Nie wieder wir

  • Liebe Susi,

    schön, dass Du Dich wieder gemeldet hast! Es macht nichts, dass Du eine Zeit lang mehr gelesen als geschrieben hast. Trauer ist kein linearer Prozess und es gibt Zeiten, wo der Antrieb zur aktiven Teilnahme (Z. B. durch Schreiben) einfach nicht da ist. Dennoch nimmst Du ja Anteil….

    Ja, manche Schicksale stechen durch erneuten Verlust wie bei Carmen und Karin, prekäre Bedingungen wie bei Ron oder aber auch ständige Krankheit/Schmerzen wie Pia oder Luise hervor und das sorgt für eine gewisse Demut, dass man selbst es selbstverständlich auch schlimm hat aber die Begleitumstände ggfs. etwas besser sind. Dafür bin ich z. B. wirklich dankbar.
    Es freut mich für Dich, dass Du mit dem Alleinsein scheinbar recht gut zurecht kommst und Dich nicht explizit einsam fühlst. Das ist ein großer Vorteil, das empfinden doch einige hier anders und leiden sich unter Einsamkeit. Ich finde es sich toll, was Du für Dich gelernt hast, zu erkämpfen. Früher hat Dein Rene viel geregelt und nun schaffst Du vieles ganz allein und für Dich selbst, Rene wäre gewiss stolz auf Dich!
    Ob Du lieber allein bist oder Dich unter Menschen begibst, das entscheidest Du ganz allein für Dich, da gibt es kein richtig oder falsch. So, wie Du Dich wohl fühlst. Ggfs. gibt es ja auch ein paar Unternehmungen, die keine Massenveranstaltungen sondern klein, fein, ruhiger, wo Du mit ein paar Frauen oder sogar alleine hingehen kannst (Z. B. eine Ausstellung o. ä.).
    Aber ja, es ist so ganz anders ohne unsere Liebsten und wir hätten sie so gerne wieder…..

    Lg Herzschmerz

  • Liebe Cathrin,

    vielen Dank für deine einfühlsamen Zeilen. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Es ist wirklich wahr, was alle schreiben: echtes Verstehen findet man nur hier in diesem Forum. Das mit den Unternehmungen ist ja so eine Sache für sich. Ich nehme mir schon etwas vor. Eigentlich fühle ich mich auch wieder bereit, am Aussenleben teilzunehmen. Manchmal klappt es, manchmal nicht. Aber das kennst du (und jeder andere hier wahrscheinlich) ja auch. Du hast das Wort "kneifen" in deinem Wohnzimmer gebraucht, so empfinde ich es auch. Wenn ich es nicht schaffe, in die Tat umzusetzen was sich der Kopf ausgedacht hat, komme ich mir wie ein Looser vor. Aber im Juli habe ich es geschafft, an einem Klassentreffen in Viersen teilzunehmen, fast 700 km von meinem jetzigen Zuhause in M.-V. 11 Stunden über Land gefahren, 2 Nächte im Hotel gebucht und dorthin gegangen. Es war schön und ich war stolz, dass ich das geschafft habe. ABER: immer wieder diese langen Kämpfe im Vorfeld die im Kopf stattfinden. Diese Gefühle, die einen hin- und herschwanken lassen, das raubt so viel Kraft.

    Wie du passend schreibst: es ist so ein ganz anderes Leben ohne unsere Liebsten als vorher, und es gibt auch nach etwas über einem Jahr immer noch keinen Tag ohne Tränen. Verzweifelte Momente, ungläubiges stummes Kopfschütteln. Mein einziger Trost ist, dass wir unser gemeinsames Leben wirklich auch gelebt und geliebt haben, kein nebeneinander her. Es war schön so wie es war, mit allen Höhen und Tiefen. Nur das zu frühe Ende ist wie aus einem schlechten Film...

