Beiträge von waugerl

    Danke Chris für deine schönen Worte. Hab sofort lächeln müssen als ich das mit der QUerflöte gelesen habe.


    Naja das mit den sozialen Kontakten ist so eine Sache. Wie gesagt hab ich meine Familie und Klaus besten Freundm dessen Freundin und eine ehemalige Schulkollegin von mir. Aber ansonsten pflege ich im Moment keine Kontakte.
    Außer in der Arbeit da muss ich ja auch mit Menschen reden. Aber das wars dann schon.


    Ja du hast recht. Mit jedem Erinnerungsstück verbindet man etwas und sie erhalten auch die Erinnerungen lebhafter finde ich.



    lg Sandra

    Also ich muss sagen WIndbäckerei mit Schlag kenn ich nicht. Aber wenn das so gut ist wie du sagst, muss ich das unbedingt mal probieren. Ich hab früher auch jede Woche was gebacken. Und ich meine ich bin wirklich jeden Freitag abend oder Samstag Vormittag in der Küche gestanden und hab einen Kuchen oder eine Torte gemacht. Und ich hab sogar geschaut das es jede Woche was anderes ist und viel neues ausprobiert. Klaus hat solche Sachen total gerne gegessen und ich hab mich immer gefreut wenn es sich auf meine Kuchen und Torten gestürzt hat. Tiramisu und Marmeladentascherl waren seine Favoriten, die hat es auch öfters unter der Woche noch zusätzlich gegeben.
    Aber das macht mir eigentlich keine Freude mehr. Es war ja eigentlich nicht das backen an sich das mir so Freude gemacht hat, sondern Klaus zuzusehen wie er sich über die Bäckerei freut.


    Tja ansonsten kann ich eigentlich nicht viel sagen was mir Spaß macht. Ich hab eigentlich meine ganze Freizeit auf Klaus aufgebaut. Jede freie Minute die wir hatten, haben wir zusammen verbracht.
    Das einzige das ich wirklich alleine gemacht habe war Querflöte spielen und Puzzle bauen. Ansonsten hab ich alles mit ihm geteilt. Meine Querflöte hab ich jetzt seit 17 NOvember 2007 nicht mehr in der Hand gehabt. Kann einfach nicht spielen.
    Aber vielleicht hast du ja recht, vielleicht sollte ich einfach mal wieder anfangen zu spielen und wieder Freude zu spielen entwickeln. Ich glaub ich werd mich am Samstag mal hinsetzen und wieder ein bisschen probieren.


    Also den Vorschlag mit der Bar find ich lustig. Bin zwar nicht der Disco oder Bargeher, aber ich weiss was du meinstest mit diesen Vorschlägen. Vielleicht werd ich mich mal aufrappeln und wieder was machen. Meine Therapeutin meinte auch ich soll mal wieder mehr rausgehen von der Wohnung und was unternehmen.


    Danke für deine Vorschläge.


    lg Sandra

    Hallo Karina!


    Die Idee mit dieser Gedenkfeier finde ich total schön. Da sieht man wie wichtig ein Mensch war und wieviel er auch anderen Leuten bedeutet hat.


    Wie gehen den deine anderen Kinder mit dem Verlust um? Wollen Sie viel darüber reden oder ziehen sie sich zurück?
    Redet ihr innerhalb der Familie viel darüber.


    Ja hoffe das auch ich irgendwann für mich eine Antwort finde.


    lg Sandra

    Liebe kate!


    Ja es war total schlimm die Wohnung auszuräumen. Ich bin aber gleich nachdem ich entlassen wurde zu meinen Eltern gezogen. Mit den Krücken konnte ich auch nicht alleine bleiben. Hab daher auch die Wohnung nicht mehr oft betreten, weil sie wie gesagt weiter weg von meinen Eltern war.
    Meine Schwiegereltern haben dann währenddessen viele Sachen von ihm schon ausgeräumt. Gewand, Bücher, Computer usw. Hab aber sehr sehr viele Erinnerungsgegenstände von ihm. Die bedeuten mir sehr viel und verbinde sehr viel mit ihnen. Stehen jetzt auch in meiner neuen Wohnung.


