Mein Sohn ist plötzlich verstorben.

  • Liebe Christine -

    du hast erst einmal diesen Tag heute überstanden und Wichtiges geregelt.

    Im Forum bist du jederzeit willkommen.

    Meine PN (= persönliche Nachricht") findest du, wenn du oben in der Auswahlleiste links neben die Such-Lupe auf die beiden Sprechblasen klickst.

    Thomas hat auf meine Bitte, deine Beiträge aus "Pinnwand" und "Wohnzimmer" zusammenzuführen, in die ich dich einkopiert hatte, geantwortet.

    Diese Antwort und meinen Vorschlag dazu findest du auch beim Klicken auf die Sprechblasen.

    Die Glocke zeigt dir, wenn Teilnehmer auf deine Beiträge geantwortet haben.

    Melde dich gern, wenn du Unterstützung brauchst, die dir hier gegeben werden kann.

    Alles Liebe

    Desidera

  • Ich schreibe heute wieder einen kleinen Bericht. Ich habe von Thomas gelesen, wie man in so einem Forum miteinander umgehen sollte. Ich habe überlegt, was ist denn der Sinn in so einem Forum. Ich gehe natürlich von mir aus. Wenn man so einen Schicksalsschlag erlebt, klammert man sich an alles , wo man seinen Schmerz mit anderen Menschen teilen kann.Ich habe auch schon die Telefonseelsorge genutzt. Ich habe auch eine Psychiaterin ,wo ich hin gehen könnte. Es ist jetzt 10 Tage her, dass mein Sohn so plötzlich verstorben ist. Ich stelle nun fest,daß der Schmerz deshalb so groß ist, weil er mir so unendlich leid tut. Er hatte kein leichtes Leben. Nun wollte er bald in Rente gehen, und dann mit seinem Muddelchen viel zusammen zu sein.Ich schrieb schon einmal daß wir beide alleine leben. Wie hart kann unser Leben manchmal sein.Mit einem Mal kann alles zu Ende sein. Daran denkt man doch im Leben selten. Es betrifft ja immer die anderen, denkt man doch.Ich habe in meinem Leben erkannt, daß die ZEIT fast alle körperlichen und seelischen Leiden heilen kann.Ich möchte noch ein paar Jahre mit ihm in meinem Herzen leben. Das hätte er auch so gewollt. Ich muss mich jetzt jeden Tag daran erinnern und die Zeit durchhalten bis es mir wieder besser geht. Ich habe nun auch auf dem Friedhof ein Urnengrab für ihn gefunden. Das werde ich hinfahren und bei ihm sein .

  • Liebe Christine -

    ich habe die Zeile mit den Optionen kopiert und als Bildschirm-Foto angehängt.

    Du meldest dich ja hier an, um schreiben zu können.

    in der gleichen Höhe auf dem Bildschirm wie die Anmelde-Möglichkeit kannst du dann wählen.

    Die Sprechblasen sind das zweite Zeichen von rechts.

    Einfach anklicken.

    Du bist eine tapfere mutige Frau und hast Vorsätze, die dir helfen werden, deinen weiteren Weg zu gehen.

    Dein Sohn ist immer bei dir - im Herzen, im Bewußtsein, vielleicht auch im Traum.

    Die Liebe höret nimmer auf, steht schon in der Bibel.

    Daran glauben wir sicher alle hier.

    Ja - das Leben ist fragil.

    Deshalb ist es wichtig, die uns geschenkte Zeit möglichst so zu nutzen, dass wir ohne Bedauern über Versäumtes gehen können,

    wenn unsere Zeit gekommen ist.

    Erst einmal liebe Grüße retour

    Desidera

  • Liebe Christine -

    "da nicht für", wie man im Norden sagt.

    Du hast hier in kurzer Zeit viele liebe, verstehende, mitfühlende Antworten erhalten.

    Alle hier im Forum verstehen deinen Schmerz, das Aufgewühltsein, das aus dem bisherigen Leben katapultiert werden -

    das tägliche Orientieren in dem für immer veränderten Leben, das Bemühen, irgendwie zu funktionieren.

    Den Wunsch, über den lieben Verstorbenen zu sprechen, ihn so im Leben zu behalten.

    Genau dafür ist dieses - dein - Wohnzimmer hier da.

