen, denn ich lese auch etwas von Kaffee-Trinken, etc.
    Wenn dem wirklich so war, wenn ich wirklich ein so tolles Mama-Tochter Verhältnis hattet, meinst du dann nicht, das sie, wenn sie die Wahl hätte "ja" zu dem Foto eurer Hände sagen würde und dass sie "ja" zu "egal, was du machst, mein Kind, es ist nicht falsch, denn ich werde immer deine Mama bleiben und dich nicht für irgendetwas verdammen" sagen würde?

    Lieber Deti,

    Ich finde es im Prinzip eine schöne Idee und noch viel schöner finde ich, dass du über solche Dinge nachdenkst. 💖

    Es gibt ja auch hier im Forum immer mal wieder Seelen, die deutlich machen, dass sie sich gerne mit anderen in ihrer Gegend treffen würden; sogar Gedanken zu einer Art "Trauer-WGs" wurden hier schon geäußert.


    Das "Problem", das ich sehe, ist, dass wesentlich mehr dazu gehört, sich anderen - fremden - Menschen so weit zu öffnen, dass man gemeinsam Weinen kann, als es braucht, um gemeinsam zu lachen.
    Das Weinen ist wie auch die Trauer ein zutiefst persönlicher Prozess und eine sehr intime Emotion, zu der es eine ganze Menge Vertrauen braucht.

    Hier zu schreiben hilft, man spürt, dass die Seelen hier einen verstehen, dass ihre Anteilnahme echt ist und dass man auch - virtuell - gemeinsam weinen und sich auch mal in den Arm nehmen kann.
    Dennoch ist immer der "Schutz" der Anonymität da. Und wenn es schon nicht die Anonymität da ist, so trennen einen doch der Bildschirm, die eigenen vier Wände und eine ganze Menge Äther dazwischen von den vier Wänden, den Bildschirmen und erst Recht den persönlichen Präsenzen der anderen, mit denen man schreibt.
    Manchmal bahnen sich ganz zart und bedächtig weitergehende Kommunikationen an.
    Zunächst über die privaten Konversationen, dann telefoniert man vielleicht und am Ende steht vielleicht sogar ein persönlicher Kontakt.
    Aber das sind Dinge, die "wachsen".

    Ich kann mir schon vorstellen, dass eine lockere Gruppe, wie du sie dir vorstellst, funktionieren könnte, aber das müsste sehr sensibel und mit viel, viel Feingefühl und Empathie aufgezogen werden.
    Es müsste praktisch auch die Möglichkeit geschaffen werden, zu "wachsen". Und zwar so, dass es dann nicht zu einer eingeschworenen - zusammengewachsenen - Gemeinschaft wird, sondern stets auch offen für neue Seelen.

    Vielleicht wäre es daher eher eine Idee, dass du dich aktiv in den bestehenden Gruppen engagierst, von denen du sprichst:

    Überall wo ich hingehe, Hospiz-Sommerfest ...Erinnerungsgottesdienst .. oder auch TrauerCafe..überall Gleichgesinnte, die sich zusammenreissen, damit die Trauer nicht ausbricht, nicht mal da will man den/die andere/n mit der eigenen Trauer belasten..aber vielleicht wäre es gar keine Belastung, sondern eine große Hilfe/Erleichterung, wenn man zusammen trauert..wirklich trauert...?!


    Wenn du das spürst, dann nimm doch ganz sanft und vorsichtig mit diesen Menschen Kontakt auf. Sprich sie darauf an. Erzähle von deiner Idee, von deinem Wunsch, dass man gemeinsam trauert und dass du vermutest, dass es vielen helfen würde und eben keine Belastung wäre ...
    Wenn du das so angehen kannst, dann kann ich mir vorstellen, dass du daraus eine gute, erste Kerngruppe bilden kannst, aus denen dann vielleicht sogar Seelen hervorgehen, die sich in Zukunft Neulingen in der Gruppe annehmen.