    Wegen meines Bruder: Mein Vater ist Alkoholiker (will es aber nicht zugeben) und mein Bruder trinkt auch immer mehr. Dieses Jahr war es besonders schlimm. Mein Bruder ist halt auch mit den ganzen Werten von meinem Vater aufgewachsen und die von meinem Onkel (der leider auch dem Alkohol verfallen ist). Er kennt leider nichts anderes. Und da ist es einmal zwischen meinem Bruder und Klaus eskaliert und seitdem haben die kein Wort mehr miteinander geredet. Würd jetzt zulange dauern darauf einzugehen und das will ich euch nicht antun. Jedenfalls hat das ganze schon seine Gründe.
    Mein Bruder hat auch unsere gemeinsame Wohnung zum ersten Mal gesehen als ich ausgezogen bin.


    Mittlerweile versuche ich immer diese blöden Sprüche zu ignorieren, aber durch eben diese schlimmen Sprüche hab ich erst so nach und nach erfahren wie der Unfall abgelaufen ist. z.B. sagten mir viele Leute da sich froh sein soll aus diesem Auto rausgekommen bin und wie schlimm das Auto aussieht. Ich hab dann erst TAge später erfahren das auch noch ein 2. Auto beteiligt war und dieses Auto in Klaus Seite reingefahren ist.
    Hab mich auch total lange geweigert das Auto anzusehen. Wusste eigentlich 3 Monate später noch nicht wie das Auto aussieht weil ich ja beim Unfall selber nichts mitbekommen habe. Und im Februar sind mir diese Sprüche dann so auf die Nerven gegangen, das ich es auch sehen wollte. Jetzt weiss ich wie unser AUto aussieht und ich bereue es total. Ich wünschte ich hätte das nie gesehen. Seitdem versuche ich so gut wie möglich nicht mehr auf die anderen zu hören.


    lg Sandra

    Hallo!


    Auch von mir willkommen im Forum und es tut mir schrecklich leid was du alles durchmachen musst. Zuerst die eigene Mutter verlieren und dann auch noch die Oma. Ich wünsch dir viel viel Kraft das alles durchzustehen.


    Jeder hat seine eigenen Trauerphasen. Andere weinen viel, andere weniger. Es ist ja erst eine Woche her. Lass dir Zeit. Auch du wirst deine Phasen entdecken und lernen mit ihnen zu leben. Das ist ja erst eine Woche her, da stehst du ja noch voll unter Schock (Ich hab die Woche zwischen Unfall und Begräbnis sehr sehr wenig geweint und dauernd nur gefragt wann er wieder kommt und es gar nicht wirklich realisiert. Erst beim Begräbnis hab ich so halbwegs verstanden das Klaus nicht mehr da ist).
    Du brauchst dir keine Gedanken zu machen wenn du einmal mehr weinst und einmal weniger. Jeder geht mit seinem Schmerz anders um.


    Medien leben nunmal von Unwahrheiten. War bei uns das selber. Da wurde auch ein bisschen verdreht wegen unseres Unfalles. Mittlerweile les ich total wenig Nachrichten, weil ich weiss da ist auch sehr viel Blödsinn dabei. Ich hoffe du hast die Kraft und Stärke, diese Unwahrheiten nicht zu sehr an dich heranzulassen.


    Wünsch dir für Dienstag viel Kraft. Sei umarmt


    lg Sandra

    Hallo chrisu!



    Das tut mir leid das dein Sohn oft unglücklich war in dieser Beziehung. Hoffe er hatte trotzdem ein erfülltes und schönes Leben.


    Ich hab eigentlich total oft Zukunftsängste. Bei mir herrscht im Moment einfach nur Verzweiflung wie ich das alles ohne Klaus überstehen soll? Wie kann meine Zukunft ohne Klaus ausschaun? Wie soll ich ein Leben ohne Klaus schaffen?


    Einfach so gemischte Gefühle wie Verzweiflung wie es weitergehen soll, Traurigkeit das er nicht mehr da ist, ein bisschen Wut das er mich allein gelassen hat und auch Schuldgefühle. EInfach so alles auf einmal. Es ist kein bestimmtes Gefühl sondern sehr sehr viele verschiedene. So würde ich dieses desorientiert Gefühl beschreiben. Kommt das ungefähr bei dir auch hin oder ist es ganz anders?


