Mein Sohn ist plötzlich verstorben.

  • Liebe Christine,


    was für ein schwerer Tag ... 🥀 Ich kann gut verstehen, dass Du Dich heute zurückziehst und nicht unter Menschen sein magst.


    Ich wünsche Dir viel Kraft und schicke Dir eine vorsichtige Umarmung

    Tine

  • Liebe Christine,

    Dein Verlust ist noch so frisch und nun heute sein Geburtstag….. Ich verstehe so sehr, dass Du heute alleine sein/bleiben möchtest. Ich wünsche Dir, dass Du Deinen Sohn heute besonders spüren kannst und dass Dir das Trost gibt.

    Ich sende Dir Kraft und eine Liebe Umarmung…,

    Lg Herzschmerz

  • Ich danke dir,liebe Tine.Auch, daß du mich verstehst,daß ich alleine sein möchte. Ich lebe schon lange alleine und habe gelernt, damit klarzukommen. Ich bin zufrieden mit meinem Leben. Ich habe auch zahlreiche Bekannte. Aber ich brauche meine Ruhe. Wenn viele Leute um mich herumwuseln,macht mich das nervös. Und es kommen doch immer die gleichen Sätze. Was ich brauche ist , daß ich meine Gedanken und Gefühle ausdrücken kann,mehr nicht. Den Schmerz und die damit verbundene Last kann mir keiner abnehmen. Das Forum ist für mich ein guter Ort, an den ich immer gehen kann. Er ist nicht laut und er ist liebevoll eingerichtet. Ich höre gerne Musik und ich bin sehr sportbegeistert.Dabei sammle ich Kraft für die Zeit des Abschieds.Wenn ich im Fernsehen Fußball schaue, spreche ich mit meinem Sohn. Wir beide haben immer alles gemeinsam ausgewertet. Nun ist es ein Selbstgespräch.Aber auch das ist heilsam.

  • liebe Christine,<3

    das du das Forum so ansehen kannst ist sehr hilfreich ...

    Das Forum ist für mich ein guter Ort, an den ich immer gehen kann. Er ist nicht laut und er ist liebevoll eingerichtet.

    stille Stunden der Erinnerung ,oder auch mit Musik oder sport ansehen am heutigen Geburtstag deines Sohnes wuensche ich dir weiterhin

    <3Sverja

  • Danke liebe Sverja.Der Tag geht zur Neige.Ich habe es geschafft. Ich hatte Angst davor. Aber meine Tochter und mein Enkel und das Forum haben mir Gutes getan. Liebe Grüße und noch einen schönen Abend wünscht allen hier im Forum Christine.

  • ja, liebe Christine <3, du hast es fast geschafft diesen ersten Geburtstag deines Sohnes in nicht leiblicher Präsenz ,zu "begehen"...

    Es bleiben auch die nächsten Jahre immer die "besonderen " Tage ... der Geburtstag , sehr häufig auch Weihnachten und Ostern und immer besonders stark der Todestag...

    In dieser braucht man eigentlich beides

    Ruhe und eine gewisse Zurueckgezogenheit und gleichzeitig aber auch das vermitteln von viel Liebe und MIT*Gefuehl...

    es hat mich gefreut, ja gefreut,

    das du zu einer schönen Einigung mit deiner Tochter gekommen bist wegen der Begräbnisstätte ...


    Auch hast du jetzt geschrieben


    Aber meine Tochter und mein Enkel und das Forum haben mir Gutes getan. Liebe Grüße und noch einen schönen Abend wünscht allen hier im Forum Christine.

    Komme noch weiterhin bestmöglich durch die nächsten Stunden

    wuenscht dir sehr <3 Sverja

  • Beitrag von CHRISTINE B ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Es ist noch Nacht. Ich bin seit 2Uhr wach. Das ist aber nicht schlimm. Angst habe ich eher,daß es nicht gut ist,daß ich kaum essen kann. Ich denke, dass der Körper jetzt reagiert bei diesem ganzen emotionalen Stress der letzten Tage. Ich habe schon viel versucht, wie ich mit der Situation umgehen kann. Ich kann es noch immer nicht annehmen, dass mein Sohn verstorben ist. Es gelingt mir nicht. Ich habe Angst, daß ich sehr krank werde. Vielleicht hat noch jemand einen Gedanken, der mir hilft in der Bewältigung der Situation. Oder ist heute nur ein besonders schlechter Tag.

  • Hallo Christine ,


    Man darf sich selber Bitte nicht unter Druck setzten ,diese „Situation“ ist nicht in so einer erst kurzen vergangener Zeit zu „Bewältigen“

    sie wird irgendwann „besser“ werden …


    Versuchen Sie jeden Tag ihn zu nehmen wie er eben ist von leider schlecht schon in der Nacht bis wieder annehmbar evtl am Abend .