    Meine ganz ehrliche Meinung: Ein Versuch wäre es wert, wenn du es sehr umsichtig und sensibel angehst, denn allein dass du dir solche Gedanken machst und auch Gedanken zu den Ursachen, warum es so etwas nicht gibt, etc. ehrt dich sehr und könnte ein Hinweis sein, dass du mit einigen, die ähnlich denken, damit für so manchen etwas Gutes schaffen könntest. 💖

    Lieber Thomas,


    Einfach einmal ein großes "Danke" an dich. ich weiß, was das bedeutet, was du tust. Was es bedeutet und wie viel (unnötige!) Arbeit es ist. <3

    Bedauerlich zu hören, dass es anscheinend wirklich in jedem Lebensbereich Wesire gibt, die gerne Kalifen anstelle des Kalifen wären ...

    Liebe Lunaxia,


    Wie Elke sagt: Nein, weder du noch dein Daniel habt irgendwas falsch gemacht und erhaltet dafür jetzt eine Strafe.
    Und ja, es ist der Supergau, das wahrgewordene Unvorstellbare, nichts war je schlimmer.

    Ich finde es aber dennoch sehr schön - auch wenn es natürlich bittersüß ist, das jetzt zu hören - dass dir Freunde sagten, dass Daniel ihnen gesagt hat, dass du "die Eine" für ihn bist.
    Ja, eine solche Liebe hätte es immer verdient, noch länger in genau dieser physischen Form lebendig zu bleiben. Aber sie ist dennoch ewig ...
    Nur anders. Und das ist so schreiend unfair ...

    Ich drücke dich ganz lieb, wenn du erlaubst :24:<3

    Ja, das geht grundsätzlich.
    Bots* gibt es auch schon sehr lange, sie werden nur immer ausgereifter programmiert.
    Ein Captcha ist im Prinzip eine gute erste Hürde, aber inzwischen oft nicht mehr ausreichend.
    Daher gibt es eben bei vielen Foren diese Möglichkeit der PlugIns.

    Ob es sich hier im Aspetos Forum um vollautomatische Bots oder um reale Menschen handelt, die die Spam-Accounts erstellen, kann ich natürlich nicht sagen. Es gibt Indikatoren dafür, aber dafür müsste man Daten auswerten, wobei einige davon eher im Backend des Forums zu finden sind oder gar Server-seitig; das dürfte zu aufwändig sein.
    Gegen reale Menschen helfen Captcha etc. natürlich nicht. Was hier gerne gemacht wird, ist eine Sicherheitsfrage bei der Anmeldung zu installieren.
    Also zum Beispiel in einem Forum für Blumenfreunde eine Frage nach einer seltenen Blume, die Interessierte ganz gut beantworten können, Spammer jedoch erst zeitaufwändig googeln müssten, erst Recht, wenn sie die Sprache nicht sprechen.
    Solch eine Sicherheitsfrage hier zu installieren könnte aber ein zweischneidiges Schwert sein. Zum einen: Welches Thema wählt man für die Frage, um nicht vollkommen daneben und unempathisch einem trauernden Menschen mit einer solchen Frage zu kommen? Klar, es wären Dinge möglich wie: Welches ist das achte Wort im dritten Absatz des zweiten Menüpunktes von unten auf der Aspetos Webseite.
    Aber ich wage mal zu behaupten, dass das ganz bestimmt nicht nur Spammer, sondern auch trauernde Menschen sehr effektiv davon abhalten würde, sich anzumelden ...


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    * Bot: Die eine Definition für einen Bot gibt es nicht, dann es gibt diese in verschiedensten Ausführungen. Ihre Aufgabe entscheidet darüber, wie und wo sie agieren.

    Grundsätzlich kann ein Bot aber ohne Interaktion mit anderen Computerprogrammen oder Menschen Funktionen ausführen. Daher kommt die namentliche Verbindung zum Roboter.