    Ich glaube jetzt vor Weihnachten geht es uns einfach allen schlechter. Weihnachten ist das Fest der Liebe, der Tag den man mit den Menschen verbringen sollte, die man am meisten liebt. Ich spür das auch ganz stark, dass es mir von Tag zu Tag schlechter geht. Dieses Jahr ist dazu auch noch das erste Weihnachten ohne meinen Opa. Er ist 1 1/2 Monate nach Klaus gestorben. Kurz nach Weihnachten.


    Aus diesem Grund habe ich beschlossen Weihnachten nicht zu feiern. Es geht einfach nicht das Fest der Liebe ohne den für mich wichtigsten menschen zu feiern.


    Dir Chrisu wünsch ich sehr viel Kraft den 24 halbwegs gut zu überstehen.


    lg Sandra

    Hallo!


    Erstmal wünsch ich dir viel Kraft das alles zu überstehen.


    Ich hab vor einem Jahr meinen Freund verloren bei einem Autounfall. Ich wünsch mir heute noch ich hätte mich verabschieden können. Beim Unfall selber dürfte ich nicht bei Bewusstseingewesen sein oder ich hab einfach durch den Schock alles verdrängt. Jedenfalls bin ich erst aufgewacht als das Auto zum still stand kam und mich ein weiterer Autofahrer rausgeholt hat. Da hat aber ein Sanitäter schon Klaus aus dem Auto geholt. Hab ihn also nicht mehr gesehen. Bin dann selber ein paar TAge im Krankenhaus gelegen.
    Beim Begräbnis konnte ich mich auch nicht verabschieden. Klaus wurde verbrannt und es hat eine 30-minütige Rede gegeben. War zwar sehr schön, aber auch keine Zeit um sich zu verabschieden.


    Hab das deshalb auch die ersten paar TAge im KH gar nicht realisiert. Die Woche zwischen Unfall und Begräbnis ist an mir vorübergezogen. Kann mich eigentlich an nichts erinnern was in dieser Woche alles passiert ist. Verwandte und Freunde haben mich dann über den Unfall selbst und den weiteren Verlauf aufgeklärt. Ich wünsch mir sehr oft, das ich noch Zeit gehabt hätte mich zu verabschieden.


    Ich denke es ist sehr wichtig sich zu verabschieden, um alles zu realisieren. Leider können das nicht alle tun.


    lg Sandra

    Hallo Christine!


    Da hast natürlich recht. Diese 3 Leute sind sehr gute Freunde und helfen mir auch wo sie können. Ich hab natürlich auch noch meine Mutter und Schwester. Also es soll sich nicht so anhören als hätte ich keinem zu reden.


    Meine Schwester versucht auch oft etwas mit mir zu machen wie zum B. ins Kino gehen. Das Problem ist nur meistens das ich keine Lust habe, und das meine Schwester andere Interessen hat. Sie ist erst 14 und hat nunmal andere Sachen im Kopf, was auch total verständlich ist.


    Mach das dann meistens so das ich meine Freunde zu mir einlade. Also alleine bin ich eh nicht. Es ist eh immer jemand für mich da. Es liegt halt wirklich nur an meiner nicht vorhandenen Lust etwas zu machen.


    lg Sandra

    Liebe chrisu!


    Ich wollte dich hier auf keinen Fall angreifen, im Gegenteil. Ich wollte hier nur mal sichtbar machen, das junge Leute auch sehr leiden wenn sie jemanden verlieren und das nicht verkraften können.


    Du hast natürlich recht. Die Beziehung deines Sohnes lässt sich nicht mit meiner vergleichen. Hab mich da wohl ein bisschen zu sehr reingesteigert.
    Ich weiss natürlich nichts genaues über die Beziehung deines Sohnes und seiner Freundin und auch nicht über ihr Umfeld. Es tut mir leid falls ich dich hier angegriffen habe. Das wollte ich auf keinen Fall.


    Wollte einfach nur mal alles aus der Sicht eines jüngeren Menschen berichten. Wie gesagt tut es mir leid fall ich dich gekränkt habe.