    LG Susi

  • Herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag mein liebes Renéchen. Wie immer an deinem Geburtstag gibt es heute einen schönen Ausflug. Wenn ich meinen Kaffee ausgetrunken und geduscht habe, mache ich mich mit dir im Herzen und an meiner Seite auf zur Insel Hiddensee mit einer Übernachtung. Da waren wir noch nie. Letztes Jahr so kurz nach deinem Tod hat es noch nicht geklappt mit einem Ausflug. Da habe ich mich vor lauter Kummer versehentlich betrunken. Das hättest du nicht gewollt und hättest mit mir geschimpft. Ein bisschen aufgeregt bin ich schon, ob ich meine Aufgabe gut hinkriege. Schön, dass du 27 Jahre für mich da warst. Ich liebe dich ganz doll:*

  • Auch von mir alles Liebe in den Himmel für deinen lieben René ❤️💛🧡❤️💛💜💗🧡💞💝💗💛🧡💜


    Liebe Susi

    Ich wünsche dir eine gute Zeit auf Hiddensee mit deinem Liebsten im Herzen .
    Es ist nicht einfach , doch auch gut dass du versuchst etwas zu unternehmen , obwohl uns ja immer schwer ums Herz ist .


    LG 🌞

  • Liebe Susi,

    Ich finde es gut, wie Du immer wieder versuchst, etwas Neues, etwas mehr zu schaffen. Ob es nun das Klassentreffen ist oder der Ausflug nach Hiddensee. Sicher, im Vorfeld hast Du Bammel aber Du machst es dennoch, das finde ich richtig gut. Wie gesagt, Dein Renechen ist einerseits stolz und andererseits froh, dass er sich keine Sorgen darum machen muss, wie es mit Dir alleine weitergeht. Du machst das prima, weiter so!
    Ich wünsche Dir, dass Du heute (an seinem Geburtstag) mit Renechen im Herzen eine schönen Tag verbringst auf Hiddensee verbringst….

    Und: man darf sich auch mal betrinken, das ist nicht schlimm sondern menschlich, wem ist das nicht mal passiert…..

    Fühle Dich lieb gedrückt🫂.

    Lg Herzschmerz

  • Liebe Cathrin, liebe Bärbel, liebe Alle

    bin wieder zurück, Uff, mal wieder Katastrophen, die kein Mensch braucht. René hat immer gesagt " du bist wie Bridget Jones" und hat sich kaputt gelacht, über sie und über mich auch. 9.00 Uhr im Auto gesessen am Sonntag (Abfahrtstag Ausflug Hiddensee). 30 Minuten versucht, die Wegfahrsperre zu überlisten. Heulkrämpfe, Gedanken wie immer in solchen Situationen "zu blöd zum überleben". Aber auch " Super, dann kannst du doch zuhause bleiben". Dann irgenwie und unerklärlich doch geschafft bis Schaprode. Fähre nach Neuendorf/Hiddensee verpasst, nächste erst Stunden später. Also Fähre nach Vitte/Hiddensee. Insel ist autofrei.. wie komme ich sonntags (Inselbus fährt nur Mo - Fr) 6 km zu meiner Pension? Bei 30 Grad ohne Schatten mit Gepäck zu Fuss versucht, Klamotten nass vor Schweiß umgedreht, macht keinen Sinn. Einen Fahrradverleih nach dem anderen abgeklappert, wo kann man hier Rad mieten und woanders wieder abgeben. Aber auch das hat nach viel Zeit funktioniert. In Neuendorf erstmal Fischbrötchen und eiskaltes Bier, um 15. 00 Uhr meine allererste Mahlzeit. Rückfahrt über Rügenbrücke (42 m hoch) die ich immer vermeiden wollte. Wollte Rügendamm nehmen, Ausfahrt verpasst, dann war ich da wo ich nie hin wollte, Panikattacke versucht zu vermeiden, nur noch auf das vor mir fahrende Kennzeichen konzentriert. Mir selber Mut zugesprochen, es war furchtbar. Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut und weiß nicht, wie ich das überlebt habe. Panikattacken sind so schlimm und begleiten mich nun schon so lange. René hat mir immer geholfen, nun habe ich ihn nicht mehr. Er fehlt mir so sehr!!