    Das sind sehr oft automatisierte Bots, ähnlich wie bei Spam-Mails. Und wenn es mal "echte" Menschen sind, dann häufig welche, die nicht mal die Sprache der entsprechenden Plattform sprechen. Sie wissen also nicht mal, was das für ein Forum ist.
    Da die Spam-Threads allerdings sehr oft in Wellen auftreten, spricht auch das für automatisierte Bots.
    Dass es sich um unterschiedliche Usernamen und auch um unterschiedlichen "Produkte" handelt, sagt dabei gar nichts. Das kann man sich vorstellen wie bei einer Werbeagentur: Nur weil es unterschiedlich Produkte sind, von denen man z.B. im TV die Spots sieht, heißt das nicht, dass nicht hinter allen ein und die selbe Agentur steckt.
    Zudem ist es auch ähnlich wie bei Spam-Mails, Spam-Anrufen, etc. Irgendwann landet die Emailadresse, die Telefonnummer, etc. die betroffen sind, auf welchem Wege auch immer in einer Art "Verteiler". So wird auch diese Foren-Url in einer (oder mehreren) Datenbanken gelandet sein, bei denen sich die Betreiber der Spams dann bedienen.


    Die Bots, oder die KI hinter dem Spam, werden also irgendwann mal auf das Forum aufmerksam geworden sein. Vermutlich weil sich ein User mit einer bereits verseuchten Emailadresse hier angemeldet hat o.Ä..
    Kann aber auch ein anderer Algorithmus gewesen sein, da Google ja ohne Probleme über alle Inhalte im öffentlichen Bereich laufen kann. Und Google Analytics und andere Analyse Tools kann so ziemlich jeder nutzen.
    Irgendwas war also an dem Forum interessant für einen ersten Spam-Angriff, sei es irgendwelche Key-Wörter, das Aktivitätenprotokoll, etc.
    Captchas halten da nicht wirklich von ab. Falls der Bot das nicht selber umgehen kann, werden an dem Punkt echte Menschen tätig, legen den Account an und ab dann läuft alles Weitere automatisch.
    Nachdem beim ersten Angriff keinerlei Maßnahmen erfolgt sind, die die Bots als negativ oder störend wahrgenommen haben, bedeutet das, dass die Tore nun weit offen sind für weitere Angriffe.

    Es gibt für die meisten Foren aber auch Plug-Ins, manchmal nicht einmal kostenpflichtig und wenn, dann ist es nun wirklich kein Vermögen, oftmals sehr niedrig zweistellig im Jahr, wenn überhaupt. Ich weiß natürlich nicht, wie wirksam das entsprechende Plug-In von WoltLab ist, aber es sollte die Flut zumindest eindämmen und im besten Fall irgendwann ganz versiegen lassen.

    Liebe Jenny,


    Es muss eigentlich ein Notarzt dabei gewesen sein, denn der muss ja die Todesursache eintragen und wenn es nur "Todesursache unbekannt" ist. Sonst wäre ja auch die Kripo nicht dagewesen.
    Du müsstest eine Nummer von der Kripo vor Ort bekommen haben, wo du anrufen kannst, um dich nach dem Stand der "Ermittlungen" zu erkundigen. Hatte ich auch mit der Info, dass ich in drei Tagen, allerfrühestens in zwei Tagen dort anrufen solle. Aber der Beamte rief mich dann ja selbst schon am nächsten Tag an.
    Jedenfalls hast du die Info ja auch bekommen, dass deine Mama zur Bestattung freigeben sei. Über die Nummer, die du erhalten hast, oder haben sie dich angerufen?
    Rufe doch einfach nochmal dort an. Mein Ansprechpartner sagte mir unter anderem auch, dass manche 14 Tage lang jeden Tag bei ihm anrufen, weil sie komplett vergessen, dass sie das Telefonat schon geführt haben, wieder und wieder. Er bot mir auch an, dass ich ihn jederzeit anrufen könne, wenn ich noch Fragen hätte.
    Das wird bei dir nicht anders sein.
    Rufe also dort noch mal an und stelle genau diese Fragen, die du hast. Am besten so, dass sie diese auch im Konjunktiv beantworten können, weil sie sich ja nicht festlegen können ohne Obduktion.