    Darf ich fragen ob du den Kontakt weiterhin gewollt hättest? Hat sie ihn abgebrochen?
    Meine Schwiegereltern haben den Kontakt auch mehr oder weniger abgebrochen? (Wir telefonieren nur noch weil es bei uns noch rechtliche Probleme des Unfalles gibt, aber sonst eigentlich nicht mehr)
    DA du auch Mutter bist, würde mich einfach deine Perspektive interessieren und wir duch dich gegenüber der Freundin deines Sohnes fühlst?


    Entschuldige falls ich zu aufdringlich bin?


    lg Sandra

    Hallo Chrisu!


    Es ist nett von dir das du der Freudin deines Sohnes alles gute wünscht und das sie mal einen neuen Freund hat. Aber sag ihr das bitte nicht persönlich.


    Auch meine "Schwiegermutter" hat das schon ein paar Mal zu mir gesagt und ich kann das einfach nicht mehr hören! Wenn man jemand so wichtigen verloren hat und mit ihm durch Dick und Dünn gegangen ist dann will man diesen Menschen nicht ersetzen und schon gar nicht hören das man ihn vielleicht irgendwann mal jemand anderes findet. Es gibt auf der Welt genau einen Menschen der zu einem passt (sogenannten Seelenverwandten) und wenn man diesen Menschen verliert, kann man ich auch nicht mehr ersetzen. Er ist einzigartig.


    Mit diesen Schuldgefühlen muss man einfach leben. Ich hab mir auch lange die Schuld an dem Unfall gegeben. Als Partnerin denkt man auch dann noch darüber nach wie oft man gestritten hat, oder ob dieser eine Streit wirklich sein musste. Das belastet einen auch noch zusätzlich.


    Dazu kommt ja auch noch das man nicht nur jemand wichtigen verloren hat, sonder auch sein ganzen Leben umkrempeln muss. Ich will jetzt nicht sagen das es für dich nicht schwer ist, das ist es natürlich. Sogar sehr. Ich meine einfach damit als z.B. dein Sohn sich verabschiedet hat, hattest du trotzdem dein Umfeld. DU musstest nicht die Wohnung aufgeben oder all deine Zukunftspläne. Natürlich hat sich auch deine Zukunft stark verändert. Aber du hast trotzdem deinen Mann, dein Haus, deine Freunde usw. Wenn man den Partner verliert dann verliert man auch seine ganze Zukunft.


    Ich hoffe du weisst was ich meine? Ich will damit sicher nicht ausdrücken das deine Trauer weniger wert ist. Aber ich z.B. musst mir dauernd anhören das junge Leute sowas schneller verkraften und eh bald wieder jemanden haben. Ich wollte hier einfach nur ausdrücken das es für uns junge Leute sehr sehr schlimm ist den Partner zu verlieren. Auch wenn man erst 22 Jahre ist. Ich hoffe ihr versteht mich hier nicht falsch.
    Die Freundin deines Sohnes hat nicht nur ihren Seelenverwandten verloren, sonder vielleicht auch Wohnung, Haus, Zukunft, Umfeld, Freunde usw.


    lg Sandra

    Hallo Christine, hallo Chrisi!


    NIcht die Angst ist der Grund das ich mich zurückziehe. Klaus werd ich nie vergessen können? So einen Menschen kann man einfach nicht vergessen.
    Es ist einfach die Traurigkeit. Wie soll ich anderen zusehen wie sie lachen und Freude empfinden, wenn das ohne Klaus doch gar nicht möglich ist? Es macht mir einfach nichts mehr Spaß ohne ihn.


    Noch dazu muss man sagen, das ich eigentlich nicht viele Freunde habe. Mit der Gruppe mit der ich früher unterwegs war hatte ich so meine Probleme und hab auch schon seit Jahren keinen Kontakt mehr. Ich war eigentlich immer nur mit Klaus weg. Bin nie alleine wohin. Die einzigen Freunde die mir noch geblieben sind, ist Klaus bester Freund und dessen Freundin, sowie eine ehemalige Schulkollegin von mir. Tja und die haben selber ihr Leben. Da wäre auch gar nicht die Möglichkeit da, soviel zu unternehmen.


    Kleine Schritten wären vielleicht schon in Ordnung, aber wie soll man das anstellen? Ich hab oft nichtmal den Willen dazu überhaupt aufzustehen. Ich denk mir da immer nur wozu das eigentlich?


    lg Sandra

    Hallo chrisu!