    Resumé: der Kurztrip hat mich so viel psychische Energie gekostet, dass ich daraufhin einen Tag im Bett verbracht habe (habe Urlaub z. Zt.) Ich wollte René´s Geburtstag nicht wieder so begehen wie letztes Jahr, sondern an unsere Tradition der schönen Ausflüge anknüpfen. Es war eine Hausaufgabe die ich mir gestellt habe, aber kein Urlaubstag. Es war ein Überstehen, aber kein Genießen. Hoffnungslos verloren in dieser neuen Welt. Ich bin ein sehr offener/toleranter Mensch (obwohl ich mich selber als introvertiert bezeichne) und habe aktiv Gespräche mit anderen Menschen begonnen und mich aber auch ohne mein Zutun in Gespräche gerne verwickeln lassen. Trotzdem hatte ich das Gefühl, in einer Seifenblase zu sitzen oder eine Glasglocke übergestülpt zu haben: eine Trennung zwischen mir und der Außenwelt/Realität. Ich werde mir trotzdem weiter Aufgaben stellen, ansonsten erkenne ich den Sinn meines Daseins nicht mehr

    Liebe Grüße Susi:*

  • Liebe Susi,

    ich finde es gut, dass Du das gemacht hast. Es war zugegebenermaßen nicht stressfrei weil es nicht reibungslos geklappt hat. Aber: Du hast Dich daran gewagt und beim nächsten Mal klappt es sicher schon besser. Von nichts kommt nichts, bitte gib nicht auf, versuche es weiter.
    Viele von uns haben oft das Gefühl, in einer Paralellwelt zu sitzen, kein Wunder, so haben wir unser Leben nicht geplant. Dennoch ist es wichtig, sich der Außenwelt „zu stellen“, damit man den Anschluss nicht verliert…..

    Lg Herzschmerz

  • Huhu euch allen,

    danke für eure lieben Beiträge. Grundsätzlich ist es ja gar nicht kacke gelaufen. Im Endeffekt hat alles geklappt (sogar die Rügenbrücke..) von den Katastrophen habe ich mich erholt und finde meine Reise sogar schön und denke, dass mich die Aktion wieder ein Stück weiter bringt auf meinem langen Weg wo auch immer hin. Das dieser Weg ohne meinen René ist, ist für mich immer noch nach 1 Jahr und 3 Monaten surreal. Nahestehende Menschen (Mutter und Schwester) haben mich bei WhatsApp blockiert weil ich ihnen auf die Nerven gefallen bin... Ich bohre halt tief und will wissen was mit welcher Äusserung gemeint ist. Wenn dann nichts mehr kommt oder gesagt wird, "Das soll ich gesagt haben?" verliere ich die Geduld. So verliere ich nach und nach meine Kontakte. Als René gelebt hat, hatten wir aber auch keinen Kontakt zu diesen beiden. Er hat mich immer gewarnt vor meiner Mutter und meiner Schwester. Er hatter Recht: Sie haben sich nur Gedanken gemacht, was ich finanziell haben könnte oder was ich ihnen leihen könnte weil sie selber nichts auf die Reihe kriegen....Ich brauche das nicht und fühle mich ohne Familie frei. Dann doch lieber ganz allein...

  • Liebe Susi,


    So wie du selbst im Nachhinein über deine Reise schreibst, genauso habe ich das auch bei dem Lesen deines "Reiseberichtes" empfunden. ✨


    Ich dachte: "Wow, eine Menge Herausforderungen, aber sie hat sich allen gestellt und alle gemeistert! Eine großartige Leistung."

    Keine Ahnung, warum ich das nicht direkt geschrieben hatte; hatte es eigentlich vor, aber bin dann wahrscheinlich abgelenkt worden oder Internet war mal wieder weg - das hat hier leider aktuell dauernd Schluckauf, obwohl nicht irgendwo auf dem Land und auch nicht irgendein Wald- und Wiesenanbieter ...


    Es ist wunderschön, dass du deine Reise als schön empfindest und sie dich auf deinem Weg weiterbringt. 🥰
    Ja, natürlich, der Weg ohne René ist surreal, das kann ich genauso in dieser Wortwahl absolut nachempfinden.

    Das mit dem Nachbohren übrigens auch. Ich gehe Dingen, also auch Äußerungen, sehr gerne und sehr intensiv auf den Grund und lasse mich da auch nicht abspeisen oder abwimmeln. Manchmal trennt sich dann die Spreu vom Weizen, aber meist ist es tatsächlich so, dass man durch dieses "Miteinander-Reden" so manches Missverständnis aufdeckt.
    Wenn es ist wie bei dir, dass die beiden dich sogar blockieren, dann ist das wohl so, dass hier ein Spreu/Weizen Fall vorliegt und wenn du sagst, dass dies eigentlich nur eine konsequente Fortführung aus der Zeit ist, als René noch physisch an deiner Seite war, dann muss man dazu auch nichts weiter sagen ... Dann gehörten sie nicht zu deinem Leben und brauchen jetzt auch keinen Platz darin.