    Ja, ich habe meinen Mann auch gefunden. Und vor einigen Jahren auch meinen Vater. In beiden Fällen war es aber sehr gut, dass dem so war.
    Schau mal in mein Wohnzimmer, also den Thread, den ich am 12.02. im geschlossenen Bereich aufgemacht habe, dort beschreibe ich ganz genau wie das mit meinem Mann war.
    Vielleicht hilft es dir ja, das zu lesen.

    Und wie gesagt: Ich denke nicht, dass du wirklich gefühlsleer bist. Vermutlich hast du unterbewusst nicht nur einen, sondern eine ganze Reihe an Schutzmechanismen hochgefahren. Gib dir Zeit.

    Liebe Jenny,


    Auch von mir mein aufrichtiges Beileid zu deinem plötzlichen Verlust.

    Zuallererst möchte ich dir etwas sagen, das viele hier bestätigen können: Es gibt in der Trauer kein "normal" und dementsprechend auch kein "nicht normal".
    Ich komme da später noch mal drauf zurück.

    Aber zunächst möchte ich gerne die Schuldgefühle ansprechen, diese Fragen, die du dir stellst. Ich denke, dass das tatsächlich etwas ist, das viele kennen und sie nicht so schnell los lässt.
    Du schreibst, dass die Kripo da war. Das ist gut. Ja, wirklich. Warum ich das so schreibe? Als mein Mann an einem plötzlichen Herztod starb, war es genauso.
    Der Notarzt verständigte die Kripo, erklärte mir wieso und warum und dann kamen zunächst zwei Streifenpolizisten, um sicherzustellen, dass nichts verändert wurde, bis die Kripo kam.
    Ich habe in meinem Wohnzimmer etwas ausführlicher dazu geschrieben.
    Der Hintergrund: Bei einem plötzlichen Tod in relativ jungen Jahren (und deine Mama zählt mit 71 da absolut noch zu) und mit durch den Notarzt eingetragener "unbekannter Todesursache" müssen drei Dinge so weit wie möglich ausgeschlossen werden:
    Fremdverschulden (Mord), Eigenverschulden (Suizid) oder unterlassene Hilfeleistung von Seiten der Hausärztin (Krankheiten übersehen, falsch behandelt), des Notarztes (falsche Maßnahmen) oder sogar mir (erst mal eine Runde um den Block laufen, einen epischen Film im Kino sehen oder sowas ... mit anderen Worten: Bewusst falsch oder viel zu spät (re)agiert)
    Dazu wird sich die Auffindesituation genau angeschaut, zudem auch der Rest der Wohnung / des Hauses, es wird von allem Fotos gemacht und eine Menge Fragen gestellt, zu Lebensumständen, Krankheiten, Medikamenten, etc. Anschließend wird der Leichnam beschlagnahmt, um noch mal ein wenig genauer unter die Lupe genommen werden zu können.
    Sollten alle drei Punkte anhand dieser Informationen ausgeschlossen werden können, findet keine Obduktion statt und die Leiche wird "freigegeben".

    Ich schreibe das sehr nüchtern, aber tatsächlich war ich bei all dem nicht wirklich die ganze Zeit so ernst. Nein, ich war auch nicht hysterisch oder panisch oder in Tränen aufgelöst. Im Gegenteil. Ich musste an ein, zwei Stellen wegen einer gewissen Situationskomik, die auch meinem Mann sehr gefallen hätte, sogar spontan lachen. Nicht hysterisch, sondern wirklich lachen.