    Ja ich hab mir mal den Trailer von dem Film angeschaut und werd mal in die Videothek gehen und ihn mir holen. Ist glaub ich gar nicht so schlecht.


    Mich hat auch mal jemand gefragt wie es meinen Schwiegereltern geht und ich hab halt gemeint das es für sie eben nicht leicht ist das alles. Und da meinte der die sollen nicht so traurig sein, sie haben ja eh noch einen 2. Sohn.
    Was ich so stört ist das einfach die Leute nicht nachdenken. Ich weiss schon das so eine Situation schlimm ist und das viele Leute nicht wissen wie sie damit umgehen sollen. Wenn man sowas nicht erlebt hat, dann kennt man dieses Gefühl einfach nicht. Aber ich denk mir dann immer, wieso können die Leute nicht einfach den Mund halten. Es ist doch besser den Mund zu halten als irgendwas blödes und verletzendes zu sagen.


    So wie für dich der Satz stell Dir vor das wäre Dein einziges Kind gewesen schlimm ist, kann ich "Du bist jung. Du findest bald einen neuen Freund. Andere Mütter haben auch schöne Söhne!" überhaupt nicht mehr hören. Das ist für mich echt das schlimmste. Mich würde einfach mal interessieren was in den Köpfen solcher Leute vorgeht?
    Aber ich glaub das werd ich wohl nie verstehen.


    lg Sandra

    Liebe Chrisu!


    Auch ich glaube das man einfach versuchen sollte, mal an sich selber zu denken. Es tut mir schrecklich leid das alle so an dir zerren, aber ich finde es wichtig, mal an sich zu denken.
    Jeder hat Probleme (ich muss zum Beispiel mit dem Alkoholismus meines Vaters und anderen kämpfen). Es gibt keinen Menschen der keine Probleme hat. Doch uns Trauernde kann keiner verstehen wenn man dies nicht selber durchmacht. Deswegen glaube ich ist es wichtig auch mal ein bisschen egoistisch zu sein. Mal an sich selbst zu denken und stopp zu sagen. Wir sollten nach so einem Schicksal wieder ein bisschen zurückfinden ins Leben und deswegen auch mehr Zeit für uns haben.


    Auf diesem Wege sei ganz herzlichst umarmt und ich schicke dir viel Kraft.


    lg Sandra

    Hallo Chrisi!


    Ich kann verstehen das du dich unwohl fühlst wo viel gelacht wird. Mag das auch überhaupt nicht. Ich denk mir dann immer wieso lachen die wenn Klaus weg ist. Hab sogar dieses Jahr meinen Geburtstag ausfallen lassen. Sehe zur Zeit überhaupt keinen Grund warum ich feiern sollte. Auch Weihnachten dieses Jahr wird ausfallen.


    Geht ihr viel fort? Ich meine z.B. ins Kino oder mal mit Freunden was essen?
    Ich geh eigentlich nur raus wenn ich zur Arbeit gehe oder was einkaufen muss. Ist das bei euch auch so, das ihr keine Lust mehr auf andere Leute habt und auch lieber zuhause verkriecht??


    Ich weiss das ich solche Sätze einfach überhören muss, aber es tut halt ganz viel weh soetwas zu hören.


    Das hört sich an als wäre Rene sehr freundlich und sympathisch gewesen. Er hatte auch sicher viele Freunde und jeder mochte ihn.


    lg Sandra

    Hallo Kate!


    Nein ich musste aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen. Wir hatten eine sehr große Wohnung (92 m2) in St. Pölten. Klaus hat sehr viel verdient und alleine konnte ich mir die Wohnung nicht mehr leisten. Außerdem wollte ich wieder näher zu meiner Familie. St. Pölten ist doch ein Stück weg von ihnen.


    Ja ich hab eh immer noch Kontakt zu meiner Familie. Aber es ist halt alles sehr schwierig. Meine Mutter und meine Schwester sind immer für mich da. Meiner Mutter hat das auch alles sehr wehgetan. Sie hat Klaus wie ihren eigenen Sohn behandelt. Die 2 haben sogar manchmal miteinander telefoniert und sich total gut verstanden. Für meine Schwester war Klaus ein bisschen der Beschützer. Mein Vater hat sich nicht viel um unsere Erziehung gekümmert und meine Schwester ist jetzt 14. Klaus hat also auch immer aufgepasst das bei ihr in der Schule alles passt und auch das sie nicht zu viel fortgeht. So wie ein großer Bruder eben.