    Ich bin ein sehr offener/toleranter Mensch (obwohl ich mich selber als introvertiert bezeichne) und habe aktiv Gespräche mit anderen Menschen begonnen und mich aber auch ohne mein Zutun in Gespräche gerne verwickeln lassen. Trotzdem hatte ich das Gefühl, in einer Seifenblase zu sitzen oder eine Glasglocke übergestülpt zu haben: eine Trennung zwischen mir und der Außenwelt/Realität. Ich werde mir trotzdem weiter Aufgaben stellen, ansonsten erkenne ich den Sinn meines Daseins nicht mehr

    In dem "offener/toleranter obwohl [... ]introvertierter" Mensch finde ich mich absolut wieder. Von daher verneige ich mich vor dir, dass du aktiv in Gespräche gegangen bist. Das ist als Introvert nicht leicht.
    Aber auch die Sache mit der Seifenblase / Glasglocke kenne ich. Wenn auch schon aus der Zeit, bevor mein geliebter Mann vorausgegangen ist. Das waren / sind dann meist Situationen, wo die Oberflächlichkeit der Zufallsbegegnungen oder auch manchmal der beabsichtigten Oberflächlichkeit von nicht zufälligen Begegnungen, nicht das ist, wonach einem eigentlich der Sinn steht. Wo man eigentlich eher Tiefgang bräuchte. Oder wenn man einfach bewusst allein unter Menschen ist, ohne sich allein zu fühlen, aber eben wie unter einer Käseglocke. So zumindest kenne ich das.
    Ich weiß nicht, ob du das auch schon aus der Zeit vor René kanntest. Falls nicht, dann kann das auch gut sein, dass dir Belangloses jetzt einfach tatsächlich zu belanglos ist ... verständlicherweise.
    Herzschmerz schreibt das großartig auf den Punkt gebracht: Parallelwelt ... 💖

    Dass du dir weiterhin Aufgaben stellen wirst, finde ich persönlich einen wunderbaren Ansatz und ich würde mich sehr, sehr freuen, wenn du deine Erlebnisse und vielleicht auch Empfindungen dazu hier mit uns teilst, wenn du magst. ✨💖

  • Liebe Sonnenente


    was für ein schöner Beitrag, wie immer!!! ich habe deine Beiträge so oft gelesen und gedacht: Besser geht nicht. Danke für das "Hiersein dürfen", für das hier angenommen werden wie man ist.... Danke, danke, ....

  • Liebe Nadja, liebe Alle

    zu meinen weiteren Aufgaben während meines Urlaubs ein kurzer Zwischenstand bzw. bald Endstand, da Urlaub am WE vorbei. Die Aufgaben haben sich nur zuhause gestellt: TV für mehrere Tage ausgefallen (kein Sender verfügbar). Macht mir nix, kann mich auch anderweitig beschäftigen. Elektriker geordert. Wühlmäuse oder Maulwürfe im Garten. Nix unternommen, bin ja tierlieb. Nun tanzen sie mir auf der Nase rum und ich kriege es nicht in den Griff. Regenrinnen laufen über. Wenn ich im Wohnzimmer aus dem Fenster schaue habe ich das Gefühl unter den Victoria Falls zu sitzen. Auch eine Art von Urlaub;), Dackdecker geordert. Sauna angemacht -hab ja Urlaub- nach dem 1. Saunagang muss der Ofen irgenwann ausgegangen sein...

    Nach den Erlebnissen erstmal paar Tage deprimiert, aber so richtig: alles geht hier bei mir den Bach runter, kann nicht mehr...., will nicht mehr..., muss verkaufen...will verkaufen....

    René hat vor seinem Tod mit Ärztin und Psychiaterin gesprochen. Von denen habe ich erfahren, daß er sich Sorgen um mich gemacht hat, wie es mit mir und diesem Riesengehöft ohne ihn weiter geht:13:. Ich wollte und will es ihm beweisen, daß ich es schaffe. Anders als er es gekonnt hat, aber will es auch mir beweisen. Wenn es mir über den Kopf wächst, verkaufe ich unser Zuhause. Damit bin ich auch fein, weiß nur nicht, wohin ich ziehen soll. In diesem Bundesland werde ich definitiv dann nicht bleiben. René hat immer gesagt (bevor er krank war), falls ich zuerst sterbe könne er sich nicht vorstellen hier wohnen zu bleiben. Ihn würde hier dann alles an mich erinnern und er müsse weg ziehen. Ich empfinde das genaue Gegenteil. Ich möchte freiwillig hier jetzt nicht weg. Gerade weil mich hier alles an René erinnert....