    Es gibt zwei Gründe, warum ich dir hier davon erzähle:
    Zum einen ist es gut, dass die Kripo vor Ort war und dass sie den Körper deiner Mama ohne Obduktion freigegeben haben.
    Ich bin mir sicher, dass dir das auch alles genauso erklärt wurde wie mir, denn ich musste sogar unterschreiben, dass ich genau darüber aufgeklärt worden bin - es gehört also zur Routine, darüber aufzuklären.
    Aber vielleicht ist dir nicht voll bewusst, was es wirklich bedeutet. Besonders die dritte Sache, die dadurch ausgeschlossen werden soll: Unterlassene Hilfeleistung. Und das ist mit anderen Worten nichts anderes als: Wenn das und das noch getan worden wäre, könnte der oder diejenige noch am Leben sein ...
    Offensichtlich traf das nicht zu und ja, das kann man auch ohne Obduktion feststellen. Sie können vielleicht nicht den genauen Todeszeitpunkt feststellen. Aber mit ziemlicher Sicherheit anhand der Körpertemperatur und einiger anderer Dinge einen ungefähren Zeitrahmen.
    Oft können sie sogar eine grobe Ursache erkennen und feststellen, dürfen sich aber natürlich nur im Konjunktiv dazu äußern, da es natürlich nicht durch eine Obduktion belegt wird.
    Da bei deiner Mama aber anscheinend alle drei Punkte, also auch die unterlassene Hilfeleistung, ausgeschlossen werden konnte, musst du dir keinerlei Gedanken machen, dass du keine Reanimation versucht hast. Vermutlich hat dein Verstand im Unterbewusstsein schon sehr nüchtern wahrgenommen, dass sie bereits gegangen war, ohne dass dir das direkt bewusst war.
    Aber eine Frage dazu: Du warst währenddessen doch bestimmt noch mit dem Notruf verbunden, oder? Haben sie dir keine Anleitungen gegeben? Also außer dem Umdrehen?

    Der zweite Grund, warum ich das erzähle:
    Als mich bereits am nächsten Tag ein sehr kompetenter und empathischer Mann von der Kripo anrief, um mir mitzuteilen, dass die drei Dinge ausgeschlossen wurden und die Leiche meines Mannes zur Bestattung freigegen sei, musste ich in dem Gespräch an einer bestimmten Stelle wieder lachen.
    Ich fragte den Herrn dann ganz spontan, ob er mich jetzt für nicht ganz dicht halten würde und erzählte ihm auch von den Situationen, als die Kripo bei uns vor Ort war. Seine Antwort war im Prinzip, dass er schon sehr lange im Dienst sei, einiges erlebt hätte und er daher sagen könnte, dass jeder unterschiedlich reagiert und sich verhält. Sich "normal" verhalten, sich sogar normal fühlen, als wäre nichts geschehen, komplett hysterisch sein, absolut apathisch reagieren, sogar Humor zeigen, wie in meinem Fall - all das sei absolut normal und ja, er würde schon sagen können, ob irgendwas davon nur geschauspielert sei.
    An keiner der Reaktionen ist also irgendetwas verwerflich. Jeder Mensch ist anders, jede Situation ist anders.

    Denke also bitte nicht, dass du "abgestumpft" bist. Im Gegenteil.
    Was ich wichtig finde, ist, dass du die Trauer zulässt. Dass du nicht versuchst, sie zu verdrängen. Denn dann kommt sie mit Sicherheit irgendwann mit Wucht zurück, wenn man es am wenigsten erwartet.
    Du schreibst, dass du Angst davor hast, dass "dieses Gefühl noch Wochen oder viel mehr Monate geht" ... Das ist sehr gut möglich. Es ist natürlich auch möglich, dass du das viel schneller "wegsteckst". Wichtig ist eben nur, dass du es dann wirklich verarbeitet hast.
    Dass das Verblassen ein Zeichen von "damit klar kommen" und "es akzeptieren" ist und nicht des Verdrängen.
    Bitte verwechsele das nicht, nur weil du Angst hast, dass das Gefühl dich sonst sehr lange begleitet.