    Meine Familie kämpft selber mit allen Problemen. Einen Monat nach Klaus ist auch noch mein Opa gestorben der mir total nahe gestanden ist. Das war für uns halt dann der nächste Schlag, weil es total überraschend war. Am Donnerstag haben wir ihn noch besucht und er hat mich total viel ausgefragt ob es mir eh gut geht und ob ich alles schaffe (bin damals noch auf Krücken gegangen und gesundheitlich ist es mir auch nicht so gut gegangen). Und am Freitag ist er dann einfach von uns gegangen.


    Mein Bruder und mein Vater interessiert Klaus überhaupt nicht. Mein Vater hat sich mit Klaus nie so gut verstanden (eben wegen so Einstellungen zu manchen Sachen z.B. Alkohol).Klaus war hat total anders als mein Vater und mein Vater wollte das überhaupt nicht einsehen, das nicht jeder so ist wie er.
    Am Unfalltag hat man zuerst meine Mutter angerufen und die hat sofort in der Firma meines Vaters angerufen. Und er hat einfach gesagt, dass er lieber arbeitet als nach Wien zu mir ins Krankenhaus zu fahren. Obwohl er noch gar nicht wusste was passiert war. Meine Mutter wusste nur das es einen Verstorbenen gibt und 2 Verletzte. Meine Mutter war aber total fertig und konnte nicht fahren und schon gar nicht so eine weite Strecke nach Wien. Mein Bruder hat dann versucht so schnell wie möglich nach hause zu fahren, aber der fährt auch länger von der Arbeit nach hause. Meine Mutter hat dann meinen Onkel angerufen und der war gottseidank an diesem Tag zuhause und hat meine Mutter nach Wien gefahren. Auch zu Klaus Begräbnis ist mein Onkel mit mir und meiner Mutter gefahren. Mein Vater wollte nicht.


    Mein Vater meint auch ich könnte schon wieder einen neuen Freund haben. Er sieht Klaus gar nicht als seinen Schwiegersohn. Aber ich bin froh das ich wenigstens meine Mutter und Schwester habe.


    Nein ich hab nicht vor nach Paris zu fahren. Ich wollt zwar unbedingt mal Paris sehen, aber mit Klaus. Andere Dinge die ich mit ihm vorhatte kann ich ja auch nicht mit ihm machen. Z.B. Kinder bekommen, heiraten, Haus bauen. All das kann ich ja auch nicht mit ihm machen obwohl ich sie vorhatte. Und ich verbinde nunmal mit Paris die Stadt der Liebe und so auch mit Klaus.


    lg Sandra

    Hallo!


    Auch ich möchte dich hier herzlich willkommen heißen. Bin auch erst seit ein paar Tagen hier und die Menschen hier sind total nett und einfühlsam. Ihre Wörter können einem schon ein bisschen aufbauen und weiterhelfen wenn die Verzweiflung sehr groß ist.


    Du bist mit deinem Schmerz nicht allein. Viele hier haben einen sehr sehr lieben und wichtigen Menschen verloren und wissen nicht wie sie das alles schaffen sollen.


    Es ist immer sehr schlimm wenn junge Menschen gehen. Mein Freund ist eine Woche vor seinem 23. Geburtstag verunglückt. (ok gebe zu das ist mit deiner Tochter nicht zu vergleichen, mit 7 hat man natürlich noch alles vor sich).
    Meine Schwiegermutter sagte einmal zu mir, Menschen gehen von dieser Welt wenn sie ihre Aufgabe erfüllt haben. Doch welche Aufgabe hat deine Tochter erfüllt oder Klaus? Welche Aufgaben konnte man schon in so wenigen Jahren lösen?