    Du wirst immer wieder Anteilnahme durch die Antworten hier erfahren.

    (Wenn du in andere "Wohnzimmer" gehst, geht es dort um die Situation und den Verlust, die die "Betreiber" dort bewegt.

    Mir sind hier hier im Forum viele Mitglieder sehr lieb und ans Herz gewachsen, aber leider schaffe ist es nicht, so viel zu antworten, wie ich gern würde.)

    Du hast bei Knubbelchen geschrieben, dass du angefangen hast, Tagebuch zu schreiben.

    Eine schöne Möglichkeit.

    Es entlastet nicht nur, sondern du wirst im Laufe der Monate auch die Veränderungen bemerken, die sich eingestellt haben.

    Die man im Alltag vielleicht gar nicht so bemerkt.

    Lass` uns gern teilhaben daran, wie es dir geht.

    Wenn du deine Trauergruppe gefunden hast.

    Das ist eine der schönen Möglichkeiten hier im Forum:

    Du kannst schreiben, wann und wieviel du möchtest.

    Und wem du möchtest.

    Es ist halt eine Online-Trauergruppe - aber mit einigen Freiheiten...

    :24:

  • Liebe Desidera. Ich habe festgestellt, daß jeder Tag in dieser Zeit der Trauer anders ist. Im Internet sind bei Google auch sehr gute Hinweise der Trauerarbeit zu lesen. Ich nehme für mich das heraus, wovon ich gefühlsmäßig überzeugt bin.So habe ich gestern die Seelsorge angerufen. Ich brauchte jemanden zum Reden. Dafür gibt es diese Einrichtung. Ich habe auch geweint. Am wichtigsten ist für mich die Erkenntnis gereift,dass ich mich um mich kümmern muss. Es bringt meinen Sohn nicht zurück, wenn ich durch den Schmerz krank werde. Ich habe mir gestern eine schöne Musik für die Beerdigung rausgesucht.Ich habe in meinem Kuschelzimmer, wo ich mich meistens aufhalte, einen kleinen Altar errichtet. Gestern habe ich ein Foto davon gemacht und es allen geschickt, die ihn kannten. Ich habe 2 Hemden und ein Paar Schuhe von ihm,die sich an dem Platz befinden, wo er sie immer aufbewahrt hatte, wenn er bei mir zu Besuch war. Der Friedhof ist der,wo wir immer zusammen bei meinem Neffen waren. Dort werde ich ein kleines Urnengrab haben. Ich fühle, daß ich so mit dem Verlust meines lieben Jungen leben kann. Anders geht es nicht.Nun mache ist wieder Schluss. Liebe Grüße an alle aus dem Forum. Christine. Noch eine kleine Ergänzung. Ich bin stark erkältet .Der Körper fängt das auf,was die Seele nicht schaffen kann. Der Mensch hat Selbstheilungskräfte.

  • doch wieder. Vielleicht bekomme ich ja doch noch eine Antwort. Heute vor 12 Tagen ist mein Sohn völlig unerwartet verstorben. Die ersten Tage waren geprägt von sehr vielen organisatorischen Dingen. Ich konnte auch nicht realisieren, was passiert ist. Heute bekam ich Bescheid ,daß die Urne nach Berlin geschickt wird .Jetzt erst beginne ich zu begreifen, daß es ihn nicht mehr gibt. Er war ein großer kräftiger Mann. Wir waren ein Herz und eine Seele. Es geht mir nicht in den Kopf, dass es ihn nicht mehr gibt. Das Wort Erinnerungen spukt die ganze Zeit in mir herum. Man bekommt es als Trost von allen Seiten zu hören. Was bleibt ist, dass ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass mein Sohn nicht mehr wiederkommt , nie mehr .Wir hatten manchmal darüber gesprochen, dass es einem Angst macht, wenn man̈ an das Ende denkt. Dann ist alles vorbei. Wir haben das Thema in einer lockeren Atmosphäre geführt. Nun ist die Wirklichkeit eingetreten. Das ist für eine Mutter sehr schwer zu verstehen, daß ihr Sohn vor ihr gestorben ist Ich bin 79,mein Sohn war 59.Da gibt es keinen Trost. Die Trauer hat nun begonnen und der Schmerz schnürt mir manchmal die Luft ab.Er kommt in Wellen, die mal höher und mal weniger hoch schlagen. Jetzt, wenn ich schreibe ,hilft mir das etwas.Das ist ja auch der Sinn eines solchen Forums.