    Mir hat das Lesen viel geholfen Bücher von Frau Kübler-Ross

    „Über den Tod und das Leben danach“


    Nicht essen zu können war bei mir auch sehr schlimm ,

    mir half fertiges Essen liefern zu lassen ….

  • Liebe Christine. Kennst du Fresubin? Es gibt auch andere Marken. Das ist wie eine Art Milchshake. Sehr reichhaltig und sehr dickflüssig. Man kann es mit Milch oder Wasser strecken. Es gibt es auch in Laktosefrei. Da sind alle essentiellen Nährstoffe drin und vorübergehend kann man sich davon ernähren. Da du aber Vorerkrankungen hast und auf Grund deines Alters solltest du deinen Arzt fragen. Vielleicht die nächste Zeit engmaschiger untersuchen lassen. Deine Sorgen sind nicht unberechtigt.

    Dein favorisierter Ansatz mit der radikalen Akzeptanz ist vielleicht nichts für ein Mutterherz. Am Tod des eigenen Kindes zerbricht man erst und puzzelt sich später wieder zusammen. So meine Erfahrung aus nun leider vielen Begegnungen mit verwaisten Eltern. Aber ich will es dir nicht ausreden, wenn du fühlst, es tut dir gut diesen Weg zu gehen. Ich möchte nur ein anderes Denkmuster anbieten.

    Unsere Toten sind nicht abwesend nur unsichtbar,

    sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer.

    Es gibt ein Wiedersehen auf einer anderen Ebene.

    Und die Seelen unserer Vorausgegangenen begleiten uns

    Aurelius Augustinus

  • Ich habe schon wieder 2 Beiträge bekommen. Was das Essen angeht, werde ich mir was bestellen lassen. Das ist eine gute Idee.Ich habe jetzt mehrmals mit der Seelsorge gesprochen. Manchmal erwischt man da eine Mitarbeiterin, die sehr einfühlsam ist und das Reden tut gut. So sagte eine Frau ,dass ich mich ja nicht von meinem Sohn verabschieden konnte und das tut nun sehr weh.Es tröstet mich aber, daß er keinen langen Leidensweg hatte. Es gibt kein Rezept für Trauerarbeit. Selbst das Wort traurig ist viel zu kurz und abgenutzt. Ich werde mich aber anstrengen, daß ich die Zeit so gestalte, daß ich nicht krank werde. Das wäre doch so sinnlos. Das hätte mein Sohn nie gewollt. Ich möchte sein Andenken in Ehren halten. Sein Muddelchen kommt wieder auf die Beine. Das habe ich ihm und mir versprochen. Ich habe heute schon etwas gegessen, ein Stück Mohnkuchen und 2 Pfirsiche.Ich trinke auch viel, das rutscht immer.Morgen will ich mal kurz um den Block gehen. Ganz langsam. Heute kommt noch mein Enkel zu Besuch. An jedem Tag etwas kleines machen, ganz allmählich weiterleben. Ich habe ein schönes Lied gefunden:"Trauert nicht um mich...".Ich finde ,dass es mein Sohn singen könnte. Es ist wunderschön.

  • Ich möchte noch etwas wichtiges sagen. Oft vergessen wir im Leben die schönen Dinge. So wie mein Sohn und ich uns verstanden haben, das ist etwas ganz Kostbares.Das ist ein Schatz, den ich immer in mir trage. So schmerzhaft der Abschied jetzt auch ist,ich habe 60 Jahre mit ihm zusammengelebt und das ist eine lange Zeit. Das Schicksal hat es so gewollt, daß wir beide alleinstehend waren. Und deshalb haben wir so viel zusammen gemacht ,vor allem immer über alles geredet, was uns bedrückte. Etwas ist mir nicht gelungen, ihn davon zu überzeugen, daß er öfter mal zum Arzt gehen sollte. Ich habe auch manchmal geschimpft. Mich hat er aufopferungsvoll unterstützt, wenn ich krank war.Nun ist es zu spät. Das Leben kann gnadenlos sein.

  • Heute kommt die Urne nach Berlin in meinen Wohnort. Die Beerdigung findet im Oktober statt. Heute ist wieder ein dunkler Tag.Aber ich habe etwas herausgefunden, was für mich sehr tröstlich ist.Mein Sohn ist ein Teil von mir. Deshalb wird er überall sein,wo ich auch hingehe,bis an mein Lebensende und im Tod sind wir wieder vereint.

  • Ja, für immer ein Teil von dir. Genauso wie beide Töchter. Daran ändert auch Entfremdung nichts. Dein Silvio ist ständig in deiner Nähe. Wie schön, dass du das so sehen kannst.

    Unsere Toten sind nicht abwesend nur unsichtbar,

    sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer.

    Es gibt ein Wiedersehen auf einer anderen Ebene.

    Und die Seelen unserer Vorausgegangenen begleiten uns

    Aurelius Augustinus