    Das Thema Tod wird in unserer Gesellschaft heutzutage einfach ignoriert. Trauernde sollen einfach nach sehr kurzer Zeit darüber hinweg sein. Doch wie kann man über sowas hinweg sein? Unsere Lieben werden uns unser Leben lang begleiten und immer bei uns sein. Niemand kann sie uns ersetzen. Nicht die Trauernden sind das Problem, sondern die, die den Tod einfach wegschieben, als würde es sie nie betreffen.
    Das Leben geht für uns nunmal nicht einfach so weiter. NIcht nur unsere Lieben sind von uns gegangen, sondern auch ein sehr großer und wichtiger Teil von uns.


    Ich möchte hiermit alle umarmen, die einfach mal eine Umarmung brauchen


    lg

    Danke an allen für die lieben Antworten. Ich glaub den Film werd ich mir mal ausleihen, hoffe nur das der nicht allzu schlimm war.


    Wie war Klaus? Klaus war ein sehr liebevoller, sehr selbstständiger und begabter Mensch. Klaus war sogar hochbegabt. Und ich meine wirklich hochbegabt. Egal über was man mit ihm geredet hat, er hat ein Wissen gehabt, das war einfach unglaublich.
    Wenn wir mal gestritten haben, war es immer sehr schwer, da Klaus immer Argumente auf Lager hatte, da konnte man gar nicht gewinnen. *g*


    Zusammengekommen sind wir am 28. Februar 2004. Sein Bruder ist mit mir in die gleiche Hauptschulklasse gegangen und Klaus war in der Parallelklasse von meinem Bruder. Kennen uns also eigentlich schon seit der Hauptschule. Haben uns aber dann aus den Augen verloren. Jeder halt was anderes weitergemacht. Und Ende JÄnner 2004 hat ein gemeinsamer Freund ihn dann mal in unsere Dorfdisco mitgenommen. Und am 28.2 sind wir dann ein Paar geworden.
    Am 1. Mai 2004 ist Klaus dann sogar bei uns (also bei meinen Eltern) eingezogen. Zu 3. haben wir uns dann die nächsten 2 Jahre ein Zimmer geteilt. Meine Schwester, Klaus und ich.


    Schon im September 2004 haben wir das erste Mal von Hochzeit und gemeinsamer Zukunft geredet. Aber ich bin noch zur Schule gegangen und Klaus musste noch den Zivildienst machen. Aber es war für uns schon seit Anfang an klar, dass das die große Liebe ist.


    Im Jänner 2006 haben wir endlich beschlossen ausziziehen und im April 2006 war es dann soweit. Unsere erste gemeinsame Wohnung. Da war ich sogar noch in der Schule. Hab erst im Juni 06 die Schule beendet. Klaus hat im April auch in Wien zu arbeiten begonnen und ich im Juli. Im August 06 haben wir uns dann ein Auto gemeinsam gekauft und sind jeden Tag gemeinsam in die Arbeit gefahren und wieder nach hause.
    Tja und 2007 war es dann soweit das wir endlich das Geld zusammen hatten um zu heiraten(unsere Eltern konnten uns nichts geben, mussten die Hochzeit selbst finanzieren). Am 10. Mai 2008 wäre unser großer Tag gewesen. Flitterwochen nach Paris waren sogar schon gebucht.


    Klaus war eigentlich immer für mich da. Mein Vater, mein Onkel und mittlerweile auch schon ein bisschen mein Bruder sind Alkoholiker. Ich bin eben mit Alkoholismus aufgewachsen und für mich war es total schwer sich umzustellen. Meine Eltern sind zwar verheiratet, aber auch nur wegen der Kinder und meine Mutter ist überhaupt nicht glücklich. Ich bin eben auch so aufgewachsen das zwischen Eheleuten nunmal keine große Liebe besteht. Erst Klaus zeigte mir was eine Beziehung wirklich bedeutet und was Liebe alles in einem bewirken kann. Dementsprechend hart was auch die ersten MOnate in der gemeinsamen Wohnung, weil ich mich halt total umstellen musste. So wie bei meinen Eltern konnte es nicht weitergehen. Und es war dann die schönste und glücklichste Zeit in meinem Leben. Klaus zeigte mir wie glücklich ein Leben verlaufen kann. Er war einfach immer für mich da.
    Wir erzählten uns alles und beredet einfach alles.