    Ich denke, dass du im Moment fast eher noch in einer Art Schockstarre bist, wo sich die Emotionen in beinahe schwindelnder Geschwindigkeit abwechseln, während du gleichzeitig einen ganz typischen Schutzmechanismus "aktiviert" hast, nämlich den, der dafür sorgt einfach zu funktionieren.
    Das ist etwas, das die allermeisten erlebt haben.

    Das Schöne ist, dass du ein gut funktionierendes und tolles Umfeld zu haben scheinst. Einen Partner, einen Bruder, die beide für dich da sind, wie es scheint und sogar eine tolle, verständnisvolle Chefin. Das ist ziemlich wichtig, denn so kannst du dir einfach erlauben, in der nächsten Zeit einfach du zu sein und musst dich nicht verbiegen.

    Ich glaube, "Drücker" kann man gar nicht genug haben ... Sie zeigen so schön, dass man nicht allein ist ...
    Deshalb schließe ich mich mal an, wenn ich darf und sende dir auch einen lieben Knuddler :24:<3

    Lieber Jakobiner,


    Zunächst einmal herzliches Beileid zu dem Verlust in eurer Familie.
    Dazu habe ich direkt eine Frage, wenn du mir gestattest, da ich - und bestimmt einige andere hier auch - sehr gerne diese Beileidsbekundungen etwas persönlicher gestalten: Du schreibst "ein Familienangehöriger", also ein Mann? Dann schreibst du, dass "die Frau" nicht neben "ihrem Mann" bestattet wurde. Also handelt es sich um eine Frau? Es hört sich so unpersönlich an ...


    Aber da dich aktuell die Verwirrung mit dem Grab mehr zu beschäftigen scheint als der Verlust an sich, gehe ich auch "nur" darauf ein.
    Okay, also im "Stress" ist der Vertrag für die Grabstätte abgelaufen. Über welchen Zeitraum hat sich dieser Stress denn hingezogen? Verträge über Grabstätten laufen ja nicht mal eben in einem Tag oder Wochen und auch nicht Monaten ab. Zumindest, wenn es sich um ein existierendes Grab handelt und nach einem Familiengrab hört sich das an, da ja "die Frau" neben "ihrem Mann" bestattet werden sollte.

    Aber auch wenn es ein neues Grab war, läuft das ja nicht mal eben ab. Und kann wie so etwas im Stress untergehen?
    Beerdigungsinstitute kümmern sich in der Regel sehr einfühlsam um die Angehörigen der Verstorbenen und wissen auch ganz genau, in welcher Ausnahmesituation diese sich befinden. Wenn also etwas mit dem Grab und dem Vertrag nicht stimmt, dann werden sie sich in erster Instanz darum kümmern und wenn sie es nicht selber machen können, werden sie die Angehörigen "anstubbsen" und ihnen zur Seite stehen.
    Und dann hat die Beerdigung stattgefunden, aber niemandem ist aufgefallen - auch davor, bei allen Vorbereitungen nicht - dass es sich nicht um das "richtige" Grab handelt?
    Also selbst wenn es da einen abgelaufenen Vertrag gibt, so ist doch mit Sicherheit nicht der eigentliche Platz so schnell anderweitig vergeben worden.
    Und irgendeinen Vertrag muss es ja gegeben haben, denn sonst gäbe es für die Dame ja auch nicht dieses "falsche" Grab ...
    Also ich würde erst einmal genau schauen, was da ... hm, sagen wir vorsichtig "falsch gelaufen sein soll".

    Und dann würde ich mich, um deine eigentliche Frage zu beantworten an das Beerdigungsinstitut, den Friedhof und einen Rechtsbeistand wenden.
    Aber sicherlich nicht an ein Trauerforum.