  • Ich möchte es schaffen, mit diesem Verlust leben zu können. Dafür gibt es keine Alternative. Ich habe manchmal Angst, daß ich das nicht schaffe. Ein wenig Zuversicht bekomme ich dadurch, daß ich in meinem Leben schon einge schwere Zeiten hatte,die ich überwunden habe.Eins hat mich das Leben gelehrt. Es braucht Zeit, um Wunden zu heilen. Das geht aus allen so.Es wird noch manches tiefe Tal kommen, aber dann geht es auch wieder bergauf. Davon bin ich überzeugt, weil ich das Leben sehr liebe.

  • Liebe Christine,


    Davon bin ich überzeugt, weil ich das Leben sehr liebe.

    Das ist eine wunderschöne Aussage, erst Recht, weil du schreibst, dass du sehr schwere Zeiten in deinem Leben hast.

    Dein Verlust ist noch sehr frisch und es ist das Schlimmste, das passieren kann: Ein Kind musste vor seiner Mama gehen. Warum - eine quälende Frage, auf die es keine Antwort gibt.
    Und ganz langsam schiebt sich das "Nie wieder" in deine Realität.
    Dieses "Nie Wieder" ist das, was den meisten von uns am meisten zu schaffen macht.
    Es ist auch sehr oft die treibende Kraft hinter diesen Wellen.

    Die Zuversicht, die du hast, ist sehr, sehr wertvoll. Das ist so viel mehr, als manch andere hatten, als es bei ihnen noch so frisch war.
    Bewahre dir diese Zuversicht. Und ich bin mir sicher, dann wirst du es auch schaffen. Denn du willst es schaffen, das spürt man ganz deutlich.
    MIT deinem Sohn im Herzen.
    Ja, es braucht Zeit. Mit der Zeit wird sich die Trauer ändern. Vergehen wird sie nie. Aber du hast den richtigen Ansatz finde ich: Du schreibst nicht, dass du drüber hinwegkommen willst, sondern dass du mit dem Verlust leben kannst ... Gib und nimm dir die Zeit, behalte deine Zuversicht. Und ja, Erinnerungen sind auf schmerzhafte Weise das, was bleibt. Aber sie sind nicht nur schmerzhaft, sondern ein Geschenk, ein sehr, sehr wertvolles.
    Halte sie lebendig ...

  • Liebe Sonnenente.Du hast mir schon geantwortet und es tut gut,deine Zeilen zu lesen. Du hast mich verstanden. Vielen Dank. Es ist ein kleines Zeichen, dass ich auf dem richtigen Weg bin,.Und es war gut,daß ich nochmal im Forum geschrieben habe. Ich gucke jetzt ein wenig Fußball. Mein Sohn und ich haben oft gemeinsam geschaut. Sport ist etwas ganz Schönes. Da werden Emotionen frei, Sport verbindet. Ich bin Schalke Fan. Die spielen jetzt. Ich habe Sky. Dieses Hobby wird mir auch etwas helfen, die kommende Zeit zu bewältigen.

  • Babajaga912
    ich umarme dich ganz still. Ich sag kein Wort.

    Unsere Toten sind nicht abwesend nur unsichtbar,

    sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer.

    Es gibt ein Wiedersehen auf einer anderen Ebene.

    Und die Seelen unserer Vorausgegangenen begleiten uns

    Aurelius Augustinus

  • Ich möchte noch etwas sagen. Mein Sohn hat mich in Zeiten, wo ich sehr krank war ,immer begleitet, gepflegt und behütet. Ich bin ihm zu grossem Dank verpflichtet. Er würde nicht wollen, daß ich an seinem Tod zerbreche.Wir wollten nächstes Jahr wieder Urlaub zusammen machen. Wir waren mal in Garmisch. Es war so schön.Bei ihm konnte ich immer so sein,wie ich bin. Das ist etwas sehr Wertvolles.Es wird leiser um mich werden, anders.Aber das Leben hätte keinen Sinn, wenn ich mich aufgebe.Das ist meine Pflicht dem Leben gegenüber und damit auch ihm.