    Klaus arbeitete sehr viel mit dem Computer. AUch wenn wir von der Arbeit nach Hause fuhren, kam er nicht zur Ruhe und meistens saß er zuhause auch noch Stunden vor dem Computer.
    Bei uns war auch alles im Haushalt total gut aufgeteilt: Er hat gekocht, ich das Geschirr geputzt. Er hat gewaschen, ich gebügelt usw.
    Auch von den Meinungen zu bestimmten Thema waren wir uns sehr oft einig. Z.B. mochte keiner von uns einen badeurlaub, sondern wir schauten uns lieber Städte an.


    Er war einfach der wundervollste Mensch und ich bin der Meinung das es auf der ganzen Welt genau einen einzigen Menschen gibt der zu einem passt. Und ich hab meinen Seelenverwandten gefunden.


    lg Sandra

    Mittlerweile bin ich auch schon soweit diesen Entschluß zu respektieren. Am Anfang ist mir das total schwer gefallen. Verstehen tu ich es zwar immer noch nicht, aber ändern kann ich es auch nicht.


    Das Problem ist das Klaus und ich total viele Tagesauflüge gemacht haben, aber nie zum gleichen Ort. Jetzt haben wir zwar viele schöne Orte gesehen, aber eben verschiedene. Es waren zwar viele dabei die uns total gut gefallen haben, aber da jetzt einen auszusuchen fällt mir total schwer.


    Ein Ort der uns beiden am besten gefallen hat, war ein Wald in dem wir gerne spazieren gegangen sind. Aber den haben sie schon vor einiger Zeit total abgeholzt. Waren eh traurig darüber. Überleg jetzt schon so lange, aber mir fällt einfach nichts ein.


    Trotzdem danke für deine Hilfe.


    lg Sandra

    Hallo Connie!


    Ja es geht mir schon besser. Das Becken schmerzt halt manchmal noch ganz schön viel. Überhaupt seitdem es so kalt ist hab ich immer öfters Schmerzen. Aber leider haben die Ärzte gemeint das ich dass mein Leben lang bei so Wetterumschwüngen spüren werde und ein jeder sagt mir nur dass das mit 22 Jahren nicht so schlimm sein kann.


    ALso das von Kübler-Ross hab ich noch nicht gelesen. Aber ich glaub die beschäftigt sich auch mit Leben nach dem Tod und Nahtoderfahrungen. Ich les zum Beispiel die Bücher von Raymond A. Moody. Ist sozusagen ein Kollege von Kübler Ross und beschäftigt sich mit diesem Thema. Haben auch mir weitergeholfen und meine Sicht zu dem ganzen hat sich total verändert.


    Ich weiss auch das Klaus auf mich wartet und es ihm dort wo er ist gut geht. Auch mein Opa (ist 1 Monat nach Klaus gestorben) wartet dort auch mich. Wenigstens sind sie nicht ganz alleine dort. Das tröstet mich wenigstens ein kleines bisschen.


    Hab auch total viele andere Bücher zum Thema Trauer gelesen. Mach auch eine Therapie. Tut zwar gut mit jemandem zu reden, aber wie gesagt weiss ich jetzt schon seit ca. 2 Wochen nicht wie ich jemals wieder am Leben teilnehmen soll. Wie kann man jemals wieder Freude empfinden?
    Ist es bei euch auch so das ihr anderen Menschen nicht zeigt wie es euch wirklich geht? Das ihr auch verstellt und eure Trauer unterdrückt solange ihr unter Mitmenschen seit?


    Den Film kenn ich leider nicht. Weiss auch ehrlich gesagt nicht um was es geht. Wer aber mal bei google schaun. Warum?


    lg Sandra

    Ja die Urne von Klaus steht bei seinen Eltern. Sie wollten keinen Ort wo ihn alle besuchen können. Und meine Meinung zu diesem Thema hat keinen Interessiert.


    Ja ich hab natürlich zuhause viele Fotos und Sachen von ihm aufgestellt und in meinem Herzen ist er auch immer. Aber irgendwie fehlt irgendwas. Ich weiss das Klaus immer bei mir sein wird, aber es fehlt halt so ein Ort wo ich hin kann wenn ich ihn noch mehr spüren will. Ich red zwar so auch noch total viel mit ihm (nicht lachen) aber es fehlt halt dieser gewisse Ort für mich.


    Ich hoffe ihr versteht das.


    lg Sandra