    Liebe Lunaxia,

    Ja, auch ich möchte Niobe und Linchen aus ganzem Herzen Recht geben mit allem, was sie dir antworten. :24:<3

    Aber noch etwas: Du schreibst, dass dein bester Freund dir anmerkt, dass dich etwas beschäftigt und dich dauernd fragt, ob alles okay ist ... Bitte, bitte antworte da nicht entschuldigend drauf. Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen musst. Damit belastest du deine Seele nur noch mehr.
    Es ist dein bester Freund. Antworte ihm ehrlich. Sag ihm, dass dich natürlich etwas beschäftigt und dass gar nichts okay ist. Schütte ihm dein Herz aus, das sollte dir gut tun. <3

    Ach, nein, das braucht wirklich niemand. Vielleicht noch "Nachwehen" von Sonntag?

    Gute Besserung, du Liebe!
    Ich drücke die Daumen, dass es nur eine kleine Verstimmung ist, die mit ein wenig Schlaf ganz schnell auskuriert werden kann. :24:🌼💖

    Das ist doch schon mal ein guter Fortschritt. :)
    Hat sie denn auch eine Diagnose gestellt? Oder mehr oder weniger aufs Geratewohl die Antibiotika verschrieben?

    Dir auf jeden Fall Gute Besserung ... und ein kleiner Kraftschub mitsamt Umarmung ins Schlafschwein, damit es dir die Kraft heute Nacht im Traum ganz sanft weiterleiten kann. :24:<3



    Liebe Bettina,


    Gut zu hören, dass es dir etwas besser geht. Aber noch besser zu hören, dass du noch mal zum Arzt gehst und auch hartnäckiger sein wirst, weil der Husten immer noch so arg ist ...
    Ich drück die Daumen, dass du nicht wieder abgewimmelt wirst, dass der Husten eine "harmlose" Ursache hat und dann auch mit der richtigen Behandlung ganz bald wieder verschwindet. :24:<3

    Liebe Lunaxia,


    Das ist schön, dass dir die Trauergruppe so gut getan hat. Es gibt ja einige Seelen hier, die entweder keine solche Gruppe in ihrer Nähe finden, oder wo das gar nicht so richtig passt.
    Großartig auch, dass ihr euch scheinbar sogar gegenseitig auffangen könnt in der Gruppe. Dass die andere Dame deine Hand genommen und fest gedrückt hat und du das hast geschehen lassen und sogar erwidert hast, finde ich wundervoll und tröstlich.

    Und was dich total auszeichnet ist, dass du das Herz mit der ganzen Gruppe geteilt hast ... 🥰💖

    Ich wünsche dir ganz doll, dass du heute dann auch eine einigermaßen gute Nacht hast und vielleicht kommt Daniel dich ja im Traum besuchen. :24:<3

    Oh, eine Frage: Du schreibst, das ist in der Nähe deiner Eltern ... kannst du denn dann auch noch an der Gruppe teilnehmen, wenn du wieder in eure Wohnung zurückkehrst? Die Gruppe scheint dir sehr gut zu tun, da wäre es jammerschade, wenn du sie aufgeben müsstest, wegen der Entfernung ...

    Was für ein schönes, herzenswarme Bild für Bettina, das hat ganz bestimmt seine eigene heilende Wirkung, liebe Pia! 🥰


    Liebe Bettina, Pia hat Recht; das hört sich sehr nachlässig von der Ärztin an, da macht man sich wirklich Sorgen um dich, wenn man das liest ... Gibt es nicht eine andere Ärztin, oder einen Arzt? Manchmal ist ja auch schon eine fähige Apotheke zumindest eine gute erste Anlaufstelle ...

    Ohje, du Arme!
    Ganz doll und vor allem schnelle Gute Besserung! :24:<3
    Und auf jeden Fall eine angenehme Nacht, denn das hört sich wirklich gruselig an, dass die Halsschmerzen so doll waren, dass du dachtest, du bekommst keine Luft mehr ... 😥😘