    Zu der Sache mit meiner Mutter-Schwester-Problematik werde ich demnächst mal was erläutern. Ist ne Sache für sich und geht zurück bis in unsere Kindheit. Falls das überhaupt jemand hören will, hier geht es ja eigentlich um Trauer und Verlust. Leider vergißt das die Außenwelt schnell. So auch diese beiden "Familienangehörigen"

  • Liebe Susi,


    Vielen Dank für die Erklärungen ...

    Wenn ich im Wohnzimmer aus dem Fenster schaue habe ich das Gefühl unter den Victoria Falls zu sitzen. Auch eine Art von Urlaub

    Hihihi, da musst ich schmunzeln - so schön beschrieben und ich habe das Gefühl gehabt, das nicht nur zu lesen, sondern es die Frau mit dem so unbeschwert-spitzbübischem Lächeln in deinem Profilbild schmunzelnd laut sagen zu hören. 🥰
    (Und: gegen Maulwürfe und Wühlmäuse unternehme ich nichts, weil ich tierlieb bin - das könnte so sehr ich sein ... 😅)


    Aber es schwingt eben nicht nur dieser Humor und diese Willenskraft "es" (eine ganze Menge "es") schaffen zu wollen mit, sondern deine, wenn auch so heiter vorgebrachte Aufzählung zeigt sehr deutlich, dass das nicht nur mal eben "Aufgaben" sondern ausgewachsene Herausforderungen sind ... Bis hin zu "verkaufe ich, ja oder nein und wenn ja, wie und wo geht es dann weiter?"

    Du hast eine Herausforderung bereits angenommen und das ist die des Lebens. Und damit auch dich dem von Linchen so gut ausgedrücktem "dass du mit der Zeit herausfindest, was für dich richtig ist und sich gut anfühlt" bereits versuchts anzunähern ...
    Und wie Linchen wünsche ich dir ganz doll, dass dir das gelingt, immer mit René bei dir ... ✨💖


    Falls das überhaupt jemand hören will, hier geht es ja eigentlich um Trauer und Verlust.

    Also ich dachte, es geht hier um Mensch sein, Menschlichkeit, angenommen, wahrgenommen und ernst genommen werden ... 😘
    Verlust ... ja, aber ist, wenn man es so ausdrücken will, nicht vieles ein Verlust? Zum Beispiel auch der Verlust des Herzensbandes zu einer Mutter oder einer Schwester?

    So wie so vieles auch ein Gewinn ist, oder noch besser gesagt: Ein Geschenk?



    Ich drück dich einfach mal ganz lieb, wenn ich darf ... 💖


  • Liebe Nadja,

    danke für´s drücken.

    Aber zu meinem Profilbild möchte ich etwas sagen: es hat nichts mit spitzbübisch, geschweige denn unbeschwert zu tun. Das Selfie haben wir in unserem letzten Urlaub gemacht 04/23 im Strandkorb der Samoa Bar auf Sylt. Zwei Monate später starb René. Der Urlaub war -trotz Trauer- sehr wertvoll für uns. 10/22 hatten wir ja die Diagnose "unheilbar" bekommen. Seitdem habe ich bei unseren Ausflügen ganz heimlich geweint wenn wir irgendwo waren. Z. B. in Stahlbrode (René´s Lieblingsort), oder auch anderswo.... immer habe ich gedacht "jetzt ist letztes Mal wo wir hier zusammen stehen und auf´s Meer schauen". Habe mich so gequält, wollte aber auch nicht, dass René es (meine Tränen, meine Qual) bemerkt. Dann reflektiert: So kann der Rest unseres wertvollen Lebens nicht weitergehen. Nicht weinen!!! Genießen, leben und feiern....

    Das haben wir in unserem letzten Urlaub versucht, ist (nicht ganz) gelungen. Nicht wegen unserem Willen sondern die Metastasen haben seinen Darm umschlungen. Übelkeit, Erbrechen... trotzdem war er voller Hoffnung: " Wenn ich die Uwe-Düne noch 10 mal rauf und runter laufe, bin ich wieder fit". Ach, mein lieber René. Wir haben so gehofft und geglaubt. Wir haben auf Sylt ein Paar kennengelernt und mit ihnen den ein oder anderen schönen Abend verbracht. Lustig, mit viel Wein, aber auch kurz die Situation erklärt. Als René verstorben war haben sie uns erzählt wie stark sie uns empfunden haben. Vielleicht kommt das auf dem Bild auch so rüber. Davon bin ich überzeugt.

    Einfach mal kurz zu meiner Mutter: direkt nach René´s Tod hat sie gemeint "ihr hattet doch lange genug Zeit euch darauf vorzubereiten (9 Monate) und noch schlimmere empathielose Äusserungen. Ich habe ihr erklärt, dass ich mich erst einmal zu meinem eigenen Schutz kurzzeitig von ihr distanzieren möchte. Mal wieder hat sie überall rum erzählt was ich für eine schlimme Tochter bin.

    Meine Mutter und meine Schwester waren immer eine Einheit, sogar in Urlaub sind sie zusammen gefahren. Auch die Besuche Mutter (Schwarzwald) Schwester (inzwischen Sauerland) waren so häufig, dass ich nachgefragt habe. Es kam der Satz "Wenn du Kinder hättest würde ich dich auch öfter besuchen". Ja danke auch an meinen Krebs:D. Bei den Urlauben habe ich gefragt, ob wir nicht mal alle zusammen wegfahren möchten: "du bist ja nicht für diese Länder (Türkei). Das stimmt aus eigener Erfahrung. Aber man könne doch mal ein WE zu dritt zusammen verbringen...keine Reaktion. Auch René hatte mich mal gefragt, ob ich nicht traurig wäre, wenn ich noch nicht mal gefragt werde ob ich mit in Urlaub kommen möchte. Ich habe ihm wahrheitsgemäss geantwortet, daß ich schon lange nicht mehr traurig bin. Irgendwann ist man erwachsen und steht über diesen Dingen... bis der vertraute Lebensmensch (mit dem man immer über solche Dinge reden konnte) gestorben ist. Nun nerve ich halt meine Mutter. Warum sie mir in ihrem ganzen Leben nie gesagt hat, dass sie mich lieb hat oder dass sie stolz auf mich ist. Im Gegenteil: sie hat mir den Dreck unter dem Fingernagel nicht gegönnt. Mein Selbstwertgefühl habe ich erst spät aufgebaut. Nun blockiert sie mich lieber und sagt, ich solle doch die Vergangenheit ruhen lassen. Gott sei Dank habe ich sehr guten Kontakt zur Schwester meiner Mutter. Sie bestätigt mir, dass meine Mutter immer nur eine Tochter hatte. Nur wenn sie was möchten, kommen sie auf mich zu. Das in Kurzfassung, ich könnte ein Buch schreiben....

  • Ich muss euch mal was beichten:

    Als ich mich hier angemeldet und gelesen habe, habe ich gedacht, das ist nix für mich. Bildchen hier, Bildchen da... Bärchen hier, Bärchen da, ist auch immer noch nix für mich aber für andere ist es anscheinend hilfreich. ABER zu allererst habe ich an die Waltons gedacht: Gute Nacht John-Boy! Gute Nacht Mary Ellen...:D

    Bitte seid mir nicht böse, aber für mich ist es zuerst so "einlullend" rübergekommen". Man hat wiederholt, was der andere bereits gesagt hat...

    Es hat lange gedauert, bis ich den Zugang zu euch/zum Forum/zur Gemeinschaft gefunden habe. Nun glaube ich, angekommen zu sein.

    Es soll sich bitte NIEMAND auf den Schlips getreten fühlen

  • Liebe Susie,

    Würde mich freuen, wenn Du Dich angekommen fühlst. Ich (persönlich) habe es auch nicht so doll mit Bildern. Aber dennoch (oh ja!) Es gibt auch einige (wohl ausgewählte!), die richtig richtig gut sind.
    Aber wichtiger sind die Wortbeiträge, fühlst Du Dich gut Dich gut aufgehoben ? Das wäre schön….

    Lg Herzschmerz

  • Beitrag von r-o-n-6-2 ()

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